Essen bei Freundin

      Essen bei Freundin

      Hallo

      ist wahrscheinlich ein wenig kurzfristig aber vieleicht fällt ja jemanden was ein.

      Meine Freundin hat heute Geburstag und holt mich heute abend ab und wir fahren zu ihr Nachhause und kochen gemeinsam. Ist soweist ja alles okay aber ich habe eine Essstörung (magersucht) und meine Freundin weis das auch. (sie hat mich quasi mit Essstörung kennengerlernt) Allerdings ist das nie ein thema zwischen uns. sie behandelt mich ganz normal und dafür bin ich ihr dankbar.
      Trotzdem bin ich wegen heute abend etwas angespannt. Ich weis nicht was es geben wird und will sie mit dem Thema essen auch nicht nerven - das würde unsere Freundschaft zerstören. Ich habe einfach nur Angst vor heute abend und kann nicht mal sagen wovor. gut selber essen nehmen ist so eine Sache aber selbst wenn ich mich in der Menge verschätze werde ich davon nicht schlagartig zunehmen und selbst wenn ich muss eh noch etwas zunehmen und das ist auch okay für mich. ich kann also wie gesagt ich sagen wo genau das problem liegt.

      vieleicht hat ja jemand eine Idee wie der Abend für uns beide ganz nett werden könnte

      junimond
      Hey

      ja war ein wenig spät aber mein Beitrag war ja auch spät.

      Also so an sich war der Abend ganz nett. Das mit dem Essen war nicht so ein großes problem. wir haben Hamburger gemacht. Und es ging mir hinterher gar nicht mal so schlecht. Als die Mutter meines Tanzpartners mich mal gezwungen hat eine heiße Schokolade zu trinken ging es mir wesentlich schlechter als am Freitag. Ich bin im jeden Fall froh, dass ich hingegangen bin. Ich war auch erst gegen 01:00 wieder zuhause, leider bin ich gegen 23:00uhr schon sehr müde geworden.
      Trotzdem vor dem nächsten mal werde ich wieder aufgeregt und angespannt sein. Normalerweise meide ich solche Situationen und laufe (wenn es geht) eher von ihnen weg.
      Hallo Junimond,

      das freut mich für dich, dass es gut gelaufen ist. Und ich fand auch deinen ersten Post in diesem Thread ziemlich positiv. So wie ich das sehe, bist du sehr weit und gehst sehr reflektiert mit deiner Erkankung um. Find ich klasse!

      Junimond schrieb:

      Trotzdem vor dem nächsten mal werde ich wieder aufgeregt und angespannt sein. Normalerweise meide ich solche Situationen und laufe (wenn es geht) eher von ihnen weg.
      Das kann ich gut verstehen, ich bin auch jemand, der vor Situationen lieber weg läuft. Aber du hast diese Situation jetzt gut gemeistert und es ist nichts schlimmes passiert. Vielleicht kannst du dir das im Hinterkopf behalten, wenn wieder eine ähnliche Situation ansteht. Solche Ängste und Probleme lassen sich leider nicht durch ein, zwei positive Gegenbeispiele beseitigen. Aber es kann helfen, wenn man diese positiven Gegenbeispiele - wie eben der Abend bei der Freundin jetzt - im Kopf behält und sie als Argument für die nächste ähnlihe Situation anführt. Denn oft stellt man sich vor, wie furchtbar die Situation werden könnte - und nicht, dass es auch klasse laufen kann. Vielleicht hilft dir diese Erfahrung, dich auch das nächste Mal wieder der Situation zu stellen. Denn auch wenn es vielleicht immer ein bisschen anstrengend und angespannt bleiben wird: Besser werden kann es auf jeden Fall nur dann, wenn du dich der Situation weiterhin stellst, anstatt sie zu vermeiden. Das ist leicht gesagt, ich weiß. Ich kämpfe da - in einem anderen Bereich - auch sehr damit.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Hey

      Danke für euere Antworten.

      heute ist es wieder soweit. ich bin bei derselben Freundin (und Familie) zum grillen eingeladen. ich weis zwar auch (diesmal) nicht genau was es gibt aber das ich Vegetrarieren bin werde ich mir meine veg. Wurst mitnehmen. ich habe mit einen Betreuer aus der WG (die mich über Fachleistungstunden betreut) abgesprochen was ich essen werden. Lust habe keine und freue mich auch nicht gerade aber da ich diese Gefühle eh nicht so gut wahrnehmen kann mache ich mir darüber nicht ganz so viele Sorgen.
      ich kann ja gerne heute abend oder morgen berichten wie es war.
      Hey

      also es war gar nicht so einfach. Ich habe zwar das gegessen was ich mit dem Betreuer abgesprochen und mein Verhalten noch mal mit der Betreurin die heute da ist reflektiert und sie hat gesagt es ist okay. Trotzdem bin ich halt total angespannt und habe Panik (wie in meinen ersten Thread) und kann nicht mal sagen wovor. Ansosten war es aber ganz okay. es waren ja viele Menschen da und auch ein Baby (ich liebe Babys) und es kann ja auch nicht die lösung sein vor solchen Situationen wegzulaufen.
      ich denke halt (bei solchen Sachen) immer das ich zuviel gegessen habe und möchte dann erstmal gar nichts essen.
      Hej,

      darf ich dich bitten das etwas näher zu beschreiben?
      Ich kenne es von mir selber, dass ich nur sehr ungerne mit anderen Leuten zusammen esse und anschließen auch das ich dann auch immer denke zu viel gegessen zu haben und machmal dann nichts mehr essen möchte.
      Es ist dann allerdings mehr ein Gefühl welches zwar da ist, aber gut erträglich, kein richtiger Drang.
      Das ganze ist für mich noch etwas neuer, daher bin ich dankbar für jeden Erfahrungsaustausch.

      Liebe Grüße

      Khaotikus
      "Wenn dein Leben in Sch*rb*n liegt, zieh die Schuhe aus und tanz darauf."

      Frei nach einem guten Freund
      @ junimond
      ich hab sonntags immer ein familienessen...
      ich hab versucht mit einem Therapeuten auszumachen, dass sonntag der tag ist, an dem ich mir etwas gönne und mir gutes tue und somit wäre es dann ein ausnahmetag an dem meine von mir auferlegten essensregeln nicht so streng zu nehmen sind. aber ich rechne im kopf die ganze zeit herum während ich dort bin und versuche mengen abzuschätzen und gleichzeitig nicht aufzufallen, weil ich zu wenig esse. es ist ein anstrengender Balanceakt.
      trotzdem... der gedanke an einen ausnahmetag in der Woche ist ja grundsätzlich nicht so schlecht. wenn der fix mit dem Therapeuten ausgemacht ist ... hab das "sonntags gutes tun, kein svv..." auch in einem vertrag stehen, dann nimmt das ein stück weit das schlechte gewissen.
      vll wär das eine Idee für dich?
      @just_me86
      Bei dir funktioniert so ein Ausnahmetag? Also der Sonntag? ich glaube dafür ist es bei mir noch zu früh. Wenn ich sowas überhaupt hinbekommen würde wäre das Kopfkino (schlechte Gewissen) total schlimm also eigentlich unaushaltbar. Für mich ist es schon ein Fortschritt wenn ich (z.b.) statt einer Kiwi eine anders Stück Obst esse und selbst das löst schlechte Gedanken/Gefühle aus. Aber ich bewundere das es bei dir so gut klappt.
      @ Khaotikus
      es fällt mir sehr schwer es zu beschreiben weil es selber nicht so genau weis. ich fühle mich halt unwohl wenn ich mit anderen Leuten, zu anderne Zeiten, was andere essen muss - um nicht aufzufallen. Auf der einen Seite will ich das weil es eben das "normale Leben" ist auf der andern Seite möchte ich halt auch nicht meine (scheinbar) schützende Routine verlassen wo ich zwar auch Kopfkino habe dies sich aber im Grenzen hält und nicht unaushaltbar wird.

      Morgen ist es wieder soweit. Wir werden auf der Arbeit frühstücken (ein Kollege wechselt die Abteilung) und obwohl ich weis was ich "gefahrlos" essen kann will ich es nicht. Will nicht vom meinen "gewohnten" Frühstück abweichen müssen. Es wird mich zwar keiner dazu "zwingen" aber ich will ja auch nicht auffallen also mehr als ich sowieso schon aufalle und in der Vergangenheit augefallen bin. Aber es ist doch auch kein Leben sich den Tag vorher und wahrscheinlich morgen den ganzen Tag über sowas gedanken zu machen.
      wenn irgendwie möglich, dann vermeide ich diese "ausnahmetage" auch... und ich erfinde ständig ausreden früher wegzumüssen usw.
      gestern war ich bei meiner Oma eingeladen und weil ich da mehr gegessen hab, als ich "dürfte", ess ich heute überhaupt nichts. also zu bewundern gibt's da wohl nicht viel. nur will ich eben wie du ja selber auch so wenig wie möglich auffallen.
      Das wir auf der Arbeit gemeinsam frühstücken ist nicht zum ersten Mal so. beim ersten mal habe ich nur ein Stück obst gegessen, beim zweiten mal saß danaben und habe meine haferflocken mit Joghurt gegessen - auch wenn keiner was gesagt hat - auffällig ist es eben doch.
      Aber trotz Frühstück muss ich mich ja weiter konzentrieren können (also nach dem Frühstück) weil ich ja weiterarbeiten muss