Gefühle nicht greifbar

      Gefühle nicht greifbar

      Hallo zusammen

      Seit Wochen geht es mir nicht mehr gut. Ich bin wieder in diesem Modus welcher einfach nur funktioniert.

      Und vorhin, da sass ich da. Und überlegte mir, wie es mir gerade geht. Was ich gerade fühle.
      Möchte ich heulen oder schreien? Ich weiss es nicht…
      Ich sass da und überlegte. Und das einzige was ich fühlte, dass meine Beine unruhig wurden.
      Das war alles.
      Der Februar ist ein sehr schwieriger Monat für mich. Seit 2000. Dort kam ich das erste Mal in die Psychiatrische Klinik.
      Ich bin nicht mehr im Jahr 2000. Das ist vorbei. Ich bin nun im 2015!
      Aber es funktioniert nicht. Ich habe seit 3 Tagen nichts mehr gegessen, verschliesse mich und füge mir Schaden zu.
      Ich verstehe das alles gerade nicht.
      Was fühle ich denn gerade?
      -Ist es Erleichterung?
      -Oder Wut?
      -Oder Traurigkeit?
      Was ist das gerade?
      Ich weiss dass in mir gerade etwas ist. Und ich würde gerne dagegen steuern. Etwas dagegen tun. Aber wenn die einzige Reaktion, unruhige Beine sind, dann muss ich es einfach aushalten?

      :S
      Hallo darkness,

      ich habe deine Beitrag gerade gelesen und fühlte mich sehr stark an mich selbst erinnert. Ich weiß nicht, was du für ANtworten erwartet hast. ich kann dir nur sagen, du bist nicht alleine damit.

      Ich habe über mehrere Jahr nur noch funktioniert. Hatte keine Gefühle mehr. Auch heute fällt es mir noch sehr schwer. Ich habe über die Zeit gelernt meine Gefühle soweit es irgendwie geht von mir wegzuschieben, so dass ich an vieles heute selber nicht mehr rankomme. Deshalb gehe ich wieder in Therapie um es dort so nach und nach wieder zu lernen und auch zu zulassen.

      Einfach aushalten ist glaube ich nicht das richtige. Bist du gerade in Therapie? Hast du vielleicht jemanden, an den du dich wenden kannst, der dich vielleicht ein wenig führen kann, deine Gefühle wieder zu spüren? Das ist zwar auch nicht einfach, aber hoffentlich besser als so...

      Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
      Gruß N*rb*nmädchen
      Don't hurt me anymore!
      Hallo Narbenmädchen

      Danke für deine Antwort. Es tut bereits gut, zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit diesem Problem.

      Zurzeit bin ich nicht in Therapie, da bin ich gerade in einer "Selbstfingungsphase" und habe zu dieser Problematik einen anderen Thread dazu geschrieben.

      Ich versuche bereits mit Leuten über Gefühle zu reden, packe es jedoch so ein, dass es nicht um mich selbst, sondern dass es einfach ein allgemeines Interesse von mir ist.
      Bei engen Freunden, konnte ich bereits ein wenig darüber reden, kam mir aber ein wenig doof vor.
      Ich dachte danach darüber nach und kam zum Entschluss; "Du kannst doch nicht zu anderen Leuten gehen und sie fragen was ICH denn gerade fühlen würde.
      Aber dann darf ich ohne schlechtes Gewissen über meine Gefühle reden?

      Gruss

      darkness

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „darkness“ ()

      Hallo darkness,

      Okay die Sachen so verpacken, dass es nicht um einen selbst geht, kenne ich auch. Ich erzähle es dann oft so, als wenn ich von jemandem anderes rede. Also sehr distanziert.

      Natürlich kannst du ohne schlechtes Gewissen über deine Gefühle reden. Machen andere doch auch. Ich für mich sage den Leuten nur immer, dass sie bescheid sagen sollen, wenn es ihnen zu viel wird. Nicht jeder kann mit meiner Geschichte umgehen. Kann hier nur für mixh sprechen, kenne deine Geschichte ja nicht.

      Wenn du magst, darfst du auch mir eine pn schreiben.

      Grüße N*rb*nmädchen
      Don't hurt me anymore!
      Hallo,

      darkness schrieb:


      Ich weiss dass in mir gerade etwas ist. Und ich würde gerne dagegen steuern. Etwas dagegen tun. Aber wenn die einzige Reaktion, unruhige Beine sind, dann muss ich es einfach aushalten?


      vielleicht nicht unbedingt aushalten, aber eventuell hilft akzeptieren schonmal weiter. Ich bin ja der Auffassung, dass es zwar ganz toll ist, dass es über Gefühle so grobe Konzepte gibt wie "Wut", "Hoffnung", "Angst", dass das aber nur grobe Kategorien sind, die eigentlich nur Krücken sind, sodass man sich grob selbst einordnen oder mit anderen darüber verständigen kann. Da Gefühle aber eben auf einer ganz anderen Ebene stattfinden, sodass eine tendentiell objektorientierte Sprache (so kommt sie mir jedenfalls vor) es nur unzulänglich erfassen kann, stellt sich überhaupt die Frage, ob alle Gefühle immer beschreibbar sind. Eventuell gibt es nur einfach kein Wort dafür, dass diesen Gefühlen eine grobe Kategorie zuweisen könnte.

      Eventuell - eine andere Theorie, die ja auch gerne mal herangezogen wird - bist Du im Inneren auch nicht bereit für das, was da gerade "eigentlich" stattfindet an Gefühlen. Das wäre eine Sache, bei der auch letztendlich erstmal nur Akzeptanz hilft. Wenn "Etwas" in Dir glaubt, das Gesamtgefühl nicht aushalten zu können, wird es abgekapselt. Ich habe selbst oft das Gefühl, dass bei mir so ein Prozess stattfindet, dass ich dann in so einen funktionellen Modus rutsche. Daher ist dann, wenn so etwas passiert, ein "dagegen" steuern vielleicht genau kontraproduktiv. Meine Erfahrung zeigt mir, dass sich ein solcher Zustand auch beizeiten wieder auflöst, wenn er nicht mehr "gebraucht" wird, wenn ich vielleicht auch von Aussen wieder genug Einflüsse bekomme, die mir gut tun. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ich selbst mich nicht mehr als nötig verschließe und auch Reize von Aussen zulasse. Also zum Beispiel, dass man sich nicht aus jeder Kommunikation, in die man gerät, sofort zurückzieht, sondern auch mal solche Situationen mitmacht, so weit es eben geht.

      Im Übrigen bin ich auch nicht so der Mensch, der extrem viel über sich redet, wenn andere vor einem stehen, egal auf welcher Ebene man mit seiner Freundschaft ist. Das ist für mich nicht stimmig, daher bleibt es auf das "Nötigste" (manchmal muss man sich ja doch mal erklären) beschränkt und ich finde auch nicht, dass das ein extremer Mangel ist. Ich bin halt so, ich zähle es zu meinem Charakter. Wenn ich mich nicht wohl damit fühle mich anderen zu offenbaren, dann bringt es mir auch nichts, also lasse ich es. Wenn sich eine Situation mal ergibt, wenn alles stimmig ist, dann mache ich es und dann ist es auch gut und bringt mir und dem anderen was.

      Wie Du siehst, rate ich grundsätzlich erstmal dazu, sich zu nichts zu zwingen, womit man sich vielleicht nicht gut fühlt. Es ist zumindest ein Versuch wert das etwas mehr anzunehmen und dann zu schauen, ob das klappen kann und wenn nicht, dann schaut man nach dem nächsten Lösungsweg. Also ich denke nicht, dass es einfach damit getan ist, sich hinzusetzen und abzuwarten, aber die Einstellung gegenüber der einzelnen Sachen, die kann man reflektieren, vielleicht bringt es ja etwas.

      Grüße
      klirr
      @klirr

      klirr schrieb:

      Da Gefühle aber eben auf einer ganz anderen Ebene stattfinden, sodass eine tendentiell objektorientierte Sprache (so kommt sie mir jedenfalls vor) es nur unzulänglich erfassen kann, stellt sich überhaupt die Frage, ob alle Gefühle immer beschreibbar sind. Eventuell gibt es nur einfach kein Wort dafür, dass diesen Gefühlen eine grobe Kategorie zuweisen könnte.


      Hallo Klirr

      Für diesen Satz bin ich dir sehr dankbar.
      Aus dieser Sicht hatte ich es nie betrachtet und bin nun sehr froh darüber, dass ich diesen Thread eröffnet hatte.
      Du hast für mich sehr verständliche und nachvollziehbare Argumente geschrieben, welche ich mir zu Herzen nehmen werde, wenn ich wieder einmal in diese Spirale komme.

      @N*rb*nmädchen

      Und dir danke ich vielmals, für dein Angebot, dass ich mich sonst per PN bei dir melden dürfte.

      Ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen; Danke :)