Freunde verstehen mich nicht, habe aber trotzdem das Bedürfnis zu reden

Bbaq · 11. Juli 2012, 21:40

Ich habe hier schon mal gefragt, ob ich meinen 2 Freundinnen vor dem Urlaub sagen soll, dass ich mich selbstv*rl*tze. Nun sind wir wieder zu Hause und das "Geheimnis" ist draußen. Habe vor dem Urlaub nicht mehr g*r*tzt, damit keine frischen N*rb*n zu sehen sind. Aber die alten N*rb*n waren im Badeurlaub nicht zu übersehen und meine 2 Freundinnen haben diese natürlich gleich gesehen, aber nicht wirklich was gesagt, sondern eher nur "was sind das für N*rb*n?", da meinte ich nur, dass ich mich gekratzt hätte, aber sie wussten trotzdem dass es vom R*tz*n kommt. Eines abends war ich und die andere Freundin etwas besoffen (waren in Lloret de Mar, da darf man es ja mal sein :b). Ich weiß auch gar nicht mehr wie es dazu gekommen ist, aber ich habe meinen Freunden alles erzählt, dass ich [...] mich auch R*tz* und so. Die eine Freundin, die nichts getrunken hat, hat nichts gesagt, die andere meinte nur, dass es daran liegt, dass ich viel zu sensibel wär und hat all meinen Trauer auf eine Situation im Leben geschoben (welche aber nicht nur an meinen Gefühlen verantwortlich ist). Also zusammengefasst: Ich wurde nicht verstanden. Aber es tat richtig gut, mal einen Bruchteil von dem, was in mir geht zu erzählen. Im Moment geht's mir auch echt schlecht (vielleicht auch weil ich mich so lange nicht mehr R*tz*n durfte) und weiß nicht was ich mit mir anfangen soll. Deshalb habe ich mir überlegt einer Freundin zu sagen "mir gehts Grad total schlecht, Lenk mich ab oder so". Aber ich weiß auch nicht, ob es das richtige ist, wenn sie mich eh nicht versteht. Was meint ihr? Tut mir leid, dass ich wegen so einer Sache ne Frage stelle, aber ich kann im Moment nicht mal denken oder entscheiden oder so.

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DarkDestiny · 11. Juli 2012, 21:51

Freunde sollten Freunde sein- auch oder grad wenn es einem schlecht geht. Ich fahre mit Offenheit sehr gut. Natürlich schluckt schonmal jmd wenn ich "grad keinen sehen will". Aber sie akzeptieren es. Es-> mich UND meine Erkrankung.

Ich würde weiterhin mit offenen Karten spielen. Bringt doch nix, wenn andere dich nur als "komisch" abtun. Dann lieber offene Worte.

klirr · 12. Juli 2012, 08:10

Hallo,

einerseits kann ich DarkDestiny zustimmen, dass Freunde es nicht ignorieren, sondern akzeptieren sollten.
Andererseits muss man aber auch respektieren können, wenn Freunde mit einem nicht darüber reden wollen, weil sie vielleicht nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen und weil es ja auch keine einfach Geschichte ist.
Wenn Du ein großes Bedürfnis hast zu reden, wäre vielleicht eine Therapie das beste? Jemand, der darin ausgebildet ist, kann mit dem, was man erzählt umgehen, weiß es zu nehmen und kann einen auch auf die richtige Spur bringen. Freunde sollten zwar schon für einen da sein, aber wenn es geht um darüber intensiv zu reden, wäre eine Therapie sicher besser.

Und dann hast Du noch geschrieben, dass es Dir vermutlich schlechter geht, weil Du Dich länger nicht v*rl*tz*n konntest. Im gewissen Sinne stimmt das vielleicht, aber: R*tz*n macht nicht, dass es einem besser geht, sondern vorrangig, dass man vorübergehend vergisst, warum/dass es einem schlecht geht.
Wenn Du Dich also weiter v*rl*tzt, wird es Dir auf lange Sicht trotzdem nicht blendend gehen, das funktioniert am ehesten dann, wenn man es schafft, dass es einem auch ohne v*rl*tz*n besser gehen kann, weil man andere Strategien entwickelt.

Gruß,
klirr

Einhornseele · 13. Juli 2012, 14:55

Hallo Bbaq,

eine Freundin, der ich mich damals wegen meinem SVV anvertraut habe,
hat mich auch nicht verstanden, dafür konnte ich aber sonst viele schöne Dinge mit ihr machen,
die mich von meinen Problemen auch mal abgelenkt haben. Und genau danach fragst du ja hier
auch wie ich das sehe. Ich denke du könntest deine Freundinnnen schon fragen, ob sie mal
was mit dir unternehmen, wenn du Ablenkung brauchst. Du musst ja dann auch nicht
erzählen warum es dir gerade schlecht geht, das ist ja der Sinn der Ablenkung

. Und wenn
du statt Ablenkung Jemanden zum Reden wegen deiner Probleme brauchst, würde ich auch
wie klirr professionelle Hilfe in Form von Therapie (oder schon mal eine Beratungsstelle in deiner
Stadt für den Anfang) aufsuchen.

Ich wünsche dir alles Gute!

17teers · 14. Juli 2012, 16:58

Hey Bbaq,
auch meine Freunde haben das nicht verstanden. Aber ich habe mich in der Zwischenzeit damit abgefunden. Sie sehen aber sehr schnell, wenn es mir nicht gut geht und lenken mich dann immer ab. Das ist wirklich hilfreich!

Viel Glück!