Trauma nicht behandeln?

      Trauma nicht behandeln?

      Hallo ihr Lieben,

      ich habe mal eine Frage zur Therapie. Und zwar ist es so, dass ich Traumata aufgrund von M*ssbr**ch, zahllosen Umzügen und noch ein paar anderen Sachen habe. Ich habe erstmal Jahrhunderte gebraucht, das überhaupt alles in der Therapie anzusprechen. Jedenfalls meinte meine Therapeutin daraufhin, ich hätte zwar Traumata, aber sie würde sich nicht mit mir auf die Suche nach den verlorenen Erinnerungen machen, sondern lieber nach vorne schauen. Ich finde das aber etwas seltsam. Wie sollen denn die ganzen Sachen wie Dissos usw. verschwinden, wenn man nicht am Trauma arbeitet? Außerdem will ich nicht mehr in dieser Verdrängung leben, ich will endlich Klarheit! Was haltet ihr davon, das alles einfach unausgesprochen stehen zu lassen?

      Dankeschön für eure Antworten! und :weihn1:
      Lacrimula
      nichts ist in ordnung. aber immerhin.
      also ich denke, es kommt darauf an wie stark es dich im alltag belastet. also, wenn das trauma quasi so weit weg ist, das du wirklich nichts erinnerst, dann kann man das auch mal so lassen. normalerweise kommen die erinnerungen irgendwann (meist, wenn man sich durch therapie stabilisiert hat) von ganz alleine und dann muss man halt daran arbeiten und gucken was man machen kann. wenn du allerdings stark unter flashbacks, dissoziationen und großen problemen im themenkreis liebe, beziehung, freundschaft, S*x aufgrund deiner erinnerungen leidest, dann würde ich auch schon zum jetztigen zeitpunkt anfangen wollen am trauma zu arbeiten.
      wohlgemerkt bin ich generell dagegen sich auf die suche nach erinnerungen zu machen, das geht meist ganz schön nach hinten los...aber wenn sie da sind bzw sich aufdrängen, dann sollte man sie schon bearbeiten. du kannst aber doch auch mal deine thera selbst fragen warum sie meint, das ein vorgehen, wie sie es vorgeschlagen hat, gut/besser für dich ist?!
      If you are going through hell - keep going!
      (Winston Churchill)
      hej All_Alone,

      danke für deine Antwort. ich habe mich jetzt in Internet mal etwas schlau gemacht und da stand auch überall, dass man bei einer Traumabehandlung erstmal nicht über das Ereignis sprechen soll, weil es sonst evtl. zu einer Retraumatisierung kommt. Ich glaube, das war auch das, was meine Therapeutin zu mir gesagt hat, von wegen sie will mich nicht destabilisieren. Irgendwie habe ich ihr jetzt trotzdem gerade eine Mail geschrieben, in der einiges diesbezüglich drin stand. Ich hatte einfach das Gefühl, dass das mal raus muss (zumindest den einen Fall betreffend, an den anderen kann ich mich nicht mehr erinnern) und ja... mal schauen, was sie jetzt dazu schreibt....
      nichts ist in ordnung. aber immerhin.