Denn sie wissen nicht, was sie tun

      Denn sie wissen nicht, was sie tun

      Oder genauer: Ich weiß es nicht. Weiß nicht, warum ich mich selbst verletze. Und es ist immer noch komisch, das so zu benennen, sich dazu zu bekennen.

      Es fing im Januar an, als ich mir zum ersten Mal Zigaretten auf meinem Arm ausdrückte. Weder kann ich sagen, was ich dabei dachte, noch was ich dabei fühlte. Mir war nicht mal richtig klar, was ich an dem Abend tat. Hatte mich auch aus Versehen betrunken, war weder geplant noch gewollt.
      Hatte das ganze erst verdrängt, hat ein paar Tage gebraucht, bis es in mein Bewusstsein durchsickerte. Es hat sich dann wiederholt, nach dem zweiten Mal "war mir das zu blöd" - so mein absurder Gedanke -, und ich habe mich mit einem Messer g*schn*tt*n. Ziemlich intensiv und es hatte sich lange hingezogen. Und ich weiß nicht, warum. Ich weiß nicht, woher. Ich konnte weder meine Gedanken dazu noch meine Gefühle rekonstruieren.
      Seitdem versuche ich darauf zu achten, aber ich sehe keine Antworten. Ich bemühe mich um Erkenntnis, aber bleibe unwissend und meine Handlungsweise mir unklar. Und ich denke, dass aufgrunddessen ich dem Impuls dazu wenig Widerstand entgegen setzen kann. Ich wüsste nicht, warum, außer dass es eigentlich auch keinen Grund gibt, sowas zu tun.
      Aber mir ist klar, dass etwas so radikales mit einer entsprechenden Gefühls- und Gedankenwelt verknüpft sein muss. Man kann dazu nicht nichts denken. Wenigstens einmal habe ich tatsächlich sowas wie "nachlassenden Druck" empfunden, was sich in einer Geschichte niederschlug, die ich just zu diesem Zeitpunkt schrieb. (Ich kann die ja mal nachher in das entsprechende Unterforum posten.) Aber sonst eher nicht.

      Vom groben Überfliegen hier und des Netzes zu dem Thema scheinen sich die meisten durchaus bewusst zu sein, warum sie das tun. Aber vielleicht kommt ja jemandem meine Schilderung bekannt vor? Oder vielleicht ist es auch normal, wenn man damit beginnt, sich das selbst anzutun? Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
      Mit meiner Therapeutin rede ich auch darüber, aber ich komme nicht weiter, da ich mir das Verhalten nicht erklären kann. Und da ich nach zwei Wochen heute wieder einen starken Drang dazu verspürte, dachte ich mir, einen Erfahrungsaustausch zu suchen, kann nicht verkehrt sein. Auch wenn es mir außer dem Wissen, dass ich damit nicht alleine bin, nicht weiterhelfen würde. :smile: Aber häufig sind es doch andere Perspektiven, die einem den eigenen blinden Fleck offenbaren und ihn dazu ermächtigen, sich von einer anderen Seite aus zu betrachten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „fliehender Sturm“ ()

      Hi :)
      Also mir kommt das nicht nix denkn schon aus mein erfahrungen bekannt vor wenn ich mich schn**d* oda der gleichn denke un fühle ich meistns nichts un damit das wida vergeht mach ich das ... Was ich dir ratn kann schau ma im skill-thread da kannst du dir fertigkeitn raussuchn was du stattdessn tun "solltest" statt dich zu schn**d*n! Das sollte auch druck lösn un es entspannt meistns is das bei mir zumindest so! Noch ein kleiner tipp zu den skills: viele artn von druck habn eine verschiedene intensität das heisst mal isses stärker mal schwächer du könnest dir zum beispiel zu jeder stärke ein skill ausdenkn bzw den skill anpassn!
      Ich hoff ich konnte dir etwas helfn :)
      Lg
      Hej,

      das was Du beschreibst kenn ich so eher nicht. Nur gelegendlich ist es so, dass ich echt nicht sagen kann warum.
      Dafür bekomm ich manchmal gar nicht mit, dass ich mich verl*tz*. Das wird mir dann erst bewusst, wenn schon alles vorbei ist.
      Vielleicht kannst Du ja mal versuchen genau auf das zu achten Du fühlst wenn Du den Druck hast.
      Oder noch einmal die Zeit davor noch einmal ins Gedächtnis rufen und dabei auf deine Gefühle achten, um herauszufinden woher der Drang kommt.
      Skills sind gut, wenn man gelernt hat diese zu benutzen. Es kann aber recht lange dauern bis man einen passenden gefunden und diesen zu nutzen gelernt hat.
      Was mir gut hilft ist Kaugummi kauen. Bin dadurch deutlich seltener abwesend und dadurch auch weniger SVV.
      Was Dir hilft musst Du durch ausprobieren heraus finden.

      Liebe Grüße

      Khaotikus
      "Wenn dein Leben in Sch*rb*n liegt, zieh die Schuhe aus und tanz darauf."

      Frei nach einem guten Freund
      Seitdem mir deutlich wurde, dass ich mich schn**t, ohne dass ich wusste warum, versuchte ich darauf zu achten. Was denke ich davor, was danach? Und versuche zu rekonstruieren. Das Problem dabei ist, dass es so erratisch daher kommt. Teilweise wurde mir deutlich, dass der Impuls dazu einen Bestrafungscharakter hat. Aber wenn ich das dann ausführe, kann ich nicht sagen, dass ich davor solche Ideen entwickelt habe. Es ist sehr verwirrend. Und dann hatte das meist noch so radikalen Charakter, es blieb keineswegs bei einem Schn**t, sondern hatte sich das erste Mal über den ganzen Arm gestreckt. Und auch die Male danach das gleiche Muster. Das hatte mich noch mehr erschreckt als die Tatsache, dass ich das überhaupt tue.

      Mein erster Gedanke zu der Sache mit den Skills war, dass es doch eine Form von Selbstbetrug ist. Es kommt mir irgendwie falsch vor, obwohl ich den Sinn dahinter natürlich nachvollziehen kann. Erst vor wenigen Tagen fragte mich ein Freund, was ich denn eigentlich im Sommer machen will. Tatsächlich ist die Vorstellung der Blicke der anderen und dem Ausgesetztsein des Rechtfertigungsdrucks für mich weit schlimmer als die Tatsache der SVV an sich. Versteht mich nicht falsch, mir ist schon klar, dass ich sowas nicht weiter machen sollte, aber solange es mir nicht klar ist, was da abläuft, stellen sich mir Ersatzhandlungen als Ablenkung von der Beschäftigung damit dar. Ich bin so unklar und verwirrt in meinen Gedanken, dass ich Klarheit suche und die Suche danach als oberste Priorität begreife. Der Gedanke an Skills hat für mich was verschleierndes.
      Jedenfalls habe ich meine Arme seit 2 Wochen in Ruhe gelassen und konnte dem Drang dazu widerstehen. Gestern hier zu schreiben, hatte mir auf jeden Fall geholfen, denn nachdem war der Wunsch danach abgeebbt. : )

      I
      Dann bist du hier genau richtig!! Wenn dir skills nich zusagn (kann deine gedankn schon verstehn) dann is das ebn so ... Dachte aba zuerst auch was das fürn "unsinn"( tut mir leid mir fällt grad keinanderes wort ein) is un habs erst bleibn lassn dann kam halt der gedanke mir wehzutun un probierte es aus zuerst atemübungn oda gummibandschnipsn musik hörn un laut mitsingn usw dann kam mir noch ein gedanke was meine meinung über skills geändert hat: das das fertigkeitn zum druckabbau sein soll klingt so unnormal also seh ich das jez nur noch als ablenkung un was anderes ist es ja auch ga nich!
      Ich wünsche dir ganz ganz viel kraft das du dem druck nich nachgibst denn dann kannste auch im somma dann kurzämelig rumlaufn ;) viel glück un natürlich durchhaltevermögn!
      Hallo fliehender Sturm,

      So, wie dus am Anfang beschrieben hast, war das bei mir am Anfang auch. Ich habe auch "nichts gedacht" bzw "gefühlt". Und da hab ich noch gar nicht daran gedacht, dass das irgendwas mit SVV zu tun haben könnte. Der Druck war da auch noch nicht wirklich stark sondern leicht zu widerstehen, eben ein "Wunsch". Irgendwann hat mich mein "Freund" (was ist schon ein Freund in meinem Alter?) darauf angesprochen und mir gesagt, dass ich das lassen soll. Aber ich hab gar nicht drüber nachgedacht, auch nicht warum ich das tu und warum ich damit aufhören sollte, hatte ja grad erst angefangen. Warum sollte das schon "gefährlich" sein. Was war überhaupt das Problem?! ... Ein paar Wochen später war ich mal mit meiner Mutter Klamotten einkaufen. Da ist sie so plötzlich in die Kabine gekommen, dass ich nicht alles verstecken konnte. Am nächsten Tag hat sie mich gefragt, warum ich das mache und was ich dabei fühle. Und genau wie du bin ich auch zu dem Schluss gekommen, dass man sowas nicht "einfach so" oder "aus Spaß" macht, sondern mindestens etwas mehr als "nichts" fühlen "sollte". Von da hab ich angefangen, das mal aufzuschreiben. "Vorher" und "Nachher" sozusagen. Aber viel ist da nich zu Stande gekommen. Ich hab drüber recherchiert und rausbekommen, dass das zur S*cht werden kann. Hab mich gewundert und weiter recherchiert. Und als ich dann eingesehen habe, dass das nicht die beste Lösung zu welchem Problem auch immer ist (hatte ja keinen Plan warum ich das tu usw), wars schon so, dass ich dann bevor ich mich v*rl*tzt hab meistens einen Grund hatte. Im Skiurlaub z. B. hatte ich die Aufgabe bekommen, die Pisten auszusuchen. Einmal sind wir wegen mir (aus Versehen) eine Skiroute gefahren, also eher für Fortgeschrittene bis Profis. Für mich war das nicht das Problem, aber als ich gesehen habe dass die anderen überhaupt nicht klar kamen und sie mir Vorwürfe gemacht haben, hab ich total Druck bekommen, mich zu v*rl*tz*n, da ja alles meine Schuld war. Und so haben sich dann eben mehrere Situationen und Gründe herauskristalisiert. Jetzt weiß ich mitlerweile so gut wie immer, warum ich Druck habe und das machen "möchte". Und wenn ich jetzt "Vorher" und "Nachher" aufschreiben würde, könnte ich deutlich mehr aufschreiben als "mir ist kalt" oder "ich habe kopfschmerzen" (das war davor das Maximum).
      Zu Skillen ist natürlich auch nicht das Einfachste, wenn du nicht weißt, warum bzw was du fühlst oder du nichts fühlst. Auch nichts zu fühlen kann ein Grund sein. Dann hilft bei mir z. B. Chilli zerkauen. Wenn ich nur den Wunsch danach habe, geht Schnipsgummi gegen Handgelenk schnipsen gut. Versuch auch mal das mit dem Eiswürfel, das hab ich dann im Skiurlaub gemacht.

      Ich hoffe ich konnte dir noch etwas weiterhelfen.

      LG Feva
      @ fliehender sturm
      ich hab schon seit 15 jahren Probleme mit svv.
      bei mir ist das so, dass ich manchmal einen direkten grund und vorfall benennen kann... aber weitaus öfter auch gar keinen greifbaren grund habe. mit der zeit wird es auch zu einer art Gewohnheit und zur sucht eben auch. ich hab auch festgestellt, dass sich der druck bei mir tagsüber aufbaut und gegen abend hin stärker wird.
      skills hab ich schon immer mal wieder ausprobiert. aber so richtig auf dauer geholfen hat bis jetzt noch keiner... was sicher aber auch an fehlender willensstärke liegt. was bei mir "hilft" ist das schn*d*n auf abnehmen und hungern zu verlagern... aber das ist natürlich nicht zu empfehlen.
      es gibt im Internet auch ein "gefühlsrad", wo viele Gefühle aufgeführt sind und du kannst dir die "gefühlswörter" raussuchen, die am ehesten grade für dich passen und sie notieren. das hat mir auch ein wenig geholfen, weil es mir sehr schwer gefallen ist - und noch immer schwer fällt - meine Gefühle zu erkennen und dann natürlich auch zu benennen. wenn du die Gefühle dann über mehrere tage - oder vll sogar Wochen notierst, erkennst du vll ein muster?
      hm... soweit meine Sichtweise zu dem ganzen. hoffe ich konnte dir helfen.
      liebe grüße
      Ich habe deine Geschichte und hier gelesen und für mich scheint es so, als würdest du das machen, gerade weil du nichts fühlst und denkst in dem Moment. Kann es sein, dass du dich leer bzw. t*t fühlst? Durch ein extremes Körpergefühl reist du dich dann daraus.
      Das so weit meine Hypothese....
      Wenn ich mich leer fühle und mich dann hinlege, ruhig atme und genau in mich hinein fühle und einfach nur wahrnehme, dann stelle ich meistens fest, dass ich sehr einsam und Beziehungslos bin. Manchmal kommt diese Leere, diese hm... t*t* Langeweile, aber auch von Antriebslosigkeit und Faulheit. Kann das für dich auch sein?
      Ich treffe mich dann mit Freunden, bzw. arbeite oder übe etwas. Manchmal gehe ich auch raus, oder mache Sport. Je nach dem welches Gefühl ich als Ursache ausgemacht habe...
      Ich finde jedoch nicht immer die Ursache heraus... Manchmal ist es zu diffus. Aber auch dann hilft es mir mich hinzulegen, die Augen zu schließen und mich ganz auf die Wahrnehmung zu konzentrieren. Ohne Denken, aber mit fühlen.
      Wir sind gefährlich, wenn wir uns der Eigenverantwortung für unser Verhalten, Denken und Fühlen nicht bewusst sind. (Marshall B. Rosenberg)
      Ich habe ein ziemlich großes Problem mit meiner Ich-Wahrnehmung. Was ist real und was nicht, sind Fragen, die ich mir ziemlich häufig stelle. Ich irrealisiere Erlebtes und stelle mich selbst in Frage. Kurz: Mir fehlt Selbstbewusstsein, wortwörtlich. Ich weiß nicht, wer ich bin.
      Irgendwie muss ich wohl meine Gefühlswelt von mir abgetrennt haben, es geht mir da ähnlich wie dir, just_me86. Ich sage da gerne, dass ich Stimmungen und keine Gefühle habe. Was zwar stimmt, aber grundlegend natürlich Quatsch ist, man kann ja nicht nicht fühlen. Aber ich komm da nicht ran, es ist ein bisschen so, als wäre ich ein Gefangener in meinem Körper-Ich. Das ist wohl auch der Grund, warum mir meine Existenz meist fad erscheint. Nur gelegentlich scheint was überzuschwappen, dann komme ich mir ganz schön überdreht vor, aber da ich nicht weiß und gelernt habe, wie ich damit umgehen soll, mache ich dann meist nichts. Verschenkte kurze Augenblicke der Lebensfreude. : (
      Ich kann zwar hin und wieder den Wunsch zum SVV Gedanken zuordnen, aber es irritiert mich stark, dass ich da vorher anders drauf reagiert hatte. Und dass es mir manchmal völlig unklar ist. Mal kommt der Wunsch fast schon als Drang daher, wenn ich mich mit Freunden getroffen haben, mal spüre ich diesen mehrere Tage überhaupt nicht, wenn ich mich mit den gleichen getroffen habe. Mal macht eine mir peinliche Erinnerung mir arg zu schaffen, manchmal kann ich darüber nur lachen. Diese verdammte Wankelmütigkeit. Vielleicht sollte ich wirklich mal mein "Gefühlstagebuch" (was fühle ich und wie sollte es sich anfühlen) weiter führen, was mir in der Tagesklinik empfohlen wurde.

      Und stimmt schon, manchmal fühle ich mich dadurch unglaublich leer. Es fällt mir schwer, irgendwas anzupacken oder über längere Zeit zu verfolgen. In der Vorstellung haftet allen Aktivitäten meistens etwas Abstoßendes an, also verplempere ich meine Zeit. Tue irgendwelche Dinge, von denen ich weiß, dass sie mir Spaß machen müssten, der aber dann fehlt. Als vollzöge ich eine Handlung, die gar nicht mehr zu mir gehört. (Das tut sie zwar schon, denn ich kann mich ja meist an den damit verknüpften Lustgewinn erinnern, aber in dem Moment trifft das auf Nichts.) Aber das Gefühl der Leere habe ich bisher nicht mit den V*erl*tz*ng*n verknüpft, obwohl ich mich dabei irgendwie leer fühle, also so eben kein Körpergefühl habe. 'S ist verwirrend.

      Sonst ähnelt der Wunsch nach SVV Fevas Beschreibung, er ist zwar da, und in den letzten Tagen stärker geworden, aber nichts übermächtiges. Das schwierige ist nur, dass ich für mich keinen Grund sehe, es nicht zu tun. Tatsächlich teilweise sogar im Gegenteil, ich betrachte manchmal meine Arme und möchte gar nicht, dass es verblasst. Ich möchte, dass es sichtbar ist, obwohl die Vorstellung von Sommer mir starkes Unbehagen verursacht. (Da wird in jedem Fall einiges zu sehen sein, selbst wenn ich ab sofort damit aufhörte.) Das ist widersprüchlich. Und wie du, Feva, schon sagtest, hat doch gerade erst angefangen, warum sollte ich also schon damit aufhören?
      Was aber auch die Skills mir fremd erscheinen lässt. Was mir bisher am stärksten half, war das Finden von rationalen Gründen, warum das gerade nun nicht ginge, also sowas wie: Du willst in einer Stunde schlafen, hast kein Verbandszeug und willst doch nicht dein Bett einsauen, hast auch eh grad keine Bettwäsche zum Wechseln. AUf Dauer wird sowas aber wohl nicht funktionieren.

      Und was den Druck betrifft, den habe ich internalisiert, ich habe das mal als milchglasige Kugel um mich herum beschrieben. Die Außenwelt ist irgendwie verwaschen und fahl, meine Gedanken prallen von der Kugelinnenseite ab und fallen auf mich zurück. Es ist fast so, als hätte ich keinen Zugang zur Welt. Und zu mir ja auch nicht, denn ich bin mir meist verschlossen. Das ist sehr bedrückend und es ist körperlich spürbar, wenn die Phase vorbei ist und die Kugel sich öffnet. Vielleicht haben die V*rl*tz*ng*n etwas damit zu tun, aber warum nicht vorher? Warum jetzt? Das sind Fragen, die ich mir selbst beantworten muss. Vielleicht spüre ich die Inkongruenz auf eine mir nicht bewusste Weise immer deutlicher, was den inneren Konflikt verschärft und sich dann über V*rbr*nn*ngs- und Schn*tt-wünsche ablädt.

      Es verwirrt mich reichlich. Das einzige, was bisher dazu sicher ist: Ich möchte es, es befremdet mich, es fasziniert mich, ich will damit aufhören und ich will es radikalisieren.
      Ich denke mir, dass wird sich schon wieder auspendeln so wie es sich eingependelt hat. Aber wie ich lese, scheint das eher eine gefährliche Annahme zu sein, wenn recht häufig eine Sucht danach entstehen kann.
      Es wird mir wohl nicht viel übrig bleiben, als es weiter zu beobachten ebenso wie mich, und mich wahrzunehmen, und mir Mühe zu geben, meine Gefühle und Gedanken zu rekonstruieren, insbesondere wenn der Wunsch wiederkommt.
      Ich danke euch für eure Rückmeldungen. Es sind nicht nur eure Ratschläge, auch eure Erfahrungen sind für mich sehr hilfreich. So sehe ich, dass meine Verwirrtheit nicht alleine steht und fasse etwas mehr Mut, mich zu bejahen, meinen Gefängniswärter in den Ruhestand zu schicken und mich in die Freiheit. : )
      Hi fliehender Sturm,

      wenn ich so lese was du schreibst kann ich das alles sehr gut nachvollziehen. Ich weiss nämlich auch nicht genau warum ich mich eigentlich verletze. Ich habe nur Vermutungen.
      Es hat bei mir vor ca. 8 Jahren so richtig angefangen, damals war ich 15 und hab mich zuerst nur verbrannt, weil ich die Narben irgendwie faszinierend fand. Irgendwann,
      als dann der Druck stärker wurde, habe ich angefangen mich zu schneiden. Das ging dann ungefähr 3 Jahre lang so. Mal mehr, mal weniger. Es war sogar einige Zeit lang so,
      dass ich mich nur ein bis zweimal im Jahr verletzt habe. Doch seit Dezember letzten Jahres hat es wieder stark zugenommen.

      Wie du das bereits beschreiben hast, habe ich mal einen Grund, und mal nicht. Der Gedanke, dass die Narben irgendwann verblassen kommt mir auch komisch vor.
      Ich denke einfach, dass sie irgendwie zu mir gehören. Ein Teil von mir sind. Eine Botschaft nach außen tragen, die ich nicht mündlich übermitteln kann.
      Dass sie einfach Teil meiner Persönlichkeit sind und eine gewisse Leere in mir füllen. Und wenn sie weg sind, dann fühle ich mich irgendwie nicht mehr komplett.

      Wenn ich da so drüber nachdenke hört sich das natürlich sehr komisch an, aber vielleicht fühlst du ja genau so?
      Vielleicht ist da irgendwas, das fehlt, und das wir versuchen damit zu ersetzen?
      Vielleicht ist es unser mangelndes Selbstbewusstsein, die Unfähigkeit unser "Ich" zu erkennen.
      Ich sehe das auch manchmal so, dass die Narben mich zu etwas Besonderem machen, weil ich sonst nichts anderes habe (also, natürlich bin ich auch auf eine andere Weise besonders, aber ich denke du weisst was ich mein).
      Ein Geheimnis, welches nur ich kenne, welches dafür sorgt, dass ich mir, zumindest in dieser Hinsicht, nahe sein kann.
      Es fühlt sich auch so an, als würde man ein Schild auf der Haut tragen. Eben etwas, was einen stärker macht anstatt schwächer.

      Ja, ich weiss, das sind jetzt viele, teils vielleicht auch widersprüchliche Gedanken, aber so denke ich nunmal über die Zeit über SVV.
      Vielleicht ist ja was dabei mit dem du die identifizieren kannst und was dir eventuell weiterhilft ;)

      Liebe Grüße,
      black-soul
      Dieses nichts denken/nichts fühlen hatte ich auch als ich mich das erste mal verletzt hab.
      (Bzw danach auch noch, aber da wars dann immer eine art "klarzustand", an den ich mich perfekt erinnern konnte.)
      Heute, 3 jahre später hab ich immer noch nur eine theorie, warum ich damals angefangen hab.
      Skills würde ich dir empfehlen. Ich dachte mir das auch immer so, dass ich die ursachen wissen will und dass es dann schon besser wird.
      Tatsache ist aber, ich war die ganze zeit total benebelt, war nicht in der Lage, in mich hineinzufühlen, hab meine Emotionen entweder gar nicht oder viel zu stark wahrgenommen.
      Erst ungefähr 3 oder 4 monate nachdem ich aufgehört hab, habe ich angefangen gründe zu finden, zu verstehen.