doch keine Thera?

      doch keine Thera?

      Hallo,

      nachdem ich gedacht hatte, ich konnte meine Eltern endlich davon überzeugen, dass ich eine Therapie brauche, scheints jetzt doch anders zu kommen. Mein Vater und ich hatten heute morgen ein Gespräch (d.h. er hat mir seine Meinung gesagt und ich zugehört)....er meinte im Wesentlichen 1. er würde mich von früher vermissen, und 2. thera wäre sinnlos, ich müsste mich selber heilen und 3. ich wäre in einer pseudo-krise. Er hat mich ein bisschen verunsichert. Weil, wenn ich ehrlich bin, ich habe echt keine Ahnung was die Gründe für meine ständige Selbstabwertung und den Selbsthass sind, die innere Leere, die ich manchmal fühl, diese extreme Aggressivität, Reizbarkeit die Antriebslosigkeit und die Selbstv*rl*tzung.... aber allein dadurch, dass ich keine Ahnung habe, wo das herkommt, geht es ja auch nicht weg, oder? Das macht doch keine Thera überflüssig? Denn völlig ohne Grund, nur durch ständiges Reinsteigern, ist so was doch nicht möglich, oder?? Oder etwa doch? Aber selbst wenn das nur durch ständiges Reinsteigern da wäre, würde ich es dann hinkriegen, mich selber "zu heilen"? Also, bis vor ein paar Wochen hab ichs auch noch geglaubt, bzw. dass ichs mit Hilfe einer Freundin schaffe, aber irgendwie geht es nicht, ich habe im letzten Jahr bestimmt 5 oder 6 wirklich ernsthafte Versuche, aufzuhören gehabt, aber selbst mit skills und allem, es klappt einfach nicht. Und nach jedem Rückfall wird das SVV schlimmer als davor. Aber trotzdem denke ich jetzt, dass ich es vielleicht doch schaffe, aber das habe ich auch bei meinen anderen Versuchen davor immer gedacht.... ach ich bin einfach verunsichert... eigentlich glaub ich schon, dass ich es ohne Therapie nicht schaffe...bzw. hab das bis jetzt geglaubt...ach keine Ahnung

      Zur Zeit fühl ich mich einfach nur völlig kraftlos, ich habe die letzten 2 Wochen viel zu wenig geschlafen...und ich müsste noch so viel für die Schule machen, aber ich bekomme mich einfach nicht konzentriert...

      zu 1. noch was...das war schon hart - aber ich würde manchmal auch so gern sein wie früher...

      Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie helfen - ich würde einfach nur gern eure Meinung zu den Fragen im Text und den sonstigen Gedanken wissen. Danke für jede Antwort :)

      Liebe Grüße,

      schlehe
      Hey du,
      Ich habe dir ja schon in deinem anderen Thread meine Gedanken zu der Situation mit deinen Eltern geschrieben und denke, dass auch das, was dein Vater heute gesagt hat, wieder in diese Richtung geht.
      Ob dir eine Therapie helfen könnte, kann nur ein Therapeut gut beurteilen, dein Vater steht dem ganzen ja nicht neutral gegenüber - genauso wenig wie du selbst. Deshalb: Hole dir eine Überweisung von deinem Hausarzt und einen Termin bei einem Therapeuten und besprich die Notwendigkeit einer psychotherapeutischen Behandlung dort.
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Ich würde dir auch empfehlen, eine Thera zu machen oder wenigstens ein Gespräch mit einer Therapeutin/einem Therapeuten zu haben.

      Wenn du nicht weißt, woher es kommt, deine Selbstv*rl*tzung, die innere Leere, dann hast du kaum eine Chance dich selbst zu heilen.
      Du kannst die Symptome oder so unterdrücken, aber an den tieferliegenden Gründen ändert das nichts, und dann wird es wieder hochkommen, was du ja auch bei den vorherigen Selbst-Heile-Versuche bemerkt hast.

      Dein Vater verweigert sich vielleicht, dass du professionelle Hilfe brauchst.
      Ich weiß es nicht, aber vielleicht möchte er nicht, dass du dir woanders Hilfe suchst, weil er sich dann eingestehen müsste, dass er selbst nicht helfen kann. Das ist kein schönes Gefühl, aber das ändert an den Tatsachen nichts.

      Toye
      Ich liebe die Nacht :love:

      Ich nehme an,dein Vater möchte nicht wahrhaben,wie sehr deine Probleme dich belasten. Das ist zunächst einmal gerade für nahe Angehörige nicht unüblich,für deinen Vater ist die Situation sicher schwer zu ertragen,daher verdrängt er es und redet sich und in diesem Fall auch dir ein,die Dinge würden sich schon irgendwie geben. Meiner Meinung nach solltest du dich nicht davon beirren lassen und eine Therapie anfangen,denn was du beschrieben hast lässt darauf schließen,dass du ziemlich sicher daraus profitieren könntest. Gerade wenn du die Ursache nicht kennst,kann dir die Therapie helfen.

      Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen,ich möchte mich hier auch nicht aufspielen,denn ich selbst mache (leider) keine Therapie,obwohl mir bereits von mehreren Stellen zugesichert wurde,dass durchaus Bedarf bestände.(Ein großer Fehler,aber mir fehlt der Mut,um Hilfe zu suchen!)Ich möchte dir nur sagen,dass du die Entscheidung gegen eine Therapie bereuen könntest,spätestens nach deinem nächsten Rückfall.Zudem möchte ich dich daran erinnern,dass du schon den richtigen Weg zu gehen begonnen hast und jetzt nicht vom Kurs abweichen solltest.

      Egal wie du dich entscheidest,ich wünsche dir viel Glück!
      vielleicht ist deinem vater der ernst der lage nicht bewusst, vielleicht weil er es nicht besser weiß... ich denke auch, das es für ihn nicht so leicht ist. fakt ist aber, das nicht er sondern du damit klar kommen musst und das scheint dir ja leider alleine nicht zu gelingen, vor allem da du nicht weißt, wo es her kommt. ein therapeut kann dir aber helfen das heraus zu finden, denn irgendeinen grund wird es dafür ja geben. und ich denke auch, das du dich selber heilen kannst, allerdings nicht ganz ohne hilfe. es wäre besser wenn du dir professionelle hilfe suchst, denn deine probleme können nicht einfach von alleine verschwinden und du hast selber gesagt, das jeder rückfall schlimmer wurde. das ist ein zeichen dafür, das du es selber nicht schaffst ohne hilfe. ich bin mir aber sicher, das du es schaffen kannst, wenn du jemanden an deiner seite hast, der dir dabei hilft. also bitte lass dir helfen, bevor es vielleicht noch schlimmer wird... du würdest es sonst im nach hinein bereuen...
      vielleicht wäre es hilfreich, wenn du einfach mal mit einem arzt (zb hausazrt) über deine probleme redest. der kann beurteilen, inwiefern es angebracht wäre das du dir woanders hilfe suchst und er kann dann vielleicht auch zwischen dir und deinen eltern vermitteln. vielleicht sieht dein vater das dann auch anders, wenn jemand anderes es ihm sagt... wär nur so ne idee...

      alles gute und liebe grüße,
      schwertlilie
      Hey Schlehe!

      Ich bin auch der Meinung, du solltest dabei alleine auf dich hören. Du sagst ja selbst, alleine schaffst du es nicht und von alleine weggehen wird es auch nicht. Es macht mich wirklich wütend, wenn ich von solchen Reaktionen der Eltern höre. Ich musste erst komplett zusammenbre*ch*n, bevor sie zumindest etwas aufgewacht sind, aber meine Mutter kommt bis heute nicht damit klar und glaubt ich will sie damit ärgern oder so. Ich denke auch, dass es daran liegt, dass dein Dad sich eingestehen müsste, dass er dir nicht helfen kann, dass er vielleicht in der Erziehung was falsch gemacht hat oder manchmal sogar "was sollen denn die Leute denken?"..... Ich weiß, es ist sehr schwer sich "gegen" die Eltern zu stellen. Meistens hat man ja immer versucht ihnen alles recht zu machen... Am Ende schadest du dir damit aber nur selbst und danken tut dir das keiner.

      Fakt ist, du musst an DICH und DEINE Zukunft denken. Nur das ist wichtig, denn du möchtest dich doch irgendwann wenigstens etwas besser fühlen?! Das kannst du nur mit professioneller Hilfe schaffen. Mir wurde damals eine unglaubliche Last abgenommen, als ich mit dem Verheimlichen aufgehört habe und in einer Klinik war oder auch ambulant in Behandlung, wo ich verstanden wurde!

      Ich wünsche dir nur das Beste!!!

      lg Nisi
      Ich wär' so gern ein kleiner, bunter Fisch,
      ein Flossenschwinger, Wasserpanscher, voll von Lebenslust.
      Ein Lebenskünstler, Glücksgenießer, leben für den Augenblick,
      geplantes Ablenkungsmanöver von einem Problem..

      Schandmaul-Sonnenstrahl

      Hallo,

      danke zunächst mal für eure Antworten....

      Es gab ne interessante Entwicklung bei mir zu Hause... mein Vater ist bei seiner Meinung geblieben, aber meine Mutter hat heute morgen offenbar darüber gegoogelt und was auch immer gelesen, jedenfalls hat sie jetzt nichts mehr dagegen (ist sogar eher dafür) und von daher kann ich es jetzt ohne Probleme machen, wenn ich möchte. (Weil sie immer das letzte Wort hat, was solche Sachen angeht^^)

      LG
      Das ist ja gut!

      Schade, dass dein Vater bei seiner Meinung geblieben ist, aber daran würde ich mich nicht so dranhängen.
      Deine Mutter unterstützt dich und das ist auf jeden Fall schonmal ein großer Anfang für das was kommt!


      Dann mach die Thera, wie du es ja schon vorhattest!
      Ich wünsch dir viel Glück und was man sonst so alles braucht! :thumbsup:

      Toye
      Ich liebe die Nacht :love:

      ich freue mich für dich, das sich das ganze so positiv entwickelt hat!
      vielleicht zeigt sich dein vater ja doch noch irgendwann einsichtig... und wenn nicht, hast du immer noch deine mum, die hinter dir steht und dich unterstützen kann. und vergiss nicht: du machst das nur für dich und für sonst niemanden, denn dir soll es ja damit besser gehen!

      ich wünsche dir alles gute und viel erfolg!

      liebe grüße, schwertlilie
      Hallo Schlehe!

      Ich denke ebenfalls, bereits dein Wunsch nach einer Therapie, rechtfertig sie. Die Worte, welche dein Vater gewählt hat, könnten auch von meinem Vater stammen. Ich hatte dadurch einerseits das Gefühl, er nimmt mich nicht für voll, andererseits hat es meine Selbstzweifel verstärkt. Selbstzweifel dahingehend, dass mein Fall nicht schlimm genug sei, um eine Therapie zu rechtfertigen. Schließlich nehme ich Menschen mit ernsthaften Problemen den Therapieplatz weg. Und wenn sich diese Menschen dann irgendwie etwas antun würden, hätte ich das zu verantworten. Ich weiß ja, dass das völliger Blödsinn ist, die grundsätzliche Verantwortung für sein Leben träger unter dem Strich jeder selbst. Ich verteufel nur diese Einstellung, die vielerorts herrscht, ich habe ja nichts getan, ich bin unschuldig, wenn etwas passiert ist, aber keiner geholfen hat. Ich weiß nicht wie man das beschreiben soll, man ist nicht für das Leben seiner Mitmenschen verantwortlich, aber eine gewisses Maß an Verantwortungsgefühl und ein gewisses Interesse auch am Leben anderer sollte man, m.E. schon besitzen.

      Ich denke, letztendlich ist man auch für andere durch seine Probleme eine Belastung - die Spaßbremse. Sowohl dein Paps als auch du wünschen sich die alte, unbeschwerte Schlehe zurück. Und wenn das "nur" über eine Therapie möglich sein sollte, dann ist das für euch beide der richtige Weg.

      Vielleicht weiß dein Paps auch zu wenig über diese Problematik. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, deine nun belesene Mum darum zu bitten, doch einmal mit deinem Paps zu sprechen. Oder vielleicht liest dein Paps sich auch selbst ein, wobei ich denke, dass erstere Möglichkeit sicher die bessere wäre.

      LG, Evo