Gewicht halten - Gewichtsverlust durch Angst vor Zunahme

      Gewicht halten - Gewichtsverlust durch Angst vor Zunahme

      Hallöchen,

      gerade läuft es bei mir nicht so gut. Mein Gefühl übersteigt meistens meinen Kopf und das bringt alles durcheinander. Die Angst, dass ich zunehme, ist gerade so riesig, dass ich es nicht schaffe, mein Gewicht überhaupt zu halten. Vom Kopf her weiß ich, dass ich im untersten Bereich des Normalgewichts befinde und dass ich wirklich schlank bin. Viele Menschen um mich herum geben mir zu verstehen, dass sie finden, dass ich bereits zu dünn aussehe. Ich will ja eigentlich auch gar nicht weiter runter, weil ich nicht möchte, dass mich dann alle komisch anschauen. Ich nehme mich zwar ganz anders wahr und sehe, dass ich überall zu dick bin, aber kann mir immer wieder sagen, dass es so okay ist, dass ich damit leben kann. Nur mehr sollte es nicht werden, dann komme ich damit nicht zurecht.

      Ich kenne Normalportionen und ich kenne in der Theorie auch alles, was ich tun müsste. Wenn ich ganz normal (3 Hauptmalzeiten + 2-3 ZM) esse, nehme ich davon nur zu. In der Klinik habe ich das geschafft, aber ich kam mit dem Gewicht nicht klar, so dass ich bei meinem Höchstgewicht dort wieder zurück bin und nun mit dem Gewicht unterhalb meines Aufnahmegewichts bin. Nun habe ich eben so große Angst, dass es sofort wieder so ist, wenn ich normal esse, dass ich es nicht schaffe.

      Ich frühstücke morgens halbwegs gut (1 Scheibe Brot mit Belag und Rohkost) . Das Mittagessen wird dann schon schwieriger. Ich koche mit immer eine Normalportion, schaffe sie aber nur zur Hälfte oder erbreche das Gegessene (teilweise in Verbindung mit einem EA). Abends halte ich mich an Rohkost mit einer Scheibe Brot mit Belag. ZM gehen überhaupt nicht. Am Wochenende schaffe ich auch ein reduiziertes Müsli, wie wir es in der Klinik als Normalportion kennen lernten. Ganz oft kommt es eben zum Erbre*ch*n oder dass ich etwas ausfallen lasse, weil ich das vom Gefühl nicht aushalten kann. Ich kann meinem Körper nicht vertrauen, ich habe Angst, dass sich alles verselbstständigt.

      Mit einem normalen Essverhalten geht das Gewicht hoch, was ich nicht aushalten kann, aber wenn ich das essen könnte, dass ich wüsste, mein Gewicht hält sich konstant, wäre es für's erste ja schon mal gut. Aber wie funktioniert das, ohne jedesmal über dem Klo zu landen?

      Ich hoffe, mein Thema verstößt nicht gegen irgendeine Regel. Ich möchte auch gar nicht, dass meine ES unterstützt wird, ich muss nur erstmal lernen zu essen und mich dabei auf meinen Körper vertrauen zu können. Bald werde ich wahrscheinlich auch in eine therapeutische WG spezialisiert auf ES ziehen, dort werde ich auch wieder mehr Unterstützung haben, um den Weg weiter gehen zu können. Aber gerade wären wohl kleine Schritte wichtig. Kann mir das wer helfen?
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Hallo,

      das Lernen zu Essen ist bei mir auch eins der schwierigsten Dinger gewesen.
      Ich hab das über 5 kleine Mahlzeiten gemahct und in Betracht der Tatsache das mir Kauen schwer fiel (und hute noch zum Teil fällt) mach ich mir bis heute morgends immer n Grieß oder Haferbrei weil dann hat man schon mal eine gute Grundlage.

      Hilfreich um nicht weiter zu im Gewicht zu fallen können auch Getränke sein wenn du Tee süßt, Malzbier trinkst oder Kakao.

      Ansonsten ist auch die Umgebeung wichtig zB sich während dessen schöne Musik anzumachen etc das man n angenehmes Klima hat wo man gerne isst.

      Das als so erste Ideen, alles Gute!
      Hallo

      in der Klinik wo du warst wurdest du (ihr) einfach nur aufgefüttert? Als gab des dort nachem das Ziel erreicht war keine Haltephase?
      Haben die in der Klinik eine art Nachsorge wo man anrufen/sich melden kann?

      Gewicht zunehmen ist vom Gefühl her schwer auszuhalten aber im praktischen teil leicht
      Beim Gewicht halten verhält es sich genau anders herum

      Vom dem was du isst kannst du eigentlich kein Gewicht halten und befindest dich wahrscheinlich im Hungerstoffwechsle. Um dort rauszukommen müsstest du "normal" essen und einen (vorübergehende?) Gewichtsabnahme akzeptieren:

      einen richtign Tipp habe ich nicht für dich finde es aber gut das du eine WG ziehst.

      junimond
      Danke euch zweien für eure Antworten. :)

      Mein Problem gerade ist, dass mein Tag sehr abhängig von den Hauptmahlzeiten ist. Ich habe das Gefühl, dass das eine Struktur ist, die mir irgendwie Halt gibt. Gedanken über den Tag gehen meist in die Richtung, dass ich mir ausrechne, wieviel Zeit es nun bis zur nächsten Mahlzeit ist und ich versuche die Zeit dazwischen zu füllen. Mein Hunger- und Sättigungsgefühl ist komplett wieder verschW*nd*n, deswegen fällt es auch schwer, nach einer normalen Portion aufzuhören, weil dann sofort der Drang da ist, den Magen vollzustopfen. Aber ich weiß ja theoretisch, dass ich nur auf längere Zeit wieder sehr regelmäßig Nahrung zu mir nehmen muss und dass die Portionen normalgroß sein müssten, dann würrde das Sättigungsgefühl langsam wieder kommen. Mit mehreren kleinen Mahlzeiten wäre ich mit der Portionsgröße überfordert, wieviel dann okay ist und wieviel dann bei der nächsten Mahlzeit zu mir nehmen darf, etc pp.

      Im grunde esse ich sogar gerne. Also ich brauche auch das Kauen. Deswegen sind kalorienhaltige Getränke eher nicht so gut und schmeckt mir auch nicht wirklich.

      Ja, dort in der Klinik hieß es, dass die KK keine Verlängerung mehr bezahlen würde, da mein BMI stabil und nicht im UG sei. Dort habe ich mich schon versucht mit Händen und Füßen zu wehren, damit ich noch mehr Zeit bekomme, da mir mein Gefühl schon sagte, dass es zu Hause noch nicht klappen könnte, weil das Gefühl noch zu abgespalten ist. Ich merke, dass es gerade von Tag zu Tag wieder schlimmer wird und ich nach jedem halbwegs guten Tag doppelt so sehr zurückfalle. EA werden mehr, fallen extremer aus. Die Gier nach Essen wächst und gleichzeitig steigt die Angst vor der Gewichtszunahme.

      Ich weiß nicht weiter. Und es ist so viel ungewiss, was nun auf mich zukommen wird. Ach man.
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      Hey,
      ich habe das gleiche Problem, wie du, bin sogar unter dem Normalgewicht. Manchmal esse ich einfach den ganzen Tag gar nichts, wenn das geht. Natürlich ist meine Mutter immer mit der Frage hinter mir her, ob ich etwas gegessen habe... Aber manchmal kann ich mich sehr gut herausreden.
      Aber manchmal kann ich einfach nicht anders und stopfe alles in mich hinein. Und dann erbr*ch* ich alles wieder. Ich weiß auch nicht, was ich machen soll. Aber würdest du nochmal in diese Klinik gehen, wenn du könntest? Ich weiß nämlich nicht, ob ich das auch probieren sollte. Ich habe davor irgendwie Angst...

      Entschuldigung, dass ich dir jetzt keinen Rat geben konnte, sondern dir nur meine Situation gezeigt habe!
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Ich möchte mich nicht herrausreden, ich möchte Tage nicht damit verbringen, nichts zu essen oder k*tzend über'm Klo zu hängen. Ich hab einfach kein Bock mehr auf die Scheiße. Es nervt mich, macht mich wütend, ekelt mich. Und ich frage mich immer wieder, wozu das eigentlich dienen soll. Ich war nie dick, ich bin nicht dick und ich bezweifle, dass ich es jemals sein werde. Und bei anderen gefällt es mir auch gar nicht, wenn sie sehr schlank sind. Aber ich könnte zusammen bre*ch*n, wenn ich sehe, dass mein Gewicht auch nur ein Gramm nach oben geht, ich könnte jeden Bissen wieder a*sk*tzen* und ich fühle mich, als nehme ich Dimensionen eines Elefanten ein. Jeder Gedanke kreist sich um diesen ganzen Kack und ich versuche maßlos dagegen zu steuern. Ich nehme normale Mahlzeiten ein, traue mich an Zwischenmahlzeiten, versuche EA zu verhindern. Laut Einschätzung von außen esse ich anscheinend noch immer zu wenig, wobei ich häufig glaube, mehr als alle anderen zu vernichten.

      Mein Gefühl ist inzwischen fast ganz abgespalten, damit ich das aushalten kann. Ich will mich nicht mehr sehen, ich will einfach, dass diese Gedanken weg gehen, die mich so in der Hand haben.

      Und gleichzeitig ist die Freude über das kleinste Bisschen weniger riesig. Es ist ein Triumph. Essen bedeutet Versagen. Und ich will einfach überhaupt nicht, dass ich noch hässlicher werde, dass ich dick werde. Ich will nicht, dass ich die Kontrolle verliere.

      Ich bin so zerrissen. Ich will doch leben. Und ich will st*rb*n. Weil alles so wiedersprüchlich ist und ein Extrem das andere reißt.
      Klinik kommt gerade nicht in Frage, da der Zeitpunkt überhaupt nicht geht. Ich muss ab kommendem Semester entweder mein Studium antreten (wenn ich einen Platz bekomme) oder meine Ausbildung weiter machen. Ich muss alles regeln, damit ich ausziehen kann, ich muss schauen, dass ich Geld verdiene. Ich kann nicht wieder aus dem Leben verschwinden, in der Klinik Zeit verbrauchen, die anderswo gerade entscheidender ist. Ach scheiße. Aber ja, Klinik wäre natürlich das, was wohl wieder stabilisieren würde und eventuell weiter bringt. Aber das wäre ein viel zu langer Prozess, den ich gerade nicht in meinem Leben unterbringe.
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      Ich hatte wieder angefangen mit Essprotokollen, die sehr ausführlich sind (also Gefühle vor und nach dem Essen, Sättigung, Hungergefühl, etc.), aber das fällt mir sehr schwer und hilft mir nicht wirklich. Im Grunde dient es irgendwie eher, damit meine Therapeutin mein Essverhalten mitbekommt. Ich bin in der Klinik mit Essprotokollen auch schon nicht klar gekommen und hatte dort auch vereinbart, diese nicht mehr führen zu müssen.

      Mein Frühstück nehme ich gerade immer in oder (wenn ich spät Schule habe) vor der Schule ein. Das funktioniert momentan auch ganz gut, weil die Frühstücksportionen irgendwie besser zu überschauen sind für mich. Und ich verlasse die Schule auch immer nach dem Vormittag, damit ich dann zu Hause kochen und essen kann. Weil das eine lange Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen bedeutet, nehme ich in letzter Zeit öfter mal eine Zwischenmahlzeit ein (Müsliriegel oder einen Apfel). Das ist stark angelehnt an ein normales Essverhalten, außer dass es manchmal vielleicht auch ein Brot mehr sein könnte. Aber das ist wohl schonmal gut.
      Das Mittagessen zu Hause läuft dann eben echt problematisch, so gut wie jeden Tag. Ich bin mit der Auswahl, was ich mir alles kochen könnte, überfordert. Meist koche ich dann etwas Süßes, damit der Heißhunger auf Süßes ausbleibt. Aber sobald ich eine Portion gegessen habe, fühlt es sich furchtbar an und meist kommt es dann völlig unkontrolliert zu EAs. (Und ich verstehe nicht, wieso, denn ich esse im Grunde ausreichend!) Das Mittagessen landet dann so gut wie jeden Tag im Klo, außer "unter Ausicht", wenn meine Mutter eben mit dabei ist (2x in der Woche). Abends esse ich meist mit meiner Familie, aber ich habe das Gefühl, dass es von Tag zu Tag mehr wird, obwohl ich gar nicht so viel Hunger habe und viel früher satt bin. Manchmal kommt es mir fast vor, als entwickle ich einen Futterneid und habe Angst, dass mir wer etwas wegisst. Über den Tag schaffe ich es gerade auch mit Zwischenmahlzeiten (Riegel oder Obst), muss aber auch eher darauf achten, dass ich nur etwas esse und nicht unendlich viel. Das kostet so viel Kraft. Ich habe das Gefühl, als verlange mein Körper nur noch, aber nicht wegen des Hungers, sondern einfach weil er süchtig nach dem Geschmack ist. Ich schäme mich so dafür und ich kann das Gefühl nicht aushalten. Zum einen das Grenzen setzen, dass dann und dann Schluss ist und das Aushalten, wenn ich etwas gegessen habe.

      Die Idee mit dem Telefonieren oder sowas finde ich eigentlich gut. Aber ich wüsste gar nicht, wie ich das umsetzen könnte. Schreiben fällt mir in solchen Situationen eher schwer und beim telefonieren habe ich immer Angst, die Leute zu stören und wüsste auch gar nicht, wen ich anrufen könnte und was ich sagen sollte..?!
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