Hey worthless,
ich habe mich nun mehr oder minder durch alle Beiträge gelesen- falls ich was überlesen habe, tut es mir ehrlich leid.
Eins mag ich von dir direkt aufgreifen:
Genau das ist eine entscheidende Frage, weil man sich als Essgestörter zumeist häufig und eingängig mit der Angst nicht mit dem Essen aufhören zu können, befasst. Ich kann selbstverständlich nur von mir sprechen und meinerseits dir eine Antwort darauf geben. Ich hatte / hab (inzwischen mehr hatte) Magersucht über einige Jahre ebenfalls hinweg und auch wenn ich gute Phasen hatte, in der ich sowas wie annähernd "normal" gegessen habe und das Gewicht relativ stabil war, brauchte ich trotzdem den stationären Aufenthalt. Je länger ich mit der MS beschäftigt war, desto weniger hatte ich einen Blick dafür, was normal ist.
Du beschreibst es damit schließlich auch selber. Das "Wie" man zu einem stabileren Essverhalten kommt und normal isst, kann man eigentlich als "Training" beschreiben. Wie für Junimond war für mich wirklich das Stationäre das, was mir was gebracht hat. In dem Rahmen hab ich normale Essensmengen gesehen und schrittweise wieder gegessen. Man hat sich langsam daran gewöhnt, wie eine normale Menge aussieht aus dem Teller und kriegt wieder mehr einen Blick dafür, auch ob die Essensmenge für einen reicht, um satt zu werden. Wobei es lange dauern kann, bis sich ein Sättigungsgefühl wieder einpendelt. Je nach Klinik gibt es auch verschiedene Angebote- selber kochen oder selber portionieren zu müssen, ist nochmal eine größere Herausforderung als das Essen fertig und portioniert hingestellt zu bekommen. "Wie" man es ansonsten macht, wieder normal zu essen, umfasst in meinen Augen fast immer ein Training, sich mit normalen Essensmengen auseinanderzusetzen und mit normalen Essensangewohnheiten (also z.B. Essen nicht in tausend kleine Fitzelchen zu zerteilen). Zu wissen, dass man etwas essen kann, ohne dass man sofort übertrieben viel Gewicht zunimmt oder zu wissen, dass man auch wieder aufhören kann und nicht viel zu viel isst- kommt ebenfalls aus der Erfahrung. Natürlich nimmt der Körper zu, wenn Essen nach langer Hungerphase wieder zugeführt wird, jedoch pendelt sich das Gewicht auch ein (Dazu gibt es auch eine gute Studie, die man uns in der Klinik zur Hand gegeben hat). Man nimmt nicht ins gefühlte "Unendliche" zu. Mein Gewicht heute bewegt sich in einem übersichtlichen Rahmen von 2-3 kg , in dem ich mal hoch, mal runter pendel'.
Bei den beschriebenen Symptomen bin ich aber erschrocken gewesen, dass du nicht in einer ärztlichen Behandlung bist. Denn deine generelle Einstellung solltest du dringend überdenken- Ärzte sind da, um zu helfen. Sie haben es sich zu ihrem Beruf gemacht, Menschen zu helfen, die nicht vollends gesund sind. Ebenso wie Therapeuten sich dies zum Beruf gemacht haben. Es ist folglich ihr Job, sich auch mit deinen Problemen zu befassen und du nervst sie nicht, weil du Probleme hast!! Du nervst auch einen Arzt nicht, wenn du mit deiner Essstörung zu ihm kommst. Eher kann ein Arzt dich gesundheitlich umfassend betreuen und auf große gesundheitliche Probleme wie Herzrhythmusstörungen reagieren. Wie es mit Zwangseinweisungen aussieht, halte ich mich ebenfalls zurück- dazu weiß ich zu wenig.
Aber wie dir mehrfach ans Herz gelegt wurde
möchte ich dir das auch ans Herz legen. Besonders wenn man dir das Unterbrechen der Ausbildung angeboten hat- mit mehr Gewicht hat man folglich auch mehr Kraft, wirklich wieder einzusteigen in die Ausbildung und das Prüfungsjahr.
Viele Grüße,
alwalo
ich habe mich nun mehr oder minder durch alle Beiträge gelesen- falls ich was überlesen habe, tut es mir ehrlich leid.
Eins mag ich von dir direkt aufgreifen:
worthless schrieb:
Wie habt ihr das denn gemacht, also etwas normal zu essen oder zu wissen, was man essen kann und wie viel ohne dann gleich in eine, übertrieben gesagt, soweit kommt, das man mit dem essen nicht mehr aufhören kann.
Genau das ist eine entscheidende Frage, weil man sich als Essgestörter zumeist häufig und eingängig mit der Angst nicht mit dem Essen aufhören zu können, befasst. Ich kann selbstverständlich nur von mir sprechen und meinerseits dir eine Antwort darauf geben. Ich hatte / hab (inzwischen mehr hatte) Magersucht über einige Jahre ebenfalls hinweg und auch wenn ich gute Phasen hatte, in der ich sowas wie annähernd "normal" gegessen habe und das Gewicht relativ stabil war, brauchte ich trotzdem den stationären Aufenthalt. Je länger ich mit der MS beschäftigt war, desto weniger hatte ich einen Blick dafür, was normal ist.
worthless schrieb:
Ich bin mir so unsicher was normal ist und was nicht und wie normales essen funktioniert
Du beschreibst es damit schließlich auch selber. Das "Wie" man zu einem stabileren Essverhalten kommt und normal isst, kann man eigentlich als "Training" beschreiben. Wie für Junimond war für mich wirklich das Stationäre das, was mir was gebracht hat. In dem Rahmen hab ich normale Essensmengen gesehen und schrittweise wieder gegessen. Man hat sich langsam daran gewöhnt, wie eine normale Menge aussieht aus dem Teller und kriegt wieder mehr einen Blick dafür, auch ob die Essensmenge für einen reicht, um satt zu werden. Wobei es lange dauern kann, bis sich ein Sättigungsgefühl wieder einpendelt. Je nach Klinik gibt es auch verschiedene Angebote- selber kochen oder selber portionieren zu müssen, ist nochmal eine größere Herausforderung als das Essen fertig und portioniert hingestellt zu bekommen. "Wie" man es ansonsten macht, wieder normal zu essen, umfasst in meinen Augen fast immer ein Training, sich mit normalen Essensmengen auseinanderzusetzen und mit normalen Essensangewohnheiten (also z.B. Essen nicht in tausend kleine Fitzelchen zu zerteilen). Zu wissen, dass man etwas essen kann, ohne dass man sofort übertrieben viel Gewicht zunimmt oder zu wissen, dass man auch wieder aufhören kann und nicht viel zu viel isst- kommt ebenfalls aus der Erfahrung. Natürlich nimmt der Körper zu, wenn Essen nach langer Hungerphase wieder zugeführt wird, jedoch pendelt sich das Gewicht auch ein (Dazu gibt es auch eine gute Studie, die man uns in der Klinik zur Hand gegeben hat). Man nimmt nicht ins gefühlte "Unendliche" zu. Mein Gewicht heute bewegt sich in einem übersichtlichen Rahmen von 2-3 kg , in dem ich mal hoch, mal runter pendel'.
worthless schrieb:
Nein, in einer ärztlichen Behandlung bin ich nicht. Ich bin generell so eingestellt, keine Hilfe von außen zu suchen und anderen auf die nerven zu gehen mit meinen Problemen
Bei den beschriebenen Symptomen bin ich aber erschrocken gewesen, dass du nicht in einer ärztlichen Behandlung bist. Denn deine generelle Einstellung solltest du dringend überdenken- Ärzte sind da, um zu helfen. Sie haben es sich zu ihrem Beruf gemacht, Menschen zu helfen, die nicht vollends gesund sind. Ebenso wie Therapeuten sich dies zum Beruf gemacht haben. Es ist folglich ihr Job, sich auch mit deinen Problemen zu befassen und du nervst sie nicht, weil du Probleme hast!! Du nervst auch einen Arzt nicht, wenn du mit deiner Essstörung zu ihm kommst. Eher kann ein Arzt dich gesundheitlich umfassend betreuen und auf große gesundheitliche Probleme wie Herzrhythmusstörungen reagieren. Wie es mit Zwangseinweisungen aussieht, halte ich mich ebenfalls zurück- dazu weiß ich zu wenig.
Aber wie dir mehrfach ans Herz gelegt wurde
Pinsel schrieb:
Du solltest wirklich besser JETZT die Notbremse ziehen und dir fachliche stationäre Hilfe holen um dann eine bessere Basis zu haben.
möchte ich dir das auch ans Herz legen. Besonders wenn man dir das Unterbrechen der Ausbildung angeboten hat- mit mehr Gewicht hat man folglich auch mehr Kraft, wirklich wieder einzusteigen in die Ausbildung und das Prüfungsjahr.
Viele Grüße,
alwalo
Urlaub ist die Zeit
in der die Seele Luft holt
und den Problemen
einen frischen Wind verpasst
in der die Seele Luft holt
und den Problemen
einen frischen Wind verpasst