Das Scheitern verhindern wollen - aber nicht können

      Das Scheitern verhindern wollen - aber nicht können

      Liebe Leute,

      ich hab ja schon viel in diesem Unterforum geschrieben, über meine ellenlange Therapieplatzsuche, meine Angst, nie jemanden zu finden und meine Probleme, irgendwo anzukommen. Es ist nun so, dass ich eventuell, nach 3 (!) Jahren voller vergeblicher Anläufe, jemanden gefunden habe, zu dem ich wohl gehen würde. Diese Situation hatte ich bereits mehrmals, aber immer kam doch noch ein unpassendes Detail (oder auch mein Unterbewusstsein) dazwischen. Daher das eventuell. Innerhalb der letzten 1,5 Jahre wurde zweimal eine Therapie von seiten des Therapeuten abgebr*ch*n. Dies ist also definitiv mein letzter Anlauf, einen dritten Abbruch würde die Krankenkasse wohl nun wirklich nicht mehr mitmachen, ich denke, ich würde dann gesperrt. Und da liegt mein Problem.

      Ich habe zweimal die Erfahrung gemacht, dass Therapeuten bereit waren, mit mir zu arbeiten und es sich wenige Stunden später anders überlegt haben. Warum sollte es ausgerechnet diesmal anders sein? Woher weiß ich, dass mir das nicht wieder passiert? Woher nimmt der Therapeut die Sicherheit, mit mir arbeiten zu wollen? Und zu können? Er weiß natürlich um meine Vorgeschichte. Ich habe mir unzählige Theapeuten angesehen, weil ich 120% Sicherheit haben wollte. Aber so funktioniert das natürlich nicht. Ich kann hundertmal ein gutes Gefühl haben, die können mir hundertmal versichern, das ganze mit mir durchziehen zu wollen, ich WEISS es nicht. Und er auch nicht.

      Wie komme ich denn aus dieser Gedankenschleife heraus? Irgendwann muss ich es doch mal anpacken, ich kann das Spielchen doch nicht ewig so weiter spielen. Aber die Angst, die Angst ist so riesig, dass es wieder in die Hose geht und dann der Zug endgültig abgefahren ist. Ich packe so viel Druck in diese Entscheidung, dass ich wie ein verängstigtes Karnickel unterm Busch sitze und gar nichts mache. Das einzige, was mir einfällt, ist nochmal dort anzurufen und zu fragen, ob er sich wirklich sicher ist. Aber das ist doch irgendwie albern. Ich meine, wie oft soll er es denn noch sagen...

      Vielleicht fällt ja jemandem was dazu ein?

      Liebe Grüße
      Danesha
      Hallo Danesha,

      auch auf die Gefahr hin, dass meine Frage evtl. zu aufdringlich ist aber...
      Wieso genau haben die Therapeuten denn die Therapie mit dir abgebr*ch*n?
      Muss keine ausführliche, detailreiche Beschreibung sein, aber vielleicht wäre es hilfreich zu schildern in welcher Richtung da Probleme in der Therapie lagen?

      Liebe Grüße,
      Hikari
      Hikari, so genau weiß ich das nicht. Nein, es ist nicht zu aufdringlich... Bei dem einen gab es zuerst Terminprobleme, dann gab es nach Monaten noch einmal ein Gespräch, in dem er unschöne Dinge gesagt hat (ok, ich war auch sauer, weil in einer schwierigen Lebenssituation meine Therapie auf Eis lag). Danach hat er sich einfach nicht mehr gemeldet. Das ging 3 Monate so, dann habe ich aufgegeben.
      Bei dem anderen war der Auslöser ein Streit in einer Sitzung. Ich war mit seiner Vorgehensweise in den letzten Stunden nicht einverstanden, fühlte mich von ihm bedrängt, er fasste es als Feindseligkeit ihm gegenüber auf. Ich habe ihm meine Meinung gesagt, erst ruhig, dann sind wir beide laut geworden. Er wollte/konnte es nicht verstehen, erklärte mich für therapieunfähig und empfahl mir, mein Glück bei einem Psychiater zu suchen.
      Ich kann nur vermuten, dass ich beiden Leuten irgendwie zu anstrengend wurde. Dass sie, als sie mich näher kennenlernten, erst recht in einer Konfliktsituation, lieber die Notbremse gezogen haben.
      Oo Dein Therapeut hat dich angeschrien? Was war das denn für einer?!

      Die Sicherheit kann dir natürlich keiner geben, das weisst du ja schon. Ich kann mir gut vorstellen wie frustrierend das sein muss :huh: Ich bin 2x in meinem bisherigen Therapieleben von Therapeuten abgelehnt worden, hab aber nie aufgehört weiter zu suchen und bin jetzt total glücklich mit meinem.

      Du musst für dich selbst entscheiden wie stark dein Wunsch ist, etwas zu ändern. Wenn du die Nase voll hast, mach halt mal ein bisschen Pause, bis du wieder mehr Kraft und Geduld hast.
      Lieber geht es 10x in die Hose, weil einer von euch merkt das da irgendwas nicht passt, als das du bei irgend so einem Idioten landest der womöglich alles noch schlimmer macht.

      Übrigens: Das mit der Sperre. Das hat die Krankenkasse aber nicht zu dir gesagt oder? Ich hab noch nie davon gehört, das die Krankenkasse einen sperrt "nur" weil man mehrere Therapien abgebr*ch*n hat!
      Hallo sky,

      naja, angeschrien würde ich nicht sagen, aber eine hitzige Diskussion war es schon. Schon so, dass mich der Nachpatient im Wartezimmer groß angeguckt hat, als ich rauskam. Vielleicht musste er sich gegen meine "Feindseligkeit" behaupten.
      Wegen der Sperre denke ich, dass das so ist. Wenn ich jetzt eine neue Therapie beantrage, muss das schon mal über ein Gutachterverfahren laufen, weil ich eben innerhalb der letzten 2 Jahre bereits 2 Therapien abgebr*ch*n habe und das letzte Mal bereits über ein halbes Jahr her ist. Wie oft schaltet so eine Krankenkasse wohl einen Gutachter ein, der die Chance einschätzen soll, ob der hundertste Therapieanlauf nun endlich mal erfolgreich wird? Ich habe gehört, dass es nach einem einzigen Therapieabbruch schon schwierig sei, einen neuen Anlauf zu starten, wegen diesem Gutachterverfahren und weil der Therapeut sehr plausibel darlegen muss, warum eine Therapie ausgerechnet bei ihm nun klappen wird, wo sie bei anderen gescheitert ist.