Hallo zusammen,
Warnung vorneweg: Das wird wohl etwas mehr und durcheinander, ich will aber auch nicht mehrere Threads aufmachen.
Zuerst ist es vielleicht am sinnvollsten zu sagen, dass ich seit Anfang des Jahres wieder richtig in den Depressionen drinstecke. Es war diesemal wohl keine kurze, allein überwindbare Phase. Mittlerweile bekomme ich wieder ein Antidepressivum, aber was dir Wirkung angeht: Genauso gut könnte ich Traubenzucker lutschen. Also vermutlich wieder umstellen. Was mir Angst macht, ist, dass ich diesmal kein Ende sehe. Ich tue und mache, habe alte Skillspläne/-ketten reaktiviert, zwinge mich meistens zum Sport (nachdem es mir i.d.R. noch beschissener geht), schreibe Esspläne etc. etc. etc. Irgendwie kann ich mich aber nicht auffangen. Den Alkohol habe ich gut unter Kontrolle (d.h. momentan trinke ich radikal gar nichts), das ist aber auch das einzige. Selbstverl*tzung ist wieder Thema, der Druck ist so stark als hätte ich eben erst mit dem Mist aufgehört. Mein Essverhalten ist eine Katastrophe, ich pendle zwischen Bulimie und Binge eating.
Ich hab mir letztes Jahr so viel aufgebaut an gesundem Lernverhalten, Sport, Ernährung - das ist irgendwie alles wie weggeblasen. Macht es da noch Sinn, wieder zu versuchen auf die Beine zu kommen? Geht es dann wieder ein halbes Jahr gut und dann stürzt wieder alles ein? Wie kann ich eine wirklich dauerhafte Stabilität erreichen?
Das Thema berufliche Zukunft: Ich habe letztes Jahr das Studienfach gewechselt nachdem ich aus meinem ersten rausgeflogen bin. Das letzte Semester lief sehr gut, ich konnte lernen, verschiedene Blockaden (wenn auch nicht alle) waren weg, es ging aufwärts, die Noten bestätigen mir das. Dieses Semester läuft alles katastrophal, ich musste 2 Seminare abbrechen, weil ich das Arbeitspensum nicht bewältigen konnte, ich kann mich gerade sehr schlecht konzentrieren und motivieren. Das nur als Hintergrundinfo, das eigentliche: Mein Studium ergibt für mich keinen Sinn. Irgendwie ist mir der Spaß abhanden gekommen und die Einsicht, warum dieses Fach wichtig sein sollte, welchen Sinn das macht etwas zu studieren, das außerhalb des vielzitierten Elfenbeinturms ja doch nichts bedeutet. Ich habe mich für eine Ausbildung beworben in die Richtung aber mit viel Praxisbezug. Vor ein paar Tagen kam die Absage. Mich hat das in ein zusätzliches Loch gestürzt. Mir ist klar, dass man bei einer Bewerbung nichts erwarten kann, aber für diesen Beruf gibt es nur diese Ausbildungsstelle und das auch nur alle 2 Jahre. Ich suche also gerade so vor mich hin, frage mich, was ich machen soll. Ein, zwei Berufsausbildungen, die nichts mit dem, was ich gerade mache, zu tun haben, wären machbar und halbwegs interessant. Viele um mich herum sagen, ich soll das nicht machen, nicht einfach irgendwas, damit ich was hab. Aber was ist daran so falsch? Wie viele Menschen haben denn wirklich ihren Traumjob? Man kann doch auch glücklich werden, wenn man arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu verdienen und nicht um sich irgendwie selbst zu finden. Mir macht das alles Angst, ich bin unsicher und egal, in welche Richtung ich gehe: es fühlt sich falsch an. Welche Entscheidung ist richtig? Die, die man trifft, wenn es einem gut geht oder die, wenn es einem nicht gut geht? Oder soll ich nicht doch das machen, was mein Umfeld für das Beste hält?
Und was mich noch beschäftigt: Ich kapsle mich ab. Ich kenn das gar nicht so sehr von mir. Klar habe ich oft soziale Kontakte gemieden wenn es mir schlecht ging. Aber ich habe immer darüber geredet, mit mehreren Leuten. Das geht mittlerweile kaum noch. Meine Eltern kriegen das schon alles mit, aber ich kann und will ihnen nicht alles sagen, sie leiden schon genug mit mir. In der Regel lösche ich angefangene Mails oder wähle ihre Nummer und lege dann doch wieder auf. Meine Freunde um mich herum...das geht irgendwie nicht mehr. Da ist es aber nicht der Gedanke, sie nicht belasten zu wollen. Ich weiß nicht, was es ist, ich kenn das gar nicht von mir. Zum Beispiel dass ich bisher verheimlicht habe, dass das mit der Ausbildung nicht geklappt hat. Hat jemand eine Idee, warum das so sein könnte?
Meinen Freund will ich eienrseits nicht belasten. Wenn ich doch mal was sage, reagiert er gereizt oder hilflos bzw. gereizt weil er hilflos ist. Ich habe ihm schon öfter gesagt, dass ich keine Lösungsvorschläge erwarte, dass meistens ein in den Arm nehmen, ein Ich bin für dich da, reicht. Ich mach ihm da keinen Vorwurf, er hat seine Gründe warum er nur so und so reagieren kann und er bemüht sich ja. Aber da ist eben auch wieder niemand, bei dem ich das Gefühl habe, einfach alles was gerade ansteht erzählen zu können. Ich fühle mich alleine und das macht mir Angst. Meine momentane Lösung besteht darin, mich in Phantasiewelten zu flüchten. Auf Dauer sinnvoll ist das aber nicht, vor allem, weil ich da nur ungern wieder rauskomme und mich reale Menschen dann nerven.
Hm, das ist jetzt wie immer viel geworden und sehr Jammer-lastig. Konkretere Fragestellungen kann ich leider nicht anbieten. Vielleicht war es primär auch wichtig, das alles mal an einem Ort loszuwerden, an dem ich (vermutlich) Rückmeldung bekomme (sonst würde mein Tagebuch ja ausreichen).
Naja, Danke schon mal fürs Lesen.
Liebe Grüße,
Fylgja
Warnung vorneweg: Das wird wohl etwas mehr und durcheinander, ich will aber auch nicht mehrere Threads aufmachen.
Zuerst ist es vielleicht am sinnvollsten zu sagen, dass ich seit Anfang des Jahres wieder richtig in den Depressionen drinstecke. Es war diesemal wohl keine kurze, allein überwindbare Phase. Mittlerweile bekomme ich wieder ein Antidepressivum, aber was dir Wirkung angeht: Genauso gut könnte ich Traubenzucker lutschen. Also vermutlich wieder umstellen. Was mir Angst macht, ist, dass ich diesmal kein Ende sehe. Ich tue und mache, habe alte Skillspläne/-ketten reaktiviert, zwinge mich meistens zum Sport (nachdem es mir i.d.R. noch beschissener geht), schreibe Esspläne etc. etc. etc. Irgendwie kann ich mich aber nicht auffangen. Den Alkohol habe ich gut unter Kontrolle (d.h. momentan trinke ich radikal gar nichts), das ist aber auch das einzige. Selbstverl*tzung ist wieder Thema, der Druck ist so stark als hätte ich eben erst mit dem Mist aufgehört. Mein Essverhalten ist eine Katastrophe, ich pendle zwischen Bulimie und Binge eating.
Ich hab mir letztes Jahr so viel aufgebaut an gesundem Lernverhalten, Sport, Ernährung - das ist irgendwie alles wie weggeblasen. Macht es da noch Sinn, wieder zu versuchen auf die Beine zu kommen? Geht es dann wieder ein halbes Jahr gut und dann stürzt wieder alles ein? Wie kann ich eine wirklich dauerhafte Stabilität erreichen?
Das Thema berufliche Zukunft: Ich habe letztes Jahr das Studienfach gewechselt nachdem ich aus meinem ersten rausgeflogen bin. Das letzte Semester lief sehr gut, ich konnte lernen, verschiedene Blockaden (wenn auch nicht alle) waren weg, es ging aufwärts, die Noten bestätigen mir das. Dieses Semester läuft alles katastrophal, ich musste 2 Seminare abbrechen, weil ich das Arbeitspensum nicht bewältigen konnte, ich kann mich gerade sehr schlecht konzentrieren und motivieren. Das nur als Hintergrundinfo, das eigentliche: Mein Studium ergibt für mich keinen Sinn. Irgendwie ist mir der Spaß abhanden gekommen und die Einsicht, warum dieses Fach wichtig sein sollte, welchen Sinn das macht etwas zu studieren, das außerhalb des vielzitierten Elfenbeinturms ja doch nichts bedeutet. Ich habe mich für eine Ausbildung beworben in die Richtung aber mit viel Praxisbezug. Vor ein paar Tagen kam die Absage. Mich hat das in ein zusätzliches Loch gestürzt. Mir ist klar, dass man bei einer Bewerbung nichts erwarten kann, aber für diesen Beruf gibt es nur diese Ausbildungsstelle und das auch nur alle 2 Jahre. Ich suche also gerade so vor mich hin, frage mich, was ich machen soll. Ein, zwei Berufsausbildungen, die nichts mit dem, was ich gerade mache, zu tun haben, wären machbar und halbwegs interessant. Viele um mich herum sagen, ich soll das nicht machen, nicht einfach irgendwas, damit ich was hab. Aber was ist daran so falsch? Wie viele Menschen haben denn wirklich ihren Traumjob? Man kann doch auch glücklich werden, wenn man arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu verdienen und nicht um sich irgendwie selbst zu finden. Mir macht das alles Angst, ich bin unsicher und egal, in welche Richtung ich gehe: es fühlt sich falsch an. Welche Entscheidung ist richtig? Die, die man trifft, wenn es einem gut geht oder die, wenn es einem nicht gut geht? Oder soll ich nicht doch das machen, was mein Umfeld für das Beste hält?
Und was mich noch beschäftigt: Ich kapsle mich ab. Ich kenn das gar nicht so sehr von mir. Klar habe ich oft soziale Kontakte gemieden wenn es mir schlecht ging. Aber ich habe immer darüber geredet, mit mehreren Leuten. Das geht mittlerweile kaum noch. Meine Eltern kriegen das schon alles mit, aber ich kann und will ihnen nicht alles sagen, sie leiden schon genug mit mir. In der Regel lösche ich angefangene Mails oder wähle ihre Nummer und lege dann doch wieder auf. Meine Freunde um mich herum...das geht irgendwie nicht mehr. Da ist es aber nicht der Gedanke, sie nicht belasten zu wollen. Ich weiß nicht, was es ist, ich kenn das gar nicht von mir. Zum Beispiel dass ich bisher verheimlicht habe, dass das mit der Ausbildung nicht geklappt hat. Hat jemand eine Idee, warum das so sein könnte?
Meinen Freund will ich eienrseits nicht belasten. Wenn ich doch mal was sage, reagiert er gereizt oder hilflos bzw. gereizt weil er hilflos ist. Ich habe ihm schon öfter gesagt, dass ich keine Lösungsvorschläge erwarte, dass meistens ein in den Arm nehmen, ein Ich bin für dich da, reicht. Ich mach ihm da keinen Vorwurf, er hat seine Gründe warum er nur so und so reagieren kann und er bemüht sich ja. Aber da ist eben auch wieder niemand, bei dem ich das Gefühl habe, einfach alles was gerade ansteht erzählen zu können. Ich fühle mich alleine und das macht mir Angst. Meine momentane Lösung besteht darin, mich in Phantasiewelten zu flüchten. Auf Dauer sinnvoll ist das aber nicht, vor allem, weil ich da nur ungern wieder rauskomme und mich reale Menschen dann nerven.
Hm, das ist jetzt wie immer viel geworden und sehr Jammer-lastig. Konkretere Fragestellungen kann ich leider nicht anbieten. Vielleicht war es primär auch wichtig, das alles mal an einem Ort loszuwerden, an dem ich (vermutlich) Rückmeldung bekomme (sonst würde mein Tagebuch ja ausreichen).
Naja, Danke schon mal fürs Lesen.
Liebe Grüße,
Fylgja