Beziehungen

      Beziehungen

      Hallo :)

      Hat jemand von euch Erfahrungen mit Beziehungen von zwei Borderlinern zueinader? Ich wäre euch sehr dankbar, denn ich bin grade ziemlich verwirrt und überfordert!

      DancingAngel
      Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen. Manche lachen nur, um nicht zu weinen.

      Mein Blog: dancingangelskleinewelt.wordpress.com/ <--- Achtung, kann triggern!
      Hallo du

      ich selbst habe keine Erfahrung, habe aber in Kliniken einiges mitbekommen un es dort als sehr schwierig erlebt. Natürlich sind dort auch jeweils beide Partner in der Klinik gewesen, d.h. beide hatten stark mit Problemen zu kämpfen. Ich will nicht sagen, dass es grundsätzlich unmöglich ist, aber es ist eben schwierig. Gerade, da Borderline eine Krankheit ist, die sich extrem auf Zwischenmenschliches auswirkt. Ich denke, es ist dabei ganz wichtig zu schauen, wo der Einzelne steht in seinem Umgang mit der Krankheit. Erkennt er/sie die Probleme/Symptome und kann er gegensteuern?
      Es besteht meiner Meinung nach eine große Gefahr, dass man sich gegenseitig runterzieht. Natürlich ist der Wunsch nach Verständnis da, aber das kann einem auch ein gesunder Partner geben. Und mein Partner muss mich nicht bis ins letzte verstehen können, ich verstehe auch nicht alles, was er tut, das ist völlig normal.
      Ich wäre da vorsichtig, aber das liegt vielleicht an den vielen Negativbeispielen, die ich vor Augen habe. Sicherlich werden dir hier auch andere Leute andere Meinungen schreiben.

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Halllo,

      DancingAngel schrieb:

      denn ich bin grade ziemlich verwirrt und überfordert

      Darf man fragen inwiefern überfordertund verwirrt? bist du in einer Beziehung oder steht diese bevor?

      Also allgemein kann cih da aus meiner Erfahrung sagen, das es immer wichtig ist das man in etwa den gleichen Stabigrad hat um sich gegenseitig nihct zu triggern. Es beinhaltet Chance, aber auch Risiko. Risiko dahingehend das man sich durch das V*rl*tz*n des Partners getriggert fühlt, oder andersrum. Bei mir ergaben sich häufig Schuldvorwürfe und komplexe, ein Gefühl des "für die Stabilität des anderen verantwortlich sein " was natürlich rein rational betrachtet Quatsch ist. Auch ist ein Risiko das man sich in instabilen Situationen emotional erpresst ("Wenn du das tust dann schn**d ich mcih") fühlt, kann (!) entstehen.

      Eine Chance ist es, weil man verstanden wird, sich nihct verstellen braucht, offen seinen Körper zeigen kann.

      Es kann aber, das wahr bei mir bisher so, auch passieren das die wundervolle gute Zeit einfach auch auseinadergeht weil man sich untershiedlich schnell weiterentwickelt, manchmal kann sich das innerhalb von Moanten verschieben, da muss man aufpassen.

      Ich für mich hatte es bisher immer so gehalten das ich viel reflketiert habe und auf die Frage "fühlt sich das gesund an" geprüft habe.

      Soviel aus meiner persönlichen (!) Erfahrung,
      Alles Gute,
      Pinsel
      Um deine Frage zu beantworten, Pinsel: Es ist sehr kompliziert und wahrscheinlich haltet ihr mich gleich für total verrückt. Meine beste Freundin und ich haben uns geküsst und endlich darüber gesprochen, dass wir beide schon länger Gefühle für einander haben, die über die normale Freundschaft hinausgehen. So, als ob das nicht genug wäre (da sind auf einmal Gefühle zu einer Frau, die auh noch die beste Freundin ist), ist sie genau wie ich Borderliner.
      Wahrscheinlich werdet ihr jetzt alle sagen, lass das bloß sein, das kann nichts werden. Aber seine Gefühle kann man ja nun mal nicht ändern.

      Vielen Dank schon mal für eure Antworten :)

      DancingAngel
      Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen. Manche lachen nur, um nicht zu weinen.

      Mein Blog: dancingangelskleinewelt.wordpress.com/ <--- Achtung, kann triggern!
      Hallo du

      ich bin mal so frei und zitiere eine Stelle aus deinem Blog, den du ja in deiner Signatur verlinkt hast:
      Ich freue mich, weil T. in der Klinik ist. Ich bin aber auch eifersüchtig, weil sie da ist und ich nicht. Und ich bin traurig, weil ich sie tierisch vermissen werde. Ich bin glücklich, weil wir uns endlich geküsst haben, aber ich bin auch verwirrt, weil ich nichts falsch machen will.
      Bei dem Satz, den ich hervorgehoben habe, schrillen bei mir so einige Alarmglocken. Wieso bist du eifersüchtig, weil sie in der Klinik ist und du nicht? Weil sie dort Aufmerksamkeit bekommt? Weil ihre Erkrankung vielleicht gerade mehr im Mittelpunkt steht als deine? Ich will dir nichts unterstellen, ich gehe jetzt mal von mir aus: Könnte es passieren, dass sich deine Symptome verschlimmern, damit du ihr "in nichts nachstehst"? Damit du die gleiche Behandlung bekommst wie sie?
      Das sind jetzt nur mal ein paar Gedanken, ob sie bei dir passen, weiß ich nicht.

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Hallo Fylgja,

      Ich weiß nicht, ob eifersüchtig das richtige Wort ist. Ich kann das Gefühl, was ich im Moment habe, überhaupt nicht einsortieren, weil ich es nicht kenne. Ich denke häufig daran, was T. grade in der Klinik macht und stelle mir vor, ich wäre es. Dann möchte ich einfach auch so gerne, dass mir geholfen wird. Ja, vielleicht hat es auch was mit Aufmerksamkeit zu tun....das will man sich ja meist selbst nicht eingestehen.
      Im Moment glaube ich nicht, dass sich meine Symptome dadurch verschlimmern werden. Ich denke eher, dass ich endlich den Mut fassen könnte, mich auch stationär behandeln zu lassen. Aber das kann natürlich in ein paar Tagen auch ganz anders aussehen. Wie gesagt, ich kann das Gefühl im Moment nicht wirklich benennen, das macht es ziemlich kompliziert für mich.

      Etwas überforderte Grüße,
      DancingAngel
      Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen. Manche lachen nur, um nicht zu weinen.

      Mein Blog: dancingangelskleinewelt.wordpress.com/ <--- Achtung, kann triggern!
      Hallo.

      DancingAngel schrieb:

      Ich weiß nicht, ob eifersüchtig das richtige Wort ist.


      Meine Erfahrung ist, dass solche Blog-Einträge meist relativ spontan runtergeschrieben werden und dass man - auch wenn man sich im Nachdenken seiner Gefühle nicht sicher ist - oft auch aus dem Impuls heraus die richtigen Worte erwischt. Der Satz, den Fylgja hervorgehoben hat, der klingt auch nicht so, als wäre da irgendetwas zögerlich dran. Von daher würde ich dem schon auch glauben, was da steht.
      Rückblickend da nochmal drüber nachzudenken, ist natürlich schwierig, weil man eben dann die Impulse meist ignoriert und es versucht mit dem Kopf zu klären, wobei es eine Gefühlssache ist.
      Und dieses "Jeman ist in der Klinik, ich wäre da auch gerne", betrachte ich wirklich als reine Gefühlssache, weil es rational für mich nicht begründbar ist. Ich kenne das Gefühl sehr gut und es trifft mich - trotz anschaubarer Stabilität - immer wieder, wenn ich von jemandem aus meinem Umfeld höre, dass er in die Klinik geht/in der Klinik ist.

      Bei mir ist es so, wenn ich das Gefühl als solches akzeptiere, ist es auch besser, wenn ich immer wieder dranrumwunder, was es ist, verwickel ich mich in Gedankenspiralen.
      Als Ursache für das Gefühl sehe ich einfach, dass es mir früher immer schwer viel um Hilfe zu fragen, dass ich deswegen immer am Rand stand. Selbst als ich in der Klinik war, ist es genau so geblieben. Alle haben ihre "Sonderbehandlungen" bekommen, weil sie alles nach aussen gekehrt haben, jemand, der nichts sagt (ausserhalb der Sitzungen), der nicht ständig bei den Pflegern aufschlägt und immer wieder betont, wie schlimm es gerade ist, der wird auch nicht wahrgenommen. Das hat wiederum für mich gezeigt, dass ich nicht wichtig bin, dass es mir nicht schlecht genug geht, wenn sich niemand kümmert, also habe ich mich weiter zurückgezogen etc. Es hat wun derbar harmoniert mit diesem Gefühl, dass man allen nur etweas vorspielt und in Wirklichkeit gar nicht leiden darf.

      In dem Sinne ist bei mir eine solche Eifersucht auf einen Klinikaufenthalt eher das Gefühl oder die Eifersucht darauf, dass andere sich selbst ernst nehmen, sich behaupten und einfordern, was sie brauchen. Alles Dinge, die bei mir nur eher schwer bis gar nicht über die Lippen kommen.

      Naja, das sind jedenfalls meine Erfahrungen, aber vielleicht kannst Du damit ja etwas anfangen.

      Grüße,
      klirr
      Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass dir hier allgemeine Erfahrungen von anderen Menschen, die zufällig die gleiche Diagnose wie du und deine Freundin haben, weiterhelfen. Zum einen, weil jede psychiatrische Diagnose, insbesondere aber diese extrem schwammig ist und sich Ärzte und Psychologen untereinander widersprechen, wem sie diese Diagnose nun verpassen würden und wem nicht. Zum zweiten, weil jeder Mensch in einem unterschiedlichen Schweregrad davon betroffen ist - es gibt Borderliner, die nach einer übershaubaren ambulanten Therapie gut durch's Leben kommen, und es gibt welche, die Kliniken nur selten von außen sehen. Und zum dritten, weil eine Beziehung nicht (nur) aus 2 Borderlinern, sondern aus 2 Menschen besteht, die neben ihrer Erkrankung noch viele, viele andere Parameter in die Beziehung einbringen.

      Ich glaube eher, du hättest gerne, dass man dir sagt: klar kann das gut gehen. Und den Gefallen tu ich dir gern: Ich sehe keinen Grund, warum es nicht funktionieren sollte. Ich bin in einer vergleichbaren Beziehung, seit einigen Jahren, und es ist manchmal die Hölle und manchmal das Paradies auf Erden. Trotzdem ist es das Beste, was mir jemals in meinem Leben passiert ist.

      Alles andere aber liegt bei euch. Alles Gute!

      Puppenspielerin.