Grundloses SVV? Oder auch: die Frage nach dem 'Warum eigentlich?'

      Grundloses SVV? Oder auch: die Frage nach dem 'Warum eigentlich?'

      Hallo erstmal an Alle die sich die Mühe machen das hier zu lesen, ich lese hier jetzt schon lange im stummen mit und auch Onkel Google hat mich immer wieder zu diesem Forum geführt. Jetzt habe ich beschlossen mich endlich mal anzumelden.
      Wie die Überschrift vllt verrät geht es um die Gründe für mein SVV. Wer leicht getriggert wird liest am besten jetzt nicht weiter.
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      Also es geht darum, dass ich mich selbst einfach nicht mehr so ganz verstehe, eigentlich garnicht mehr. Es ist so, dass ich damals mit 13 mit dem SVV angefangen habe, weil meine beste Freundin es gemacht hat. Es war einfach auf gut Deutsch gesagt sau dumm. Ich erinnere mich wage daran, die Wunden nicht wirklich versteckt zu haben, meine Freunde wussten es und haben es schließlich (gegen meinen Willen) meiner Mutter erzählt. Die hat damals mit schreien und Verboten reagiert. Irgendwann habe ich ganz von selbst aufgehört. Aus medizinischer Sicht waren die Verletzungen damals auch nicht mehr als ein paar kr*tz*r. Dann folgten viele SVV freie Jahre, die n*rb*n waren kein Problem, ich habe damals nur einen kleinen Teil meines Arms 'beansprucht' und das Ausmaß der Verletzungen hielt sich wie gesagt auch in Grenzen. Dann vor gut einem Jahr fing es wieder an. Ich weiß nicht mehr genau, warum ich wieder anfing, aber mein Verhalten war nun ein ganz anderes. Es wurden schlimmere Verletzungen, die oft genug genäht werden mussten. Die n*rb*n/Wunden verstecke ich, statt nur eine einzige Stelle meines Arms bin ich nun bei beiden Armen, Hüfte, Bauch, Oberschenkel angelangt. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich manchmal wöchentlich bis alle zwei bis drei Wochen ins Krankenhaus fahren kann um die Wunden zu versorgen. Einmal hat mich das ganze mit dem RTW geradewegs in die nächste Psychosomatische Klinik inklusive einer Nacht 'Bewachung' gebracht. (Über fürsorglicher Arzt) In der Klinik kam dann auch die Frage auf, wegen der ich letztendlich dieses Thema eröffnet habe. Warum denn eigentlich? Manchmal ist es so, dass mir der Auslöser ganz klar ist, wenn ich zB sehr wütend bin, schreie ich zB erst alle anderen an, nur um es dann an mir selbst auszulassen. Viel häufiger ist es jedoch der Fall, dass ich einfach keinen festen Grund für das 'Warum' ausmachen kann. Ich erwische mich sogar dabei zu planen, wann ich mich v*rl*tz*n und zum Krankenhaus fahren kann, ohne dass es jemand mitbekommt. Außerdem habe ich das Gefühl, das ganze SVV Kontrollieren zu können (Abgesehen von den seltenen Malen, wenn ich meine 'Austicker' habe). Ich muss immer solange weiter machen, bis es klafft, manchmal kann ich mich nicht mal überwinden überhaupt anzufangen (Danach geht es ganz leicht, nur erst ist da so eine Sperre; also bezogen auf die Male, bei denen es nicht aus Emotionen heraus passiert). Wenn es genäht werden muss ist es 'gut', sonst nicht. Ich habe nicht das Gefühl süchtig zu sein. Ich denke 4 Wochen ohne wären ohne Probleme zu schaffen, aber irgendwie.... Viele Menschen (viel zu viele) Leiden sehr unter ihrem SVV, aber ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, bei mir ist es so ganz anders. Ich habe diesen Druck nicht. Über die Sache an sich sprechen, also über Wunden, etc. Ist (natürlich von der Person abhängig) weniger das Problem für mich, eher das warum, denn ich kann darauf einfach nicht logisch antworten. Ich hatte in der Vergangenheit sowie jetzt einige Probleme. Mein Vater ist sehr früh g*st*rb*n, meine Mutter war zu der Zeit (ich war noch ein Kleinkind) depressiv, ihr neuer Freund, seine zweifelhaften Erziehungsmethoden, wir hatten viel Stress Zuhause, stress mit meinem Bruder, meiner Mutter, ihrem Freund... Es wurde viel geschrien (und mehr), Probleme in der Schule (Ich war zu kompetitiv und eher ein Außenseiter, weil ich kich immer irgendwie beweisen musste), ich wollte trotzdem immer irgendwie das perfekte Kind sein, war sehr ehrgeizig etc., mit ca. 12 kamen dann die typischen Selbstzweifel hinzu. Zu fett, zu hässlich etc. so geht es mir seit 6 Jahren und immer noch, ich verstecke mich konstant unter meinen viel zu weiten Klamotten, kein Schwimmen, nichts (schon vorm SVV). Manchmal habe ich Phasen in denen ich hungere oder mich erbreche, manchmal fresse ich manchmal esse ich 'normal'. Ich habe immer im Kopf, dass das alles ungesund ist und versuche es deshalb zu unterlassen. Funktioniert dann auch meistens. Trotzdem schäme ich mich für mein heimliches essen und habe auch sonst so meine Probleme mit dem Thema (nicht so krass, dass es Essgestört wäre, aber eben Phasenweise so 'Anwandlungen' bis ich mich daran erinnert, dass es eben schlecht ist). Stress habe ich zB. Dadurch, dass ich mir ständig unerreichbare Ziele setzte und mich nicht über erreichtes freue, sondern immer nur denke, dass ich es hätte besser machen müssen. (Bestes aktuelles Bsp. das Abitur das jetzt ansteht) Mir fehlt zudem jedwede Zukunftsperspektive und ich habe Angst etwas falsch zu machen (den falschen Job wählen, versagen zB) So jetzt habe ich einige Sachen genannt, aber wenn ich schn**d*, belastet mich das alles eigentlich garnicht. Ich schn**d* nicht aus irgendeinem Trauma heraus, oder weil ich nicht gut genug, fett und hässlich bin (meistens zumindest nicht). Aber warum dann? Ich habe Angst das zu sein, was niemand sein will. Jemand der sich nur v*rl*tzt um Aufmerksamkeit zubekommen. Man liest so viel, auch in diesem Forum, von Leuten, die wirklich Leiden und da fühle ich mich selbst irgendwie... Wertlos. Ich verdiene das schn**d*n nicht, weil es mir doch 'gut' geht. Wobei gut wieder relativ ist, irgendwie fühle ich oft einfach auch garnichts. Ich Grenze mich selbst aus, weil ich das Gefühl habe nicht 'rein zu passen'. Meine eigentliche Frage ist aber wieso mache ich das? Wieso will ich es nicht einmal lassen? Und was sagt ihr unter diesen Voraussetzungen zu einer Therapie? Ich habe mich auf das Drängen meiner Ärztin auf eine Warteliste setzten lassen. Aber ergibt es überhaupt Sinn, sich behandeln zu lassen? Auf was denn? Zudem hasse ich es über mich selbst zu reden (schreiben ist da schon eher ok). Meine bisherigen Erfahrungen (War als Kind aufgrund der Vorfälle in der Familie kurz in Behandlung mit der Diagnose Anpassungsstörung und nicht näher definierter emotionaler Störung des Kindesalters in Behandlung) mit Therapeuten sind....unterirdisch. (Habe damals gebissen, getreten, g*schl*g*n usw. Weil ich nicht dorthin wollte). Ich bin also ehrlich gesagt etwas verzweifelt. Bei den Ärzten bin ich mittlerweile 'die Borderline Patientin' (Ja, dank stigma SVV = Borderline), aber ich fühl mich fast schulig deswegen. Ich habe doch selten einen Grund zu schn**d*n, warum tu ich es dann? Das ist doch unfair denen gegenüber, die solch eine Krankheit haben, und die darunter leiden. So war es in der Klinik, und so ist es nun mit dem evtl. Platz für die ambulante Therapie. Könnte mir das denn irgendwas bringen? Bin ich denn 'krank genug', bin ich überhaupt krank? Wenn ich so ehrlich bin, nimmt mich doch niemand ernst. Ich habe es in der Klinik versucht. Als die Ärzte gefragt haben: Warum? War es einfach so ein impulsiv es drauf los schn**d*n? (Ja, das triefte schon wieder vor Borderline Verdacht) Habe ich auch gesagt, dass ich keine Ahnung habe. Da hat sich der Pfleger dann lustig gemacht mit: ach ist das jetzt so eine Mode bei euch jungen Leuten. Also meine Tochter ist ca. In ihrem alter und macht das nicht.
      Ich hoffe inständig, dass das hier nicht gegen die Forumsregeln verstößt. Ich will ja keine Diagnose o.ä. ich möchte nur mal eine evtl. Etwas objektiver Einstellung. Ich habe versucht mein Verhalten ehrlich zu reflektieren, auch wenn es mich offengesagt selbst aufregt, dass ich sowas tue, während andere so darunter Leiden. Mich würde auch insbesondere eure Meinung zu der Sinnhaftigkeit einer Therapie interessieren.
      Ohje, jetzt habe ich die halbe Nacht an dem Text geschrieben. Hoffentlich ist er wenigstens Regelkonform so.

      Niro12 schrieb:

      Und was sagt ihr unter diesen Voraussetzungen zu einer Therapie? Ich habe mich auf das Drängen meiner Ärztin auf eine Warteliste setzten lassen. Aber ergibt es überhaupt Sinn, sich behandeln zu lassen? Auf was denn?

      Ja!

      Hallo Niro 12,

      tut mir leid, dass ich gleich so anfange, aber JA, es gibt Sinn sich behandeln zu lassen? Und worauf? Naja, wie wäre es mit selbst v*rl*tzendem Verhalten? Versteh mich nicht falsch, aber völlig unabhängig davon, warum du das nun tust, oder warum auch dein Essverhalten von Zeit zu Zeit beeinträchtigt ist, ist die Tatsache an sich, dass du diese Probleme hast, Grund genug für eine Therapie.
      Immerhin ist es ja so, dass andere Menschen irgendwie die Möglichkeit besitzen, ihre Probleme auf andere Art zu lösen.

      Niro12 schrieb:

      Viel häufiger ist es jedoch der Fall, dass ich einfach keinen festen Grund für das 'Warum' ausmachen kann. Ich erwische mich sogar dabei zu planen, wann ich mich v*rl*tz*n und zum Krankenhaus fahren kann
      Dieses Planen kenne ich von mir auch. Eine zeitlang war das sehr intensiv. Mir half es damals, meinen Tag zu strukturieren. Dieser feste, naja, nennen wir es TOP, hat mir einfach Sicherheit und Struktur gegeben.
      Du sagst, dass du noch nicht so wirklich reflektieren kannst, warum du das tust. Auch sagst du, dass du einfach aufhören könntest. Aber warum hörst du dann nicht einfach auf? Zumindest scheint dich dieses Thema so zu belasten, dass du dich hier angemeldet hast und überlegst, dir professionelle Hilfe zu holen. Was gut ist!! Nur glaube ich deswegen, dass es mit dem Aufhören vielleicht doch nicht so leicht ist.
      Hast du denn mal wirklich, vielleicht in den Momenten, in denen du nicht wütend warst und dich deiner Meinung nach "einfach so" v*rl*tzt, gefragt -Warum das jetzt?- ? Geht es dir um Schm*rz, oder musst du das Bl*t sehen usw.? Darüber kannst du evtl nachdenken und dir dann mal diese Skill-Liste anschauen. Das sind verschiedene Dinge, die du in diesen Fällen tun kannst, anstatt dich zu v*rl*tzen. Die brauchen eine Zeit und man muss es üben, aber sie können wirklich helfen.

      Vielleicht musst du auch nochmal darüber nachdenken, warum du vor einem Jahr wieder angefangen hast. Ob es eventuell doch einen Auslöser gab.
      Ich denke das nur, weil du schreibst, dass du gern Klarheit hättest, wissen willst, was eigentlich los ist. Ich denke, irgendwo in dir wirst du
      das schon wissen, auch wenn du es noch nicht so siehst.

      Aber noch einmal um auf deine Hauptfrage zur Therapie zu kommen, es gibt kein "der hat es mehr/weniger" verdient.
      Jeder Mensch kann eine Therapie machen. Da muss man sich nichts "verdienen".

      Jedenfalls freue ich mich, dass du dich hier im Forum angemeldet hast und finde es sehr mutig, diesen Beitrag erstellt zu haben.
      Es schien dich viel Kraft gekostet zu haben.

      LG, lune


      Achso, da fiel mir noch etwas dazu ein:

      Niro12 schrieb:

      aber ich fühl mich fast schulig deswegen. Ich habe doch selten einen Grund zu schn**d*n, warum tu ich es dann? Das ist doch unfair denen gegenüber, die solch eine Krankheit haben, und die darunter leiden.

      Niro12 schrieb:

      Jemand der sich nur v*rl*tzt um Aufmerksamkeit zubekommen. Man liest so viel, auch in diesem Forum, von Leuten, die wirklich Leiden und da fühle ich mich selbst irgendwie... Wertlos. Ich verdiene das schn**d*n nicht, weil es mir doch 'gut' geht.

      Diese Gedanken finde ich gefährlich. Zunächst einmal ist das Schn**d*n nichts was man "verdient". Auch finde ich es schwierig, wenn man versucht die verschiedenen Gründe für ein SVV in Hierarchien einzuteilen. Selbst wenn sich jemand im Sinne der Aufmerksamkeit v*rl*tzt, warum sollte das weniger Wert sein, als das Sich-V*rl*tzen eines Menschen, der dies aus anderen Gründen tut?
      Tatsache ist doch letztlich, dass du deinem Körper schadest, dass du ihm etwas Schlimmes antust. Und der Grund deines Verhaltens, welcher er auch immer sei, ist in keinem Fall irgendeinem anderen Grund hier im Forum "unterlegen".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „lunaire“ ()

      hallo,
      ich würde mich meinem Vorredner anschließen und dir empfehlen eine Therapie zu beginnen. Ich denke viele Menschen schn**d*n auch ohne besondere Gründe. Oder sehen ihre Gründe zwar eigentlich, sehen diese aber als nicht "ausreichend" an. Dazu würde ich dich auch zählen. Ich meine deine Gründe hast du ja eigentlich selbst genannt. Du hasst dich und hast Probleme in der Familie. Das sind jetzt vielleicht nicht die Probleme die man bei Rtl in schwarz-weiß mit dramatischer Musik im Hintergrund sieht. Aber sie sind trotzdem ernst zu nehmen. Du hast ja gesagt du hasst es über deine Probleme zu reden, wahrscheinlich weil du dich schämst dein Gegenüber würde sie nicht ernst nehmen. Deswegen bleiben deine Probleme unverarbeitet und du verarbeitest sie durch das schn**d*n. Außerdem ist das schn**d*n eine Problematik die ernst genommen werden muss. Deswegen schneidest du wahrscheinlich auch immer bis es klafft, weil du Angst hast dass du sonst wieder nicht ernst genommen wirst. Unterbewusst suchst du wahrscheinlich wirklich nur Aufmerksamkeit und damit Hilfe für deine eigentlichen Probleme. Das mit der Aufmerksamkeit bitte nicht negativ sehen. Ich denke es geht vielen Menschen die sich schn**d*n auch um Aufmerksamkeit. Und es liegt ja in der Natur des Menschen sozial interagieren zu wollen. Ich denke das fehlt dir einfach.
      Wie gesagt denke ich dass eine Therapie die beste Lösung für dich ist. Du bekommst jemanden zum reden der dich ernst nimmt. Außerdem lernst du Probleme anders zu verarbeiten.
      Wenn du willst kannst du mir auch gerne schreiben ich sehe einige Parallelen zwischen dir und mir.
      Ich wünsch dir viel Glück.
      Erstmal danke für eure Antworten, es ist irgendwie beruhigend zu wissen,
      dass man mit diesen Problemen, die ja eigentlich doch keine sind nicht
      alleine gekassen wird, auch wenns nur ein Internetforum ist.
      @lunaire:
      Du sagst, dass dieses 'Timing' hat dir geholfen deinen Tag zu
      strukturieren, nun ist es bei mir so, dass ich garnicht unbedingt
      täglich schn**d*, das ist ganz unterschiedlich. Mal mehrmals die Woche,
      mal auch nur einige Male im Monat. Hängt auch ein bisschen damit
      zusammen, wann ich es überhaupt machen kann, ohne dass jemand verdacht
      schöpft, wenn meine Familie zuhause ist reiße ich mich meistens
      zusammen, dann traue ich mich fast nie etwas zu machen, aus Angst sie
      könnten etwas mitbekommen. Es ist also für mich eher so ein 'wann kann
      ich überhaupt schn**d*n'. Ich denke und befürchte (wobei es für mich
      komischerweise Momentan garkein so furcherregender Gedanke ist), dass
      das SVV grade deshalb noch schlimmer wird, wenn ich erstmal ausgezogen
      bin. (Gleiches gilt fürs Essen), weil dann die Kontrolle fehlt. Ich kann
      mir gut Vorstellen, dass ich das ziemlich ausnutzen würde. Aber das
      sind jetzt nur Vermutungen. Es hört sich bestimmt bescheuert an, aber
      ich weiß nicht was ich tun würde. Ich verstehe mich selbst einfach
      garnicht mehr.
      Und ja, ich denke es wäre einfach aufzuhören, aber
      gleichzeitig auch nicht. Es ist für mich zumindest nicht schlimm, drei
      Wochen mal nichts zu machen, ich spüre dann keinen wirklichen Druck o.ä.
      Es ist dann eben so. Viel eher ist es so, dass ich mir nicht mal sicher
      bin, ob ich überhaupt aifhören will. Es ist idiotisch, was bringt mir
      das SVV denn? Nicht mal das kann ich sagen. Es ist als tappe ich im
      Dunkeln, man sollte doch meinen, dass man sich zumindest selbst gut
      genug kennt um seine Beweggründe zu kennen. Was die Therapie angeht bin
      ich mir immer noch nciht sicher. Eigentlich wäre es an der Zeit dort
      anzurufen um den Platz auf der Warteliste zu bestätigen, aber ich kann
      mich nicht überwinden. Irgendwie habe ich Angst, dann bald an der Reihe
      zu sein.
      Hmm...zu deiner Frage nach dem warum jetzt? Da fällt mir
      beispielhaft die Situation ein, in der ich mich das erste Mal wirklich
      heftig v*rl*tzt habe. Es war ganz kurz nachdem das schn**d*n wieder
      angefangen habe, meine beste Freundin war damals (Wie von vielen im
      Nachhinein bestätigt wurde zu Unrecht) sehr wütend auf mich. Dann hat
      sie mir eine SMS geschickt, die in etwa mit: Was soll das eigentlich du
      dummes, wertloses Miststück..?! anfing und im weiteren Verlauf auch
      nicht netter wurde. In dem Moment war dann ein Schalter umgelegt, ich
      bin ins Bad und hab mir einen schn*tt bis zur Faszie verpasst.
      (Inklusive Panikattacke, ich war ziemlich geschockt, dass ich mir sowas
      angetan habe und es hat so sehr g*bl*t*t, dass ich erst wirklich Angst
      hatte ich müsste jetzt st*rb*n. (Unrealistisch, aber wenn man so gechokt
      ist..)) Damals habe ich nicht mal Schmerz gespürt, ein reißen und
      dieser Druck bzw. die negativen Gefühle waren weg. So wie es jetzt ist
      würde ich sagen, es geht um das bl*t bzw. noch eher um die w*nd*. Es
      muss eben schlimm aussehen, sonst ist es nicht gut. Der Schmerz ist da
      teilweise eher noch hinderlich. Ich habe schon wirklich dumme Dinge
      unternommen um alles einfach abzustellen. Eigentlich trinke ich zB NIE,
      wieso komme ich dann auf die Idee mich alleine volllaufen zu lassen und
      mich dann umso schlimmer zu schn**d*n? Und das schlimmste, ich habe das
      Gefühl betrunken zu sein gemocht. Man ist einfach weit weg, wie in einem
      Nebel. Deshalb hab ich ehrlich gesagt auch ziemlich Angst vor Alkohol
      (Also alleine, in Gesellschaft trink ich garnicht, bin ja eigentlich
      gegen sowas). Mich juckts in den Fingern mich wieder vollaufen zu
      lassen, oder auch eine Hand voll Tabletten einzuwerfen, irgendwas
      schlimmes mit mir zu machen. (Wie beim Essen habe ich auch hier immer
      dieses: Nein mach es nicht, das ist so ungesund. Im Kopf) Skills habe
      ich schon einige ausprobiert. V.a. auf Schmerz Basis (Erbsen im Schuh,
      warmes Wachs, etc.) das hat mir aber garnicht, bzw. wenn überhaupt, dann
      nur beim normalen 'emotionalen schn**d*n' geholfen. Sonst versuch ich
      v.a. mich abzulenken durch Sport, oder mit dem Hund raus gehen. Nur das
      Problem ist, wenn ich mich verletze ist es eben meistens, weil ich es
      will, nicht weil ich muss.
      Naja, habe vor ca. einem Jahr eigentlich
      alle meine Freunde aufgrund dieses Streits mit meiner besten Freundin
      verloren (Im Endeffekt waren es nie richtige Freunde.) Allerdings hatte
      ich davor schon wieder mit dem 'rumgekratze' angefangen.
      Zum Thema
      Therapie: Ich fühle mich nur so lächerlich, wenn ich da aufkreutze und
      sage: Ich schn**d* mir gerne ohne Grund aus Jucks und Tollerei die Haut
      auf. (Jetzt sehr zynisch formuliert, aber naja, so in etwa muss es dann
      ja kl*ng*n.)
      Es tut mir Leid und ich weiß, man sollte nicht so
      denken, also in diesen Kategorien, aber so fühle ich mich. Im Vergleich
      zu anderen einfach lächerlich.

      @Victimus: Danke auch für deine
      Antwort. Ja, ich habe wirklich Angst, auch während einer Therapie, nicht
      ernst genommen zu werden (wie in der Klinik zB), aber meine
      'eigentlichen Probleme' sind ja nicht mal wirklich welche. Zuhause halte
      ich mich meistens möglichst raus und fahre die 'Vermeidungs-Schiene'.
      Das was früher vorgefallen ist (es als körperliche Gewalt zu bezeichnen
      klingt so verdammt übertrieben, ich habe Angst dass ich das alles zu
      dramatisch sehe) belastet mich heute nicht. Ich hasse wie ich bin und
      das ich nie genug buin, dass ich nichts durchhalte etc. sber ich fühle
      mich dadurch nicht besonders belastet. Ich hatte es ja schon kurz
      angerissen. Meistens fühle ich einfach garnichts.

      Victimus schrieb:

      Deswegen schn**d*st du wahrscheinlich auch immer bis es klafft, weil du Angst hast dass du sonst wieder nicht ernst genommen wirst.
      Da sagst du etwas.... Ja ich habe wirklch Angst nicht ernst genommen zu werden. Einerseits lasse ich die w*nd*n idR vom Arzt versorgen, weil ich nicht diese ganz großen fiesen n*rb*n möchte, andererseits habe ich immer im Kopf, dass sie sich sowieso denken: Was soll da, erst schnibbelt sie sich selbst auf und dann kommt sie mit so nem Kinderkram zu uns? Ich habe immer Angst, dass es nicht genug ist, dass sie nur genervt sind weil ich sie mit solchen 'Kratzern' belästige, die ich dann auch noch selbst gemacht habe. Wenn ich mir bei einer w*nd* nicht sicher bin, schn**d* ich eher noch drei Mal nach, als so sozusagen um sicher zu gehen, damit es auch den Stress und die Behandlung 'Wert ist'. Normalerweise ziehe ich mir die Fäden selber, um noch mehr Arztbesuche zu vermeiden, bei den dünnen bekomme ich das alleine aber nicht hin, so war es Mittwoch dann zB so, dass ich zum Arzt gefahren bin, um sie ziehen zu lassen. Ich hatte eine w*nd*, die ich sonst nicht versorgen lassen wollte (da nicht 'schlimm' genug), die hat er dann eher zufällig gesehen und er war dann anderer Meinung, sodass es unplanmäßig doch genäht wurde. Anscheinend sind meine Ansichten da wie du beschreibst und vllt auch etwas /verschoben/. Was ich damit jedenfalls sagen wollte: Solange es nicht wirklich aausreichend ist, gehe ich nicht hin. Ich denke das passt gut zu deiner Vermutunbg, meiner Angst davor, nciht ernst genommen zu werden.
      PN schreibe ich dir gleich. :)
      Zur Therapie... ich weiß nicht genau wo ich da stehe, ob ich das denn auch will/brauche. Ich versuche mich evtl. Montag zu überwinden da anzurufen, um nachzufragen.
      Hups, jetzt ist das ganze wieder total ausgeartet. Ich hoffe ich bin nicht zu sehr abgeschweift.
      Danke fürs Antworten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Niro12“ ()

      Hallo Niro12,....

      ich schicke dir jetzt ganz viel Mut und Kraft, dass du dich überwindest, dort anzurufen. Mir ging es genauso, ich zweifel noch immer, ob ich die Therapie "verdient" habe, wo es so viele Menschen gibt, denen es wahrscheinlich viel schlechter geht und die auch bewusst was ganz schlimmes erlebt haben. Ich habe auch noch nicht rausgefunden, warum ich mir das alles antue, aber mir ist klar, dass ich da alleine nicht raus komme.

      ich habe einen sehr verständnisvollen Arzt gefunden der mir dringend empfohlen hat, eine Therapie zu machen. Und ich habe nach einem halben Jahr Wartezeit auch einen Platz bekommen. Ich werde dort sehr ernst genommen- und das alleine tut schon gut.....
      Hey Dalina,
      Ersteinmal danke, von deinen guten Erfahrungen zu hören nimmt mir ein bisschen die Angst davor.
      Ich habe auch eine ganz tolle Hausärztin, die sich für mich auch schon mal eine Stunde Zeit genommen und mit mir geredet hat. (Und das trotz vollem Wartezimmer) Ich habe mich damals leider nicht getraut 100%ig ehrlich zu ihr zu sein, weil ich mich dafür geschämt habe keine handfesten Gründe zu haben. Durch sie bin ich letztendlich auch an die Adressen der Therapeuten hier gelangt.
      Ich habe nochmal eine allgemeine Frage zur Therapie, vllt kann die ja noch jemand beantworten.
      Gibt es einen großen Unterschied zwischen der ambulanten Therapie in einer Praxis und einer Klinik? Bzw. Gibt es überhaupt einen? Die selbe Frage gilt für Psychologen und Psychotherapeuten?
      Danke für die Antwort. :)
      Soweit zur Theorie, dann unterscheiden sie sich wahrscheinlich auch in ihrer Behandlungsweise oder?
      Ich musste nämlich als ich noch nicht Volljährig war zwangsweise zu eine Beratungsstelle der Caritas und dort mit einer Psychologin sprechen und um ehrlich zu sein, war das die größte Zeitverschwendung die man sich hätte vorstellen können. Die Frau hatte sie nicht mehr alle. :thumbdown:
      Ich hoffe also, dass ein richtiger Therapeut für Erwachsene da etwas anders drauf ist, bzw. Andere 'Methoden' nutzt.
      Hallo Niro12!

      ich glaube, aber ich weiß es nicht, dass es zwischen einer ambulanten Therapie in einer Praxis und in einer Klinik nicht wirklich Unterschiede gibt. Ich würde da einfach mal anrufen und nachfragen.

      Ich wünsche dir, dass du auf jeden Fall einen Therapeuten findest, der zu dir passt und dessen Methoden dir was bringen. Vielleicht ist es auch nicht gleich der erste, aber lass dich da nicht entmutigen,.....

      Viel Glück bei der Suche...

      Achso ja,.. ich habe meinem Hausarzt auch nicht alles erzählt, weil ich mich auch tierisch geschämt habe,.....aber ich glaube das wissen die Ärzte auch.
      Es ist zwar schon etwas länger her, aber da hier ja quasi schon viel über mich steht, dachte ich mir, dass es hier vllt ganz gut hinpasst. Es geht ja auch um potenzielle Gründe und so.. Ich habe in letzter Zeit ein bisschen nachgedacht und auch versucht mit meiner Mutter darüber zu sprechen. (War eine mittelschwere Katastrophe, aber naja...) es geht um die Frage wann eigentlich m*ssbr**ch anfängt.
      Es könnte evtl. Triggern, also nur lesen wenn ihr stabil seid.
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      Ich habe ja im Eingangspost geschrieben, dass es bei uns Zuhause nach dem t*d meines Vaters (Ich war da 3 1/2 Jahre alt) ziemlich chaotisch wurde Zuhause. Richtig schlimm wurde es dann als ich etwas älter war. Um es mal genauer auszuführen, meiner Mutter ist ein paar mal die Hand ausgerutscht. Nichts schlimmes oder ungewöhnliches soweit, im nachhinein tat es ihr Leid. Nachdem ich, ich glaube 8 oder 9 wurde und meine Ausraster immer heftiger wurden, kamen dann noch andere Dinge hinzu, v.a. auch vom Freund meiner Mutter ausgehend. Wenn ich wieder einen Wutausbruch hatte und total hysterisch rumgeschrien habe, sodass mich niemand unter Kontrolle bekam, hat er sich 'auf mich gestürzt', mich gepackt und einfach ins Bad gezerrt, mich mit Anziehsachen in die kalte Dusche gedrängt und da unter das eisige Wasser gedrückt, bis ich still war und mich nicht mehr gewehrt habe. Dass das für mich damals ziemlich schlimm war weiß ich noch, aber das meiste habe ich im Gespräch mit meiner Mutter erfragt. (Es war ihr ziemlich unangenehm, mir auch.) Wie ich soviel davon v.a. die ganzen Emotionen dahinter einfach 'vergessen' konnte ist mir ein Rätsel. Im nachhinein ist das für mich alles 'halb so wild'. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich nie das Gefühl hatte, irgendwie traumatisiert zu sein. Gut, ein bisschen Stress und Streit Zuhause und ein paar "erweiterte Erziehungsmaßnahmen" (Zitat meiner Mutter) sind auch nichts gegen das was andere hier erlebt haben, aber ich bin ja schon länger auf 'Ursachensuche' und so frag ich mich, ob diese Erlebnisse auch unterbewusst etwas, naja wie soll ich das sagen, eh auslösen können? Auch wenn ich das nicht so bewusst wahrnehme? Und aus Interesse, wo genau fängt m*ssbr**ch eigentlich an? Was waren die Erlebnisse denn? Ich denke die Schellen meiner Mutter waren schon irgendwo gerechtfertigt, die Dusche vllt auch, aber so habe ich damals sicher nicht darüber gedacht.
      Das hat mich jetzt ganz schön Überwindung gekostet. Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen helfen auch wenn es etwas offtopic ist. :(