Immer mehr wie die eigene Mutter (Familien Leben)

      Immer mehr wie die eigene Mutter (Familien Leben)

      Hallo zusammen,
      Es ist schon recht lange her das ich hier geschrieben habe. Doch in letzter Zeit merke ich immer mehr wie ich falle. Eigentlich ist alles tolle gewesen. Ich habe zwei tolle Kinder ein super Ehemann der mich unterstützt wo er nur kann. Ich mache meine Ausbildung weiter trotz Kleinkind. Doch ab da fing es an zu bröckeln. Ich musste wegen der Schwangerschaft ein Schuljahr aussetzen und habe dann im letzen Sommer weiter gemacht. Meine neuen Klassenlehrer kann ich aus dem Jahr vorher. Ich kam nicht so recht mit den beiden. Ich hatte ein gutes Zeugnis und man sah null Probleme. Doch ich bin in zwei Fächern sehr abgefallen wo vorher eine 2+ stand habe ich nun eine 4- mit dem Hinweis zu mir das ich nicht Fachlich bin. In dem anderen Fach wo immer eine 3 stand nun eine 5 sogar durch die Prüfung und die Nachprüfung bin ich gefallen. Ich verstehe das nicht. In den gleichen Themen wo ich sonst immer eine 3 hatte nun eine 5 kann ich wirklich so schlecht geworden sein? Alle anderen Fächer sind weiterhin bei 2 ein paar wenige 3 was okay ist für mich. Das so zu der Ausbildung. Doch privat ist der schlimmste Abfall für mich. Ich bin ständig nur gereizt und Lust los lasse meine Laune an meinen Kindern aus im Sinne von nur meckern und leider oft ungerecht sein. Das tut mir so leid ich will das nicht. Ich habe es doch selbst erlebt wie es war. Ich will nicht so sein wie meine Mutter es war. Nie hat sie was mit uns gemacht immer waren wir nur eine Last. Ich will das nicht. Doch ich merke wie ich mich immer mehr zurück ziehe. Liege mehr im Bett wie das ich irgendwas mache und wenn nicht bin ich so oft ungerecht.

      Mein Höhepunkt war gerade als ich meinem Kleinkindern Body zumachen wollte und es einfach nicht geklappt hat. Ich bin richtig wütend geworden habe gemeckert und versucht den Body zu zu machen. Es sah wohl sehr grob aus die große (4) hat geschrien stop das tut doch weh. Da habe ich gemeckert das ich einfach aus der Situation muss. Sonst wäre noch wütender geworden. Also habe ich beide raus aus dem Zimmer die Tür zu. Beide wissen natürlich nicht was los ist und weinen. Die Tür ist zu und ich weine. Es tut mir so leid. Ich will so nicht sein. Ich will nicht wie meine Mutter sein zu meinen Kindern.

      Meinem Mann gegenüber bin ich oft ungerecht gegenüber. Er unterstützt mich wirklich gibt mir Ruhe so wie jetzt doch ich kann ihm einfach nichts zurück geben gerade.

      ich weiß einfach nicht was los ist mit mir. Ich merke nur wie es mir immer schlechter geht und ich da einfach nicht rauskomme. Sobald andere Menschen um mich rum sind bin ich die vorzeige Frau und vor allem Mutter. Doch ich weiß das so nicht sein sollte.

      Ich bin seit über 5 Jahren weg vom SVV doch seit der letzten Prüfung am Dienstag denke ich ständig dran mich einfach nur verletzt zu wollen oder anders bestrafen zu wollen. Nicht nur wegen der Prüfung sondern wegen so viel Kleinigkeiten.

      Ich habe Angst diese Dinge anzusprechen bei meinem Mann. Nicht weil er mir nicht helfen würde sondern weil ich mich so nicht sehen will. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß nur das es so nicht weiter gehen darf.

      Ich habe deswegen so viel Angst davor zu werden wie meine Mutter weil so viel Gewalt meine Kindheit war und ich will das nicht. Ich lehne Gewalt ab. Aber das was ich mache dieses ständig meckern ohne das sie wissen warum ist ein Schritt in diese Richtung die ich nicht will.

      Sorry für so viel Text. Ich bin gerade einfacher überfordert. Vielleicht habt ihr Tipps?
      "Du bist ein Idiot! Hörst du mich du hast sie in einen menschlichen Körper gesteckt sie wird wahnsinnig!"
      Filmzitat aus: Das letzte Einhorn


      "Ohja die Vergangenheit kann w*h tun. Aber wie ich es sehe läuft man entweder davon… oder man lernt davon!"
      Filmzitat aus: König der Löwen :love:
      Hallo Glücksgefühl,

      du hast doch einen Nick-Namen hier, der sehr sehr positiv klingt. Jedenfalls verbinde ich mit "Glücksgefühl" etwas sehr Positives, es ist nur nicht immer da, wenn ich es gerne hätte. So scheint es ja im Moment bei dir auch zu sein.

      Ist es denn das Absacken in der Ausbildung, das dich gereizt und unzufrieden sein lässt? Das lese ich jedenfalls so aus deinen Zeilen. Wenn du mal in einer ruhigen Minute in dich hineinhörst, kannst du denn einen richtigen Grund entdecken, weshalb deine (früher so positive) Leistung jetzt abgesackt sein könnte? Ein Jahr raus aus dem Lernprozess kann schon viel bewirken.
      Dazu hast du 2 kleine Kinder, sicherlich 2 Goldstücke, die du von ganzem Herzen liebst. Nur auch Kinder können Arbeit, Anstrengung und Stress bedeuten, insbesondere wenn sie so klein sind wie deine. Die Entlastung durch deinen Mann mag zwar hilfreich sein, aber letztendlich wird der Familientrubel dich doch erreichen und dein Lernen beeinträchtigen.

      Ich kann nicht genau lesen, wie alt dein 2 Nachwuchs ist, aber Windeln sprechen für noch recht klein. Wie hast du denn überhaupt die Geburt des Zweiten und die Zeit danach empfunden? War da auch schon Gereiztheit und Stress für dich angesagt? Oder auch so was wie Niedergeschlagenheit nach der Geburt? Ich meine sowas wie Wochenbettdepressionen, wo eine fachlich fundierte Unterstützung sicher sehr hilfreich wäre. Ich hab keine Kinder, daher ist das eher Theorie :) .

      In Summe würde ich jedoch nicht gleich alles auf "ich werd so wie meine Mutter" schieben. Stress und aktuelle Überforderung durch Kinderbelastung und Lernen sind keine leichte Sache. Hats du denn mal an so was wie Familienberatung gedacht, vielleicht haben die einfach ein paar gute Tipps, die für dich die momentane Situation leichter machen.

      Ganz wichtig erscheint mir für dich, deinen Mann und deine Kinder(!), könntest du oder ihr einfach vielleicht auch mal ein paar Tage irgendwie abschalten, Luft holen und durchatmen, runter kommen? Zwei / drei Tage Auszeit aus der Alltagsmühle können Wunder bewirken. Oder eben regelmäßige Spaziergänge, bei denen du deine Seele baumeln lassen kannst.

      Dein Mann und deine Kinder werden es dir danken ... und sich über die "neue" und "veränderte" Mama freuen.
      Und das ist dann auch eine Energiequelle für dich.

      lg Elfenspiegel
      Hallo du,
      Ich bin selbst Mutter. Meine Tochter steckt gerade mitten in den "terrible two" und auch ich kann nicht immer gelassen und geduldig sein (wer kann das schon?...) Aber das ist ok, auch damit müssen Kinder umgehen lernen. Auch Eltern haben manchmal Stress, so wie Kinder eben manchmal bockig sind. Mir ist es wichtig, mich zu entschuldigen, wenn ich wirklich im Unrecht war.
      Ich stelle manchmal auch Ähnlichkeiten zwischen mir und meiner Mutter fest, die mir mal mehr und mal weniger gefallen.
      Ich finde es auch nachvollziehbar, dass deine Leistungen in der Ausbildung jetzt mit Kindern nicht mehr so sind wie vorher und auch, dass dich das ärgert. Aber du musst dich neben der Ausbildung ja auch noch um deine Familie kümmern. Machst du die Ausbildung denn in "Vollzeit"?
      Ich studiere und merke schon, dass ich mit Kind nicht mehr so viel schaffe wie ohne uEventuell lohnt es sich mit betreffenden Lehrern das Gespräch zu suchen...
      In Hinblick auf meine psychische Stabilität muss ich auch darauf achten, jeden Tag auch Zeit nur für mich zu haben - das brauche ich eben. Ich weiß das und kann mir diese Zeit zum Glück nehmen und inzwischen auch eingestehen.
      Wenn du magst, können wir uns gerne privat weiter austauschen.
      Entschuldigt bitte das ich erst jetzt schreibe.
      Es war hier gerade eine Menge los ich bin einfach nicht dazu kommen.
      Erst einmal danke das ihr euch die Zeit genommen habt.

      @'Elfenspiegel zu deinen Fragen mein Sohn ist 1,6 Jahre alt also hast du recht noch recht klein.
      Ob es der Leistungsabfall in der Ausbildung ist der mich so Frustriert weiß ich gar nicht wirklich. Mir war klar das es schlechter sein wird, so mit zwei Kindern.
      Außerdem wird es ja auch im verlauf der Ausbildung nicht unbedingt einfacher.
      Aber natürlich ärgert es mich wenn ich ehrlich bin. Zu mal die Aussagen von meinem Ehemaligen Lehrer mich echt nervt.

      Zu der Geburt meines Zweiten Sohnes. Ich würde sagen das ist ein ganz anderes Thema. Ich hatte bei beiden Geburten kein Glück.
      Was schon in der Schwangerschaft anfing setzte sich mit der Geburt vor.
      Ich kann zwar leider auch nicht bestätigen das einem die Liebe durchfährt nach der Geburt aber eine Wochenbettdepression hatte ich auch nicht.
      Durch die Schwere Geburt war ich glaube ich einfach nur erleichtert das es endlich vorbei ist weswegen ich die Tiefe Liebe nicht gleich gespürt habe.

      @ SoRaya Ich stimme dir zu das Entschuldigung auch für mich wichtig ist. Ich Kommuniziere es auch mit meinen Kindern wenn ich ungerecht war.
      Klar die große (4) wird es sehr viel besser verstehen wie der kleine (1,6) aber dennoch gehört es für mich dazu.
      Ja ich mache die Ausbildung in Vollzeit. Es ist eine Schulische Ausbildung und so kurz vor den Prüfungen hat Corona natürlich nicht dazu beigetragen sich gut vorbereitet zu fühlen.
      Mit meinen alten Lehrer war das sprechen überflüssig. Vielleicht habe ich mehr glück im neuen Schuljahr (nächster Abschnitt der Ausbildung) mit meinem neuen Lehrer.

      Ihr habt natürlich beide recht das ich auch Zeit für mich beziehungsweise Zeit mit der Familie verbringen soll.
      Manchmal ist das leider nur nicht so einfach.

      Ich habe gestern mit meinem Mann etwas darüber gesprochen und er meinte das er sich manchmal als Alleinerziehender Fühlt weil ich mich so oft rausziehe aus dem Alltag. Vor allem dann wenn ich "frei" habe.
      Ich bin oft dann lange wach schlafe dadurch lange. Das ist meine Freie Zeit. Aber es stört mich selbst doch ich schaffe es irgendwie nicht zu ändern.
      Und da ist die vergleich zu meiner Mutter. Ich kann mich nur dran erinnern wie meine Mutter geschlafen hat oder es gab "ärger" egal in welchen Umfang. Schön war es jedenfalls nicht.
      Erst verbringt sie keine Zeit mit uns und dann gab es nur "ärger".
      Ich möchte nicht das meine Kinder sich an sowas Erinnern. Doch das zu ändern fällt mehr sehr schwer auch wenn ich weiß das ich genau das machen muss um etwas zu ändern.
      Nur fällt es mir so schwer obwohl ich genau das nicht will.
      Ich habe das Gefühl als wenn ich einfach zu faul bin. Immer wieder denke ich jetzt bekomme endlich dein A hoch und änder was wenn du es so nicht willst.
      Dann klappt es vielleicht zwei Tage und dann bin ich so K.O. davon das ich nur noch schlafen möchte.

      Dabei wäre es doch so einfach. Ich habe so viel geschafft. Ich habe aufgehört zu Rauchen, zu Trinken, nehme keine Drogen mehr und verletze mich nicht mehr. Wieso konnte ich damit aufhören aber schaffe das nicht?
      Wieso schaffe ich es nicht mein Leben weiter zu verändern? Ich müsste dringend Abnehmen, mich mehr um die Familie kümmern und mehr lernen für die Schule.
      Wie ich das umsetzten müsste weiß ich aber ich schaffe es einfach nicht. Das Durchhalten klappt nicht. Aber wieso?

      Ich weiß nicht mal mehr ob das auch noch zu dem Thema passt aber irgendwie hängt alles zusammen.

      LG
      "Du bist ein Idiot! Hörst du mich du hast sie in einen menschlichen Körper gesteckt sie wird wahnsinnig!"
      Filmzitat aus: Das letzte Einhorn


      "Ohja die Vergangenheit kann w*h tun. Aber wie ich es sehe läuft man entweder davon… oder man lernt davon!"
      Filmzitat aus: König der Löwen :love:
      Hallo Glücksgefühl,
      ich möchte deine beschriebene Gesamtsituation in einem Bild mit einer Frau vergleichen, die ab heute beschließt, Hochleistungssport zu betreiben. Sie fängt an, die Übungen zu machen, erst die „gesunden“ wie Rauchen weglassen etc. , dann steigt sie eine Leistungsstufe höher und steigert ihr tägliches Trainingspensum, um in die nächste Wettkampfklasse zu kommen. Doch in der neuen Klasse ist nicht die Devise „auf dem Erreichten ausruhen“, sondern es gibt wieder neue und noch intensivere Anforderungen an den Alltag, an das persönliche Training, mit all seinen Konsequenzen.

      Das Ergebnis: das eigentliche Leben – da abseits dieser gesamten sportlichen Leistungsforderung – das baut immer weiter ab. Und weil du und dein Körper, deine "Seele", aber auch dein Umfeld spüren, dass das Leben nicht nur aus Leistungssport besteht, tritt eine zunehmende Diskrepanz auf: zwischen „ich will doch leisten“ aber auch „da gibt es noch ein anderes Leben“. Das u.a. auch durch deine Kinder und deinen Mann gekennzeichnet ist.

      Man kann eine Zeitlang funktionieren, weit über seine Grenzen gehen, aber wenn man nicht für eine innere Balance sorgt zwischen Leistung und Ausruhen, Erholung, Seele baumeln lassen, dann (so glaube ich) kann längerfristig eine Katastrophe vorprogrammiert sein.

      Auch ich habe eine Zeit lang in meinem Leben geglaubt, „Leistung ist alles“. Und wenn nicht das gewünschte Ergebnis eintrat, dann war ich – nach meiner damaligen Logik - eben einfach nicht gut genug. Ich musste lernen, dass ich Grenzen habe, es folgte ein Zusammenbruch. Aus meiner heutigen Sicht hatten da mein Körper und meine Psyche die Notbremse gezogen. Glaube mir, ich habe die Welt verflucht, ich habe mich und mein Unvermögen verflucht. Es hat eine große Zeit gekostet, hier für mich die Grenzen zu lernen. Aber das Wichtigste, was ich auch dabei gelernt habe, dass ich den falschen Weg gegangen bin, dass ich auf die falschen „Signale“ und „Belohnungen“ gesetzt habe. Das funktioniert im realen Leben nicht eins zu eins. Mag sein, dass es mal eine Zeit lang so läuft, dann freu dich, aber eine Garantie dafür gibt es nicht.

      Als Erstes - eine Bitte an dich: schmeiß endlich den Vergleich mit dem Verhalten deiner Mutter über Bord. Du bist du … und nicht deine Mutter. Schau mal einfach in dich, rede mit deinem Mann, was es ist, dass dich zögern lässt? Was sind die Blockaden?
      Oder stell dir doch einfach mal vor: du würdest plötzlich alles schaffen, es würde dir leicht fallen, du spürst den Antrieb in dir. Wie würde sich das für dich anfühlen? Würde das für dich ok sein? Oder sagst du etwa: „das habe ich nicht verdient“. Dann könnte das sowas wie die Bremse sein. Denn alles was du tust, was du und deine kleine Familie tut, das habt ihr verdient, das habt ihr geschafft.

      Setzt euch einfach mal hin, denkt diesen Gedanken und lasst ihn tief in euch hinein. Und dann spürt die Freude, wie sie in euch aufsteigt … und sei stolz auf dich/auf euch. Du und dein Mann, später auch deine beiden Kinder, ihr seid ein Team, gemeinsam seid ihr stark.

      Nicht jeder ist immer und zu jeder Zeit 100% leistungsfähig, es gibt diese Aufs und Abs. Sie zu erkennen und bewusst auch ein Stück zu akzeptieren, das sollte deine „neue Kunst“ sein. Nutze diese Abs um Luft zu holen, deinen/euren Weg zu prüfen, Kraft zu tanken. Danach kannst du/ihr ja wieder durchstarten.

      Lg Elfenspiegel