28.05.2014 22:15 RTL Stern TV: Borderline

      28.05.2014 22:15 RTL Stern TV: Borderline

      Heute Abend kommt bei Stern TV in der Storybox ein Beitrag mit dem Titel "Was es wirklich heißt, mit Borderline leben zu müssen" - klingt interessant, vielleicht schaut ja jemand von euch rein.

      Wie immer gilt aber: passt auf euch und schaltet nicht ein oder um, wenn es euch nicht gut geht.
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Ich habe mir den Beitrag grade in der Mediathek angeschaut (rtl-now.rtl.de/stern-tv/thema-…=156615&player=1&season=0 etwa ab Minute 40) und muss sagen, dass ich dem ganzen nicht ganz objektiv folgen konnte. Die Aussage der porträtierten Patientin gleich zu Beginn, SVV bei Borderline sei ein "Klischee", stieß mir doch sehr sauer auf. Klar, die Aussage wurde vom Therapeuten später widerlegt, allerdings ja auch erst zum Ende des Beitrages, so dass während dem Schauen für mich stets ein ganz faden Beigeschmack blieb. Gefühlstechisch konnte ich mich gut mit den geschilderten Aussagen (innere Leere, Hoffnungslosigkeit, überintensive Gefühle) identifizieren, doch mein verqueres Borderlinerhirn dachte die ganz Zeit: "Schön für dich, dass du dich nicht v'rl*tzen musst, aber hör verdammt noch mal auf, mich als Klischee hinzustellen!!!"
      Vielleicht bin ich in Bezug auf solche Verallgemeinerungen im Moment aber auch einfach nur ein bisschen sensibel :)

      Triggernd fand ich den Beitrag jetzt nicht (mich triggern halt eher V*rl*tz*ngen, und damit hatte die gute Frau ja nix am Hut); da sie ihre Gefühle mit Essstörungen (sowohl viel wie gar nix essen) und Sport kompensiert hat, sollte evtl. der ein oder andere, der da ein Problem hat auf sich aufpassen.
      Ja, manchmal poste ich mir Dinge von der Seele.
      Nein, man muss nicht alles kommentieren.
      Ich bin hier schon oft v*rl*tzt worden.
      Glaubt mir, das kann ich auch allein...
      Ich habe den Beitrag auch gesehen und fand ihn sehr gut. Dass die Betroffene das Thema SVV so darstellt, darüber bin ich auch gestolpert. Ich finde es aus ihrer Sicht und dem was in der Öffentlichkeit so herumgeistert durchaus verständlich. Dass dies dann noch vernünftig besprochen wurde ist mir auch positiv aufgefallen. Der Videobeitrag hat mich persönlich etwas mitgenommen (ich bin im Moment auch etwas emotional wie mir scheint) aber auch im Gespräch wurde alles offen, nicht beschönigend aber auch nicht dramatisierend dargestellt. Es konzentrierte sich ja hauptsächlich auf die intensiven Gefühle und deren Kompensation. Vielleicht hätte mann noch erwähnen können, dass intensiver Sport und so ein Essverhalten durchaus auch S*lbstv*rl*tz*ng ist. Damit hätte sich der Kreis dann geschlossen.

      Alles in Allem ein schöner Beitrag und durchaus empfehlenswert. Ein kleiner Schritt um Dinge in der Öffentlichkeit ins richtige Licht zu rücken und Tabus zu br*ch*n.
      I fought all through the night
      Oh oh, but I made it alive!
      The sun is starting to rise
      Oh, oh these are beautiful times!

      Owl City - Beautiful Times (feat. Lindsey Stirling)
      Ich fand den Beitrag eigentlich sehr gut gemacht. Den Mut der jungen Frau, damit so offen und völlig ungeschönt an die Öffentlichkeit zu gehen, kann ich nur bewundern.

      Gestört hat mich aber auch, dass das Thema Impulsivität und Selbstverletzen so ein bisschen vernachlässigt bzw. verfälscht wurde. Dass sich nicht alle Patienten mit Borderlinestörung selbstverletzen, ist ja durchaus ein Fakt, und deshalb fand ich persönlich es schön, dass sie gleich am Anfang damit aufgeräumt hat. Das Klischee steckt einfach in den Köpfen der Leute drin. Dass aber hinterher, nicht mal so richtig von dem Therapeuten, aufgeklärt wurde, dass auch ihr Essverhalten und ihr exzessiver Sport ein Ausleben dieser Impulsivität oder gar des Selbstverletzens sein können, fand ich schade. Insgesamt wurde mir die Störung auch zu "persönlich" dargestellt. Es ging zu sehr darum, wie sie sich bei der Studentin im Alltag manifestiert und nicht, wie es bei anderen Patienten aussehen kann. Dadurch sind bestimmte Aspekte des Störungsbildes leider unter den Tisch gefallen.

      Trotzdem sehr sehenswert und endlich mal was Anderes, nicht zuletzt ein wunderschönes positives Beispiel dafür, wie man die Krankheit in sein Leben integrieren und bearbeiten kann.
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Ich habe mir gerade auch den Beitrag angesehen. Mir gefiel es ganz gut, dass auch mal klar gestellt wurde, dass nicht alle Borderliner sich mit R'tz*n oder schn++d+n selbst verl*tz+en. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass nicht alle, die sich selbst verl+tz+n, Borderliner sind.
      Ich zum Beispiel bin an der Diagnose sozusagen noch mal knapp vorbeigerutscht, weil bei mir nicht alle Symptome zutreffen. Dafür aber andere da sind.
      Überhaupt ist ja jeder auch individuell und hat individuelle Probleme, sodass es im Grunde egal sein sollte, was für eine Diagnose man hat.
      ich fand ihn auch gut, weil es mal darstellte dass Betroffene auch einfach ganz normal ihren Alltag meistern können, und es überhaupt nicht dramatisiert wurde bzw. sie als ein ganz schlimmer Fall dargestellt wird. Mir hat auch gefallen, wie sehr sie betont hat dass ihre Freunde ganz wichtig für sie sind und eine gute Beziehung zu ihnen hat, da oft in Dokus betont wird wie schwierig es ist mit einem Borderliner befreundet zu sein oder zusammen zu sein.