Auszug von zu Hause - Erfahrungen mit Jugendhilfe/betreutem Wohnen

      Auszug von zu Hause - Erfahrungen mit Jugendhilfe/betreutem Wohnen

      Hallo liebe User,

      ich muss euch wieder um Rat fragen und hoffe, ihr könnt mir helfen :)

      Ich hab vor ein paar Stunden mit meiner Therapeutin in der Klinik telefoniert und lange mit ihr geredet und wir sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass ich erstmal die ambulante Therapie weitermachen sollte und es dann nächstes Jahr im Frühjahr nochmal mit einer stationären Therapie versuchen soll.
      Nun werde ich also weiterhin zu meinem Therapeuten gehen und der hat mir schon vor ein paar Monaten vorgeschlagen, dass er mit mir gerne Jugendhilfe beantragen möchte, eher notgedrungen, denn ich muss unbedingt hier von zu Hause raus. Mit meinen Eltern geht es überhaupt nicht mehr und ich kann auch nicht mehr! Ihr habt das ja vielleicht schon in meinen Threads gelesen, was da alles los war und ist.
      Ich würde vorerst gerne in ein betreutes Wohnen, also wo dann 1-2 mal in der Woche ein Betreuer vorbeikommt. Mein Hund muss natürlich auch mit, ohne den kann ich nicht!
      Hat jemand von euch Erfahrungen mit Jugendhilfe und betreutem Wohnen, wie so etwas abläuft und wie man am schnellsten da rankommt?

      Vielen Dank für eure Hilfe! :)

      LG
      hopelessgirl94
      Hallo hopelessgirl94,
      Erst einmal will ich dir sagen, dass ich es total mutig von dir finde, diesen Schritt zu gehen. :)

      Ich war zwar noch nie in einem betreuten wohnen, habe mir aber mal eines angeguckt und kenne auch einige Leute die dort sind.
      Was da genau abläuft ist schwer zu sagen.
      Das ist glaube ich immer unterschiedlich.
      Aber dass man mit anderen mitbewohnern Ausflüge und gruppenaktivitäten macht gibt es glaube ich in fast jeder wg :)
      Hast du dir denn schon eines ausgesucht?
      In deinem fall würde ich dir raten, erst mal auf die Entfernung zu deinen Eltern zu achten- also dass du sich dort erholen kannst ohne Angst haben zu müssen, dass deine Eltern in der Nähe sein könnten.
      Danach würde ich vielleicht im Internet recherchieren, welche WGs dem so entsprechen und bei welchen du auch deinen Hund mitnehmen kannst.
      Wenn du dir eine WG in ländlicher Umgebung suchst, dürften die chancen höher stehen :)
      Bei den WGs , die in frage kommen, kannst du dich (am besten mit deinem Therapeuten) dann telefonisch melden.
      Mit der Wartezeit ist das so eine Sache.
      Es gibt durchaus WGs, wo du in Krisensituationen innerhalb von ein paar Tagen einen Platz kriegen könntest.


      Ich drück die auf jeden fall die Daumen und würde mich über eine Rückmeldung freuen, wie es gelaufen ist- aber nur wenn du magst :)
      Viel Glück!!
      Zwang bedeutet nicht, eine Angewohnheit zu haben, sondern dass die Angewohnheit dich in ihren Klauen hat.
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      Wenn man Licht haben will, muss man den Schatten in Kauf nehmen. Demnach ist es manchmal besser, das Licht zu meiden!
      Kuckucks,

      ich bin mit 17 in die Jugendhilfe gekommen, erst Pflegefamilie, mit 19 dann übers Jugendamt und mit Finanzierung für Junge Volljährige in Betreutes Wohnen.

      Bei mir lief das so, dass ich beim Jugendamt eben diesen Antrag stellen musste, dass sie die Kosten übernehmen. Ich musste mir dann eine Wohnung suchen, die in einem gewissen Geldrahmen liegt (das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden) und eine Stelle, die mich betreut. Da kannst du auf dem Jugendamt auch nachfragen welche Stellen das bei dir in der Nähe sind.
      Als ich beides dann hatte musste ich das vom Jugendamt genehmigen lassen, die haben dann mit der Betreuungsstelle einen Vertrag geschlossen, die Miete immer direkt an den Vermieter gezahlt und sonst eben ausgerechnet, was ich zum Lebensunterhalt brauche. Vom Antrag bis zur Genehmigung hat das ganze nicht mal eine Woche gedauert, das meiste Drama ist eben die Wohnungssuche gewesen.

      Allerdings übernehmen sie keine Stromkosten, da muss man dann ein bisschen aufpassen, das muss aus eigener Hand bezahlt werden.

      Meine Betreuerin kam dann anfangs zwei Mal die Woche, bzw ich bin zu der Stelle gegangen, wenn was außergewöhnliches wie Behördenkram oder so war ging das natürlich auch außerhalb der "normalen" Stunden, oder wenn eben grad mal furchtbar depressives Loch angesagt war, dann kam sie auch öfter.

      Wenn du dir selber eine Wohnung suchst, dann kannst du natürlich den Hund mitnehmen, vorausgesetzt da sind eben Hunde erlaubt vom Vermieter aus.

      Eine andere Möglichkeit wäre eben das betreute Wohnen in einer WG vom Jugendamt aus, da wird das Zimmer gestellt, du müsstest dir da dann nichts selber suchen, da könnte es aber mit dem Hund schwer werden und auch mit der Umgebung, da es sowas eben nicht überall gibt.

      Am Besten informierst du dich (vielleicht zusammen mit Therapeut) einfach mal beim Jugendamt was es für Optionen gibt und welche am Besten passen würde. Oder bei einer anderen Jugendhilfestelle, das SOS-Kinderdorf bietet z.B. in vielen Städten Jugendhilfe und -beratung an, die Caritas, etc pp.

      Liebe Grüße,
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Danke ihr beiden für eure Antworten! Ihr konntet mir schon sehr weiterhelfen!!!

      @The Badly Girl: Ausgesucht habe ich mir noch nichts, ich wusste bis gerade noch gar nicht wie sowas geht :) Ich denke, ich werde aber auf jeden Fall eine eigene Wohnung in Erwägung ziehen, weil ich nicht so ein Fan von in Gruppen wohnen bin und mit dem Hund ist das dann auch so eine Sache...aber trotzdem Danke für alles :)

      @DragonflyWings: Das klingt ja machbar, ich hoffe, dass das bei mir auch klappt! Also könnte ich rein theoretisch morgen zum Jugendamt gehen und den Antrag stellen? Müsste ich dafür irgendwelche Unterlagen mitnehmen? Und kommen die dann vllt auch mal zu Hause vorbei, um irgendwie zu schauen ob man das wirklich nötig hat?
      Darf ich fragen ob du das alleine beantragt hast?
      Dankeschön für deine Auskunft!

      LG
      hopeless
      Hey,

      ja, rein theoretisch könntest du direkt zum JA gehen.
      Wie das ganze läuft, wenn man vorher noch keine Hilfe von ihnen hatte, kann ich dir nicht sagen. Vermutlich werden sie schon erst mal ein Gespräch mit dir, deinen Eltern, vl deinem Thera führen wollen, so einfach ausziehen geht nicht. (Ich wurde direkt als Notfall in Obhut genommen, daher lief das ein wenig anders). Aber wenn auch dein Therapeut der Meinung ist, dass das das Beste für dich wäre, dann sollte das kein allzu großes Drama werden, vor allem nicht wenn er dich unterstützt.

      Ich hab das damals mit meiner zuständigen Frau vom Jugendamt besprochen, dass ich das gern so und so machen würde, sie hat mir dann gesagt was sie alles brauchen bzw was ich da ausfüllen muss. Also wirklich einfach mal hin und nachfragen und informieren lassen wie das genau bei dir ablaufen würde, was du brauchst und soweiter. :)
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      Okay, super, dann werde ich morgen direkt mal dort hinfahren und mich informieren, bzw meine Situation schildern und auch sagen, dass mein Therapeut auch mal mitkommen könnte.
      Ein Gespräch mit den Eltern wird nicht stattfinden, das bringt absolut nichts, die werden alles abstreiten und die Situation verharmlosen...
      Ich schreibe dann morgen mal wie es war und ob ich etwas erreicht habe!
      Danke dir :)
      Also ich war heute Morgen beim Jugendamt und hab der Frau geschildert was das Problem ist und sie hat es überhaupt nicht kapiert, sie meinte dass ich mir ja einen Job suchen könnte oder eine Ausbildung anfangen könnte. Dass mein Leben hier zu Hause nicht mehr zum aushalten ist und ich nicht mehr weiß wie lange das noch gut geht und dass ich psychisch krank bin hat sie überhaupt nicht interessiert. Ich war echt sauer, als ich da raus bin und auch die Hoffnung wurde jetzt zerstört...
      Hey,

      ich würde dir da echt raten das zusammen mit deinem Thera zu machen. Ämter sind immer bockig, wenn sie was bezahlen müssen. ;)

      Frag ihn nach möglichen Beratungsstellen für Jugendliche, die vl auch betreutes Wohnen anbieten und wende dich dort hin, die kennen sich mit dem Kram meist gut aus und können dir weiter helfen.

      Um ein Gespräch mit den Eltern wird wohl kein Weg vorbei führen, denn erst mal ist das JA natürlich bestrebt die Kinder in der Familie zu lassen, und "einfach so", nur weil du sagst es geht nicht, werden die das nicht akzeptieren.
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      Hey

      Ich stimme Dragonfly zu. Alleine ist es ganz schwierig, glaubhaft zu verschwenden, dass es zu hause eben nicht mehr geht. Ich würde direkt empfwhln, dass deine thera einen Termin beim Jugendamt macht oder du es ggf. Über einn klinikaufethalt erzwingst. Bei mir war es damals so dass das Jugendamt, wäre ich alleine hingegangen, mich bestenfalls zur krisenintervntion in eine pflegefamilie geschickt hätte. Das haben sie jedenfalls mit meiner Schwester gemacht wenn sie mal wieder von zu hause abhauen wollte.sie hat es irgendwann mit meiner Mutter nicht mehr ausgehalten weil sie sie zu streng fand und hat deshalb eine Ausbildung begonnen und eine eigene Wohnung genommen. Das war aber nicht MEIN weg.

      Als ich in der Klinik ankam, übernahm das Jugendamt die Fürsorge. Ich habe in Dr Klinik gesät dass ich keineswegs nach hause zurück kann, weil meine Eltern sich zu oft streiten und es mich kaputt macht. Und dass ich aber noch nicht alleine wohnen kann. Es ganz dann meehrere Gespräche mit mir und meinen Eltern. Da sie das beste für mich wollten, waten sie einverstanden und haben sichit mir die möglichen Einrichtungen angesehen.ich wollte nicht zu weit weg und es gab ein heim nur 3 Kilometer von meinen Eltern weg. Dort bin ich in die WG gezogen. Haustiere waren dort nicht erlaubt. Aber ich hätte das ganze auch in einer eigenen Wohnung machen können.

      Vielleicht bittest du dein thera um hilfe? !

      Liebe grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.