svv Hilfe...

      Hi...
      Ich bin 13 Jahre alt und verletze mich jz ungf. seit 1,5 Jahren.
      Zwischendurch gab es auch mal kleine Pausen und es waren auch nicht dolle Schnitte aber mittlerweile ist es so tief,das Narben bleiben werden.

      Momentan hab ich niemandem zum reden und fühle mich m ehrlich zu sein ziemlich Hoffnungslos/leer.

      Mit meinen Eltern kann ich auch nicht reen weil mein Papa vor kurzem relativ schwer an Lungenkrebs erkrankt ist und ich niemanden in meiner Familie zusätzlich belasten will versteht ihr?
      Außerdem endet es eigentlich immer im streit wenn ich probiere über meine Probleme zu sprechen.
      Ich zitiere:"Mach nicht so ein Drama!" "Richtig Egoistisch" "Es gibt Menschen denen geht es viel schlimmer"

      [...]

      Danke für das durchlesen dieses wundervollen Textes:D
      Lilly

      edit: bitte die Löschregeln beachten. /solaine

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Achso und ich kenne Skills aber nix hilft wirklich :(

      Ich hab das gefühl niemand in meinem Umfeld bermerkt das es mir so beschissen geht deswegen habe ich einfach angefangen jeden Tag einfach so unaufällig wie möglich zu bleiben um möglichts wenig belastung zu sein.

      Am liebsten will ich einfach ins nix verschwinden.
      hej lillyfee,

      willkommen hier :)

      ich hab deinen beitrag verschoben und an die regeln angepasst, denen du mit beitritt zum forum zugestimmt hast.

      es klingt, als ob du etwas hilflos wärst. ich denke, gerade wenn deine eltern wegen der krankheit deines vaters mit sich beschäftigt sind, wird es zeit, dass du für dich selbst die verantwortung übernimmst. ich weiß nicht, wie alt du bist, vielleicht ist es etwas früh, aber zumindest das kann man sich manchmal nicht aussuchen.

      geh doch am besten mal zum arzt und lass dir eine überweisung zu einem psychologen geben. oder, wenn du dem arzt vertraust, sprich deine probleme dort direkt an und überlegt gemeinsam nächste schritte.

      wenn dir der arzt zu heikel ist, kannst du auch zuerst zu einer anonymen beratung gehen oder telefonisch hilfe suchen. in unserem therapie-forum findest du dazu einige ansatzpunkte, zum beispiel hier: Informationsdienste (z.B. bei Therapeutensuche), Hilfsdienste und Klinikadressen

      wichtig finde ich, dass du dir selbst nicht einfach "durchgehen" lässt, dass du "weiter so" machst und alles schön für dich behälst. das ist nicht tapfer, sondern das gegenteil. es ist viel schwerer, gegen widerstände und ohne unterstützung der eltern loszuziehen, und sich hilfe zu suchen. dass du das schaffen kannst, davon gehe ich aus. du musst es nur wollen.

      LG
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Heyy
      Danke für deine Antwort!
      Ich hatte aufgrund der Erkrankung meines Vaters schon ein paar gespräche mit einer psychologin der palliativstation die mich anschließend auch zu einer Psychologin für eine Verhalten/Gruppentherapie weitergeleitet hat.
      Allerdings hat diese jetzt aufgrund Corona geschlossen.

      Ich weiß einfach nicht mehr wohin mit mir...
      Ich glaube auch das es meine Mutter nicht verstehen würde wenn ich ihr sage das ich nicht mehr kann,dass ich alles noch nicht verarbeitet habe und sich mein Kopf und meine Gedanken ständig in einer Regenwolke befinden aus der ich nicht mehr rauskomme.

      Meine Mom hat mittlerweile glaube ich alles ganz gut verarbeitet,also ich meine jetzt geht esmeinem papa aufgrund der chemo wieder besser...aber in meinem kopf habe ich immer noch das Bild wo er auf dieser Station liegt usw.

      In den paar monanten die er jetzt noch hat wollte ich eigentlich alles richtig machen und so aber irgendwie geht das nicht .
      Ich habe das gefühl einfach jeden mit runter zu ziehen:(

      Zum Artzt kann ich nicht weil das würden meine Eltern mitbekommen.
      Hoffentlich kann man das irgendwie ordnen:/

      Lg Lilly
      Hallo lillyfeee,
      auch von mir ein herzliches Willkommen.

      Zu deinem Eintritt hier hast du schon einen ordentlichen Rucksack mitgebracht. Was ich aber gut finde ist, dass du hier schreibst und damit, wie schon solaine schreibt, ein Stück weit deine Dinge in deine Hände nimmst.

      Ganz tief im Nix versinken – ich glaube, das kennen hier sehr viele. Und wenn nicht, so können das viele hier verstehen. Im Moment scheint das, was auf dich einstürmt, gewaltig – und es rüttelt dein Inneres heftig durcheinander. Wenn man dann gerade selbst auf wackeligen Beinen steht (du verstehst das Bild), so bringen einen die ganzen Dinge um einen herum ganz schön ins Schleudern.

      Stark sein zu wollen, nicht andere noch mit den eigenen Unsicherheiten und Fragen belasten wollen – puuh, du hast dir was vorgenommen.

      Ich glaube, es ist absolut wichtig, dass du nach einer Person schaust, die Zeit für dich hat, die sich mit dir hinsetzen kann, die dir zuhören kann. Wenn dein Alter stimmt (13Jahre), dann gehst du noch zur Schule. Gibt es eventuell da eine Lehrerin / Lehrer, eine Vertrauenslehrerin / –lehrer, oder sogar ein Schulpsychologin, die du ansprechen magst. Sicher ist die aktuelle Schulsituation auch nicht so toll, aber das wäre so meine Idee. Oder wenn deine Mama gerade anderweitig den Kopf voll hat, hast du eine andere Person in deiner Verwandtschaft, zu der du Vertrauen hast, mit der du vielleicht reden könntest. Der Hintergrund, dass du jemanden suchst, mit dem du reden kannst: der Druck und das Gefühl, alles für dich allein machen zu müssen, wird etwas von dir genommen. Du kennst vielleicht den Satz: „geteilte Last ist halbe Last“ … oder so.

      Ganz wichtig finde ich dennoch die Gedanken von solaine, dir fachliche Hilfe zu suchen.

      Auch Kirchen bieten Ansprechmöglichkeiten und sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ebenso kannst du per Telefon Kontakt zur Telefonseelsorge aufnehmen: Tel: 0800.1110111 oder 0800.1110222.

      +Ich hab immer wieder das Gefühl alles nochmal durchsprechen zu müssen um irgendwie hilfe zu bekommen und andere dann damit zu nerven.

      Und von mir noch: du hast ein Recht darauf, Hilfe zu bekommen. Versuch es.

      Lg Elfenspiegel
      Hi Elfenspiegel,
      Danke für das was du geschrieben hast.
      Ja ich bin momentan in der 8. Klasse einer Oberschule.
      In der Schule hatte ich ein paar Wochen lang immer mal wieder Gespräche mit meinerKlassenlehrerin die gleichzeitig die Vertrauensleherin ist .
      In den Gesprächen ging es aber eher um die Krebsgeschichte und ich glaube auch nicht das ich ihr das mit dem SvV anvertrauen könnte da sie in näherer Verbindung zu meinem Vater steht(Mein Papa war Lehrer an meiner Schule)
      Lg Lilly
      Hallo

      ich glaube das Vertrauensleherin hat die Schweigepflicht. Auch deinen Eltern gegenüber. [...]

      Aber ich kann verstehen, das dies ein zusätzliche Hürde darstellt es ihr zu erzählen.


      [Edit: Sätze entfernt, wegen Löschregel 5, so schwer ist diese Regel nicht/Avicienna]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Avicienna“ ()

      Hallo lillyfeee

      auch von mir herzlich Willkommen.

      Du zeigst ihnen, wie ernst es dir ist, wenn du selbst Verantwortung für dich übernimmst und dich bspw ans Telefon setzt, Arzttermine ausmachst und/oder dir einen Psychotherapeuten/in suchst.

      Daher verstand ich auch deine Aussage nicht, dass deine Eltern einen Arztbesuch von deiner Seite mitbekommen würden. Was wäre daran so schlimm?

      Hast du ein gutes Verhältnis zu deinem Hausarzt? Der oder die wäre schon einmal die erste Ansprechperson, unterliegt der Schweigepflicht auch deinen Eltern gehenüber und kann dir sicher weiterhelfen, wie es therapietechnisch laufen kann oder dich ggf auch zu einem Psychiater zwecks Medikamente und differenzierter Diagnosestellung überweisen

      Alles Gute,
      Avicienna
      Hallo lillyfeee,
      wenn ich jemandem etwas sagen möchte, was mir schwer fällt, und wo ich sehr auf meine Worte achten möchte, dann schreib ich das auf, z.B. in einem Brief. Dann kann ich das so formulieren und notfalls korrigieren, wenn ich meine, dass es noch nicht das ist, was ich sagen wollte.

      Vielleicht hilft es, wenn du in deinem Brief mit der belastenden Situation mit deinem Vater beginnst, denn das scheint ja das Hauptproblem deiner Eltern im Moment zu sein. Dann kannst du ihnen schreiben, dass du unter dieser momentanen Situation dich nicht traust, mit ihnen zu sprechen. Dass es dir aber sehr wichtig ist, weil es dir nicht gut geht. Dann kannst du ja schreiben, was du genau damit meinst. Ob du da schreiben willst, warum du dich verletzt, musst du wissen. Aber ich glaube, es unterstreicht deine Ernsthaftigkeit, wenn du von deinen inneren Konflikten, Ängsten und der Leere schreibst.

      Ich glaube einfach, dass deine Eltern deine Signale nicht so wahrgenommen haben. Sicher lieben sie dich und wollen auch für dich das Beste. Aber im Moment ist deine Mama und dein Papa auf die Krebs-Krankheit und die Therapie fokussiert.

      Schreib am Ende deines Briefes vielleicht so was wie:
      "Ich liebe euch und will euch nicht belasten, aber ich brauche Hilfe, eure Hilfe.
      Bitte helft mir, meinen Weg wieder zu finden."

      Du kannst auch einen Absatz einbauen, in dem du schreibst, dass du gern die Hilfe von Fachleuten wie Ärzten etc. in Anspruch nehmen möchtest, weil du fest an die Chance dieser Hilfe glaubst.

      Lg Elfenspiegel
      Heyy Danke auf jeden Fall an alle!
      Das mit dem Brief wäre an sich ja keine schlechte Idee....
      Allerdings habe ich das schon versucht,die reaktion war ungf. so :,,Das ist bestimmt so ein typischer Depri Brief!Den brauch ich mir gar nicht erst durchlesen!!"
      Mit dem Artzt kann ich mal Versuchen aber reden ist halt schwieriger als schreiben wie ihr wahrscheinlich wisst.
      Lg Lilly
      Hallo du,
      Mir scheint, deine Eltern sind gerade wahnsinnig mit sich beschäftigt, was unter den gegebenen Umständen nur verständlich ist und sie haben gerade vielleicht einfach nicht die Ressourcen, angemessen auf deine vielleicht zaghaften Mitteilungsversuche einzugehen und dir zu helfen. Um so wichtiger, dass du die Sache deinerseits in die Hand nimmst!
      Die Erkrankung deines Vaters und damit verbundene psychische Probleme sind doch Grund genug, sich therapeutische Hilfe zu suchen und auch "von außen" sofort nachvollziehbar. Dir ist doch von der Psychologin, mit der du Kontakt hattest, auch sogar schon eine Therapie nahegelegt worden. Und selbst, wenn deine Probleme nicht ausschließlich mit der Krankheit deines Vaters zusammenhängen, ist die Begründung, sich Hilfe zu suchen wie gesagt völlig ausreichend und nachvollziehbar.
      Ich möchte dich wirklich ermutigen, da aktiv zu werden!