Tagesklinik? Wenn ja- warum?

      Tagesklinik? Wenn ja- warum?

      heute wurde ich auf die Möglichkeit der Tagesklinik angesprochen. Ich solle es mir überlegen...

      bitte WAS soll ich überlegen?

      Ich bin momentan alle paar Tage da. Für Test und Gepräche. Mir wurde extern eine Traumatherapie angeraten- diese werde ich machen. Ebenso die TEK.

      Heute wurden meine Medikamente geändert, weil ich paradox reagiere. Statt aufputschend zB extrem müde. Statt Leistungssteigernd Lethargie.

      Mir geht es nicht schlecht, meine Lebenssitu hat sich beruhigt. Ich bin stabil und muß nun nur noch einen IQ Test auf Hochbegabung machen.

      Aber eine Tagesklinik würde mich negativ beeinflussen. Es sind Ferien- mein Sohn ist daheim. Ich wäre von 7.30- 17 Uhr außer Haus. Keine Zeit fürs Pferd (Hobby), Sport o.ä. Und damit soll es mir besser gehen?

      Versteht das jmd?









      Haben die zuviel Platz? Was soll ich da?

      Eine Thera IM Haus ist nicht geplant. Kapiers grad nicht...
      born to be...unmöglich
      Hallo,

      wo ist denn das Problem? Wenn Du ohnehin nicht willst, dann solltest Du sagen, dass Du nicht willst und dann wird das entweder so hingenommen oder Dir wird versucht zu erklären, warum es sinnvoll ist. Und dann sagst Du vermutlich nochmal, dass Du das aktuell nicht möchtest.
      Vielleicht kann man den Kompromiss "Wenn es sich nach den Ferien (noch) als nötig erweisen sollte, kann man ja nochmal drüber reden".

      Gruß,
      klirr
      Hallo DarkDestiny,

      du schreibst in deinem ersten Post, dass dir zu einer Traumatherapie geraten wurde und du diese auch machen wirst. Darf ich fragen, welche Art Traumatherapie genau? Das interessiert mich deshalb, weil ich selbst auch erst vor kurzem eine gemacht habe - und zwar genau in der Tagesklinik. Mit den Warnungen, dass das nicht einfach wird und es dir im Verlauf einer solchen Therapie auch schlechter gehen wird, erzähle ich dir bestimmt nichts Neues, aber es hören und selbst erleben erleben sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Ich hab das vorher auch unzählige Male gehört, brav genickt und "Ja, ist mir klar" gesagt, aber dass es wirklich so brutal und schwer wird, konnte ich nicht ahnen. Warum ich das jetzt erzähle? Weil ich im Nachhinein heifroh war, dass ich die ganze Zeit in tagesklinischer Behandlung war. Ich hatte mehr als einen Rückfall (SVV, Flashbacks und Panikattacken, Alpträume, ziemlich dumme Gedanken) und will echt nicht drüber nachdenken, wie das ausgehen hätte können, wenn ich "nur" in ambulanter Therapie gewesen wäre und nach einer Horrorsitzung damit allein klarkommen hätte müssen. Klar, mich hat die Tagesklinik auch oft genervt (zumal ich etwa doppelt solange dort war wie bei der üblichen Behandlungsdauer), immer wieder dieselben Gruppen mit ähnlichen Gesprächsthemen, dauernd basteln und komische Spiele in der Sporttherapie, ABER insgesamt war es total gut so. Eben weil ich nicht allein war, ich hatte Ablenkung durch Mitpatienten, mit denen ich mich unterhalten oder ein Spiel spielen konnte, ich hatte das ausgebildete Pflegepersonal, das mir z.B. mit Imaginations- und Entspannungsübungen helfen konnte, aus den Erinnerungen wieder rauszukommmen und das mich immer wieder ermutigt hat, Skills anzuwenden, statt dem unglaublich starken Drang zur SV einfach nachzugeben, und wenn alles nichts mehr geholfen hat, konnte ich auch ein außerplanmäßiges Gespräch mit meinem Bezugstherapeuten kommen. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Tagesklinik war goldrichtig, weil ich einen Rahmen hatte, in dem ich gut aufgefangen und stabilisiert wurde, was in ambulanter Behandlung alles wegfällt. Und ein weiterer Vorteil der Tagesklinik: Man wird nicht komplett aus dem Leben gerissen (wie es eben bei vollstationärer Behandlung wäre), man schläft zu Hause, kann abends noch selbst kochen statt dreimal am Tag das scheußliche Klinikessen essen zu müssen, kann am Abend und an den Wochenenden sein normales Leben weiterführen (Freundschaften und Partnerschaften pflegen, sich um den Haushalt kümmern, Hobbys nachgehen,...) und wenn es dabei Probleme gibt, kommt man Montagmorgen in einen geschützten Rahmen zurück, um das aufarbeiten zu könnne, statt vielleicht bis Mittwoch oder Donnerstag auf ein Gespräch warten zu müssen.

      Ich hoffe, ich hab dich nicht zu sehr zugetextet, sondern konnte dir ein bisschen mit meinen Erfahrungen helfen.
      Liebe Grüße,
      Emily
      When everything seems to be against you, remember, that the airplane takes off against the wind and not with it.
      (Henry Ford)