Praktikum im Kindergarten - Svv herzeigen?

      Praktikum im Kindergarten - Svv herzeigen?

      Hey,

      ich brauch mal euren Rat.

      Und zwar: Nächste Woche mache ich ein 5-wöchiges Praktikum im Kindergarten, dort habe ich vor 2 Monaten schonmal eins gemacht. Irgendwie hab ich gar keine Lust darauf, weil ich nicht weiß, was ich machen soll, wenn es so heiß draußen ist. An sich mag ich den Umgang mit Kindern und so, aber wir sind jeden Tag ca. 4 Stunden draußen und im Sommer ist das für mich nicht so angenehm.

      Heute wurde ich in der Schule so oft gefragt, ob mir nicht zu heiß sei und warum ich nicht die Jacke ausziehe. Ich denke, solche Fragen werden auch im Praktikum kommen. Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Es bleiben mir ja nur 2 Möglichkeiten: Entweder verstecken oder zeigen.
      Für das Verstecken spricht vieles: Keine Fragen, keine Rechtfertigungen, kein "Anders-behandelt-werden", mich nicht unwohl fühlen usw. Und für das Zeigen spricht: Ich muss nicht schwitzen. Zudem denke ich, dass die Eltern was dagegen haben, wenn sie erfahren, dass es da eine Praktikantin gibt, die N*rb*n an den Armen hat, die sie sich selber zugefügt hat und die dann auch noch Umgang mit ihren Kindern hat.

      Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Ich hab zu große Angst vor den Folgen, wenn ich T-Shirts anziehe. Habt ihr Erfahrungen bzgl. SVV und Praktikas im sozialen Bereich (v.a. mit Kindern)?

      LG, BrokenheartedSoul
      "No one knows the way I feel a part of me I have to find
      Buried somewhere deep beneath my skin"
      (Smile Empty Soul - Who I am)
      Hallöchen du,

      ich bin gerade in der Ausbildung zur Erzieherin und arbeite dadurch mit Kindern zusammen. In meiner Einrichtung arbeite ich mit langen Ärmeln, aber vor allem aus dem Grund, dass es sich dabei um eine Einrichtung im Brennpunkt handelt und viele Familien tragische Geschichten mitbringen und SVV eventuell aus der eigenen Familie bekannt ist. Deswegen möchte ich den Kindern das nicht zeigen, damit sie sich da keine Gedanken machen.

      In meiner Einrichtung im letzten Jahr - einer Elterninni - habe ich von Anfang an mit kurzen Ärmeln gearbeitet, einfach weil dort ein anderer Umgang herrscht und Familien mit anderen Hintergründen zu finden sind. Dort wurde das aber an meinem ersten Arbeitstag von meiner Seite aus beim Vorstand und im gesamten Team angesprochen. Dort war es auch nie ein Problem - wenn die Kinder fragen gestellt haben, bekamen sie eben die Antwort, dass ich mir da mal weh getan habe. Den Eltern gegenüber war ich dort auch offen und stand bei Fragen mit Antworten zur Verfügung.

      Auch in meiner jetzigen Einrichtung weiß meine Anleitung Bescheid, aber ich gehe dort verdeckt mit dem Thema um. Ich habe allerdings noch keine negative Erfahrung gemacht, obwohl ich damit so offen umgegangen bin. Bei meinen sichtbaren N*rb*n sieht man aber auch deutlich, dass es einige Zeit zurückliegt und ich kann mich davon glaubhaft distanzieren. Das ist natürlich ein entscheidender Punkt.

      Vielleicht hat dir das ein bisschen geholfen..?!
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Hab selbst zwar keinerlei erfahrungen mit sowas, aber 2 Sachen kann ich trotzdem zu dem thema hinzufügen:
      Wegen der kindergartenkinder brauchst du dir keine sorgen zu machen, in dem alter merkt man sowas doch nicht.mein bruder ist neun und merkt auch nichts.
      Warum probierst du nicht mal aus, einfach mal nur ärmel anzuziehen (diese dünnen teile, die halt nur aus ärmeln bestehen) , bei mir funktioniert das mit denen echt gut.
      Hoffe, ich konnte helfen.

      Hej Du…

      ich kenne das Problem und finde es auch nicht einfach. Ich persönlich habe es in meiner Kita-Zeit nicht geschafft, da offen mit umzugehen,
      allerdings ging die jetzt auch wegen dem Studium im April schon zu Ende und ich hatte also (noch) nicht mit dem Sommer zu kämpfen. Die paar Tage die warm waren und als ich mal ausgeholfen hab, hab ich den Pulli anbehalten und wurde natürlich auch sofort drauf angesprochen… Hab mir auch schon meine Gedanken zu dem Thema gemacht, zumal ich dort wahrscheinlich wieder aushelfen werde.

      Ich denke, es ist tatsächlich am besten, offen damit umzugehen, wie schwer es auch am Anfang ist. Ich glaube im Übrigen auf jeden
      Fall, dass die Kinder das merken, und Kinder in dem Alter fragen sicher auch. Aber das ist in Ordnung und ich denke, da findet man auch Worte…
      stell dich nur schon mal auf unendliche „Warum?“-Fragen ein – das ist ja so n Phänomen in dem Alter…die wirst Du wahrscheinlich nie zur vollsten Zufriedenheit beantworten können ;)

      Das mit der Angst vor der Reaktion der Eltern verstehe ich…das ist auch meine größte Angst bei der Sache…
      was mondenmaedchen da sagt, halte ich für ne echt gute Strategie – alle einweihen (oder halt erstmal die Chefin/den Chef und dann
      weitersehen) und evtl. vielleicht auch an nem Elternabend oder sowas halt das mal thematisieren…und eben dann offen sein für Fragen.

      Du sagst ja Du magst den Umgang mit Kids und so und die Eltern werden das ja bemerken, wenn sie sehen, dass du „ganz normal“ und gut
      mit ihnen umgehst…und werden sich sicher auch entspannen, falls sie vorher beunruhigt waren.
      Ich weiß von Leuten, die als Erzieher arbeiten, und da immer gut mit gefahren sind, offen mit den N*rb*n umzugehen.
      Im Kindergartenbereich besteht zumindest mal eher nicht so die Gefahr, dass die Kinder es irgendwie nachmachen…
      da hätte ich mehr Angst in der Jugendarbeit oder so.

      Hm, hoffe Du findest ne Lösung und kannst entspannt da hingehen und hast viel Spaß mit den Kids!

      @LastSnip:

      Ich würde das so nicht sagen, Kinder merken und spüren sehr viel…wahrscheinlich auch dein Bruder. Denke mal, er kann das nicht so genau verstehen bzw. einordnen und deuten, was da los ist. Aber er merkt bestimmt, dass mit dir „etwas nichtin Ordnung“ ist. Ich weiß ja nicht, wie euer Verhältnis so ist, aber vielleicht kannst Du ja so n bisschen danach spüren, wie es ihm geht und so. Ich habe damals als ich so 13, 14 war meinen Geschwistern sehr große Sorgen bereitet und Angst gemacht, was mir heute wahnsinnig Leid tut. Habe das damals leider nicht
      so realisiert…

      Liebe Grüße an Euch
      feder_vogel
      "Ich glaube [...] nicht allein nicht an die Existenz eines Gottes in, über oder jenseits dieser Welt,
      ich glaube oft nicht einmal an diese Welt."
      Wolfgang Herrndorf
      Ich habe mehrere Praktikas im Kindergarten gemacht. Ich bin dort nie langärmlig hingegangen. Gefragt hat keiner (obwohl es teilweise frische, oberflächliche Schnitte waren). Den meisten fällt es auch gar nicht auf. Bei mir in der Familie hat zum ersten Mal nach einem Jahr jemand überhaupt bemerkt, dass ich mich schn**de.

      Es ist deine Entscheidung ob du mit eventuellen Fragen zu Recht kommst oder nicht. Die Kinder werden es wie schon erwähnt eher nicht merken und wenn doch, dann kannst du ihnen ja erzählen, dass du gegen einen Drachen gekämpft hättest :D
      Nochmals zum Thema Kinder und ihr Auge für Details: Kinder bemerken das, sie sehe das. Ganz sicher. Und Kinder fragen auch. Und Kinder lassen sich auch nicht verarschen. Man kann Kindern ganz gut erklären, dass man N*rb*n bekommt, wenn man sich mal weh getan hat. Vielleicht haben sie ja auch irgendwo N*rb*n von einer v*rl*tzung? (Super Ablenkung für die Kleinen.) Dann haben sie eine Erklärung, was dort bei dir zu sehen ist, aber sie wissen nicht das, was für sie kein Thema sein sollte. Kinder sind sehr aufmerksame Wesen und werden auch bemerken, wenn es dir schlecht geht. Aber das ist auch gar nicht schlimm, weil man Kindern zeigen sollte, dass man manchmal eben auch mal traurig ist und das auch sein darf.

      Ein offenes Gespräch mit der Anleitung zeugt ganz arg von Stärke. Und sie kennt die Lage im KiGa besser und kann eher einschätzen, wie damit vorgegangen werden soll. Sonst bittet sie dich eben, das zu verdecken - aber dann weißt du, woran du bist. Wenn du damit nicht offen umgehst, wirst du dich in Lügen verstricken, und das ist unangenehm und wirft irgendwann ein komisches Licht auf dich.

      Vor allem bist du dort im Praktikum. Du wirst also ohnehin nicht so viel Verantwortung übernehmen (dürfen), weswegen das kein Ausschlusskriterium bedeuten sollte. Und deswegen wirst du auch mit den Eltern gar nicht so viel zusammen zu arbeiten (außer eben es handelt sich um eine Elterninni). Da du Praktikantin bist, wirst du keine Elterngespräche führen, sondern den Eltern zwischen Tür und Angel begegnen, eventuell ein paar Worte mit ihnen Wechseln und bei Festen und Elternabenden im engeren Kontakt mit ihnen sein.

      Edit: als ich meines eben gelesen habe, klang das doch stark nach Werbung, nur mit kurzen Klamotten durch den KiGa zu rennen. Das wollte ich gar nicht. Weil ich finde es in dem Fall, das offen zu zeigen, sehr wichtig, dass du trotzdem einen kompetenten Eindruck machst (und das auch bist), zu dir stehst und dich das nicht in irgendeine Ecke drängt. Wenn die N*rb*n noch ganz rot und/oder wulstig sind, wäre das für mich eher ein Grund, sie zu bedecken, weil das einfach nicht in den KiGa gehört. ;)
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      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Hey,

      Ich habe auch mal ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht, aber da war zum Glück Winter.
      Vorher hatte ich mir allerdings trotzdem über die gleiche Frage gedanken gemacht, man weis ja nie, wie sehr geheizt wird ;)
      Ich hatte für solche Fälle dann immer Stulpen dabei.

      Ich würde es an deiner Stelle glaube ich nicht Zeigen, das ist ja keine besonders lange Zeit, die du da bist. Mir persönlich wäre das Risiko einer negativen Reaktion zu groß, mich würde soetwas sehr v*rl*tz*n und ich weis nicht wie stabil du bist..
      Aber das musst du selber wissen. Wenn du stark genug dafür bist, dann geh offen damit um. Wäre villeicht auch ein gutes Training für später, wenn du da schonmal lernst, wie es ist mit soetwas offen um zu gehen.

      Viel Glück
      Krümel
      Hey,
      ich stimmer Feder Vogel bei, Kinder merken so was viel mehr als Erwachsene oder 14/15 Jährige.
      In meiner Klasse merkt es keiner, ich laufe zwar meistens langärmlig rum, aber Sport und so geht das ja nicht...
      Einmal war ich in der Stadt, ich dachte mich kennt keiner, darum kann ich da kurzärmlig rumlaufen.
      auf einmal traf ich da einen kleinen jungen, den ich aus unserem dorf her kenne, er sprach mich sofort drauf an...
      allerdings konnte man ihn auch gut ablenken...
      seitdem ziehe ich meistens ein sehr dünnes oberteil an, da kann ich nichts ausziehen, weil nichts drunter ist
      das würde ich dir auch raten, da schwizt man nicht so
      viel Glück
      Be yourself. In everything you du. Never try to be anyone, but who you are! You' re one of a kind!
      Hey,

      ich bin angehende Erzieherin und habe bei sämtlichen Praktika offen zu meinen N*rb*n gestanden und nur positive Resonanzen dazu bekommen.

      Ja, Kinder fragen, und sie wollen auch Antworten. Und sie sehen sowas auf jeden Fall, grade im Kindergartenalter achten die Zwerge auf alles und möchten alles beantwortet haben. Aber da reicht dann auch ein "ich hab mir wehgetan" meistens aus. Denn mehr habe ich auch nie dazu gesagt, und wenn sie doch weiter nachfragen kann man das einfach mit "du hast dir doch bestimmt auch schonmal richtig schlimm wehgetan" ganz leicht übergehen.

      In meinem ersten Praktikum wussten meine Chefin und meine Praxisanleitung auch Bescheid, sie haben voll hinter mir gestanden, und wenn du das kannst und hinkriegst, würde ich dir raten, es jemandem aus der Einrichtung zu sagen, falls von den Eltern irgendwas kommt.

      Ich weiß ja nicht in wie weit es bei dir "vorbei" ist, aber ich finde es, vor allem im sozialen Bereich, wichtig, dass man da dahinter stehen kann, das es eben Vergangenheit ist bzw. man daran arbeitet, denn sonst steckt man schnell in einer Schublade. Auch wenn die N*rb*n noch "frisch" sind würde ich nicht offen damit rumlaufen.

      Ich arbeite momentan im Heimbereich, alles traumatisierte Kinder/Jugendliche, und dort ist SvV keine Seltenheit. Aber auch dort gehe ich offen damit um, aber auch nur weil ich eben dahinter stehen kann, das ich an dem allem arbeite und man auch sieht, dass die N*rb*n älter sind.
      Von meinen Kollegen und der Chefin habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen, weil zu mir kein Jugendlicher sagen kann "du verstehst mich ja gar nicht" und es einfach zeigt, dass ich authentisch bin, was in der Arbeit mit Kindern sehr wichtig ist, dort kann man sich nicht verstellen.Kinder W*nd*rn sich mehr, wenn man im Sommer mit Pulli oder bedeckten Armen rumrennt, als wenn da eben N*rb*n sind.
      Und auch die Kiddies (die größeren, die Zwerge kommen natürlich noch nicht auf die Idee, woher die N*rb*n kommen) gehen mit mir normal um und finden es gar nicht schlimm, dass es eben auch Erzieher mit N*rb*n gibt, denn "wir wollen ja später auch mal irgendwo arbeiten und nicht dumm angemacht werden wegen den scheiß N*rb*n" (meinte eine Jugendliche vor ein paar Tagen. ^^) Aber in dem Bereich muss man dann eben völlig dahinterstehen, dass es vorbei und absolut keine Lösung für Probleme ist, denn einem Jugendlichen das zu klar zu machen wenn man selbst noch drin steckt geht einfach nicht. ;)

      Liebe Grüße,
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Vielen Dank für eure Antworten!

      @ mondenmaedchen: Ja, deine Beiträge haben mir weitergeholfen. Es hängt deiner Meinung nach also davon ab, welchen sozialen Hintergrund die Kinder haben (Brennpunkt oder "normale" Einrichtung) und wie alt und auffällig meine N*rb*n sind - habe ich das richtig verstanden?

      @ LastSnip: Danke für die Tipps. Um die Kinder mache ich mir auch keine Sorgen, sondern eher um die Eltern und die Erzieherinnen.

      @ feder vogel: Zum Glück konnte ich schon viele Erfahrungen mit Kindern sammeln, um ihnen eine altersgerechte Antwort bieten zu können. Ich hätte eher Angst vor den Fragen der Erwachsenen. Stimmt, Kinder in dem Alter werden das noch nicht nachahmen - hoffentlich wäre das ein Punkt, den die Erzieherinnen/Eltern auch so sehen.

      @ phie: Schön, dass du so offen damit umgegangen bist. Aber ich bin mir sicher, dass man meine N*rb*n sehen wird.

      @ Krümel: Naja, ich finde 5 Wochen schon lange, zumal es sein kann, dass es jeden Tag so um die 25 Grad haben könnte - theoretisch. Ich bin mir leider auch nicht sicher, ob ich stark genug dafür wäre.

      @ TaylorSwift: Ich denke auch, dass man Kinder einfach von dem Thema ablenken könnte.

      So, aber eigentlich ist mein Problem gar nicht, dass ich mit den Fragen der Kinder nicht umgehen kann. Meine Angst ist eher, dass blöde Kommentare und Fragen von den Eltern kommen und dass die Erzieherinnen mich auf einmal anders behandeln und - so blöd das klingt - mich evtl. schlechter beurteilen (das fließt mit in die Benotung ein).
      Ich will das Thema eigentlich gar nicht bei den Erzieherinnen thematisieren und somit die Aufmerksamkeit auf mich ziehen.
      Ich könnte es zwar so einfädeln, dass die Eltern meine Arme nicht sehen (ich hab nicht so direkt den Kontakt zu ihnen), aber ich denke, die Kinder würden es ihren Eltern irgendwann mal erzählen (vielleicht unbewusst). Und es gibt viele Eltern, die dann immer gleich zu den Erzieherinnen laufen.
      Wenn mir jemand sagen würde, ich soll meine Jacke wieder anziehen, wäre das extrem kränkend für mich. Wenn ich mich schonmal dazu ermutigen kann, würde ich glaube ich in Zukunft immer denken, dass es andere stört.

      Eine andere Frage: Hat von euch schonmal jemand auf Fragen anderer, warum ihr langärmlige Oberteile im Sommer anhabt, mit der Wahrheit geantwortet? Also habt ihr es zugegeben, aber erklärt, dass ihr trotzdem nicht das Oberteil ausziehen wollt?
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      zu deiner anderen frage: nein, auf die frage hab ich noch NIE ehrlich geantwortet.

      inzwischen laufe ihc allerdings immer wenn mir danach ist (auch in meiner jetztigen arbeit = backstube - da ist es so heiß, das geht gar nicht anders) mit kurzen ärmlen rum. bisher kam einmal ein blöder kommentar - und das ausgerechnet von einem kumpel. aber auf der arbeit hat noch nie jemand was gesagt.

      ich hatte auch ausbildung zur erzieherin angefangen und aus verschiedenen - vorallem privaten gründen - nach 2 1/2 jahren abgebr*ch*n. ich bin in dieser zeit kein einziges mal mit kurzen ärmlen in die arbeit. das hab ich mich nie getraut. eltern können echt komisch sein, wenn es um die leute geht die mit ihren kindern verkehren. besonders schockierend war mein zweites lehrjahr als zwei erzieher vor mir über zwei kinder gelästert haben die Svv hatten. eines war 2 1/2 jhare alt (aus der gruppe) und hat sich immer überall bl*tig gekratzt oder den kopf gegen die wand g*schl*g*n. das andere war die tochter einer bekannten und da sie sich r*tz haben die beiden besonders heftige sachen gesagt. angefangen bei "so eine gestörte" und "wenn ich so ein kind hätte...". und soll ich euch was sagen? eine der beiden war 25 (!!!!!) jahre heimleitung. hat tausende dieser fälle miterlebt. hat auch zwei S*i*z*de ihrer schutzbefohlnen miterlebt (über die sie ebenfalls abfällig redete).... vielleicht war das ihre art all diese sachen zu verarbeiten - sie, soweit man den anderen kolleginen glauben schenken darf- auch unter therapeutischer betreuung gestanden. aber so jemanden dann in einer kindertageseinrichtung arbietne zu lassen? ich weiß nicht recht....

      naja auf jeden fall ich wäre im kiga eher vorsichtig und würde mir die gesamte situation - wie mondenmaedchen schon geschrieben hat- erstmal anschauen und dann entscheiden. und da es nur 5 wochen sind, wirst es auch mit ärmlen überleben, falls es ganz doof läuft ;)

      und ja, kinder kriegen wirklich alles mit. manchmal mehr als erwachsene.

      some day
      @ DragonflyWings:
      Ich finde auch, dass man seine frischen N*rb*n nicht herzeigen sollte. Hab ich an den Armen auch nicht, sonst würde ich das gar nicht erst in Betracht ziehen. Man sieht schon, dass sie älter sind, aber sie sind halt trotzdem da.
      Ich glaube auch, dass es auf jeden Fall auffälliger ist, einen Pulli im Sommer zu tragen. Das ist auch der Grund, warum ich, wenn ich einkaufen gehe oder in der Stadt bin, mit T-Shirt rumlaufe. Die Leute achten im Vorbeigehen nicht auf meine N*rb*n. Aber im Kindergarten ist man ja direkt im Kontakt zu Menschen. Da fällt es auf jeden Fall auf.

      @some day:
      Finde ich toll, dass du auf der Arbeit deine Arme nicht versteckst.
      Oh Mann, das ist echt daneben, was sich die zwei Erzieherinnen da geleistet haben. Hast du sie denn mal darauf angesprochen? Als ich ein Praktikum im Altenheim gemacht habe, haben zwei Bewohner in jeder freien Minute über eine Mitbewohnerin gelästert, weil sie Parkinson hatte und dadurch das Essen öfters auf den Boden gefallen ist. Die zwei Damen hatten gar kein Verständnis dafür. Am letzten Tag hab ich ihnen dann mal gesagt, dass ich es unmöglich finde, dass sie so intolerant sind. Naja, manche Menschen sind echt unmöglich.
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      @BrokenheartedSoul: nein, leider hab ich damals nicht den mut dazu gefunden. heute wäre das (hoffentlich) anders. aber zu der zeit ging es mir selbst wirklich nicht gut und ich bin jeder konfliktsituation aus dem weg gegangen. egal für was du dich letztendlich entscheidest, ich hoffe du hast viel spaß im kiga und alles verläuft wie du es dir wünscht :)

      some day
      Ich wollte euch mal berichten, wie es bis jetzt gelaufen ist.

      Die ganze Woche über war es total warm und ich hab jetzt eine Lösung gefunden, die eigentlich total angenehm für mich ist. Drinnen lasse ich den Cardigan an, da ist es auch nicht zu warm. Draußen, wenn ich mit den Kindern spiele, laufe ich mit T-Shirt rum. Die Erzieherinnen sind meistens alle auf einer Bank oder stehen irgendwo rum, also bin ich nicht in ihrer Nähe. Wenn ich zu ihnen gehe, ziehe ich meinen Cardigan wieder an oder leg ihn über meinen Arm. Ich weiß, das ist nicht die optimale Lösung und es wäre besser, wenn ich komplett in T-Shirt rumlaufen würde, aber ich bin noch nicht so weit.

      LG, BrokenheartedSoul
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      halloich hab mal ne zeit lang praktikum an einer grundschule gemacht. den kindern hat eine antwort "das war meine katze" gereicht. die lehrer müssen es mitgekriegt haben, da ich oft kurzärmlich war u auch mit beim schwimmunterricht aber ich wurde nicht drauf angesprochen u nicht anders behandelt.
      lg
      @BrokenheartedSoul

      schön, dass du für dich erkannt hast, dass du noch nicht so weit bist
      damit offen umzugehen. Ist doch schonmal gut wenn du dich selber da
      so einschätzt und danach handelst. :)


      Ich arbeit seit einigen Jahren in Kitas und laufe seit 2 oder 3 Jahren in Tshirts
      rum. Musste erstmal alles abheilen lassen und in meiner Freizeit üben so
      rumzulaufen. Vorher habe ich auch dünne langärmlige Kleidung getragen.
      Gut sind auch so Pullover die netzartig sein, gehäkelt und mit großen
      Löchern wo man ein buntes Top drunter tragen kann. Fällt niemandem auf
      und ist echt luftig. Stuplen finde ich immer weniger glücklich, weil viele sich
      sicherlich denken, dass man da etwas zu verbergen hat.
      Mittlerweile kann ich mir sagen, dass es zu meri Geschichte dazu gehört. Ich
      habe keine schöne Haut wie andere aber ich muss mich nicht mein Leben lang
      verstecken und schämen dafür, dass ich eine chaotische und wilde Jugendzeit hatte.
      Ebenso sage ich das auch Eltern die Fragen. Und die Fragen kommen selten und
      meist selbst von Pädagogen.
      Die Kinder fragen so ab 2 Jahren "da auch macht?" und ich sage ja. Dann ists gut.
      Größere lenke ich schnell ab über Fragen ob die sich schonmal v*rl*tzt haben oder
      ob sie auch shconmal krank waren, weil das was ich habe von einer Krankheit ist die
      ich vor laaaanger Zeit hatte. Kommt immer ganz auf das Kind und den Entwicklungsstand
      an.
      Die Kolleginnen kennen mich mittlerweile. Sicher tuscheln die aber sie sehen mich auch
      oft als Ratgeber und nehmen mich ernst als eine Person die vieles erlebt hat und mittlerweile
      mit beiden Füßen fest auf dem Boden steht. Ich verstecke mich da nicht und kann sogar
      manchmal mit denen Scherzen.

      Viel Erfolg weiterhin.
      Ich habe das selbe Problem, wenn auch nicht mit Kindern. Allerdings kommen bei dauerhaft lange Ärmel nicht in Frage, weil ich nicht in der Kinderbetreuung, sondern in der Pflege arbeite und Leute waschen, baden oder duschen mit Ärmeln bis zu den Handgelenken geht nicht. Bisher war ich im Altenheim, da hatte ich den Vorteil, dass die meisten Bewohner zu schlecht sehen, um was zu bemerken. Aber am 1. August fange ich in einem Behindertenheim an und befürchte, dass ich da sicher drauf angesprochen werde. Hat jemand vielleicht damit schon Erfahrung oder Tipps? Kann ich da vielleicht ähnlich reagieren wie einige von euch gegenüber Kindern?

      Auch bei den Kollegen zweifel ich noch. Allerdings weiß meine Praxisanleiterin schon grob Bescheid, weil ich mein Vorstellungsgespräch und Probearbeiten während meines letzten (Tages-)Klinikaufenthalts hatte und als sie mich nach aktuellem Dienstplan und freien Tagen gefragt hat, hab ich ne Weile rumgestottert, aber am Ende die Wahrheit gesagt. Allerdings hab ich auch klargestellt, dass ich mich nach der Therapie stabil genug und bereit fühle, die Ausbildung zu machen. Und sie hat auch ganz locker reagiert.
      Aber ich hab Angst, wie ich mich der Chefin gegenüber verhalten soll. Einerseits will ich dazu stehen (und denke auch, dass ich die Kraft dazu habe), aber andererseits hab ich Angst, dass sie dann denkt, sie hätte eine halb Irre eingestellt, jemanden, der nicht belastbar ist, eh dauernd in de Klapse ist und deswegen nicht vernünftig arbeiten kann. Natürlich ist das Unsinn, ich war ja beim Probearbeiten gut und meine Vergangenheit und meine Probleme beeinflussen meinen Umgang mit behinderten Menschen ja nicht, im Gegenteil, ich weiß aus meinem FSJ, dass mich eine solche Arbeit stabilisiert und mir total gut tut. Grundsätzlich freue ich mich auf die neue Arbeit und will mir den Neustart nicht von solchen blöden Gedanken kaputt machen.

      Hat vielleicht jemand Erfahrungen oder Tipps, für den Umgang mit dem Chef/ der Chefin? Soll ich gar nichts sagen, wenn sie mich nicht von selbst drauf anspricht? Oder von mir aus gleich zu Beginn das Gespräch suchen?

      Ich hoffe, ich hab das Anfangsthema nicht zu sehr zugetextet, aber ich dachte, das passt auch hier rein.

      Liebe Grüße und schon mal danke für eure Antworten,
      Emily
      When everything seems to be against you, remember, that the airplane takes off against the wind and not with it.
      (Henry Ford)
      Hey,

      ich kenn ganz viele Leute, die mit Behinderten in verschiedenen Bereichen und Altersgruppen arbeiten. Und das ist ja auch von Einsatzstelle zu Einsatzstelle verschieden, auf was für Behinderungen man trifft und ganz gleich, was für eine Behinderung Teil der Menschen ist, sind sie noch immer vollkommen einzigartig. Und genauso ist es bei den Kollegen dort.

      Aber sämtliche HEPs, die ich kenne, haben "irgendwie einen an der Waffel" und sind sehr umgänglich und grundsätzlich frei von Vorurteilen. ;) Der Umgang auf Arbeit auch im Umgang mit den Kollegen wird da immer als sehr angenehm und locker beschrieben. In dem Bereich arbeiten aber einfach auch echt viele Menschen, die das Leben doch etwas alternativer sehen. Da würde ich mir gar nicht so viele Gedanken drum machen.

      Und auch die Menschen, die du dort betreuen wirst, die freuen sich sicher eher darüber, dass du für sie da bist und mit ihnen arbeitest, wie dass sie dich darauf reduzieren. Menschen mit handicap sind meist aber ohnehin viel sensibler bzgl. Stimmungen und bemerken auch ohne N*rb*n oder sonstiges, wenn es einem mal nicht so gut geht. Und diese Menschen leben ja auf dem selben Planeten wie wir und bei Fragen kann man dadurchaus Erklärungen und Antworten finden, die individuell passen.

      Meinst du nicht? Und auch die Offenheit, die du bereits bei der Hospitation gezeigt hast, macht es für dich sicher auch einfacher. Viele Menschen im Sozialen Bereich kenne sich gerade mit psychischen Krankheiten als Betroffener, Angehöriger oder ähnlichem aus und zeigen meist Verständnis. Ich drück dir die Daumen, dass das klappt!
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Ich laufe auf der Uni und privat immer kurzärmelig, hab damit seit mehreren Jahren kein Problem mehr. In der Arbeit bin ich immer langärmelig, auch im Sommer. Das hat nichts mit meiner Chefin oder meine Kollegen zu tun, die Mehrheit weiß zwangsläufig wenn ich nur im Büro sitze bescheid. Bei mir geht es um den Klientenkontakt. Ich arbeite mit Menschen die aufgrund von Krieg, Elend, Verfolgung und oftmals Folter fliehen und schwerstens traumatisiert sind. Ich habe festgestellt, das meine Arme (obwohl ich seit 4 Jahren nicht mehr schn**de und alles sehr schön verheilt ist) sehr verunsichernd auf die Betroffen die ich begleite und vertrete wirken und ziehe es daher für die Beratungsgespräche vor, lieber langärmelig gekleidet zu sein.
      Ich werde das auch weiterhin so halten.
      be strong - believe - move on...