Reaktion von Freunden /Familie auf Schn*tt*

    Ich finde deine Reaktion etwas unpassend, solaine. Klar ist es für die Eltern nicht schön. Das hat auch niemand behauptet und hier erwartet sicher auch niemand, dass sie wie professionelle Psychologen an die Sache heran gehen.
    Aber hysterisches Gekreische bringt nun mal leider das Gegenteil und das ist ein Fakt, den ich nicht nur an mir beobachtet habe. Dadurch macht das Kind nämlich komplett zu und das Vertrauen leidet extrem.
    Genauso ist es mit weinen, entsetzt sein. Offenbar projezieren das Eltern sofort auf sich und sehen das als persönliches Versagen. Ich will mein Elternteil als Kind aber nicht leiden sehen. Was mache ich? Ich erzähle davon nichts mehr und verschließe mich. Natürlich haben die Eltern ein Recht entsetzt zu sein. Aber beim Nachwuchs bringt das nun mal diese Reaktion.

    Auch habe ich die Unterscheidung zwischen gute und schlechte Eltern hier nie getroffen. Was ist gut oder schlecht? Jeder hat Dinge, die er an einer Person mag oder nicht mag.
    Deshalb finde ich es unpassend von guten oder schlechten Eltern zu sprechen.
    Ich finde diese Reaktion in der Lage nicht förderlich, weil es eher hemmt als hilft. Ja, du kannst recht haben. Diese Reaktion ist normal. Auf Dauer förderlich ist es aber trotzdem nicht.
    Das ist nun mal Fakt und als Elternteil (falls du schon eins bist- so liest es sich) wollte dir hier niemand Schuldgefühle vermitteln. Von Schuld oder Unschuld zu sprechen finde ich eh nicht den passenden Begriff. Ich sehe es einfach als nüchternen Fakt und damit will ich den Eltern nicht auf den Schlips treten oder Vorhaltungen machen.
    auch wenn ich mit svv mit 14 begonnen hab (mittlerweile bin ich 29) und es teilweise wirklich sehr stark und tief war, haben meine Eltern nie was mitbekommen.
    sie hatten aber auch immer genug eigene Probleme und Probleme miteinander. oft war es glaub ich auch eher so, dass ich mich um meine Eltern gekümmert hab, als andersrum.
    bin aber sehr froh darüber, dass ich es vor ihnen verstecken konnte. hab aber noch immer angst dass es doch noch irgendwann rauskommt. bin mir sicher sie würden nicht gut reagieren. und ich möchte auch nicht dass sie sich sorgen machen.
    in den letzten Monaten hab ich eine ES entwickelt... das fällt fast noch mehr auf, weil starke gewichtsschwankungen und Untergewicht kann man eben schwer verstecken. auch wenn ich es mit schilddrüsenproblemen zum teil erkläre.
    sich immer zu verstecken und zu verstellen ist aber sehr anstrengend. egal worum es geht. und für immer funktioniert es wohl auch nicht.

    "Man kann manche Menschen alle Zeit
    und einige Menschen alle Zeit
    aber nie alle Menschen, alle Zeit
    zum Narren halten."
    hej nochmal,

    was ich nur sagen wollte (und nein, ich bin nicht mutter) ist, es gibt kein recht darauf von eltern zu 100% verstanden zu werden, und kein recht auf die "beste reaktion". übrigens auch nicht bei freunden oder kindern - und ich würde da auch gar nicht so einen großen unterschied machen, wer jetzt gerade welche position hat, denn das sich-kümmern schlägt sowieso im laufe des lebens um, irgendwann kümmern sich die kinder um die eltern. menschen, die einem nah sind, verletzt man manchmal, auch unbewusst, und manchmal ist man auch gerade beim nächsten menschen unfähig zu einer "sachlichen" reaktion.

    und ich wollte für verständnis werben dafür, dass eltern - wie freunde, partner, kinder - fehler machen und nicht so reagieren, wie es jetzt schön / passend / hilfreich wäre. ich wollte dazu raten, dass es beim gegenseitigen verständnis hilft, sich dann als kind nicht einfach auf den standpunkt zu stellen "ich bin das kind, ich erwarte eine andere reaktion". dass das manchmal schwer ist ist mir völlig klar, und auch bei mir gibt es dinge, wo ich jahre gebraucht habe, das gegenüber meinen eltern anders zu sehen.
    aber es ist sicher jedem von euch auch schon passiert, dass ihr "falsch" oder "nicht hilfreich" auf dinge reagiert habt, so wie mir auch, und deshalb diese haltung "liebe eltern, merkt euch..." nicht hilft.

    ich kann auch sagen, "liebe betrogene partner, merkt euch, es hilft dann nichts den partner anzuschreien", und, was soll das, wenn einem aus verletztheit und vielleicht angst aber nun mal im ersten moment nach schreien ist? von der "hohen warte" dann zu sagen "ach, das ist doch hysterisch", trägt jedenfalls zu gelungener kommunikation nicht bei ;)

    und gerade eltern sind so ein thema, wo man sich ja ab und an schon wünscht, das verhältnis wäre besser. daran können aber nicht nur die eltern was ändern. und wie gesagt, ich bin keine mutter, und ich spreche hier auch aus erfahrung - ich hab auch nicht immer nur das tollste von meinen eltern bekommen und ich hab auch lange gebraucht, um das ein oder andere zu akzeptieren.

    grüße!
    solaine
    "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
    "You can always try to give luck a helping hand", she said.
    //william boyd//


    Ich glaube, du hast mich etwas missverstanden. Natürlich haben die Kinder keinen Anspruch auf eine professionelle Reaktion.
    Diese Verunsicherung ist aber ein Fakt, genauso wie 3 plus 3 immer 6 und nicht 9 sein wird.
    Wie würdest du denn reagieren, wenn deine Mutter oder dein Vater deine Wunden sehen und heulen oder hysterisch herum schreien undwenn du wieder das Verlangen nach SSV hast,
    würdest du dann hingehen und sagen "Ja, Mama ich habe das wieder getan. Schau mal."

    Wenn du als Kind deine Eltern liebst, willst du ihnen nicht weh tun. Also versuchst du alles um Schmerz und Kummer abzuwenden und einer solchen Reaktion aus dem Weg zu gehen. Es ist ein Fakt, dass man als Kind nicht offener sondern verschlossener reagiert.

    Mit anderen Worten: Eltern sind keine Professionellen. Aber ich bleibe dabei, dass eine solche Reaktion nicht weiter hilft. Auch wenn Eltern nur Menschen sind (und nein, das ist ein Fakt, keine Vorhaltung)
    nicht hingehen und sagen "schau mal, hab es wieder getan." aber vielleicht mal einen ruhigen moment abwarten, kaffee kochen, versuchen zu erklären (man muss auch mit den eltern keine ersatztherapie machen. sowas wie "manchmal spüre ich so einen innerlichen druck, dass ich mir nicht anders zu helfen weiß" reicht ja auch), auch sagen, was mir helfen würde als reaktion, vielleicht auch sagen, dass ich mir professionelle hilfe hole(n will). und dann nochmal zeit geben, damit es sich setzen kann, und dann nochmal irgendwann nachfragen, ob das elternteil sich jetzt weniger hilflos fühlt.

    ich weiß - alles nicht leicht, wenns einem selbst gerade scheiße geht. aber vielleicht gibt es ja auch mal einen moment, wo es einem gerade etwas weniger schlecht geht und man sich so ein gespräch vorstellen kann. den sollte man dann ausnutzen und nicht verstreichen lassen.

    und noch besser ist natürlich, wenn das elternteil dieses gesrpäch so einleitet. aber wie du ja so richtig sagst: sie sind menschen..... ;)
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    //william boyd//


    Ich weiß nicht. Ich glaube, das ist bei vielen Betroffenen eher ein Wunsch, als Realität. Klar wäre es schön, wenn es so liefe.
    Aber hier schreiben ja viele darüber, dass die Eltern nicht gerade begeistert und eher heftig reagieren und das diese Reaktion nicht dazu beiträgt, dass man sich unbedingt öffnet.
    @ solaine,
    ich bin damals erst zu meinem Bruder gegangen und danach zu meinen Eltern und habe ihnen versucht zu erklären was mit mir ist, dass ich mich verletzte und es nicht lassen kann und das ich Hilfe benötige. Ich hatte vorab lange Kontakt zu meinem damaligen Tutor, der mir half, wo ich Hilfe herbekommen kann. Und ich versuchte meine Eltern zu erklären, dass ich eine Therapie benötige.
    Dennoch reagierten sie so, wie bereits beschrieben haben.
    Natürlich sind Eltern hilflos, überfordert, verletzt etc., wenn das eigene Kind sich verletzt. Ich habe auch lange gebraucht ihre Reaktion zu verstehen.
    Aber das man immer wieder zu den Eltern hingeht und ein Gespräch sucht und erklärt, dass man Druck hat und es nicht mehr aushält etc. halte ich auch nicht für realistisch. Ich schließe mich da auch Lina an, dass es eher Wunsch als Realität ist.

    Ich bin mir unsicher, dass die Diskussion über "Eltern" hier förderlich für den Anfangsbeitrag ist :/ Aber die Gedanken kam mir noch dazu.
    Sieht denn keiner, dass ich schreie, weine und verzweifelt bin???
    Man betrachtet mich, doch keiner sieht genauer hin!!!
    Bin nur Luft und Schatten...

    Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdient habe,
    denn dann brauch ich es am meisten...
    --> ich weiß nicht von wem, ist aber nicht von mir!!!

    n*d*l schrieb:


    Aber das man immer wieder zu den Eltern hingeht und ein Gespräch sucht und erklärt, dass man Druck hat und es nicht mehr aushält etc. halte ich auch nicht für realistisch. Ich schließe mich da auch Lina an, dass es eher Wunsch als Realität ist.

    Das hat ja auch niemand gesagt, dass man das _immer_ machen soll. Nur sich _immer_ zurückziehen und nie eine Erklärung anbieten, wird auch nicht zu einem besseren Verhältnis in dieser Sache führen. Wenn man das Pech hat sehr sture und hysterische Eltern zu haben, ist die Frage, ob man eine Basis schaffen will oder nicht. Und wenn ja, wie man das kann. Ein klärendes Gespräch kann ein Anfang sein. Ein neutraler Brief. Ein Gespräch mit den Eltern in einer Beratungsstelle, etc pp. Es gibt so viele Möglichkeiten, als sich immer nur zu verstecken. Und auch Eltern können vielleicht mit der Zeit mehr oder Besser akzeptieren, was los ist. Sich aber vollkommen dagegen zu wehren und abzukapseln, wird die Situation nicht verändern. Will man sie geändert haben, kann man viele Wege gehen.

    …Ich bin mir unsicher, dass die Diskussion über "Eltern" hier förderlich für den Anfangsbeitrag ist :/ Aber die Gedanken kam mir noch dazu.

    Es geht doch aber genau darum, wie man mit Eltern umgehen kann, wenn es eher schwierig ist. Und genau dazu hat solaine ja gzute Tipps gegeben und es wäre doch mal wert darüber nachzudenken.

    Zudem, wenn man selbst erst 14 ist, reagiert man auch heftig und ist vielleicht weniger reflektiert als 11 Jahre später. Da ist sicher auch ein ganz anderes Gespräch möglich, wenn man es richtig angeht. Aber das sollte und muss man auch nur machen, wenn es einem wichtig ist. Wenn man damit klarkommt, wie es ist, dann kann es ja auch so bleiben. Aber wenn man damit nicht klarkommt, wäre es gut mal hinzuschauen, versuchen die Reaktionen zu verstehen und versuchen sich zu überlegen, wie man den Knoten vielleicht wenigstens ein bisschen lösen kann. Mit Verständnis kommt man weiter als mit Vorwürfen. Mit Erklärungen weiter als mit Verschwiegenheit. Wenn man nicht sagt, was einem helfen kann, wie sollen andere dann wissen, wie sie reagieren könnten? Als Teenager ist das sicher nicht leicht, aber mit etwas Abstand da nochmal draufzuschauen, da kann einem vielleicht ein wenig mehr auffallen und da können sich mehr Perspektiven ergeben.

    Grüße
    klirr
    Mit dem ebenfalls inzwischen großen Abstand sehe ich es zwiespältig.

    Einerseits sind Eltern Menschen. Sie reagieren manchmal wie jeder Mensch einfach saudämlich. Ich kann mich selbst ja auch oft genug bei saudummen Reaktionen beobachten. Und zwar auch schonmal in Situationen in denen ich professionell oder kühl oder überlegt oder sonst wie sein sollte und es besser wüsste.
    Für die allermeisten Eltern ist SVV ja auch erstmal gänzlich fremd. Wenn das Kind anfängt (auf harmlose Art) den Teufel anzubeten, nur noch pink zu tragen, das ganze Taschengeld auf ne Ganzkörpertattowierung zu sparen, oder sonst etwas für Eltern absurdes tut... da würden die meisten auch komisch reagieren und sich diese Reaktion nicht von heute auf morgen abgewöhnen können.
    Im Zwischenmenschlichen merke ich selbst jetzt noch wie wichtig reden ist. Oh welch neue Erkenntnis. Aber Menschen, wenn sie emotional grade total abdrehen wie Eltern dann vllt, brauchen manchmal auch eine handfeste Anleitung. Kontrollier mich nicht, weil das xy in mir auslöst, tu doch lieber yx. Oder wir scheitern immer wieder an xy lass uns doch eine neutrale Person/Beratungsstelle etc dazuholen usw.
    Vielleicht auch sogar mal klare Worte. Manchmal kommt das ganze unterschwellige und/oder freundliche nicht an und es hilft zu sagen "wenn du halb soviel Energie wie du mit Hysterie Kontrolle Panik was auch immer verbrinst, damit verbringen würdest mich täglich nach der Schule zu umarmen und mal hier und da ein normales undistanziertes Gespräch mit mir zu führen würde das schon helfen".
    Ein Rat zur Nichtdiplomatie sei natürlich mit vorsicht zu genießen. Ich kann da nur von mir aus gehen. Ich schlucke soviel runter ohne mir dessen auch nur bewusst zu sein, dass ich irgendwann platze. Und zumindest im Vergleich zu nichts sagen ist das besser. Klar und neutral und vernünftig zu reden wär vermutlich sinniger :D

    Aaaaber.. ja u18 jährige sind schwierig, stürmisch, selbst emotional, es fehlt der rückblick usw. aber dürfen sie das nicht auch? Sollte nicht die Kommunikationsstärke, Ruhe usw bei den Eltern liegen?
    Ich versuche mir grade irgendetwas vorzustellen was mein Kind später anstellen könnte, etwas bei dem ich nicht nach paar Tagen oder Wochen der Meinung bin ich sollte der Erwachsene sein und halbwegs sinnig reagieren zu lernen, aus eigener Initiative... Es gibt sicher viel bei dem ich vor Wut scheumen würde.. mein Kind verprügelt andere.. oder heulen würde hysterisch übervorsichtig wär, wenn ich weiß meinem Kind ist was schlimmes passiert und ich konnte es nicht verhindern.
    Aber sollten Eltern nicht irgendwann ein Glas Tee trinken, sich als Eltern zusammensetzen, selbst zur Beratungsstelle gehen, was auch immer tuen damit sie Verständnis für dieses außerirdische Verhalten kriegen und mit ihrem Kind einen Weg finden können?

    Ich wünsche es mir zumindest irgendwann ansatzweise so sein zu können.

    Swollen schrieb:


    Aaaaber.. ja u18 jährige sind schwierig, stürmisch, selbst emotional, es fehlt der rückblick usw. aber dürfen sie das nicht auch? Sollte nicht die Kommunikationsstärke, Ruhe usw bei den Eltern liegen?
    Ich versuche mir grade irgendetwas vorzustellen was mein Kind später anstellen könnte, etwas bei dem ich nicht nach paar Tagen oder Wochen der Meinung bin ich sollte der Erwachsene sein und halbwegs sinnig reagieren zu lernen, aus eigener Initiative... Es gibt sicher viel bei dem ich vor Wut scheumen würde.. mein Kind verprügelt andere.. oder heulen würde hysterisch übervorsichtig wär, wenn ich weiß meinem Kind ist was schlimmes passiert und ich konnte es nicht verhindern.
    Aber sollten Eltern nicht irgendwann ein Glas Tee trinken, sich als Eltern zusammensetzen, selbst zur Beratungsstelle gehen, was auch immer tuen damit sie Verständnis für dieses außerirdische Verhalten kriegen und mit ihrem Kind einen Weg finden können?

    Ich wünsche es mir zumindest irgendwann ansatzweise so sein zu können.


    das wünsche ich dir und allen eltern der welt von herzen. es setzt halt nur auch voraus, dass die eltern weitgehend mit sich im reinen sind. und leider gibt es generell, eltern oder nicht, gar nicht mal so viele menschen die das sind.

    ich versuche es jetzt doch mal an einem beispiel deutlich zu machen. ich hab mit 13 meiner mutter was erzählt, was mir schlimmes passiert ist, weil ich dachte, sie ist mir bei sowas vielleicht näher als mein vater, sie hat immer gesagt, ich kann mit allem zu ihr kommen, war eine tolle, starke mutter etc. es hat mich richtig, richtig viel überwindung gekostet, ich hab mich bemüht, so sachlich und neutral wie möglich zu erzählen. meine mutter hat mich - so hab ich es damals empfunden - angeschaut, als wäre ich irgendein ekelhaftes insekt und hat nur gesagt, ich soll mich nicht so anstellen, ich hätte da bestimmt was falsch verstanden.

    ich hab daraufhin nie wieder mit ihr über irgendwas geredet, was mich emotional berührt hat. unser verhältnis ist bis heute liebevoll-distanziert, im sinne von, wir nehmen uns mal in den arm, aber sie weiß so gut wie nichts über mein gefühlsleben. wir können über politik oä wunderbar diskutieren, aber bis heute mag ich keinen kommentar zu irgendeinem meiner emotionalen themen hören. sie merkt natürlich auch, dass etwas zwischen uns verrutscht ist, aber immer wenn sie fragt, gehe ich drüber weg. denn für mich ist das thema inzwischen durch. ich denke nach wie vor, dass sie so als mutter nicht hätte reagieren sollen. und ich wünsche jedem eine andere reaktion. aber meine mutter ist in einer familie aus alkoholiker und tablettenabhängiger groß geworden, täglich mit dem gürtel durchgeprügelt, musste sich im prinzip ab einem alter von 8 alleine um sich kümmern, und konnte nur recht früh zu ihrer großen schwester abhauen. und meiner ansicht nach hat sie das nie richtig verarbeitet.

    wenn ich sie heute sehe, sehe ich eine frau, die extrem tough und erfolgreich ist, aber emotional zutiefst unglücklich. und das tut mir für sie so leid, dass ich ihr das verhalten damals nicht mehr übel nehmen kann. denn natürlich liebe ich sie und würde sie gern zufrieden sehen. ich habe andererseits aber auch nicht nur aus mitleid ein nahes verhältnis zu ihr, so funktioniert das dann halt doch nicht. vielleicht könnte ich aber mehr nähe haben, wenn ich ihr nochmal die chance gegeben hätte, sich mit mir und der verletzung, die sie mir damals zugefügt hat, auseinanderzusetzen.

    jetzt kann man sagen, ja pech, sie als mutter hätte das anders machen müssen, ich kann da nichts dafür. aber aus heutiger sicht tut es mir sehr leid, dass ich ihr auch keine chance mehr geben wollte, bis es dann so weit war, dass ich mit dem ganzen thema komplett durch war. es ist leider nicht so, dass einen die beziehung zu den eltern kalt lässt. nicht mal dann, wenn man da nichts mehr erwartet. und wenn ich über sie nachdenke, ist das einzige gefühl ein innerliches seufzen und bedauern über viele verpasste chancen. das wünsche ich niemandem - es ist viel schöner, wenn man an die eltern denkt mit einem warmen gefühl. vorausgesetzt, dass sie nicht wirklich grundlegendes verbockt haben wie zb prügeln, venachlässigen oä.
    deswegen würde ich jedem raten, falls man irgendwie kann, das gespräch zu suchen, auch wenn man dafür mal ganz "unkindlich" kommunikationsstärke zeigen und auf die eltern zugehen muss. denn ganz ehrlich, wenn es dann zu spät ist und man die brücke abgebrochen hat, tut es einem doch auch immer weh.
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    //william boyd//


    Schöne Wort solaine.

    Dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen.

    Davon abgesehen..
    Irgendwie.. ich hoffe das entgleitet dem Thema nicht zu sehr..
    Familie kann so frustrierend sein. Ich hatte kürzlich eine Notsituation wo ich über mehrere Tage einfach ohne groß bla und planen Hilfe brauchte. Nichts mit SVV. Gab einfach etwas was ich logistisch nicht selbst regeln konnte, nicht vorhersehen konnte, kein Aufschub war möglich.
    Die Familie meines Freundes stand sofort im Rahmen des möglichen parat. Kein Fragen, kein aber. Meine Kollegen standen sofort parat. Kein Fragen kein aber.
    Und ich dachte so.. ich will das nicht alles auf wenige Personen abwälzen, vllt kann ja meine Familie (nicht Eltern, etwas entfernter) mir auch helfen.. "Hmm ja also das ist jetzt aber.. ach kannst du das nicht selbst..? ach ja ja dann muss ich mal gucken.."
    Ohne zu erklären worum es geht natürlich schwer nachvollziehbar ob die Reaktion gerechtfertigt war. Aber das war einfach irgendwie typisch. Selbe Anfrage klar und deutlich "ich brauche Hilfe jetzt".

    Manchmal wenn ich höre, dass jemand Probleme hat und sage "ok dann übernachtest du hier, und wenns ein Monat ist. es ist ok. wirklich. ernsthaft. ja!!" denk ich mir, ich müsste es nciht sagen, das wäre klar, derjenige kann ja auch fragen. aber leider ist im Zwischenmenschlichen wenig klar.
    Es ist immer ein deuten, immer situationsabhängig, es spielt immer viel rein.

    Um zum Thema zurückzukommen. Schon allein auch aus dem Grund lohnt es sich vllt auch 10 Versuche zu machen. Vllt ging 9x etwas schief. und beim zehnten mal fällt ein satz über den eine person länger nachdenkt und einen ersten hauch von verständnis bekommt.

    Falls man denn soviel investieren möchte.

    Swollen schrieb:

    Sollte nicht die Kommunikationsstärke, Ruhe usw bei den Eltern liegen?
    [...]
    Aber sollten Eltern nicht irgendwann ein Glas Tee trinken, sich als Eltern zusammensetzen, selbst zur Beratungsstelle gehen, was auch immer tuen damit sie Verständnis für dieses außerirdische Verhalten kriegen und mit ihrem Kind einen Weg finden können?

    Das wäre der Idealfall, ja. Aber um die geht es hier ja leider genau nicht. Ich möchte auch nicht sagen, dass die Kinder jetzt alle den Karren aus dem Dreck holen soll, den ihre Eltern nicht wahr haben wollen. Es geht mir auch nicht darum, dass den Eltern durch die Kinder toll geholfen wird. Es geht einzig und allein darum, wie es dem Kind geht und gehen könnte.

    Wenn es mir schlecht geht mit einer Kommunikationslücke, muss ich mir einfach die Frage stellen: Warum geht es mir schlecht damit? Was würde ich mir stattdessen wünschen? Ist es realistisch, dass ich das bekomme? Möchte ich die Energie aufwenden es zu ändern?
    Um mehr geht es nicht. Und diese Gedanken sind verdammt wichtig, die sollte man sich immer mal wieder machen und ich finde es ist dafür auch nie zu spät. Ich habe mich in einer Richtung zu einem kompletten Kontakabbruch durchgerungen. Seitdem fühle ich immer mal wieder hin, ob es immer noch das ist, was ich will, spüre eventuellen Zweifeln nach und überprüfe meine Entscheidung. Das ist mir einfach wichtig, damit ich nicht eines Tages da stehe und sage, was habe ich da gemacht, das war jugendlicher Irrsinn. Nein, es ist meine Entscheidung, die ich immer wieder auffrische, die ich immer wieder bekräftige, von der ich noch heute denke, dass sie richtig ist. Auch das kann einen nicht davor schützen, dass man später anders denkt, aber es kann einem helfen.
    Es tut weh, wenn man mit seinen Eltern nicht richtig kommunizieren kann, aber es tut mindestens genauso weh, wenn man später erkennt, dass man es hätte versuchen können und wollen. Für sich selbst.

    Es ist leider so, um es ganz platt zu sagen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und man mit dem Material arbeiten muss, dass einem zur Verfügung steht. Und es geht doch auch darum das beste für sich daraus zu machen. Und wenn das ist über den Schatten zu springen und auf jemanden zuzugehen und einer Sache noch eine Chance zu geben, wenn man eben denkt, dass es der richtige Weg wäre. Aber dazu muss man sich manchmal eben erstmal ein paar unangenehme Fragen stellen und vielleicht auch wenn man das Kind ist, doch mal der Erwachsene sein.
    Ich habe mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen nach meinem Beitrag. Aber ich finde es allgemein schwer den Universalratschlag zu geben.
    Eltern sind alle unterschiedlich. Genau wie die Gründe aus denen man anfängt und das was für die nicht nachvollziehbar ist, ist für einige hier eben normal.
    Umgekehrt ist eben so, als würde ein Elternteil trinken und für die erwachsene Tochter ist eben nicht nachvollziehbar warum die nicht aufhören können.
    Meine Mutter ist beim ersten Mal fast ausgerastet, hat mich festgehalten obwohl ich in mein Zimmer laufen wollte und hat mich mit Fragen bombadiert, fing an zu weinen und kontrollierte eine Zeit lang meine Arme. ( war 15) letzt kam sie auf die Idee -Oh ich könnt mal Acitas Arme abchecken- hrmpf ja dumm gelaufen...sie hielt mich zwar nicht fest, wollte wieder gefühlt 10 Millionen Fragen beantwortet haben und will wieder kontrollieren...nur weil es erst in den Osterferien nach fast 2 3/4 Jahren zum Rückfall kam und dann vor kurzem und dazwischen war NIX
    Stars are only visible in darkness
    (Imagine Dragons - Battle Cry)

    Ich werde immer an dich glauben, sowie du an mich geglaubt hast!

    Eine passende Reaktion auf SVV / psychische Probleme ist schwierig bis unmöglich (außerhalb von einem gewissen Fachkreis).
    Ich habe selber lange mit meiner Borderline-Störung gekämpft und war auch 4 Jahre mit einer Person mit der selben Störung zusammen. Früher dachte ich, dass es für das Umfeld doch wohl gar nicht so schwer sein kann einen vernünftigen Umgang damit zu finden. Mittlerweile denke ich das Gegenteil.
    Man sagt mir im allgemeinen ein gutes Einfühlungsvermögen nach. Meine Expartnerin habe ich trotzdem selten verstanden. Dabei hatten wir ja sogar die selbe Krankheit.
    Gerade im Verlauf meiner Therapie, in der ich mir Stabilität erarbeitet habe, habe ich gemerkt, dass Verständnis für eine psychische Krankheit nur schwer gelingt.
    Was für mich einfach und logisch ist, kann für den anderen nicht umsetzbar sein. Für mich war das Thema "radikale Akzeptanz" nach einer gewissen Zeit leicht machbar. Ich habe verstanden, dass schlimme Dinge geschehen und das Leben sich manchmal unendlich schrecklich anfühlen kann. Genauso war mir aber klar, dass es auch wieder schöner wird.
    Viele andere sind an diesem Punkt gescheitert. Ich habe geredet und versucht die Schwierigkeit dabei zu verstehen. Es gelingt mir bis heute nicht.
    Auch beim Bereich Essstörungen ist mir aufgefallen, dass es schwierig genug ist mich selber zu verstehen und Dinge, die mir helfen noch lange nicht bei jedem wirken. In meiner vorherigen Beziehung hatte ich eine Magersucht und meine Partnerin eine Bulimie. Ich habe das Gefühl vor einer Essattacke nie nachempfinden können. Eine passende Reaktion (die ja schon fast in den therapeutischen Bereich geht) war also fast unmöglich. Man hat ja hierbei auch mit seinen eigenen Gefühlen zu tun. Wenn ein Großeinkauf einfach verschwindet und das Geld knapp wird, dann macht es weder der Person mit der Essattacke noch dem gegenüber besonders viel Freude.

    Zusammenfassend will ich festhalten, dass Verständnis und der richtige Umgang als Angehöriger einer Person mit einer psychischen Krankheit sehr schwierig ist.
    Oft genug versteht man sich ja nicht mal selber.
    Bei mir war es so, dass ich bereits mit einigen Narben (Verbrennungen) mit meiner Familie ins Schwimmbad gegangen bin. Ich dachte, dass diese Narben noch halbwegs natürlich aussehen und keiner auf die Idee kommen könnte, dass ich mir diese Narben selbst zugefügt habe. Natürlich war ihnen durchaus bewusst, dass es mir psychisch nicht gut geht und somit lag auch der Verdacht nahe, dass ich dass eben doch selber war. Darauf angesprochen haben sie mich aber nie.
    Bis zu dem Tag, an dem ich dann angefangen habe mich am unteren Handgelenk zu schneiden. Da hat dann meine Mutter doch die ein oder Andere Narbe aufblitzen sehen und mich darauf angesprochen.
    Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Mir wurde heiß und eiskalt zur selben Zeit. Letztendlich blieb sie aber ruhig.
    Viellicht auch nicht zuletzt, weil ja der Verdacht schon da war. Sie hat mir halt gesagt, dass sie sich sorgen mache, dass ich ihr doch bitte das "Werkzeug" geben solle mit dem ich mir das angetan habe um ruhig schlafen zu können. Am nächsten Tag haben wir dann alle ganz sachlich darüber geredet.

    Die Reaktionen Meiner Freunde/Bekannten vielen jedoch viel unterschiedlicher aus, hier mal drei Beispiele:

    1.: Ich dachte er wüsste bescheid und hab einfach die Ärmel hochgekrempelt und ihn gefragt ob es ihn denn stören würde (wir saßen allein am Tisch). Er fragte nur "ob mich was stört?" doch da wars schon zu spät. Ich hab gemerkt, ok, da is wohl was nicht angekommen was ich versucht habe ihm mehr oder weniger durch die Blume mitzuteilen und er sprang schon vom Tisch auf und meine "Woooaaaa, was hast du denn da gemacht!?!?!?!?!". Hab ihm dann gesagt er solle sich erstmal beruhigen. Hab ihm gesagt, dass ich davon ausging, dass er davon bescheid wisse. Hab mich dann entschuldigt, ihn da jetzt so schockiert zu haben, hab ihm aber auch gesagt, dass er sich da keine Sorgen machen muss. Gerade ist die Situation so, dass er zwar immer noch nicht versteht warum ich das tue (was auch völlig in Ordnung ist. Das kann ich ja unmöglich von Ihm verlangen) aber er steht nach wie vor hinter mir und hängt das auch nicht an die große Glocke.

    2.: Er wusste, dass es mir psychisch nicht gut geht und kam selbst mit dem Satz: "Naja, wenigstens verletzt du dich nicht selbst.". Hab daraufhin nur mit mit Schulterzucken reagiert. Dann wusste er auch schon bescheid. Wir haben uns ebenfalls sachlich darüber unterhalten und er hat mir gesagt, dass er früher ebenfalls diese Problem hatte und was ihm geholfen hat. Auch mit Ihm hab ich nach wie vor besten Kontakt.

    3.: Dieser Freund hatte bereits Erfahrungen mit SVV da er mal für eine gewisse Zeit in einer Psychiatrie gearbeitet hat. Ohne dass er über mich bescheid wusste, hat er mir so zu sagen durch die Blue mitgeteilt, dass er das nicht verstehen kann, merkwürdig findet und auch sonst solche Leute nicht gerade "anziehend" findet. Da ich Ihn aber auch zu meinem engeren Freundeskreis zähle, habe ich es Ihm auch irgendwann gesagt, bzw. gezeigt. Seine Reaktion war zunächst Rückzug. Es sah so aus, als konnte er gar nicht glauben was er da gesehen hat. Er Musste tatsächlich zweimal hinschaun. Doch auch er ist jetzt einer von denen vor denen ich mich nicht mehr verstecken muss.

    Ich war auch letztens auf einer "Großveranstaltung" im T-Shirt unterwegs. Keine negativen Kommentare. Klar. Krumme Blicke. Aber damit kann ich leben. Ich wurde auch mal darauf angesprochen. Das Gespräch verlief aber auch sehr sachlich und ohne Vorurteile.

    Was ich letztendlich sagen will, Reaktionen können derartig unterschiedlich ausfallen, aber meiner Erfahrung nach wird man heut zu Tage nicht mehr so schnell verurteilt und ausgestoßen. Klar, als Elternteil ist das nochmal was ganz anderes. Ich denke es ist am besten einfach zu versuchen selbst ruhig zu bleiben. Für Eltern ist der Schock mindestens genau so groß wie für einen selbst. Das Wichtigste in meinen Augen ist, den Angehörigen klar zu machen, dass nicht sie die Ursache bzw die Schuld dafür tragen für das, was man da macht.

    liebe Grüße,
    black-soul
    Ich finde es schade, dass unsere Gesellschaft da immer noch mit Anfeindung reagiert. Ich frage mich, ob einige überhaupt wissen, wie schwer das für einen selbst zu ertragen ist.
    Man hat es sich ja nicht ausgesucht.

    Auf Dauer ist es auch kein schöner Zustand. Ich träume jede 2. Nacht davon, dass meine Mutter die Narben sieht und sich hysterisch aufregt (Neben den anderen Träumen, in denen ich erschossen werde oder einfach versage)
    Das macht auf Dauer echt keine Freude jede Nacht davon zu träumen.
    Aber ihre Reaktion war damals einfach zu heftig. Neulich als sie auch wieder etwas sah, war sie auch wieder dementsprechend hysterisch. Ich hatte zweideutige Wunden am Bein.
    Ihre Reaktion "Ich rufe jetzt sofort in der Psychiatrie an."
    Hat man Lust sich dann noch zu öffnen? Nein. Ich konnte ihr die Sache dann noch recht glaubhaft damit vermitteln, dass ich mir "Nur" das Bein aufgekratzt hatte. Sie hat es geschluckt. Aber ich glaube, sie wollte das auch schlucken und das andere nicht wahr haben..
    Danach war sie sehr pedantisch was meine Arme und Beine angeht und hat offenbar nicht geschnallt, dass es auch andere Stellen gibt.

    Ich könnte ihr das nie sagen. Sie würde das nicht verstehen und ich möchte ihr irgendwo auch die seelischen Schmerzen ersparen.
    Mir liegt grade eine sehr provokative Frage im Mund. Ich mein es aber gar nicht provokativ, sondern einfach als Frage.

    Diejenigen, die Angst vor der Reaktion anderer haben, wieso macht ihr das SVV an sichtbaren Stellen?

    Lina und Moderatoren bitte sagt mir Bescheid wenn es off-topic ist bzw löscht den Post einfach.

    Ich will damit keineswegs sagen, dass verstecken besser wär und dass man wenn man Angst vor den Reaktionen hat einfach auf andere Stellen ausweichen soll.
    Zu lernen negative Reaktionen auszuhalten und angebracht zu beantworten und zu sich zu stehen ist mit Sicherheit der zentrale Selbsthilfepunkt.

    Und wenn man einmal an Körperstelle xy angefangen hat, gehört diese Körperstelle vllt irgendwann zum Ritual. Aber warum war es beim ersten Mal dort?

    Ging es nicht irgendwo auch mal darum eine Reaktion auszulösen? Zuneigung zu erleben selbst wenn es diese verdrehte hysterische ist die einen dann manchmal erwartet?

    Ich hab meine Narben zum Großteil an Stellen, die nur der ein oder andere Arzt mal sieht. Von daher frag ich als unwissender.
    Ich hab durchaus viele Narben mit der mehr oder minder unterbewussten Hoffnung fabriziert, dass es jemand sieht, aber das richtete sich meistens an Partner.

    Ich frage mich um irgendwo den Selbsthilfegedanken wieder einzubringen.. Wenn man sich selbst zugestehen kann, dass man eine Reaktion wollte, gehört es dann vllt einfach zum Verantwortung übernehmen Reaktionen auszuhalten und zu lernen soweit möglich adequat damit umzugehen? Nicht dass man jede Reaktion schön färben könnte wenn man sich nur genug anstrengt..
    Da ich hier bereits einmal ermahnt wurde, weil man keine Tipps zum verstecken von Wunden geben soll möchte ich mich nicht ausführlich äußern.

    Ich habe es nie an sichtbaren Stellen gemacht.
    Als ich 14 war rutschte mein T shirt nach oben. Ich hatte mit meiner Mutter herum gealbert und sie sah es.

    Beim letzten Mal war es am Bein und sie kam durch Zufall dran und merkte die unebene Stelle mit der Hand.
    Auch jetzt nutze ich Stellen an denen man nichts sieht. Füße und Oberarm.
    Nein, ich habe nie gesch****, um Reaktionen auszulösen oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Im Gegenteil. Ich finde es zum <X brechen wenn ich Artikel lese oder Leute sehe, die das nur aus positiver Aufmerksamkeit machen (ist meine Meinung, hoffentlich greife ich jetzt niemanden an). Das suggeriert das Bild durch das dann die meisten denken: SSVler machen das nur für Aufmerksamkeit anderer.
    Ich wollte nie Zuneigung von außen. Ich mache das still und heimlich für mich und ich glaube, ich würde mich eher Fremden entblößen, als das jemand meine Narben sieht.
    Im Gegenteil. Ich war als es dann jemand sah extrem peinlich berührt, beschämt usw. Da war nichts aber auch nichts positiv. Ich wäre damals am liebsten versunken und schon gar kein Genuss oder Selbsterfüllung.

    Ich wollte NIE das es jemand sieht. Selbst in der Partnerschaft müsste echt einiges passieren, dass ich das offen zugebe. Das SSV ist meine intimste, privateste Seite an mir und auch die angreifbarste und verletzlichste. Das ist mein Geheimnis. Die dunkele Seite an mir.

    Deshalb finde ich es unpassend überhaupt von Reaktion zu reden. Nicht jeder will doch eine Reaktion. Nicht jeder ist bereit seine Narben offen zu tragen. Daher würde ich das auch nicht als Therapieerfolg sehen dazu zu stehen.

    Das ist wie mit dem Tod an sich. Manch einer kann über Verstorbene reden, andere nie und dann ist es eben auch okay.

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