Alles zu viel??? Angst in neuer Wohnung, Studium nicht das Richtige? - Rückfall

      Alles zu viel??? Angst in neuer Wohnung, Studium nicht das Richtige? - Rückfall

      Haaach.

      :/ Die Überschrift sagt schon fast alles. Ich habe ein Studium begonnen und ich fühl mich nicht gut. Ich möchte das zu ende machen... aber es macht mich nicht glücklich. Als ich arbeiten war, war ich so glücklich und selbtsbewusst. Das ist alles weg. Heute übernachte ich das erste Mal alleine in meiner Wohnung. Momentan geht es mir gut aber ich habe Angst davor, ins Bett zu gehen. Ich habe schon überlegt, Diazepam zu nehmen aber ich habe Angst vor Nebenwirkungen... na ja und andere Sachen in meinem Leben laufen auch nicht so toll, in Sachen Liebe, Krankheit in der Familie, dies das...
      Und ich hatte am Sonntagmorgen bzw in der Nacht von Samstag, einen Rückfall... zwar war ich betrunken aber ich habe das nicht impulsiv gemacht, ich habe es beschlossen und alle Gedanken, die es verhindern hätten können, waren betäubt.
      Irgendwie bin ich jetzt zwischen zufrieden und... betäubt. 1 Jahr und 128 Tage clean.

      Ich brauche einfach jemanden, der ähnliche Erfahrungen hat oder einen Rat wie ich mich aus dem Loch wieder rausziehen kann.

      Ich spühre im Moment kaum noch was. Entweder Stress/ Angst oder gar nichts. Wenn ich mal Glück spühre wird es irgendwie erstickt in Angst davor, dass wieder alles kaputt geht.

      Was soll ich machen...
      Wach' endlich auf & kämpfe!

      - I against me | me against myself | I have become my enemy number one -
      Hallo vergessene Puppe,

      Das mit dem Studium kann ich leider noch nihct nachvollziehen aber zu dem mit der Wohnung...
      Ich bin im Sommer auch in meine erste eigene richtige Wohnung gezogen und die erste Nacht war auch bah. Ich hatte Angst und es war alles fremd und komisch.

      Mir hat geholfen das ich meine Bettwäache hatte,mein Kuscheltier, ich hab mir Musik über Kopfhörer angehört und mich so drangewöhnt.

      Vielleicht hilft dir das, ich kann dich sehr gut verstehn!

      Alles Gute!!!
      Hallo VergessenePuppe,

      das kommt jetzt vermutlich sehr kurz vor knapp, aber wäre möglich, dass heute eine vertraute Person mit dir in deiner Wohnung übernachten könnte? Als ich die erste Nacht in meiner ersten eigenen Wohnung geschlafen habe, war mein Bruder mit dabei, und darüber war ich sehr, sehr froh. Ich weiß noch, wie schrecklich das alles war, wie neu und kalt und ungewohnt, unpersönlich. Aber er hat mir ein gutes Gefühl gegeben, weil ich wusste, er ist morgen früh da, wenn ich in der neuen Umgebung aufwache. Vielleicht kann ja auch morgen jemand bei dir schlafen, oder am Wochenende.

      Und sonst kurzfristig, mach es dir so gemütlich wie möglich, Decken, Kissen, Wärmflasche, Kuscheltier, Musik, Fotos, Pflanzen, vertraute Dinge. Und versprich dir was, wenn du die erste Nacht geschafft hast, ein Eis, einen Kaffee, einen kurzen Shoppingtrip morgen, was Gutes zu essen, ruf deine Familie oder gute Freunde an. Mach dir ein schönes Frühstück. Nach und nach wirst du dich eingewöhnen.

      Zum Studium kann ich grad nichts sagen, bin sehr müde. Vielleicht schreib ich dir morgen noch was :)
      Jetzt wünsch ich dir erstmal eine gute Nacht, so gut wie irgendwie möglich. Du schaffst das.

      Alles Liebe,


      Volpe
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Hallo vergessenePuppe,

      da du konkret danach fragst: ja, ich habe zu Beginn meines Studiums ähnliche Erfahrungen gemacht.
      Die Wohnung an sich war nicht das Problem. Eher das alleine Wohnen, das viele mit sich selbst alleine Sein zusammen mit dem neuen Umfeld, dass sich mit dem Studium ergab. Mein erstes Semester war ziemlich unschön, ich habe mich wieder v*rl*tzt, habe oft, gerade in Prüfungsphasen sehr viel getrunken und mich nur noch um mich selbst gedreht. Am liebsten hätte ich alles hingeworfen, weil ich das Gefühl hatte: das Studium macht mich kaputt.

      Besser wurde die Gesamtsituation durch folgende Aspekte:
      - Aus Bekanntschafen wurden Freundschaften, ich habe nur noch wenige Abende in Folge alleine verbracht
      - im Studium hat sich zumindest immer wieder kurzfristig durch bestandene Prüfungen das Gefühl eingestellt: ok, ich kann das, ich bin nicht zu blöd dafür. (glücklich mit dem Studium sein würde ich das jedoch nicht nennen ;) )

      Am meisten hat mir jedoch geholfen, nach einem Jahr in eine 2-er WG zu ziehen. Die "soziale Kontrolle" in Form eines Mitbewohners engt mich zwar manchmal ein, meistens beschützt sich mich jedoch.

      Wo/ wie hast du denn vorher gewohnt? Ist das deine erste eigene Wohnung?
      In wie fern macht dich dein Studium denn nicht glücklich? Ist es anders, als du es dir vorgestellt hast (inhaltlich)? Falls dem so ist, bleibt wohl wenig anderes übrig, als dem Ganzen etwas mehr Zeit zu geben. Oder überfordert dich das Studium irgendwie? So oder so, schnelle und unkomplizierte Hilfe bekommt man kurzfristig bei der Studienberatung. Wenn man Glück hat und da auf jemanden nettes trifft, kann einem das Studium nach einem Gespräch gleich in einem besseren Licht erscheinen, bzw. kann es helfen, sich ein bisschen klarer darüber zu werden, woran es eigentlich hängt. Hast du solche Beratungsangebote an der Uni schon in Betracht gezogen?

      Was den Rückfall angeht, tut es mir leid, dass es so gekommen ist. Aber oft ist es ja leider so, dass man sich quasi Gründe und Rechtfertigungen sucht, warum man es nach so langer Zeit wieder tun könnte, ob nun bewusst oder unbewusst sei an dieser Stelle egal. Bei mir zumindest war es so, denn welche bessere Erklärung als eine vollkommen neue Lebenssituation kann man dafür haben?
      Wichtig wäre in Bezug darauf meiner Meinung nach, dass du jetzt für dich herausfindest, wie es dazu kommen konnte, was dahinter gesteckt hat. Mit jetzt meine ich natürlich nicht sofort heute Abend ;) Aber in nächster Zeit, damit du die Chance hast, dass es bei einem einzelnen Rückfall bleibt.

      Konkret für heute, für die erste Nacht in der Wohnung - nun, ich weiß ja nicht, in wie weit diese schon fertig eingerichtet ist. Ich für meinen Teil werkel in solchen Nächten einfach noch bis zur Erschöpfung durch. Vielleicht gibt es ja auch bei dir noch irgendein Regal, das eingeräumt werden will oder so? Ablenkung durch Beschäftigung eben.
      Vielleicht kannst du auch nochmal ganz bewusst durch die Wohnung gehen und dir verschiedene Stellen nochmal genau anschauen und dir bewusst machen: ok, das ist jetzt meine Wohnung, das ist meine Dusche, hier wohne ich und so sieht das aus. Dass du irgendwie versuchst, dir die Räumlichkeit vertraut zu machen. Und wenn du dann im Bett liegst und die Angst hochkommt könntest du versuchen aktiv nochmal diese Bilder und Gedanken zu den einzelnen Teilen deiner Wohnung durch zu gehen, vor deinem geistigen Auge zu betrachten und zu versuchen, deine Gedanken so zu beschäftigen, statt der Angst Raum zu geben.

      Ich wünsche dir eine gute Nacht,
      kibalta
      Hallo,

      vielen Dank für eure Antworten... leider habe ich sie erst jetzt gelesen.

      Na ja, mein Freund hat bereits eine Nacht mit mir hier verbracht am Mittwoch. Das war aber nicht wirklich hilfreich :D Ich versuche shcon mir alles gemütlch zu machen... Aber finde die Idee, sich die Wohnung genau anzusehen sehr hilfreich.
      Die erste Nacht war erstaunlicherweise gar nicht so schlimm :) Ich war zwar ziemlich angespannt, hatte aber keine Angst. Werde mir aber alle weiteren Tipps für die weiteren Nächte merken :) Die sind nämlich alle super...

      Zum Studium... na ja, es ist schon das, was ich mir vorgestellt habe, aber es zieht mich emotional runter... wahrscheinlich auch weil ich "alleine bin"... hoffe aber auch, dass sich das mit der Zeit bessert.

      Hach und der Rückfall... eigentlich ist es "okay". Es war ein "Ausrutcher" habe nur ANgst, dass daraus wieder das wird, was es früher war und fühle mich halt ein bisschen wie eine versagerin... ich weiß auch nicht... war halt stolz es nicht mehr zu tun... :(
      Wach' endlich auf & kämpfe!

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      VergessenePuppe schrieb:


      Hach und der Rückfall... eigentlich ist es "okay". Es war ein "Ausrutcher" habe nur ANgst, dass daraus wieder das wird, was es früher war und fühle mich halt ein bisschen wie eine versagerin... ich weiß auch nicht... war halt stolz es nicht mehr zu tun... :(



      Dazu wollte ich noch was sagen, und zwar: Ein Rückfall heißt nicht, dass es jetzt schlimmer werden muss oder dass alle Bemühungen umsonst waren. Meiner persönlichen Erfahrung nach zieht einen diese Betrachtungsweise eher herunter. Daher würde ich einen Rückfall eher als "Stagnation" betrachten. Nur weil man mal einen Rückfall hatte, ist doch die lange "Clean-Zeit" nicht ausgelöscht - im Gegenteil, man hat sich selbst bewiesen, wie lange man es ohne schafft und das ist doch schonmal super! :)
      Ich kenne übrigens noch keinen Fall, wo jemand ohne Rückfälle mit dem SVV aufhören konnte, d.h. man könnte fast sagen, dass Rückfälle zum Aufhören dazu gehören. Aber meines Erachtens liegt das "Geheimnis" darin, sich davon nicht von seinem Ziel abbringen zu lassen und sich zu sagen: "Okay, ich hatte einen Rückfall- aber ich werde trotzdem versuchen, in Zukunft ohne SVV auszukommen!"

      Liebe Grüße
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~