borderline-eltern-dasein

      borderline-eltern-dasein

      hallo,

      ich bin "inaktive borderlinerin", mir gehts ganz gut und ich bin meistens überaus stabil.

      ich habe eine 3-jährige tochter und lebe in einer langjährigen mehr oder weniger normalen beziehung. nun ist das so: ich habe eine borderline-persönlichkeit, fahre schon mal schnell aus der haut, bin ungehalten, fühle mich schnell angegriffen, bin eifersüchtig, perfektionistisch..

      ich befürchte, dass meine tochter davon so beeinflusst werden könnte, dass sie eines tages ähnliche schwierigkeiten bekommen könnte, wie ich sie hatte und habe. mein freund sagt ganz oft, dass sie meine persönlichkeit hat, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss.. wie gesagt, ich fürchte mich, dass sie nicht klarkommen könnte. ich möchte das beste für mein kind, weiß aber auch, dass es so etwas wie perfekte eltern nicht gibt. manchmal kommt mir meine persönlichkeit komplett in die quere, es ist manchmal sehr schwer für mich, mich in schwierigen situationen so zu verhalten, dass ich damit zufrieden bin. letztlich weiß ich, dass es so etwas wie ein patent-rezept nicht gibt, aber meistens werde ich von anderen menschen nicht verstanden, weil die halt solche unsicherheiten nicht kennen..

      vielleicht gibt es hier ja ein paar leute, die erfahrungen als borderline-eltern haben und mir von sich erzählen wollen, eventuell entwickelt sich so etwas wie ein regelmäßiger austausch.

      lieben gruß,

      claudia
      we´re rotten fruit
      we´re damaged goods
      what the hell
      we got nothing more to lose
      HAIL TO THE THIEF, Backdrifts (Honeymoon is Over)radiohead
      Hallo clodine!

      Ich wollte dir bloß mal ein bisschen Mut zu sprechen. ich habe selber eine BPS, aber "noch" keine Kinder. Ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, diese Gedanken habe ich auch oft und frage mich ob ich es einem Kind zumuten kann...Da ich Erzieherin bin, sehe ich jeden Tag Eltern bzw. Mütter im Kontakt mit ihren Kindern. Ich kann dich beruhigen, die Perfekte Mutter gibt es einfach nicht und wird es nie geben. Glaub mir, auch die kennen ein Gefühl von Hilflosigkeit und Genervtheit...
      Das wichtigste was du deiner Tochter geben kannst ist Sicherheit. Sie sollte wissen das sie immer zu dir kommen kann und du sie mit offenen Armen erwartest. Selbst in dem Alter merken die Kinder sofort wenn sich zuhause etwas ändert. Sie haben einfach ein Gespürr dafür. Ich beW*nd*re dieses oft, so kleine Knirpse bekommen so viel mit.
      Was dir und ganz sicher auch deiner Tochter helfen könnte sind feste Rituale. Das macht den Alltag einfach sicherer und gibt ihm struktur. So lassen sich schon viele Situationen einfacher lösen oder tauschen gar nicht erst auf. Und wenn es halt mal aus dem ruder läuft oder etwas nicht so klappt wie es soll? dann ist es so, du musst dich vor keinem (außer deinem Mann evtl) rechtfertigen, du solltest bloß immer an deine Tochter denken und für es für sie so transparent machen dass sie versteht warum du so reagierst. Auch die kleinen können das verstehen. Sag ihr einfühlsam wenn du traurig bist oder es dir nicht gut geht.

      vielleicht konnte ich dir ja ein paar denkanstöße geben^^ Mama sein ist nicht einfach, aber du liebst dein Kind und das ist das wichtigste!!!

      Ganz Liebe Grüße

      Lorena
      Stark bleiben...
      hallo claudia!!

      GANZ WICHTIG!!!: ich will dir jetzt ganz bestimmt keine angst machen und es könnte auf dich vielleicht wirken, als ob ich dich angreifen oder verurteilen will, aber das will ich ganz ganz ganz bestimmt nicht!! (ich schreib dass, weil ich, wenn der text an mich gerichtet wär, mich wahrscheinlich zuerst voll angegriffen fühlen würde und den verfasser hassen würde und dann würde ich mir die schuld zuschieben und mich dann reinsteigern und denken, dass ich sowieso immer alles falsch mache etc. pp du weißt wahrscheinlich, was ich meine) ich schildere nur und ausschlißlich, also ohne jede wertung oder vermutung, wie das in deinem fall sein könnte, meine erfahrung mit eltern, die an krankheiten psychischer art leiden.

      ich bin 16 und habe ziemliche probleme mit depressionen, svv, panikattacken und angstzuständen. meine mami (ich habe sie über alles lieb <3) war seit ich mich erinnern kann depressiv und teilnahmslos (war und ist, aber immer für mich da) und immer wenns mir total schlecht ging und ich mich bei ihr ausgeweint hab, sagte sie, dass es ihr genauso ging wie mir, als sie in meinem alter war, ich weiß aber, dass sie zurzeit auch in therapie ist wegen depressionen und burn-out (hat mir mein papi erzählt) und wenn sie sagt, dass es ihr so ähnlich ging wie mir, dann gehts ihr vielleicht noch immer so und deshalb weine ich mich seit einiger zeit nicht mehr bei ihr aus, sondern behalte meine probleme lieber für mich und tu so als ob es mir viel besser geht, weil ich nicht will, dass sie sich vorwürfe macht (was sie nicht zu tun braucht, aber es könnte ja sein, dass sie wie ich ist und den fehler immer bei sich sucht) ich war auch viel zu oft viel zu aufbrausend und ich bin sehr schnell genervt und wütend und ich habe oft wegen nichtigkeiten mit meinen eltern zu streiten begonnen, damit habe ich auch aufgehört, wenn mich wegen irgendwas extrem wütend macht, dann gehe ich einfach in einen anderen raum oder mach einen kleinen spaziergang etc...wobei ich dazu sagen muss, dass es jetzt viel enifacher ist nicht mit meinen eltern zu streiten, weil ich vor 2 monaten von zuhause ausgezogen bin und nur jedes zweite wochenende zu meiner familie heimfahre, weil ich ca. 250km von zuhause entfernt wohne und hier auch ins gymnasium gehe.
      was, denke ich, noch wichtig ist zu erwähnen, ist, dass die krankheit meiner mami mich sicher beeinflusst hat, aber bei mir kommen auch einige andere dinge dazu und deshalb glaube ich nicht, dass ich so bin wie ich bin, nur weil meine mami so ist, wie sie ist. in meinem fall heißt auch "eine ähnliche persönlichkeit haben" nicht gleich "dieselben probleme haben": ich gerate vom charakter her sehr meinem papi nach (aufbrausend, temperamentvoll) mein kleiner bruder kommt sehr nach meiner mami (ruhig, hilfsbereit, unkompliziert) aber weder mein papi noch mein bruder haben probleme psychischer art (von denen ich weiß, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sie keine haben, weil sie auch das handeln, dass sich auf psychische probleme zurückführen lässt, einfach nicht verstehen, was aber kein problem ist).

      das war wahrscheinlich die unhilfreichste antwort, die du je bekommen hast.

      lg cookie4
      Hallo clodine,

      das mag jetzt vielleicht doof kl*ng*n, aber vielleicht wäre für dein Anliegen ein Forum, in dem es nur um Borderline geht, besser geeignet. Da das in diesem Forum ja nur eine kleine Unterkategorie ist und der Anteil aktiver Eltern hier auch nicht so hoch ist/zu sein scheint, findest du woanders vielleicht mehr Resonanz. Wenn du möchtest, könnte ich dir ein, zwei Alternativen nennen - in dem Fall schick mir einfach eine PN, wenn du möchtest.

      Ansonsten könnte ich dir auch nur sagen, dass ich das Kind einer psychisch kranken Mutter bin. Es hat bei mir definitiv seine Spuren hinterlassen, ich weiß aber auch, dass meine Mutter definitiv während der entscheidenden Zeit (Stichwort Urvertrauen und so) nicht stabil war. Du bezeichnest dich als "inaktive Borderlinerin" (nebenbei ein interessanter Ausdruck) und bist nicht mehr so tief in der Krankheit. Ich finde das einen entscheidenden Vorteil und vielleicht kannst du ja daran arbeiten auf dich selbst mehr zu vertrauen, deinen erworbenen Fähigkeiten mehr zuzutrauen und dir nicht im Übermaß den Kopf zerbrechen.
      Und letztendlich ist für ein Kind auch wichtig, dass es vielleicht kritisches Verhalten verstehen kann. Wenn du jetzt mal aus dem Raum stürmst und wütend bist (als Beispiel) danach nicht auf das Gegenteil umspringen, sondern kommunizieren, was passiert ist. Damit es nachvollziehen kann und nicht irrtitiert oder letztendlich verstört wird, dass man sich auf das Verhalten der Eltern "nicht verlassen kann". Ich kann das gerade vielleicht etwas schlecht ausdrücken.

      Wie gesagt, melde dich, wenn du möchtest.
      Gruß,
      klirr
      Hallo Clodia ,

      Nun ich bin 42 und habe eine 20 Jährige Tochter die meine schlimmste Zeit erlebt hat . Ich habe Borderline und meine Tochter nicht es muß nicht heißen das wenn du Borderline hast
      und du auch deine Fehler kennst das dein Kind auch Borderline bekommt oder die Charakterzüge bekommst die du hast. Es war auch nicht immer leicht aber
      heute kann ich sagen wir haben eine gute Beziehung und sie hat kaum Charakterzüge von mir. Ich denke du wirst alles tun deine Kind so gut wie möglich zu erziehen.

      MFG
      Tanja
      ihr lieben!

      ich hatte uni-mäßig viel zu tun und hab einfach keine zeit gefunden, mich mal für ne stunde in euer forum zu begeben..

      erstmal dank ich euch natürlich für eure einfühlsamen antworten! ich empfinde diese nicht als angriffe(@cookie4), eher als inspirierend. prinzipiell haben wir gute und feste regeln und die funktionieren auch (lorena). und ich bin sehr interessiert an speziellen seiten (klirr), die sich mit diesem thema beschäftigen, also her mit den links! :D so alltagstechnisch haben wirs eigentlich voll drauf, (wer hätte gedacht, dass ICH eines tages ein kind lieben, erziehen, versorgen kann und nebenbei noch ein studium zu schmeißen..) da besteht also kein handlungsbedarf.. vielmehr beschäftigt mich, wie ich es schaffen kann, aggressionen unter kontrolle zu halten. -es ist nicht so, dass ich meinem kind körperlich schaden zufüge, aber ab und an bin ich ungerecht und benehme mich nicht gerade erwachsen und meiner rolle gerecht..

      das mag wohl jedem elternteil so gehen, aber ich empfinde solche augenblicke als sehr bedrohlich, die nicht nur meinem kind nicht gut tun, sondern auch viel von dem in frage stellen, was ich mir aufgebaut habe. schließlich bin ich ja jetzt "gesund". es irritiert mich, wenn ich dann doch noch einmal zur kl*ng* greife, um stress abzubauen, schließlich sollte ich da drüber hinweg sein.
      we´re rotten fruit
      we´re damaged goods
      what the hell
      we got nothing more to lose
      HAIL TO THE THIEF, Backdrifts (Honeymoon is Over)radiohead
      Hey,

      ein Gedanke,d er mir gerade sofort kam, als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe, ist: Hast du noch genug Zeit für dich?
      Ich finde es absolut beW*nd*rnswert und echt spitze, wie du es hinbekommst, trotz aller Probleme, ein Kind großzuziehen und dann auch noch zu studieren! Ich vermute mal, als Mutter ist das nicht immer machbar, aber gibt es die Möglichkeit für dich, ab und an eine kleine Auszeit zu nehmen? Einfach dich mal nur mit dir beschäftigen zu können? Vielleicht kannst du dir ja auch etwas suchen (Sport z.B. wird an der Uni ja viel angeboten oder ein regelmäßiger Mädelsabend mit freundinnen oder so), was regelmäßig stattfindet.
      Vielleicht liege ich damit auch total daneben, aber ich könnte mir vorstellen, dass du wegen der ganzen Arbeit, die du leistest oft ziemlich unter Anspannung stehst.
      Was vielleicht auch helfen könnte, ist eine Eltern-Kind-Gruppe. Meine Mama hat damals sowas gegründet, als meine Geschwister und ich klein waren und sie meint, es sei einfach wichtig, dass man erfährt, dass man nicht die einzige junge Mutter ist, die ihr Verhalten oder ihre Erziehung nicht immer gut findet und dass man damit nicht allein ist und Erfahrungen austauschen kann. Vielleicht geht das ja aber auch über Foren, wie hier schon empfohlen.

      Alles Gute dir und deiner kleinen Familie,

      Fylgja
      fylgja,
      du hast mir ein lächeln gezaubert. danke! im moment ist echt alles schwierig, mein freund hat mich schwer enttäuscht und will nicht mit mir darüber reden, ich trinke viel, esse kaum was und bin rückfällig geworden (aber nur kurz..) -gehört nicht zum thema.
      jedenfalls ist das mit abstand das netteste und mich umsorgenste, was man mir in letzter zeit gesagt hat. DANKE! hatte ich echt mal nötig!
      und du hast recht! ich nehm mir so gut wie nie zeit für mich und wenn ich mal die gelegenheit hab, was für mich zu tun, dann verdränge ich alles, schalt den fernseher oder hörspiele an.
      ich werde gleich übermorgen meine lieblingskommilitoninnen fragen, ob wir nen mädchenabend einrichten können!
      we´re rotten fruit
      we´re damaged goods
      what the hell
      we got nothing more to lose
      HAIL TO THE THIEF, Backdrifts (Honeymoon is Over)radiohead
      Hallo clodine,

      das freut mich, wenn ich dir helfen konnte. Hast du denn schon mit deiner Lieblingskommilitonin gesprochen? So ein Mädelsabend kann schon echt gut sein. Würde das gehen, dass dein Freund dann eure Tochter so lange nimmt, damit du mal nur was für dich machen kannst?
      Ich denke mal, du kennst die ganzen Angebote an der Uni für Studenten, die Eltern sind. Darf ich fragen, ob du eine Therapie machst oder gemacht hast und weißt, wie du dich wieder fangen kannst? Sonst wäre ja vielleicht ab und an ein unverbindliches Gespräch mit einem Psychologen ganz gut. Muss ja keine feste Therapie sein, bei uns z.B. gibts das für Studenten vom Studentenwerk oder von gemeinnützigen Vereinen.

      Alles Gute und weiterhin viel Kraft dir.
      Liebe Grüße
      Fylgja
      ich hab eine therapie gemacht, stationär und dann tagesklinik -und war der ganze stolz meiner behandelnden ärzte und psychologen..

      wir haben einen mädelsabend beschlossen, den ich allerdings wieder absagen muss. in einem langen gespräch mit meinem freund hat sich nämlich ergeben, dass er im moment schlimm überlastet ist.. wir werden ne ganze menge ändern müssen, wenn wir weiterhin beide an einem strang ziehen wollen!

      danke für den tip mit dem psychologen, ich glaub an unser uni gibt es so etwas auch!
      we´re rotten fruit
      we´re damaged goods
      what the hell
      we got nothing more to lose
      HAIL TO THE THIEF, Backdrifts (Honeymoon is Over)radiohead
    • Benutzer online 1

      1 Besucher