Was kann ein Psychiater?

      Was kann ein Psychiater?

      Hallo ihr Lieben,

      nachdem ich mich entschlossen habe, eine Psychotherapie zu machen, bin ich nun dabei mich durch sämtliche "Vorbereitungen" zu kämpfen. Für die Beihilfe brauchte ich einen Konsiliarbericht vom Arzt, dieser machte in Blutbild (das unauffällig ausfiel) und schrieb in dem Bericht, ich müsse mich psychiatrisch untersuchen lassen, da ich mich ja mal selbst v*rl*tzt habe. Auf meine Frage warum, antwortete er mit: "Das sind die Regeln, das ist eben so."
      Für mich ergibt das nun spontan keinen Sinn, mich wegen Selbstverletzung einem Psychiater vorzustellen und es hat mich ein wenig geärgert, dass der Arzt das in den Bericht an die Beihilfe aufgenommen hat, ohne eine plausible Erklärung parat zu haben. Weil ich aber letztendlich ja der Laie bin und Ärzte bekanntlich immer Recht haben, meine Frage an euch: Welche zusätzlichen nicht-ärztlichen und nicht-psychologischen Untersuchungen führt ein Psychiater auf Grund von vergangenem SVV zusätzlich durch? Zudem das vergangene SVV für mich kein entscheidender Grund für die Psychotherapie ist, offensichtlich aber alleinstehender Grund für eine Überweisung an den Psychiater?

      Vielleicht ist jemand von euch klüger, ich würde mich freuen! :)
      "Some people like business, some people like numbers,
      Some people grow organic heirloom cucumbers,
      And only feel free with their hands in the dirt
      In a pair of old jeans and their favorite t-shirt
      Some people feel enslaved when they have a boss,
      Some people without one feel totally lost.
      To make this world work it takes all different kinds.
      We have all different tastes, different strengths, different minds..."
      (Kimya Dawson, "Same Shit")
      Hi

      Also der unterschied eines psychologen und eines psychiaters ist das der psychiater ein medizinisches studium hat also er behandelt schwerere fälle. Ein einfacher psychologe zb darf selbständig keine medikamente versschreiben ohne rücksprache. Der unterschied den es auch noch gibg ist das psychiater sich mit oftmals schwereren fällen befassen. Sie kennen zu jeder psychischen erkrankung den ursprung im gehirn . Naja mehr weiss ich auch nicht. Und verstehe erlichgesagt nicht ganz warum du umbedingt zu einem psychiater musst. Du v*rl*tzt dich ja jezt nicht mehr wenn ich das richtig verstanden habe.

      Glg

      Lillienfeuer und viel erfolg bei der therapie
      also ich hatte damals mit meiner hausärztin diesen bericht ausgefüllt und dabei mit ihr ausgemacht, dass sie da NICHT ankreuzt, dass ich zum psychiater muss, dass ich aber, falls bestimmte dinge schlimmer werden, mir dann eine überweiseung zum psychiater von ihr hole. das hat so geklappt und ich fands auch okay.
      wenn du vielleicht den bericht nochmal von einem anderen arzt ausfüllen lässt? oder nochmal mit diesem redest? mir erscheint das auczh nciht schlüssig aber ich bin natürlich auch kein fachmann.

      Sie kennen zu jeder psychischen erkrankung den ursprung im gehirn

      das ist allerdings falsch, denn es gibt bei den meisten psychiatrischen erkrankungen gar nicht DEN ursprung im gehirn.
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      Hallo,

      ich möchte da auch nochmal was richtig stellen.

      Lillenfeuer schrieb:


      Also der unterschied eines psychologen und eines psychiaters ist das der psychiater ein medizinisches studium hat also er behandelt schwerere fälle. Ein einfacher psychologe zb darf selbständig keine medikamente versschreiben ohne rücksprache. Der unterschied den es auch noch gibg ist das psychiater sich mit oftmals schwereren fällen befassen.


      Dieser Schluss, dass ein Psychiater "schwerere Fälle" behandelt, halte ich für nicht korrekt.
      Ein Psychiater ist ein Mediziner, der sich in Richtung der Psychiatrie aus-/weitergebildet hat. Er muss Zusatzqualifikationen ablegen, um therapeutisch arbeiten zu können, also Patienten auch therapieren zu dürfen.
      Ein Psychologe macht von grundauf ein psychologisches Studium und hat daher einen tiefgreifenden Einblick in therapeutische Arbeit, denn er wurde darin über mehrere Jahre ausgebildet.

      Was richtig ist, ist, dass nur der Psychiater Medikamente verschreiben darf. Das heisst aber nicht, dass er automatisch alle seine Patienten auch therapiert. Es gibt viele, die ihre eigentliche Therapie bei einem Psychologen machen und zusätzlich zu einem Psychiater gehen, um ihre eigentliche Therapie medikamentös unterstützen zu lassen oder ggf. nochmal den Blick zu bekommen, ob bestimmte Dinge nicht doch physische Ursachen haben, der weiß dann nämlich am ehesten, ob es da noch verschiedene Erkrankungen gibt.

      Das eine wie das andere ist aber sozusagen eine Spezialisierung. Es ist demnach nicht zu sagen, wer die schwereren Fälle hat, da sich leichte wie schwere Fälle mal hier und mal dort und mal bei beidem in Behandlung befinden können.

      Das nur am Rande.

      Aber der Unterschied, dass man zum Psychiater muss, kann eben auch darin liegen, dass dieser eben sich speziell mit den Belangen befasst und sein Gutachten ggf. mehr Gewicht hat, als das eines Psychologen - je nachdem für welchen Zweck es benutzt wird.


      "feldsalat" schrieb:

      Weil ich aber letztendlich ja der Laie bin und Ärzte bekanntlich immer Recht haben [...]


      Genau da fängt ja schon der Trugschluss an ;)
      Ich bin (oder war?) auch nicht immer der durchsetzungsfähigste Mensch, aber in solchen Fällen lohnt sich Beharrlichkeit. Da sollte man auf eine vernünftige und auch für Laien nachvollziehbare Antwort bestehen. U.a. weil man ja schließlich auch keine Lust hat bei einem Psychiater aufzulaufen und der dann fragt "Und was soll ich jetzt mit ihnen?.

      Aber ehe Du zu einem Psychiater rennst, kannst Du natürlich bei der Beihilfe nachfragen, in wie fern es für sie wichtig ist, dass Du nochmal bei einem Psychiater vorstellig wirst. Eventuell geht es ja tatsächlich darum vor Deinen geplanten Therapiemaßnahmen abzuklären, in wie fern eine Behandlung mit unterstützenden Medikamenten sinnvoll scheint.
      Genaueres wirst Du aber sicher nur bei dem Arzt, der Dir das aufgedrückt hat oder der Beihilfe erfahren.
      Ausser Du hast vielleicht auch schon ein paar Sachen schriftlich, wo Anforderungen draufstehen oder ein Hinweis auf so eine Art Regelwerk, in dem Du Dich schlau machen kannst?

      Grüße,
      klirr
      Erstmal vielen Dank für eure Antworten, die mich bestärkt haben keinen völligen Denkfehler zu haben!!

      Der Arzt war leider insgesamt sehr unkooperativ und wird nun wohl auch eher nicht mein Hausarzt werden. Ich habe zweimal explizit gefragt, ob das da rein muss und warum, und als unfreundliche Antworten bekommen: "So ist das eben" und "So sind halt die Regeln", was ich nicht sehr zufriedenstellend fand. Er hat, wie ich gerade festgestellt habe, auch ohne Zusammenhang AUF DEN KONSILIARBERICHT die Adresse dieser Psychiaterin geschrieben, die wohl eine gute Bekannte von ihm ist und bei der er seinen psychiatrischen Ausbildungsanteil absolviert hat (gutes Zeichen... :whistling: ). Ich habe sie gegoogelt und wirklich auschließlich negative Bewertungen und Feedbacks gefunden. Wenn also, würde ich mir ohnehin jemand anderen suchen. Des Weitern steht im Bericht, dass ich Schlaf-, Konzentrations- und Lernstörungen hätte, was einfach nicht stimmt. Dafür wurden SVV und die eigentliche Hauptproblematik nicht erwähnt- Auf Ausdrücklichen Hinweiß meinerseits kam: "die Beihilfe muss ja nicht alles wissen". Steht im Widerspruch dazu, dass es doch aber die Regeln sind bei SVV einen Psychiater zu konsultieren? Das finde ich eben auch völlig absurd, da es doch für recht unwahrscheinlich halte physiologische Ursachen für SVV zu finden, bzw. dieses Symptom einer medikamentösen Behandlung bedürfte. :wacko:
      Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich diesen Menschen nachvollziehen! Nach Rücksprache mit meiner Therapeutin habe ich jetzt auch beschlossen, die Anweisung zu ignorieren, solange keine explizite Nachfrage von der Beihilfe mehr kommt bzw. sich deren Rückmeldung stark verzögern sollte.
      [Bei all den Möglichkeiten und Geldern die unserem Gesundheitssystem im internationalen Vergleich zur Verfügung stehen, frage ich mich manchmal wirklich warum so viel Kapazität für Nonsens drauf gehen muss...]
      Aber vielleicht höre ich jetzt einfach auf mich aufzuregen, freue mich dass ich keine Schlafstörungen habe und leg mich ins Bett. Und dann soll die Beihilfe erstmal ihren Kram sortieren und vielleicht freue ich mich dann einfach die deutsche Staatsbürgerschaft und eine private Krankenversicherung zu haben, und so auch nach 6 Jahren immer noch jederzeit die Möglichkeit eine Psychotherapie zu machen, auf mich wartet. [Amen.]
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      Und wenn ich der Vollständigkeit halber noch etwas richtig stellen darf:

      Lillenfeuer schrieb:

      Also der unterschied eines psychologen und eines psychiaters ist das der psychiater ein medizinisches studium hat


      Lillenfeuer schrieb:

      Ein einfacher psychologe zb darf selbständig keine medikamente versschreiben ohne rücksprache.



      Das stimmt so nicht. Es gibt auch Psychotherapeuten, die Medizin studiert haben (aber keine Psychiater sind). Nicht alle Psychotherapeuten sind Psychologen, das sind nur die Psychologischen Psychotherapeuten (und die dürfen gar nichts verschreiben, auch nicht mit Rücksprache). Daneben gibt es eben auch die Ärztlichen Psychotherapeuten, und diese dürfen dann auch, obwohl sie keine Psychiater sind, Medikamente verschreiben. Und bei denen muss dann logischerweise auch kein Konsiliarbericht ausgefüllt werden, das passiert nur bei einem Psychologischen Psychotherapeuten.


      Zurück zum Problem: Es gibt ja freie Arztwahl, und wenn der Hausarzt den Bericht nicht so ausfüllen will wie du es gerne hättest, würde ich damit schnurstracks zum nächsten Arzt gehen und mir den Stempel dort holen. Ich hab damit selten Probleme gehabt: rein, 3 MInuten gequatscht, Unterschrift gekriegt, fertig. Du kannst auch zu deinem Gynäkologen/Augenarzt/Ohrenarzt gehen, die Fachrichtung spielt keine Rolle.

      LG Puppenspielerin.
      Die Therapie wurde gerade von der Beihilfe abgelehnt, das heißt es gibt kein Geld und damit ist das gestrichen. Ich bin gerade wahnsinnig aggressiv auf das ganze System!
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      Hallo,

      ich weiß jetzt nicht aus welchem Grund es abgelehnt wurde, aber gestrichen ist deswegen ja noch nichts.

      1. Kläre, ob Du die Möglichkeit hast Widerspruch einzulegen. Bei vielen Dingen, die man im Gesundheitsbereich beantrag, z.B. stationären Aufenthalten, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der erste Antrag abgelehnt wird und mit Widerspruch dann doch angenommen wird.

      2. Warum musst Du über die Behilfe gehen und so viel Kram vorab selbst erledigen? Wäre es auch möglich einen Psychologen aufzusuchen und durch diesen einen Antrag bei Deiner Krankenkasse stellen zu lassen?

      3. Kannst Du eine unabhängige Beratungsstelle aufsuchen und Dich beraten lassen?

      Gib nicht auf, auch wenn ich Deine Wut auf das System verstehen kann. Wer etwas will, muss sich i.d.R. leider durchsetzen können.

      Grüße,
      klirr
      hallo klirr, danke für deine Antwort!
      habe gerade mit dem erstens menschen auf der Welt gesprochen, der meint ich bräuchte keine Therapie sondern solle mich einfach mal zusammen reißen, in so fern geht es mir schon mal etwas besser!

      1. ich kann widerspruch einlegen, das ist aber laut der therapeutin, bei der ich schon 5 sitzungen hatte, wahrscheinlich nicht sehr wirkungsvoll, weil die gründe nachvollziehbar wären (grund: ich habe ein problem mit alkoholmissbrauch, welches keine ambulante therapie zulassen würde). eine stationäre therapie halte ich dagegen einmal nicht für notwendig und außerdem würde diese wiederum nicht von der kasse getragen werden

      2. ich bin privat versichert, das heißt die kasse und die beihilfe teilen sich theoretisch die kosten und müssen einem antrag zustimmen bevor eine therapie aufgenommen werden könnte

      3. das mit der beratungsstelle könnte ich versuchen, allerdings wüsste ich gerade nicht wie die dieses paradox lösen wollen bzw. wie kompetent die dafür sind. mal sehen...

      Gerade habe ich beschlossene einfach normal zu sein, wie mir empfohlen wurde. Absurd.
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