Hallo RT
ich weiss nicht, wie oft ich im letzten Jahr schon angefangen habe, ein Thema zu diesem oder jenem zu erstellen. Aber diesmal soll es klappen!
Seit etwa einem Jahr bin ich in Therapie bei einem sehr guten Therapeuten. Wir haben nach dem Kennenlernen bis vor Kurzem nur grobe Bestandsaufnahme gemacht. Meine Probleme sind natürlich auch nicht größer, als die von anderen, aber anscheinend sehr breit gefächert. Ein bisschen von Allem.
In den letzten Jahren konnte ich sehr gut durch Verdrängung funktionieren. Ich verdränge alles: schlechte Erlebnisse, Probleme, die Vergangenheit und Zukunft, Auswirkungen von Symptomen (Umkippen, Panikattacken, SVV, [...]) und konzentriere mich nur auf den Moment und andere. Scheinbar lebe ich bis zu einem gewissen Grad "durch andere". Durch die Verdrängung zahle ich den Preis generell sehr vergesslich zu sein und auch Schönes mit auszublenden. Leider geht das wohl nicht so selektiv, wie ich es gern hätte.
In der Therapie soll jetzt begonnen werden, Probleme aufzuarbeiten, dabei fangen wir in der Vergangenheit an (tiefenpsychologische Therapie), an die ich mich größtenteils nicht mehr erinnere. Eben weil mein Leben sich darum dreht, alles wegzuschließen und mit "Augen zu und durch" das jetzt-und-hier durchzustehen, fällt es mir sehr, sehr schwer, mich dafür zu öffnen und damit ehrlich zu arbeiten. Ohne mir selbst etwas vorzumachen. Ich habe es jetzt drei Stunden versucht, bin aber an Grenzen gestoßen, weil ich mir selbst noch immer im Weg stehe.
Ich weiß, dass Verdrängung schlecht ist, wenn es ungesund wird. Das eigentliche Problem ist jetzt aber, dass ich meine ganzen Probleme zu einem sehr empfindlichen System arrangiert habe, was ich durch Verdrängung aufrecht erhalte. Damit habe ich schon wirklich viel erreicht, was eigentlich gar nicht möglich sein dürfte und kann sogar jetzt noch für Freunde und Bekannte da sein und ihnen helfen. Helfen bringt mir selbst auch etwas, ich fühle mich gut, wenn ich das Gefühl habe, meinem Gegenüber geht es ein ganz kleines Stückchen besser. (Mein Therapeut hat mir vorgeschlagen, Therapeut zu werden. Irgendwie witzig. ^ ^)
Ja, ich könnte dies in meiner Therapie ansprechen (er ist ja auch nicht doof und merkt, dass es auf einmal sehr zäh wird). Aber dann sage ich ihm praktisch: "Ich habe mir jetzt ein Jahr lang von ihnen Probleme aus der Nase ziehen lassen, um bei dem eigentlichen Therapiebeginn mit einem Mal zu erkennen, dass ich das überhaupt nicht durchstehen kann. Zumindest nicht ohne mich aus meinen ganzen Aktivitäten zurückzuziehen und meine Freunde zu enttäuschen - was ich den Leuten nicht zumuten möchte. Danke und tut mir Leid."
Das geht nicht.
Wir haben schon mehrmals über Medikamente und Klinikaufenthalt gesprochen, aber vor Allem vor Letzterem habe ich sehr große Angst.
Wer es bis hierhin geschafft hat, erstmal einen Keks.
Gibt es einen Mittelweg, den ich übersehen habe? Es scheint für mich momentan nur auf Klink und Abbruch meines (zugegebenermaßen etwas scheinheilig) funktionierenden Lebens hinauszulaufen. Das kann ich mir aber wirklich nicht vorstellen, weil ich sehr viele Verpflichtungen habe und sich sehr viele Menschen auf mich verlassen. Das ist natürlich auch ein gutes Gefühl.
Kann ich eine Therapie unter diesen Voraussetzungen weiterführen und hoffen, dass ich irgendwann beides kann? Innerhalb mich darauf einlassen und außerhalb solange verdrängen, bis ich damit umgehen und "leben" gelernt habe?
Oder ist da noch etwas anderes und ich bin einfach nur viel zu festgefahren, um es zu sehen?
Danke fürs Durchlesen, ich gebe zu, es war doch sehr verworren.
ich weiss nicht, wie oft ich im letzten Jahr schon angefangen habe, ein Thema zu diesem oder jenem zu erstellen. Aber diesmal soll es klappen!
Seit etwa einem Jahr bin ich in Therapie bei einem sehr guten Therapeuten. Wir haben nach dem Kennenlernen bis vor Kurzem nur grobe Bestandsaufnahme gemacht. Meine Probleme sind natürlich auch nicht größer, als die von anderen, aber anscheinend sehr breit gefächert. Ein bisschen von Allem.
In den letzten Jahren konnte ich sehr gut durch Verdrängung funktionieren. Ich verdränge alles: schlechte Erlebnisse, Probleme, die Vergangenheit und Zukunft, Auswirkungen von Symptomen (Umkippen, Panikattacken, SVV, [...]) und konzentriere mich nur auf den Moment und andere. Scheinbar lebe ich bis zu einem gewissen Grad "durch andere". Durch die Verdrängung zahle ich den Preis generell sehr vergesslich zu sein und auch Schönes mit auszublenden. Leider geht das wohl nicht so selektiv, wie ich es gern hätte.
In der Therapie soll jetzt begonnen werden, Probleme aufzuarbeiten, dabei fangen wir in der Vergangenheit an (tiefenpsychologische Therapie), an die ich mich größtenteils nicht mehr erinnere. Eben weil mein Leben sich darum dreht, alles wegzuschließen und mit "Augen zu und durch" das jetzt-und-hier durchzustehen, fällt es mir sehr, sehr schwer, mich dafür zu öffnen und damit ehrlich zu arbeiten. Ohne mir selbst etwas vorzumachen. Ich habe es jetzt drei Stunden versucht, bin aber an Grenzen gestoßen, weil ich mir selbst noch immer im Weg stehe.
Ich weiß, dass Verdrängung schlecht ist, wenn es ungesund wird. Das eigentliche Problem ist jetzt aber, dass ich meine ganzen Probleme zu einem sehr empfindlichen System arrangiert habe, was ich durch Verdrängung aufrecht erhalte. Damit habe ich schon wirklich viel erreicht, was eigentlich gar nicht möglich sein dürfte und kann sogar jetzt noch für Freunde und Bekannte da sein und ihnen helfen. Helfen bringt mir selbst auch etwas, ich fühle mich gut, wenn ich das Gefühl habe, meinem Gegenüber geht es ein ganz kleines Stückchen besser. (Mein Therapeut hat mir vorgeschlagen, Therapeut zu werden. Irgendwie witzig. ^ ^)
Ja, ich könnte dies in meiner Therapie ansprechen (er ist ja auch nicht doof und merkt, dass es auf einmal sehr zäh wird). Aber dann sage ich ihm praktisch: "Ich habe mir jetzt ein Jahr lang von ihnen Probleme aus der Nase ziehen lassen, um bei dem eigentlichen Therapiebeginn mit einem Mal zu erkennen, dass ich das überhaupt nicht durchstehen kann. Zumindest nicht ohne mich aus meinen ganzen Aktivitäten zurückzuziehen und meine Freunde zu enttäuschen - was ich den Leuten nicht zumuten möchte. Danke und tut mir Leid."
Das geht nicht.
Wir haben schon mehrmals über Medikamente und Klinikaufenthalt gesprochen, aber vor Allem vor Letzterem habe ich sehr große Angst.
Wer es bis hierhin geschafft hat, erstmal einen Keks.
Gibt es einen Mittelweg, den ich übersehen habe? Es scheint für mich momentan nur auf Klink und Abbruch meines (zugegebenermaßen etwas scheinheilig) funktionierenden Lebens hinauszulaufen. Das kann ich mir aber wirklich nicht vorstellen, weil ich sehr viele Verpflichtungen habe und sich sehr viele Menschen auf mich verlassen. Das ist natürlich auch ein gutes Gefühl.
Kann ich eine Therapie unter diesen Voraussetzungen weiterführen und hoffen, dass ich irgendwann beides kann? Innerhalb mich darauf einlassen und außerhalb solange verdrängen, bis ich damit umgehen und "leben" gelernt habe?
Oder ist da noch etwas anderes und ich bin einfach nur viel zu festgefahren, um es zu sehen?
Danke fürs Durchlesen, ich gebe zu, es war doch sehr verworren.