"Geplanter" Rückfall?!

      "Geplanter" Rückfall?!

      Hey.

      ich weiß garnicht ob ich darauf was erwarte oder nicht, ich glaube ich möchte das einfach loswerden.
      Ich bin grad nichtmal verwirrt oder großartig überrascht obwohl es ca. 1 Jahr her war dass ich mich das letzte Mal v*rl*tzt habe.
      Und dieser Rückfall eben war irgendwie wie gesagt.. geplant. Es war nicht das Gefühl wie es sonst immer war, garkeins. Diesmal wusste ich dass ich's tue.. ich hab mir bewusst gedacht dass ich's gleich machen werde.
      Ich weiß nichtmal genau warum, bisher konnte ich mich wirklich gut zusammenreißen und hatte auch kaum Schrwierigkeiten damit, komischerweise.
      Ich weiß nicht warum ich das jetzt versaut habe weil ich doch genau wusste wie ich mich danach fühlen werde.. und genau so fühle ich mich jetzt. Ich hab ein schlechtes Gefühl mir gegenüber. Warum ich es nicht einfach wie die anderen Male gelassen habe.
      Suche verzweifelt nach Gründen um mein Gewissen zu beruhigen..
      War es das Gefühl zu wissen dass ich jemanden verliere und dass es an mir liegt wie ich damit umgehe.. bin ich weiterhin sauer und riskiere dass alles schlimmer wird oder nehme ich es wie immer hin und ignoriere meine Enttäuschung nur damit wir wie immer miteinander umgehen können und alles eigentlich gut ist..?
      Oder war es vielleicht die Tatsache dass in der Schule im Moment unter Anderem das Thema Borderline im Zusammenhang mit SVV thematisiert wird und alle irgendwie lächerlich damit umgehen. Sich darüber lustig machen und sagen sie bräuchten für ihre Präsentation jemanden der sich vorm Publikum die Arme aufschneidet nur um zu demonstrieren wie das so abläuft. "hahahah" ? Was sagt man da? Wenn die Klasse nicht weiß dass du dich auch selbst v*rl*tzt oder es ne lange Zeit getan hast? Und wie geht man nächste Woche mit frischen W*nd*n damit um, wenn es schon schwierig ist nach einem Jahr..?
      Oder war es einfach das Verlangen danach es einfach mal wieder zu tun..? Was für mich der schlimmste Grund wäre.
      Ich weiß es nicht.
      Ich weiß auch nicht wie ich jetzt damit umgehen soll.. Soll ich es ignorieren und es nicht als Rückfall sehen? Einfach als kleinen Ausrutscher weil ja immerhin ein Jahr nichts war? Muss ich mir dann falsch mir gegenüber vorkommen?
      ich weiß es nicht..
      Ich bereue es.
      Warum hab ich's dann gemacht? Naja...

      Danke fürs lesen! Würde mich trotzdem über Antworten freuen.
      "Aber auch bei den Leuten verändert sich nichts durch die Anerkennung der Scheiße,
      die Sie umgibt, nein, da tut sich nichts durch die bloße Akzeptanz dessen,
      was einen kaputt macht, außer, dass man vielleicht schneller
      kaputt geht und immer trauriger wird von der
      Beschleunigung des Kaputtgangs..."
      Ich weiß nicht was ich genau schreiben soll, bin müde aber... mein aufrichtiges Beileid, ich kenne deine Situation wie du sie schilderst gut, oft gewinne ich, manchmal verliere ich. Diesmal hast du verloren. Demnächst gewinnst du wieder. Mehr fällt mir jetzt nicht ein.
      Et kütt wie et kütt un net anners!
      Hey,
      ich finde es sehr mutig von dir darüber zu reden! Auch ich kenne solche Situationen manchmal und auch ich gewinne und verliere manchmal. Aber solange wie du habe ich es noch nie geschafft clean zu bleiben. Ich finde das ist eine riesengroße Leistung sowohl für dich als auch eine vobildliche Leistung für alle anderen hier :)
      du solltest dich jetzt nicht wegen diesem einen Rückfall (wenn du es so nennen magst) fertig machen. Das passiert uns allen einmal. Sei lieber stolz auf das, was du geschafft hast. Denn das ist eine richtig klasse Leistung! Und du hast auch sehr viele mögliche Gründe, die ein Auslöser dafür sein könnten, es ist eigentlich wahnsinn, dass du es so lange durchgehalten hast. Ich bin echt stolz auf dich, ich glaube ich hätte vorher aufgegeben. Du bist eine echt starke Person, bitte kämpfe weiter.
      lG,
      Smarty
      Ich danke euch beiden für eure Antworten.
      Mir geht es auch heute schon ein bisschen besser als gestern..
      "Aber auch bei den Leuten verändert sich nichts durch die Anerkennung der Scheiße,
      die Sie umgibt, nein, da tut sich nichts durch die bloße Akzeptanz dessen,
      was einen kaputt macht, außer, dass man vielleicht schneller
      kaputt geht und immer trauriger wird von der
      Beschleunigung des Kaputtgangs..."
      Hallo,

      ich kenne solche Gedankengänge auch sehr gut, meistens spielt sich dann doch nichts ab - auch ich habe inzwischen eine recht lange Zeit "ohne". Das, was du dir da zurechtdenkst, läuft bei mir auch sehr oft ab, wenn ich kritische Momente habe, wo ich rückfällig werden könnte. In meinem Kopf versuche ich immer schon im vorfeld einzuordnen, wie ich das rechtfertigen könnte, was die Gründe wären, was ich als Grund akzeptieren könnte, wie das ganze dann aufzufassen wäre, etc. Also wie gesagt, im Grunde das gleiche wie bei dir danach... .

      In anderen Momenten mache ich mir aber auch durchaus wieder bewusst, dass es darauf eigentlich nicht ankommt. Braucht man denn einen Grund, muss man es denn einordnen, muss man es sozusagen "belegen" können?
      Letztendlich ist der einzig richtige Umgang damit: Ich hatte früher große Probleme damit und es ist für mich heute immer noch nicht leicht mit all dem umzugehen. Was passiert, passiert. Es bringt mir nichts, wenn ich mich damit verrückt mache und versuche dem eine Bedeutung - oder eben auch keine Bedeutung - beizumessen. Es wäre gut es einfach zu akzeptieren und als einen Teil anzuerkennen, der eben immer noch nicht ganz verschW*nd*n ist.

      Das wäre ja auch utopisch, wenn man jahrelang unter etwas leidet, verschwindet das nicht einfach so aus dem Leben. Es ist in Ordnung, wenn es "Nachwehen" gibt, es gehört dazu, es bedarf keiner plausiblen Begründung, es ist eben so. Man kann etwas dagegen unternehmen, sich selbst ernst nehmen, aber wenn es passiert ist, kann man es nicht mehr rückgängig macen.

      Naja, so oder so ähnlich... ich habe meinen Gedanken einfach mal mehr oder minder freien Lauf gelassen. Mein letzter deutlicher Rückfall war auch schwierig für mich, aber es geht danach genauso weiter, wie davor... man arbeitet an sich und für sich und nimmt einen neuen Anlauf. (Das meine ich damit, wenn ich sage "keine Bedeutung beimessen" .)

      Grüße,
      klirr
      Hallo NeedToBeHappy

      Solche geplanten Rückfälle kenne ich auch gut. Manchmal empfinde ich eine richtige Vorfreude
      und plane Zeit und Ort + Nachsorge im Vorraus. Wenn ich es mache habe ich keinen Druck,
      nicht mehr Leere als sonst und mir ging es den Tag über meist gut oder zumindest nicht schlecht.
      Hinterher ist alles in Ordnung. Ich bin nicht anders drauf als vorher. WEder foh, noch voller Scham
      oder Selbsthass, wie bei SVV aus Druck heraus.

      Bei mir ist der Hintergrund, dass ich wissen möchte, ob ich es noch kann. Ob mir SVV als Notlösung
      bleibt, wenn alles andere sich verändert im Leben. Es beruhigt mich, dass ich das nicht verloren
      habe und ich freue mich, dass es nicht mich nicht mehr im Griff hat und ich im Grund anders mit
      Gefühlen umgehen kann.
      Mittlerweile habe ich alle paar Monate geplante Rückfälle. Alles oberflächlich und selbst zu versorgen.
      Nicht wie früher auffällig und pflegeintensiv. Es wurde einfach weniger wichtig, weil ich anders
      klarkommen kann. Das finde ich in Ordnung und ich denke auch bei dir ist das kein Alarmzeichen.
      Es ist ja nicht schlimm mal einen Vorfall zu haben und das macht nicht gleich die ganze Arbeit kaputt,
      die man mit sich und seinen Gefühlen hatte. Viel Erfolg weiterhin :)