Zu Hause und wieder Essprobleme

      Zu Hause und wieder Essprobleme

      Hey,

      eigentlich wollte ich ja hier nichtsmehr reinschreiben müssen...naja.
      Also wie schonmal hier beschrieben habe, will/muss ich etwas abn*hmen, was nicht ganz unproblematisch ist, weil ich in der Vergangenheit schon bul*m*sche Phasen/H*ng*rphasen hatte.
      Naja, alles in allem funktioniert es eigentlich sehr gut. Ich mache viel Sport (was sich auch psychisch bemerkbar macht) und esse recht ausgewogen und gesund. Außerdem trinke ich endlich genug Flüssigkeit am Tag.
      Naja, seid ein paar Tagen bin ich bei meinen Eltern zu Besuch und seitdem klappt gar nichts mehr. Wenn ich es wirklich objektiv betrachte (ich führe ein Ernährungstagebuch für den Arzt), esse ich nicht übermäßig. Vielleicht nicht ganz so "perfekt" wie zu Hause, aber nicht schlecht. Trotzdem habe ich ständig das Gefühl, vollgestopft zu sein und erbr*ch* wieder ständig. Heute hab ich mich gezwungen es nicht zu tun und hab natürlich total schlechte Laune, weil ich das Gefühl einfach schwer aushalten kann.
      Ich weiß grad gar nicht, wie ich die nächsten Tage aushalten soll, ohne dass es in die eine oder andere Richtung eskaliert (also ohne dass ich entweder erbr*ch* oder ständig mieß drauf bin und Streit anfange).
      Vielleicht wird das ganze auch dadurch verstärkt, dass heute meine letzte Therastunde bei meiner bisherigen Therapeutin war. Es war zwar ein guter Abschied, aber es tut trotzdem weh. Es... naja... der Spruch "Es k*tzt mich an" passt da ziemlich gut.

      Hm, ich weiß nicht, was ich mir erhoffe. Vielleicht Zuspruch, Tipps gegen das Erbr*ch*n oder wie man das aushalten kann. Sind nur noch ein paar Tage, dann bin ich wieder daheim und erfahrungsgemäß läuft es da alles immer viel besser.

      Grüße,
      Fylgja
      Hey du,

      also ich muss sagen, dass es mir sehr bekannt vorkommst, was du schreibst.
      Bei mir hat es auch lange nicht geklappt mit den Eltern. In guten Phasen konnten wir telefonierne, aber sobald ich bei meiner Mutter war, konnte man die Uhr stellen - 10/15 Minuten und wir haben uns gezofft.

      Ich weiß ja nicht wie dein Verhältnis zu deinen Eltenr ist. Aber wenn es irgendwo Spannungen gibt, oder deine Eltern vielleicht irgendwo wenig verständnis für deine Probleme haben, dann entsteht schnell Druck.
      Vielleicht liegt es auch ein Stück weit darin, dass du wohl wahrscheinlich zu Hause damit angefangen hast, und dann könnte es auhc sein dass dich diese "gewohnte Umgebung" in dem Bereich triggert.

      Auf jeden Fall solltest du deshalb nicht aufgeben. Eine Essstörung ist verdammt hart und die Gedanken, wenn man essen muss, sind kaum zu ertragen. (ich kenne das auch, weil ich früher nen Hang zur ES hatte; und ein teil von dem essgestörten ist immer noch geblieben...)
      Was mir hilft, ist viel Ablenkung, und Bewegung. An guten Tagen esse ich normal. An shclechten Tagen bekomme ich egal wie wenig ich esse ein schlechtes Gewissen.
      Mir hilft es dann, zu essen, wenn ich weiß dass ich danach arbeite oder mich bewegen muss.

      Vielleihct hilft dir das auch, dass du nach dem Essen spazieren gehst oder so? Dann kannst du deine Gedanken austricksen, indem du sagst "Das angegessene baue ich wieder ab" ...

      Ich weiß leider nicht ob das noch hilft wenn man schon länger in einer ES steckt, ich habe nur eine Neigung zum essgestörten Verhalten und das heißt ich kann es noch einigermaßen kontrollieren.

      Liebe grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      hej fylgia,

      ich kenne diese situation, mit diesen umständen, und stecke grade auch in ihr.

      du sagst selber, du bist seit ein paar tagen da, und du fährst in ein paar tagen wieder. du weißt, dass es dann wieder besser läuft.
      deswegen würde ich dir raten, nicht so hart zu dir zu sein.
      ich glaube, es ist recht unrealistisch, dass man an so einem ort das, was man grade für sich noch mühsam erlernt, perfekt umsetzen kann.
      es ist furchtbar schwierig, und du bist auf einem so guten weg. der weg bleibt nicht ungegangen, nur weil es grad mühsam(er) ist.

      vielleicht wäre es für dich eine maßnahme, die regeln zu lockern. zu sagen: nicht-essen oder erbrechen, das geht nicht. aber ungesünder essen als zu hause, das ist für ein paar tage unter den umständen ok, weil es besser grad halt nicht geht, und sobald ich wieder zu hause bin, ändert sich das wieder,
      du sagst, dass du "ok" isst. das ist schon viel besser, als es mal war. dein gefühl, nicht dein essverhalten, ist das, was nicht stimmt. kannst du das für dich so annehmen, dieses "mein gefühl lügt grad, es hat nicht recht, deswegen handle ich nicht nach ihm sondern nach objektiveren kriterien."?

      das sind die sachen, die mir helfen, wenn ich - wie grad - auch in meinem elternhaus bin.
      ich erlaube mir mehr (ich will zwar mein gewicht reduzieren, mache zu hause auch viel sport) denn ein paar tage nicht-perfektes essen werden keine großen konsequenzen haben, genieße dann auch sachen, die ich sonst nicht so essen würde, ich habe meine regeln wie "regelmäßig essen", "nicht wiegen", und "nicht erbrechen", und wenn mein gefühl allzu negativ wird, dann sage ich mir dass es an der umgebung liegt und nicht an mir, und dass ich dem ganzen kopftheater deswegen nicht nachgebe.
      und dieses wissen, das es dann nicht entgleist sondern dass es danach wieder besser weitergeht, das ist so viel wert!

      ich wünsche dir viel ruhe und weniger strenge mit dir.

      liebe grüße,
      xibalba
      hallo fylgja,

      die anderen haben schon viel hilfreiches gesagt und deswegen kann ich da nicht mehr viel hinzufügen. aber ich habe deinen post zwei mal gelesen und dann hat sich mir die frage gestellt: warum? warum läuft das jetzt so? weißt du das?
      ist es ein altes gefühl, was aufmerksamkeit will durch das krankhafte essverhalten? schlechte erinnerungen und gefühle? eine art "urlaubs"-gefühl, das dich zum (mehr) essen bringt und dir dann ein schlechtes gefühl gibt?

      ich finde es wichtig, das zu wissen und dann zu sortieren. in die richtige zeit, in den richtigen kontext.

      mehr wars gar nicht. ich wünsche dir aber sehr, dass es besser wird und du gut zu dir findest.
      alles liebe!
      Hey,

      erstmal vielen Dank an euch alle für eure Antworten.

      @Hope.
      Also alles in allem ist mein Verhältnis zu meinen Eltern viel besser als früher. Aber ich merke schon, dass ich hier allgemein angespannter bin als zu Hause. Wenn ich mich genau reflektiere, denke ich mal, dass das daher kommt, dass ich mich immer so beobachtet und kritisiert fühle...obwohl das objektiv nichtmehr so ist. Ich glaube, dass du Recht hast, dass mich das Triggert. Dass ich eben wieder in alte Schemata zurückfalle, mich wieder hilflos und klein fühle. So, als wäre ich ständig im Unrecht. Irgendwie also so, als wäre ich noch 13, 14, 15...

      Ich hab jetzt die nächsten Tage gut durchgeplant. Aktiv sein, sich bewegen, da hast du recht, das hilft. Hauptsache nicht so sehr den Körper fühlen müssen. Ablenken halt.

      @xibalba
      Du hast Recht, ich bin vermutlich zu hart zu mir. Ich denke aus Angst, sonst wieder komplett in alte Muster zu verfallen.
      Hm, also so ganz dem Verstand vertrauen und nicht den Gefühlen, das ist gerade sehr schwer. Ich fühle Ekel und ich weiß ja auch, dass ich falsch esse, denke dann also, dass das Gefühl nicht unbegründet ist...Aber andrerseits ist es richtig, was du schreibst: Es sind nur noch wenige Tage und diese Tage werden nicht die mega Konsequenzen haben (Gewichtsmäßig). Ich glaube es ist generell jetzt mal gar nicht so schlecht, wenn ich etwas mehr esse, damit ich normale Portionen und den Geschmack von Fett nicht wieder verlerne und Ekel aufbaue. Denn um ehrlich zu sein passiert mir das wenn ich alleine bin dochmal recht schnell.

      @pacem.cordium
      Also ich denke, dass es wirklich so ist, dass ich mich in ein gewisses Alter zurückversetzt fühle. Der Aufmerksamkeits-Faktor fällt raus, Essen/Essverhalten ist und war schon immer ein schambesetztes Thema für mich. Darüber kann ich - im Gegensatz zum SVV - nicht offen reden. Hm, es spielt sicherlich auch noch mit rein, dass ich meine Therapeutin das letzte Mal gesehen habe. Nach immerhin 2,5 Jahren. Das tut schon weh und vielleicht versuche ich die Gefühle durch zu viel Essen + Erbr*ch*n erträglicher zu machen? Hier ist auch einfach immer viel los, viel Trubel, viel Unruhe einfach. Es ist schön, meine Eltern zu sehen aber es ist auch sehr anstrengend. Hm, ich vermute eine Mischung aus allem.

      Ich versuche jetzt, ein halbwegs erträgliches Mittelmaß zu finden und hoffe einfach, dass es wieder besser läuft, wenn ich zu Hause bin.

      Danke nochmal,
      Fylgja
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