Flucht vor allem

      Flucht vor allem

      Gerade fühle ich mich mal wieder total down. In der Arbeit werde ich von einer Kundin nur noch verbal angegriffen, weil diese blöde Kuh sich aufführt als wäre sie Gott und alle behandelt als wäre sie der letzte Dreck. Gestern habe ich ihr nur gesagt, wirklich sehr höflich und freundlich, dass wir ihrem Wunsch so nicht nachkommen können und biete ihr auch gleich eine kurzfristige Ausweichmöglichkeit an - da motz sie mich am Telefon an, das ich ja so hinterfotzig bin und total unfreundlich und ich würde meinem Chef die Kunden verkrauln und sie will mit mir nichts mehr zu tun haben und mein Chef solle mich doch sofort kündigen.
      Mein Chef steht voll hinter mir und sagt, dass es so froh ist, dass er mich hat und das ich super bin und die blöde Kuh solle sich nicht so haben. Auch wenn ich mir keinen Kopf machen soll, ich kann bei dieser F... nicht mehr anders als mich aufzuregen. Vorallem greift sie einen auch an, wenn man nichts mit ihr zu tun hat. Werde ihr jetzt einfach aus dem Weg gehen.
      Und heute ging es im privaten Umfeld weiter...
      Ich habe jedem persönlich gesagt, dass ich morgen nicht kann - dann kommt wieder ich solle doch morgen bitte um 11h kommen, als ich dann etwas genervt meinte, dass ich da nicht kann, weil ich mich mit einer Freundin treffe und ich das schon 2 mal jetzt gesagt habe, werde ich nur noch angemotzt.
      Jetzt merke ich wie ich vor allem Flüchten will, ich ziehe mich zurück, schaue meine DVD-Boxen durch um mich in diese Welt zu flüchten, um etwas abschalten zu können, weil dort alles irgendwie perfekt zu sein schein. Auch wenn ich genau weiß, dass es blödsinn ist, weil es alles Fiktion ist und das es die perfekte Umgebung gar nicht geben kann.
      Es ist total absurd, ein Teil in mir sagt mir, es ist entspannend, angenehm - ich kann abschalten. Der andre Teil in mir sagt mir, dass es total verrückt ist, weil es nur eine Flucht vor der Realität ist und dass es nichts bringt, weil ich mir dadurch eine Fiktiveumgebung schaffe, die es so nicht gibt und dass ich nur enttäuscht werde, wenn ich wieder in die "normale" Welt zurück gehe/muss.
      Dieses Verhalten beobachte ich immer häufiger, auf der einen Seite gehe ich alle Probleme total rational und emotionslos ran - und dann steigere ich mich nervlich so lange rein, bis ich mir nur noch gedanken darüber mache und mich mit den Probleme so fertig mache, das ich Nachts nur noch schlecht schlafe und total gereizt werde.
      Ich weiß nicht mehr weiter - weiß nicht was ich machen soll. Ich habe Angst mir professionelle Hilfe zu holen, weil ich die Befürchtung habe, dass ich abgestempelt werde wenn das irgendwer mitbekommt.
      hey norway ;)

      ich kenne deine probleme total, kenne das im moment aus der uni, dass jeder idiot meint mich anzusch**ßen... son mädel, was zu dumm ist, sich 5 seiten deurchzulesen und mich dann anmeckert, weil sie nicht weiß, was drin steht, dann eine patientin, die mich anmeckert, weil ich frage, ob sie vom krebs geheilt ist (das haben uns vorher ein duzent profs gesagt, dass die da von geheilt reden und sie meint halt, man kann ihn nicht heilen und meckert MICH, erstsemesterstudentin, dafür an, dass ich die selbe wortwahl wie meine profs benutze...) ich kann dir dabei eigentlich vor allem eines raten und das ist, an dich zu denken und nicht alles zu machen, um anderen zu gefallen, und das TUST du und das ist auch gut so... es gehört teilweise zu skills, dass man eben in ner stresssituation sich erstmal runter f#hrt, indem man sich mit was anderem beschäftigt... das problem ist nur, wenn es überhand nimmt.. ich geb dir nen beispiel, wenn du am wochenede eine oder 2 DVDs guckst, um dich einfach abzulenken und mal nicht an deine probleme zu denken ist das super, du nimmst dir zeit, zu regenerieren, denn nen mensch beraucht auch mal zeiten am tag, wo er nicht an seine probleme denkt... wenn du aber 10 stunden am tag DVD guckst, dann ist es wirklich flucht vor der realität und rutscht ins dysfunktionale ab...

      dass du nachts kaum noch schlafen kannst, das ist dann aber wirklich nen alarmzeichem, wenn dieser wichtige shclaf wegfällt, wirst du nur noch gereizter und dir gehts beschissener, das ist wirklich gefährlich... ich w+rde dir trotz deiner bedenken raten, hilfe zu holen, ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass dich eben keiner abstempelt, depressionen sind ne volkskrankheit, ich weiß die zahlen nichtmehr auswendig, aber mehrere millionen deutsche leiden im laufe ihres lebens mindestens einmal an depressionen... ich habe mir als ich mir hilfe geholt hab auch erstmal voll die gedanken gemacht, dass mich meine freunde im stich lassen und so weiter... dann gings ziemlich schnell, 1,5 monate nach dem entschluss, professionelle hilfe in anspruch zu nehmen saß ich in ner klinik mehr oder wseniger freiwillig^^ von da aus hab ich es meinen leuten einem nach dem anderen gesagt und KEINER hat irgendwie negativ reagiert, die haben mich alle besucht und nichts hat sich zwischen uns geändert, außer dass die teilweise nen bisschen auf mich aufpassen wegen alk und sowas^^ aber auch nur weil ich medis nehme, das wäre mit ner dauerhaften schmerzmitteltherapie wegen meinem rücken nicht anders, ich würde dir raten, zum sozialpsychiatrischen dienst zu gehen, den gibts soweit ich weiß in jeder etwas größeren stadt (selbst in meinem kaff^^)... die kön nen dir tipps geben, wie du am besten an hilfe rankommst und auch einschätzen, in wieweit du welche hilfe brauchst, also sprich, medis, klinik, ambulante therapie... bei fragen kannste dich ja melden ;)

      liebe grüße, M.
      Doch die Maske, die ich aufsetze hinterlässt N*rb*n,

      Spuren, die mich immer wieder erkennen lassen,

      dass nichts von dem, was ich zu sein scheine Realität ist...