Hallo,
ich versuche mal eine kurze Zusammenfassung zu machen. 2010 hab ich meine Ausbildung zur Buchhändlerin angefangen, damals hat es mir auch Spaß gemacht und ein Studium hab ich mir nicht zugetraut. Seit ich die Ausbildung 2013 abgeschlossen habe war mir klar, dass ich nicht in dem Beruf bleibe. Mein Ziel war immer ein Studium. Aber gleichzeitig bin ich auch die ganze Zeit immer wieder in stationärer Behandlung und weil klar wurde, dass stationäre Intervalltherapie und ein Studium beginnen nicht funktioniert, hab ich den Job erstmal weitergemacht. Mein Chef ist tolerant und hat die Klinikaufenthalte immer mitgemacht.
Seit dem letzten Mal Klinik Anfang des Jahres hat sich einiges verändert. Eine neue Diagnose, die gestellt wurde und dadurch, dass ich das erste Mal so stabil war, dass wir etwas inhaltlich arbeiten konnten, ist vieles hochgekommen, viel mehr Zugang zu Gefühlen etc.da. Dadurch geht es mir schlechter, was verständlich ist, aber das Problem ist, dass es mir zunehmend schlechter geht. Seit einem Monat hangel ich mich von Tag zu Tag, weiß nicht wie ich mir ein lebenswertes Leben aufbauen kann, wie ich das aushalten kann mit all dem was aufgewühlt wurde, mit der Diagnose und allem was sich offenbart hat.
Heute war ich in der Klinik zum Gespräch und für Oktober ist eine neue Aufgabe geplant. Eigentlich war nächstes Jahr Traumakonfrontation geplant, jetzt sagt die Therapeutin, es werden sicher noch mehrere Aufenthalte notwendig sein und Konfrontation ist erstmal nicht machbar so wie es mir geht.
Das Problem ist die Perspektivlosigkeit und die Arbeit: Ich bin jemand, der arbeiten _muss. Ohne was zu tun fühle ich mich furchtbar, es macht mir viel Angst. Ich tue mich sowieso sehr schwer damit anzunehmen, dass ich krank bin und nicht voll leistungsfähig, überschätze mich oft, habe immer den Anspruch funktionieren zu müssen.
Inzwischen ist jedoch mein Job und der Betrieb ein großes Problem. Mein Chef gibt keine Aufgaben ab, es ist nichts zu tun, die meiste Zeit stehe ich nur rum und bin heillos unterfordert. Ich fühle mich nutzlos und nichts macht mir noch Spaß daran. Wenn ich arbeiten gehe, raubt es mir die Kraft, die ich eigentlich für mich brauche und mich wieder stabil zu bekommen. Dazu kommt, dass die Buchhandlung eine Fachbuchhandlung ist, und ich mich immer schwerer damit tue, mich in diesem Umfeld zu bewegen: Die Art von Kunden, meine Kollegen, die Themen, ich stehe gar nicht dahinter.
Derzeit steht jeden Tag im Raum, ob ich mich akut einweisen lassen muss. Deshalb bin ich die Woche erstmal krankgeschrieben und eigentlich war ich mir sicher, dass es eine Perspektive ist, mich auf Dauer krankschreiben zu lassen und dann ehrenamtlich etwas zu machen, damit ich trotzdem eine Aufgabe habe. Ich merke einfach, dass ich jetzt seit so vielen Jahren diese Arbeit "aushalte", weil sie gut für die Therapie ist, aber die Kraft schwindet mehr und mehr und ich brauche im Alltag etwas anderes, etwas Sinnvolles. Ich will nicht mehr für stationäre Aufenthalte alle 6-8 Monate den Rest meines Lebens danach ausrichten und etwas machen, das mich unglücklich macht.
Ich weiß einfach nicht was richtig ist:
Die Arbeit raubt mir alle Kraft derzeit (und mein Chef ist von der erneuten Krankschreibung wenig begeistert, was ich gut verstehen kann) und ich hab aber auch so eine Angst nicht mehr zu arbeiten.
Einen neuen Job suchen? Wie soll das gehen, wenn ich immer wieder in die Klinik muss und der nächste Aufenthalt schon im Oktober ist? Wer macht das mit? Bis dahin krankschreiben lassen und dann weitersehen? Die Arbeit bis dahin irgendwie durchziehen, damit ich den Job nicht verliere? Oder Studium nächstes Jahr und in den Semesterferien in die Klinik? Und bis dahin?
Ist jetzt doch länger geworden als ich dachte. Mein Kopf ist übervoll.
Vielleicht hat jemand Gedanken dazu.
Liebe Grüße,
disarming
ich versuche mal eine kurze Zusammenfassung zu machen. 2010 hab ich meine Ausbildung zur Buchhändlerin angefangen, damals hat es mir auch Spaß gemacht und ein Studium hab ich mir nicht zugetraut. Seit ich die Ausbildung 2013 abgeschlossen habe war mir klar, dass ich nicht in dem Beruf bleibe. Mein Ziel war immer ein Studium. Aber gleichzeitig bin ich auch die ganze Zeit immer wieder in stationärer Behandlung und weil klar wurde, dass stationäre Intervalltherapie und ein Studium beginnen nicht funktioniert, hab ich den Job erstmal weitergemacht. Mein Chef ist tolerant und hat die Klinikaufenthalte immer mitgemacht.
Seit dem letzten Mal Klinik Anfang des Jahres hat sich einiges verändert. Eine neue Diagnose, die gestellt wurde und dadurch, dass ich das erste Mal so stabil war, dass wir etwas inhaltlich arbeiten konnten, ist vieles hochgekommen, viel mehr Zugang zu Gefühlen etc.da. Dadurch geht es mir schlechter, was verständlich ist, aber das Problem ist, dass es mir zunehmend schlechter geht. Seit einem Monat hangel ich mich von Tag zu Tag, weiß nicht wie ich mir ein lebenswertes Leben aufbauen kann, wie ich das aushalten kann mit all dem was aufgewühlt wurde, mit der Diagnose und allem was sich offenbart hat.
Heute war ich in der Klinik zum Gespräch und für Oktober ist eine neue Aufgabe geplant. Eigentlich war nächstes Jahr Traumakonfrontation geplant, jetzt sagt die Therapeutin, es werden sicher noch mehrere Aufenthalte notwendig sein und Konfrontation ist erstmal nicht machbar so wie es mir geht.
Das Problem ist die Perspektivlosigkeit und die Arbeit: Ich bin jemand, der arbeiten _muss. Ohne was zu tun fühle ich mich furchtbar, es macht mir viel Angst. Ich tue mich sowieso sehr schwer damit anzunehmen, dass ich krank bin und nicht voll leistungsfähig, überschätze mich oft, habe immer den Anspruch funktionieren zu müssen.
Inzwischen ist jedoch mein Job und der Betrieb ein großes Problem. Mein Chef gibt keine Aufgaben ab, es ist nichts zu tun, die meiste Zeit stehe ich nur rum und bin heillos unterfordert. Ich fühle mich nutzlos und nichts macht mir noch Spaß daran. Wenn ich arbeiten gehe, raubt es mir die Kraft, die ich eigentlich für mich brauche und mich wieder stabil zu bekommen. Dazu kommt, dass die Buchhandlung eine Fachbuchhandlung ist, und ich mich immer schwerer damit tue, mich in diesem Umfeld zu bewegen: Die Art von Kunden, meine Kollegen, die Themen, ich stehe gar nicht dahinter.
Derzeit steht jeden Tag im Raum, ob ich mich akut einweisen lassen muss. Deshalb bin ich die Woche erstmal krankgeschrieben und eigentlich war ich mir sicher, dass es eine Perspektive ist, mich auf Dauer krankschreiben zu lassen und dann ehrenamtlich etwas zu machen, damit ich trotzdem eine Aufgabe habe. Ich merke einfach, dass ich jetzt seit so vielen Jahren diese Arbeit "aushalte", weil sie gut für die Therapie ist, aber die Kraft schwindet mehr und mehr und ich brauche im Alltag etwas anderes, etwas Sinnvolles. Ich will nicht mehr für stationäre Aufenthalte alle 6-8 Monate den Rest meines Lebens danach ausrichten und etwas machen, das mich unglücklich macht.
Ich weiß einfach nicht was richtig ist:
Die Arbeit raubt mir alle Kraft derzeit (und mein Chef ist von der erneuten Krankschreibung wenig begeistert, was ich gut verstehen kann) und ich hab aber auch so eine Angst nicht mehr zu arbeiten.
Einen neuen Job suchen? Wie soll das gehen, wenn ich immer wieder in die Klinik muss und der nächste Aufenthalt schon im Oktober ist? Wer macht das mit? Bis dahin krankschreiben lassen und dann weitersehen? Die Arbeit bis dahin irgendwie durchziehen, damit ich den Job nicht verliere? Oder Studium nächstes Jahr und in den Semesterferien in die Klinik? Und bis dahin?
Ist jetzt doch länger geworden als ich dachte. Mein Kopf ist übervoll.
Vielleicht hat jemand Gedanken dazu.
Liebe Grüße,
disarming
For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
And we are freedom fighters. For now...
(The Tunics)
ToWriteLoveOnHerArms
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(The Tunics)
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