Hallo,
eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben, aber irgendwie lässt es mich nicht los..
Seit ich denken kann, hatte ich Probleme. Als Kind schon Ängste und immer Probleme mit anderen Menschen. Immer Außenseiter.
Mit 11/12 kamen dann immer mehr Probleme. Essstörung und Angststörung.
Ab 16 wurde alles schlimmer. Irgendwann dann zahlreiche Klinikaufenthalte, Therapien und all das.
Ich bin mehrfach durch die Hölle gegangen. Habe aber auch viel gelernt. Ich will es nicht ungeschehen machen, denn ich habe wirklich viel gelernt, bin daran gewachsen. Klar, ich hatte es schwer, aber ich habe so viel geschafft..
Jetzt bin ich 26. Ich nehme keine Medikamente mehr. Ich habe mich schon lange nicht mehr schlimm verletzt (bis auf einen kleinen Ausrutscher). Meine Therapie ist auch zu Ende (die Kasse zahlt nicht mehr).
Ich dachte, nun ist alles gut, nun beginnt das schöne Leben. Jetzt, wo ich so viel überwunden habe, nun beginnt eine einfachere Zeit!
Aber nun denke ich, dass ich mich geirrt habe. Im Frühling begann mein Darm verrückt zu spielen. Kein Arzt weiß bis jetzt weiter. Und es belastet mich sehr. Kein Medikament hilft. Vielleicht ist es die Psyche. Wer weiß das schon. Es macht mir Angst. Ich habe nun wieder schlimme Panikattacken deswegen. Immer, wenn mein Darm wieder so schlimm Probleme macht, habe ich solche Angst. Die Schmerzen, die Übelkeit, Die Schwäche, Schwindel.. Mein Körper zittert und krampft und ich kann nichts tun.. Stundenlang geht das so.. Und ich bin hilflos.
Das mache ich nun seit dem Frühjahr mit. Mal habe ich 1 oder auch mal 3 Wochen Ruhe. Aber dann beginnt es wieder.
Immerhin, ich esse trotzdem weiter. Ich rutsche nicht wieder in eine Essstörung. Aber dauernd krank und schwach sein ist anstrengend und deprimierend. Aber selbst das wäre ok, wäre da nicht die Panik, die es immer mit sich bringt.
Letztens war ich wieder sehr am Boden. Weil wieder ICH kritisiert wurde und die Anderen so gelobt wurden. Reicht es nicht langsam? Habe ich nicht genug gelitten? Habe ich nicht genug an mir gearbeitet? Wann enden diese Prüfungen?
Der alte Schmerz kam wieder hoch. Das Gefühl von damals. Das mich niemand liebt hat und niemals jemand lieb haben wird. Dass ich allein bin. Allein und hilflos.
Ich weiß, dass es nicht mehr so ist, aber der Schmerz von früher ist noch da und kommt in schwachen Momenten wieder hoch. Der Schmerz des kleinen, vernachlässigten Mädchens ist noch da. Und er überrennt mich. Ich weiß nun, dass dieser Schmerz zu mir gehört. Er wird immer wieder kommen, wenn ich schwach bin. Denn das kleine Mädchen wird immer in mir sein.
Es ist so enttäuschend zu sehen, dass trotz der jahrelangen Qual und Mühe doch alles beim alten ist. Die Ängste sind da. Ich bin noch immer nicht gut genug, schlechter als die Anderen. Vielleicht auch, weil ich mich nicht anpasse. Weil ich mein Ding durchziehe. Weil ich entscheide, was ich tue. Ich lebe vegan. Ich kleide mich anders. Ich sage meine Meinung. Das will Niemand.
Mein Freund sagt, wenn ich es nicht ertragen kann, deswegen anders behandelt zu werden, dann soll ich mich anpassen. Aber das will ich nicht. Ich fühle mich damit nicht gut. Also muss ich wohl akzeptieren, dass man mich minderwertig behandelt.
Wenn ich stabil bin, kann ich damit gut leben. Wenn nicht, dann verzweifle ich daran.
Und dann höre ich, dass der Kerl, der gelobt wurde, ja so ein tolles Leben hat. Reiche Eltern, viele Freunde, war mehrfach im Ausland, toller Urlaub, tolle Noten, alles wunderbar. Überall Lob.
Klar weiß ich, dass das nach außen oft so aussieht, aber nicht immer so ist. Aber ich kanns nichtmal verbergen, dass bei mir Chaos herrscht. Aus mir quillt das viele Chaos raus.
Ich will nicht sein wie die Anderen. Aber ich will fair behandelt werden. ich will endlich Ruhe. Will endlich meine Belohnung, die habe ich verdient, verdammt!
Warum kann es nicht endlich mal einfach werden? Sobald ich ein Problem gelöst habe, kommt gleich das nächste. Ist die Psyche endlich beinahe heil, fängt der Körper an zu spinnen und darauf reagiert die Psyche dann doch wieder..
Ich würde all diese Diagnosen von damals nicht mehr erfüllen. Egal was es nun alles war. Ich bin viel gesünder als früher. Viel stärker. Ich habe doch so viel geschafft. Wieso beginnt jetzt nicht das schöne Leben? Wieso werde ich nie gesund?
Ich bin traurig und erschöpft. Ich akzeptiere so viel. Aber alles kann ich nicht akzeptieren. Es ist zu viel. Was soll ich da noch tun? Was kann ich tun? Ist das Problem nur, dass ich nicht jeden Scheiß akzeptieren kann? Oder habe ich wirklich Pech? Oder bemitleide ich mich nur selber?
Bitte.. irgendeine Meinung.. Irgendwas.. Ich bin so.. fertig..
Für andere Menschen bin ich oft die Starke. Manche beneiden mich vielleicht sogar. Weil ich trotz allem den Bachelor geschafft habe. Weil ich jetzt im Master studiere. Weil ich mich nicht mehr verletze. Weil ich trotz allem noch da bin. Von der geschlossenen hab ichs geschafft, mit allen blöden "Diagnosen" und lebe recht "normal". Klar, nach außen sieht das so aus. Aber alle 2 Wochen bin ich die ganze Nacht wach, habe panische Angst, wenn mein Darm spinnt, schmerzen, krämpfe, ich denke ich sterbe. Jedes verdammt mal. Und dann mache ich irgendwie weiter.
Was, wenn meine Kraft irgendwann aufgebraucht ist? Wie lange kann ich noch stark sein, an mir arbeiten, voran kommen? Was, wenn ich mich geirrt habe? Immerhin sagte man mir, ich würde niemals einen Job ausführen, würde für immer arbeitsunfähig sein. Was, wenn sie recht haben? Wenn mein Platz doch nicht hier, sondern in einer Klinik ist? Was, wenn ich mir nur eingebildet habe, dass es besser wird? Vielleicht bin ich doch nicht die Starke, sondern die Versagerin?
Ich bin so durcheinander. Überfordert..
Was kann ich da nur tun? Soll ich mich doch ergeben, mich arbeitsunfähig schreiben lassen, das Studium abbrechen, aufgeben? Vielleicht wäre das einfacher..
Danke fürs zuhören. Was meint ihr dazu?
Grottenolm
eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben, aber irgendwie lässt es mich nicht los..
Seit ich denken kann, hatte ich Probleme. Als Kind schon Ängste und immer Probleme mit anderen Menschen. Immer Außenseiter.
Mit 11/12 kamen dann immer mehr Probleme. Essstörung und Angststörung.
Ab 16 wurde alles schlimmer. Irgendwann dann zahlreiche Klinikaufenthalte, Therapien und all das.
Ich bin mehrfach durch die Hölle gegangen. Habe aber auch viel gelernt. Ich will es nicht ungeschehen machen, denn ich habe wirklich viel gelernt, bin daran gewachsen. Klar, ich hatte es schwer, aber ich habe so viel geschafft..
Jetzt bin ich 26. Ich nehme keine Medikamente mehr. Ich habe mich schon lange nicht mehr schlimm verletzt (bis auf einen kleinen Ausrutscher). Meine Therapie ist auch zu Ende (die Kasse zahlt nicht mehr).
Ich dachte, nun ist alles gut, nun beginnt das schöne Leben. Jetzt, wo ich so viel überwunden habe, nun beginnt eine einfachere Zeit!
Aber nun denke ich, dass ich mich geirrt habe. Im Frühling begann mein Darm verrückt zu spielen. Kein Arzt weiß bis jetzt weiter. Und es belastet mich sehr. Kein Medikament hilft. Vielleicht ist es die Psyche. Wer weiß das schon. Es macht mir Angst. Ich habe nun wieder schlimme Panikattacken deswegen. Immer, wenn mein Darm wieder so schlimm Probleme macht, habe ich solche Angst. Die Schmerzen, die Übelkeit, Die Schwäche, Schwindel.. Mein Körper zittert und krampft und ich kann nichts tun.. Stundenlang geht das so.. Und ich bin hilflos.
Das mache ich nun seit dem Frühjahr mit. Mal habe ich 1 oder auch mal 3 Wochen Ruhe. Aber dann beginnt es wieder.
Immerhin, ich esse trotzdem weiter. Ich rutsche nicht wieder in eine Essstörung. Aber dauernd krank und schwach sein ist anstrengend und deprimierend. Aber selbst das wäre ok, wäre da nicht die Panik, die es immer mit sich bringt.
Letztens war ich wieder sehr am Boden. Weil wieder ICH kritisiert wurde und die Anderen so gelobt wurden. Reicht es nicht langsam? Habe ich nicht genug gelitten? Habe ich nicht genug an mir gearbeitet? Wann enden diese Prüfungen?
Der alte Schmerz kam wieder hoch. Das Gefühl von damals. Das mich niemand liebt hat und niemals jemand lieb haben wird. Dass ich allein bin. Allein und hilflos.
Ich weiß, dass es nicht mehr so ist, aber der Schmerz von früher ist noch da und kommt in schwachen Momenten wieder hoch. Der Schmerz des kleinen, vernachlässigten Mädchens ist noch da. Und er überrennt mich. Ich weiß nun, dass dieser Schmerz zu mir gehört. Er wird immer wieder kommen, wenn ich schwach bin. Denn das kleine Mädchen wird immer in mir sein.
Es ist so enttäuschend zu sehen, dass trotz der jahrelangen Qual und Mühe doch alles beim alten ist. Die Ängste sind da. Ich bin noch immer nicht gut genug, schlechter als die Anderen. Vielleicht auch, weil ich mich nicht anpasse. Weil ich mein Ding durchziehe. Weil ich entscheide, was ich tue. Ich lebe vegan. Ich kleide mich anders. Ich sage meine Meinung. Das will Niemand.
Mein Freund sagt, wenn ich es nicht ertragen kann, deswegen anders behandelt zu werden, dann soll ich mich anpassen. Aber das will ich nicht. Ich fühle mich damit nicht gut. Also muss ich wohl akzeptieren, dass man mich minderwertig behandelt.
Wenn ich stabil bin, kann ich damit gut leben. Wenn nicht, dann verzweifle ich daran.
Und dann höre ich, dass der Kerl, der gelobt wurde, ja so ein tolles Leben hat. Reiche Eltern, viele Freunde, war mehrfach im Ausland, toller Urlaub, tolle Noten, alles wunderbar. Überall Lob.
Klar weiß ich, dass das nach außen oft so aussieht, aber nicht immer so ist. Aber ich kanns nichtmal verbergen, dass bei mir Chaos herrscht. Aus mir quillt das viele Chaos raus.
Ich will nicht sein wie die Anderen. Aber ich will fair behandelt werden. ich will endlich Ruhe. Will endlich meine Belohnung, die habe ich verdient, verdammt!
Warum kann es nicht endlich mal einfach werden? Sobald ich ein Problem gelöst habe, kommt gleich das nächste. Ist die Psyche endlich beinahe heil, fängt der Körper an zu spinnen und darauf reagiert die Psyche dann doch wieder..
Ich würde all diese Diagnosen von damals nicht mehr erfüllen. Egal was es nun alles war. Ich bin viel gesünder als früher. Viel stärker. Ich habe doch so viel geschafft. Wieso beginnt jetzt nicht das schöne Leben? Wieso werde ich nie gesund?
Ich bin traurig und erschöpft. Ich akzeptiere so viel. Aber alles kann ich nicht akzeptieren. Es ist zu viel. Was soll ich da noch tun? Was kann ich tun? Ist das Problem nur, dass ich nicht jeden Scheiß akzeptieren kann? Oder habe ich wirklich Pech? Oder bemitleide ich mich nur selber?
Bitte.. irgendeine Meinung.. Irgendwas.. Ich bin so.. fertig..
Für andere Menschen bin ich oft die Starke. Manche beneiden mich vielleicht sogar. Weil ich trotz allem den Bachelor geschafft habe. Weil ich jetzt im Master studiere. Weil ich mich nicht mehr verletze. Weil ich trotz allem noch da bin. Von der geschlossenen hab ichs geschafft, mit allen blöden "Diagnosen" und lebe recht "normal". Klar, nach außen sieht das so aus. Aber alle 2 Wochen bin ich die ganze Nacht wach, habe panische Angst, wenn mein Darm spinnt, schmerzen, krämpfe, ich denke ich sterbe. Jedes verdammt mal. Und dann mache ich irgendwie weiter.
Was, wenn meine Kraft irgendwann aufgebraucht ist? Wie lange kann ich noch stark sein, an mir arbeiten, voran kommen? Was, wenn ich mich geirrt habe? Immerhin sagte man mir, ich würde niemals einen Job ausführen, würde für immer arbeitsunfähig sein. Was, wenn sie recht haben? Wenn mein Platz doch nicht hier, sondern in einer Klinik ist? Was, wenn ich mir nur eingebildet habe, dass es besser wird? Vielleicht bin ich doch nicht die Starke, sondern die Versagerin?
Ich bin so durcheinander. Überfordert..
Was kann ich da nur tun? Soll ich mich doch ergeben, mich arbeitsunfähig schreiben lassen, das Studium abbrechen, aufgeben? Vielleicht wäre das einfacher..
Danke fürs zuhören. Was meint ihr dazu?
Grottenolm