Angst. Allein.

      Angst. Allein.

      Hallo.
      Mir geht's grad mal wieder nich so gut und ich weiß gar nich so recht warum. Am Donnerstag war ich bei der Thera und danach hab ich mich eigentlich ganz gut gefühlt. Ich finde, diesmal hab ich mich eigentlich recht entspannt mit ihr unterhalten können, was mir die beiden Male vorher ziemlich arg schwer gefallen ist. Auf jeden Fall hat sie mir dann gesagt, dass ich eine Sozialphobie habe. Dann hat sie mir ein Buch mitgegeben, dass ich mir anschauen soll, es geht darum mehr Selbstvertrauen aufzubauen und sich selbst zu lieben. Abends hab ich dann ein bisschen im Internet gestöbert, ich wollte mehr wissen, ich wollte wissen was es für mich bedeutet, soziale Angst, Ursachen rausfinden und noch mehr darüber wissen, was mit mir los ist... Leider gab mir das dann wieder mehr, viel mehr Gründe nachzudenken. An Schlaf war da kaum zu denken... nachdem ich ungefähr 5 mal wieder neu angefangen hab von 100 rückwärts zu zählen und mich immer wieder selbst unterbrochen habe, ist es mir dann irgendwann gelungen wenigstens noch für ein paar Stunden zu schlafen ..
      Der nächste Tag, morgens hab ich mit einer Freundin getroffen, wir haben zusammen gelernt. Danach bin ich zum Pferd. Ich hab einer Freundin (Sie arbeitet dort und ist deshalb eigentlich immer den ganzen Tag da.) was von unserem Mittagessen mitgebracht, weil sie sich dann immer freut, was Warmes zu essen, vor allem jetzt im Winter. Dann hat eine andere Freundin dann eben so gefragt: „Warum bringst du ihr eigentlich andauernd was zu essen mit?!?!“ und irgendwie fand ich sie war vorher schon komisch, so genervt, irgendwie abweisend, so anders als vorher. Und dann ging es in meinem Kopf wieder los... Mag sie mich nicht? Was mach ich nur falsch? Ich mit meinem blöden Verhalten, ich bin einfach zu dumm um Freundschaften aufzubauen, die dann auch halten .. Ich hasse mich dafür, dass es immer Menschen, die ich gern mag, sind, die ich verliere .. Und ich hab solche Angst davor diese Menschen zu verlieren, deshalb klammere ich mich dann auch so extrem an sie und muss dann andauernd wieder mit Enttäuschung leben, denn ich bin ja nunmal nicht der Mittelpunkt ihres Lebens... Und ich versuch immer so viel für sie zu machen, zu helfen und Gefallen zu tun, einfach um ihnen einen Grund zu geben mich zu mögen, weil ich so Angst davor hab, dass sie es ansonsten nicht tun.
      Aber irgendwie war sie dann doch wieder völlig normal zu mir, sodass ich meine Gedanken auf einmal gar nich mehr verstanden hab und nicht wusste was da mit mir los war...
      Dann hab ich eine SMS von jemandem bekommen, den ich jetzt schon ziemlich lange kenne, aber nicht weiß, wie sehr er mich mag. Ich bekomm oft SMS von ihm, ob wir abends zusammen weg gehen sollen, oder ob ich nich zu ihm kommen will. Ich weiß, dass er zwischenzeitlich mal eine Freundin hatte und ich in der Zeit keine SMS von ihm bekommen habe. Ich hab jetzt halt eben Angst, dass er mehr will als nur Freundschaft. Im Moment ist es aber eben von meiner Seite aus so, dass ich eindeutig nicht mehr will als Freundschaft. Und ich hab dann gestern die SMS einfach ignoriert. Hinterher hab ich mich so geärgert. Warum schaff ich es nicht einfach mal ja zu sagen, mich mit ihm zu treffen, einen schönen Abend zu haben und einfach mal rauszufinden was er denn will?? Ich hab doch nichts zu verlieren! Ich ärger mich so über mich selbst jedes mal, wenn ich es wieder nicht geschafft habe, mir einen Ruck zu geben. Ich kann es einfach nicht.
      Später hab ich dann noch mitbekommen wie meine beiden Freundinnen den heutigen Abend geplant haben, sie wollen auf eine Party gehen. Sie haben mich nicht gefragt ob ich auch mitkommen möchte. (Ich hätte zwar keine Zeit gehabt, weil ich Babysitten war, aber trotzdem hab ich mich dann wieder irgendwie vernachlässigt gefühlt). Ich fühle mich in letzter Zeit leider oft von den beiden alleingelassen. Sie wissen beide, wie es mir im Moment geht, dass ich nur schwer alleine klar komme und dass es Zuneigung und Nähe ist, die ich mir oft wünsche und vermisse. Einerseits kann ich sie schon verstehen, dass sie so jemanden wie mich gar nich dabei haben wollen, andrerseits möchte ich eigentlich schon, dass sie an mich denken. Wobei ich mich auf Partys sowieso meistens unwohl fühle und mich ziemlich zurückhalte, zumindest so lange bis ich genug getrunken habe ..
      Abends habe ich dann auch noch ein buch gelesen, bei dem ich total heulen musste und als ich dann noch in dem Buch über Selbstvertrauen gelesen habe war es ganz aus. Mir war so elend, weil ich einfach gemerkt habe, dass ich mich selbst wirklich so hasse und es aber auch einfach nicht abstellen kann, dieses Gefühl. Und dann wieder dieses Einsamkeitsgefühl und das Gefühl, nicht geliebt zu werden, obwohl ich eigentlich ziemlich oft gesagt bekommen, dass man mich mag. Ich verstehe das auch gar nicht, dass ich es nicht einfach mal glauben kann, wenn man mir sagt ich bin ein toller Mensch?!? Wieso sind da immer diese Selbstzweifel?Und dann war es da wieder zum ersten Mal nach 9 Tagen ohne, das Gefühl, ich muss mich v*rl*tz*n. Ich muss... weil ich mich hasse. Ich lag dann mit Herzklopfen, Atemnot, Zittern, Schwindel und diesem blöden Gefühl in der Brust in meinem Bett und habe versucht es einfach auszuhalten. Irgendwann bin ich dann vollkommen erschöpft eingeschlafen und morgens dann auch nicht allzu fit wieder aufgewacht. Kopfschmerzen und immer noch dieses Gefühl, nichts wert zu sein. Klar, dass ich dann erstmal zum Pferdi gefahren bin. Dann wurd ich dort von der Freundin (der ich das Essen mitgebracht habe) gefragt, ob sie mir was getan hat. Dabei war ich eben einfach nur mal wieder depri, unzufrieden und sauer auf mich selbst. Da hätt ich dann wieder beinah angefangen zu heulen, weil ich sie echt total gerne mag und wieder durch mein blödes Verhalten einfach alles kaputt mache. Und dann eben nichmal drüber reden kann was mit mir los ist. Ich will so gern einfach alles loswerden. Ich mag ihr einfach alles erzählen, aber ich kann nicht, irgendwie ist in mir so eine Blockade, ich hab Angst, dass sie mich dann nicht mehr mag, ich hab Angst zu verlieren. Angst Angst Angst, besteht mein leben eigentlich nur noch aus Angst?? Was ist nur los. Jedenfalls hat es dann so geendet, dass ich ihr wieder gar nichts erzählt habe, was mit mir los ist. Heute habe ich zwar nicht mehr das Gefühl, dass ich mich v*rl*tzten muss, aber ich habe Angst (schon wieder Angst), dass es wieder kommt und ich dann nicht mehr stark sein kann. Ich weiß nicht ob ich es schaffen kann, endlich mal ein normales leben zu führen. Der Weg zur Thera war ja schonmal ein erster Schritt, aber es liegt noch so viel vor mir. Ich muss aber so stark sein, auch mal Gefühle aushalten und lernen manche Dinge einfach nicht zu ernst zu nehmen oder gar nicht erst auf mich zu beziehen. Ich weiß nicht ob ich das schaffen kann. Im Moment wünsche ich mir eigentlich nur, dass mich jemand versteht. Ich habe solche Angst. Warum?

      Schneehase
      Der Grund deiner Angst liegt wohl in deinen Selbstzweifeln verborgen. Du magst dich selbst nicht und gehst darum davon aus, das dich andere auch nicht mögen können. Du hast Angst, sie zu verlieren, weil du dir nicht zutraust, eine Freundschaft halten zu können.
      Tut mir Leid wenn das nicht stimmt, ich kann nur spekulieren.


      Diese Angst macht dir natürlich das Leben schwer, denn sie legt die viele Steine in den Weg.
      Jedoch weißt du eigentlich selbst, was zu tun ist. Du musst lernen, dich selbst zu akzeptieren. Ich weiß, dass das nicht einfach ist und anfangs unmöglich erscheint. Aber mithilfe deiner Therapie kannst du das schaffen. Und dann werden deine Ängste auch schwächer werden.

      Du könntest mit deiner Therapeutin auch einmal darüber sprechen, dass du gerne deiner Freundin von deinen Problemen erzählen würdest. Sie wird dir vielleicht ein paar Tips geben können.
      Und ich denke nicht, dass deine Freundin dich danach ablehnen wird. Denn sie ist deine Freundin und sie mag dich so wie du bist.

      Du wirst das schaffen :)
      Danke für deine Antwort und danke für deine Zuversicht. Ich hoffe wirklich, dass ich es schaffen kann.
      Heute hatten wir mal wieder ein Familienfest. Geburtstag meiner Oma. War zu Beginn eigentlich ganz schön, aber später kam dann noch meine Tante. Sie hat einen neuen Job in einer Klinik als Therapeutin. Da haben sie halt ziemlich lange drüber gesprochen, wie es da so ist usw. Es wissen eigentlich nur meine Eltern, dass ich eien Therapie mache. Alle anderen nicht. Und irgendwann kam dann eben auch der Spruch: Ja es ist schon gut, dass wir in unserer Familie solche Probleme nicht haben... Und ich wollte so gern einfach mitreden, aber ich konnte mal wieder nicht. ich saß da und habe zugehört. wurde wieder immer schweigsamer und konnte einfach nichts sagen. Wenn ich es noch nicht mal innerhalb meiner Familie halbwegs normal schaffe in einer größeren Gruppe mich zu unterhalten... wie soll das dann woanders gehen.
      Als dann später auch noch eine Diskussion über Politik aufkam, einfach nur alle wieder angefangen haben rumzu schreien hab ich es einfach nich mehr ausgehalten. Mein herz hat wieder angefangen zu pochen wie wild und ich hab mir dann wieder völlig abwesend angefangen den Arm aufzukr*tz*n. Nach 10 Tagen ohne hab ich jetzt wieder ne kleine W*nd* am Arm. Ich bin dann auch erstmal raus. Und an der Luft wurd mir dann erstmal voll schwindelig, als ich dann gecheckt hab, was wieder passiert ist...
      Man, ich versteh einfach nicht, warum mir so eine "Kleinigkeit" so Schwierigkeiten gemacht hat, heute schon wieder.. =( früher war es doch auch nicht anders, warum kam ich da besser klar? .. Fragen über Fragen, die mir schon wieder im Kopf rumschwirren...
      Hallo Schneehase!

      Ich habe mich mal durch deinen langen Beitrag gelesen und möchte dir mal meine Gedanken dazu aufschreiben:

      Als du deiner Freundin Essen mitgebracht hast und die andere dann meinte, warum du ihr denn immer was zu Essen mitbringst, ist ja eigentlich eine Sache zwischen euch beiden. So lange sie sich immer darüber Freut und dir nicht sagt, dass du das lassen sollt spricht da ja nichts dagegen. Du hättest die andere Freundin ja fragen können, ob du für sie das nächste mal auch was mitbringen sollst, denn vielleicht war sie einfach nur entteuscht, weil sie nichts abbekommen hat.

      Da deine Freunde ja bestimmt wissen, dass du dich auf Parties unwohl fühlst, möchten sie dich vlt nicht mitnehmen. Ich glaube nicht das sie das böse meinen, sondern dich einfach "schützen" wollen. Ich denke es gibt so schöne andere Dinge, die du mit den beiden Unternehmen kannst, z.B. ins Kino oder shoppen gehen. Oder ihr macht einfach mal einen gemeinsamen DVD-Abend. Was das Erzählen deiner Probleme betrifft, finde ich, dass dazu sehr viel vertrauen gehört. Du musst wissen, wann du dafür bereit bist und ob sie davon überhaupt erfahren sollen. Du kannst ja erst mla klein anfangen.

      Nun zu dem Typen:

      Verabrede dich doch einfach mal auf einen Kaffee. Du kannst ja erst mal eine Freundin und er könnte einen Freund mitbringen. So seit ihr zu viert und ihr könnt euch einfach mla kennen lernen.

      So, so viel erst mal von mir. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Denkanstöße geben.

      LG

      Traurige Seele
      Hey Du :)

      Hm das hört sich alles nicht so schön an :( Ich drücke Dir auf jeden Fall alle Pfoten und die Nase und die Ohren, damit das wieder besser wird!
      Ich habe dieses Problem auch, das ich ständig denke "mich mag eigentlich eh niemand" und "ich bin eh zu nichts nutze hier" und "wenn ich daheimbleibe haben die eh mehr Spaß".
      Damit umzugehen ist schwer... zum Glück habe ich 2-3 Menschen denen ich da vertrauen kann.... ausserdem versuche ich immer möglichst fröhlich zu wirken.... aber das fällt manchmal sehr schwer...

      Und wo Du gerade Familienfeiern erwähnst... Auch das kenne ich gut... da muss man dann sitzen und smilen und alles ist der hübscheste Eierkuchen von der Welt...
      Und dann reden sie alle über irgendwelche kranken Menschen... oder andere Dinge die sie bescheuert finden die ich vllt mag oder andere Leute die ich mag, die mögen das oder üben diesen Beruf aus ect.
      Dann kann ich da nich mitreden...
      Das ist immer saudoof.
      Hm was ich Dir sagen möchte ist: es kann manchmal schwieriger werden als es vorher war, aber dann wird es auch wieder besser.
      Und manchmal ist es schwer innerhalb der Familie frei zu sprechen, eben weil sie einem so nahe stehen.
      Da musst Du Dir nich so viele Gedanken machen was mit anderen Menschen wäre wenn Du da in einer Gruppe reden müsstest, ich denke das würdest Du schaffen, vllt nicht problemlos, aber mit ein bischen Anlauf auf jeden Fall.

      Nimm es Dir nicht so sehr zu Herzen.... Kleinvieh macht nunmal auch Mist, und auch der wird irgendwann zum Misthaufen mit Hahn drauf....

      Liebe Grüße
      Mein Herz das hat sich aufgeh*ngt, weil es sich sonst zu T*de denkt.

      " ... I'm sorry Mom, I never meant to hurt you, I never meant to make you cry, but tonight, I'm cleanin' out my closet ... "

      " ... I wanna stay in love with my sorrow ... but God, I wanna let it go ... "

      " ... if I just let go, I'll be set free ... "