Ehemann Burnout

      Ehemann Burnout

      Hallo,
      der Titel sagt es schon. Mein Mann war in den letzten Monaten nicht arbeitsfähig, Belastungen durch Corona, ungewollter Wechsel der Position im Job, Überlastung generell.
      Er war jetzt ein halbes Jahr zuhause wegen Burnout, hat ein Antidepressivum bekommen und beginnt jetzt langsam wieder zu arbeiten.

      Er wird über den Hausarzt begleitet, der auch psychologischer Berater ist, d.h. alle zwei Wochen finden auch Gesprächstermine statt, das ist allerdings jetzt gerade erst angelaufen.
      Vorher hat er sich so selbst seinen Tag strukturiert mit Sport, Essen machen, Entspannungsübungen per App und das Gesamtbefinden ist dann auch immer besser geworden.
      Trotzdem bin ich manchmal total überfordert, weil ich merke, wie langsam er mit bestimmten Dingen ist oder wie schwierig für ihn gewisse Situationen sind.
      Vor zwei Monaten hat er das erste Mal wieder Freunde getroffen und das war für ihn eine krasse soziale Herausforderung (was mich total überrascht hat), mittlerweile geht es einigermaßen.
      Ich versuche ihn zu unterstützen, wie es geht, komme aber auch manchmal echt an meine Grenzen.
      Wie geht ihr mit Familienmitgliedern/Angehörigen um, die gerade in so einer Krise sind? Seine Depression ist so als mittel eingestuft worden, generell ist der Tenor, dass sie gut Zuhause
      zu behandeln sei und er eben kein Fall für einen Klinikaufenthalt ist. Das ist erstmal gut! Trotzdem mache ich mir Sorgen.
      Nun leben wir alle eh seit Corona in einem totalen Ausnahmezustand und es ist eh nichts mehr normal, vielleicht ist jetzt halt das neue Normal eben Alltag (radikale Akzeptanz und so).
      Trotzdem bricht es mir manchmal das Herz, weil der schönste Mensch der Welt so leidet und ich nicht weiß, was ich noch tun kann.
      Ich versuche selbst nicht vor die Hunde zu gehen und mir Auszeiten zu nehmen, das klappt mal mehr und mal weniger. Ich begreife gar nicht, wie ich es die ganze Zeit geschafft habe, meinen
      Job zu machen, für ihn da zu sein und selbst nicht zusammenzuklappen. Aber es hat bisher geklappt.

      Weitere Ideen? Was hat euch geholfen ? Was habt ihr euch von euren Angehörigen/Partner*innen gewünscht in so einer Phase?
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
      Hallo atemzug,

      also, ich denke, es ist auf jeden Fall wichtig, dass du auf deine eigenen Grenzen achtest. Natürlich möchte man alles für einen geliebten Menschen tun, das ist ja verständlich. Aber man sollte sich selbst dabei nicht aus dem Blick verlieren. Und auch akzeptieren, dass die eigenen Möglichkeiten und Kapazitäten zuweilen limitiert sind.

      Mein Partner hat auch mit Depressionen zu kämpfen und es ist leider ein ständiges Auf und Ab. Was ihm sehr oft hilft, ist was zu unternehmen. Also z.B. ausgedehnte Fahrradtouren, je nach Wetterlage.

      Alles Liebe,
      Kasmo
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Hallo Kasmo,

      danke für deine Antwort. Ich finde das enorm schwierig mit den eigenen Grenzen, ist halt auch ein wiederkehrendes Thema bei mir selbst und ich merke halt oft erst zu spät, wenn alles too much ist. Danke für die Erinnerung. Ich fühle mich im Moment extrem begrenzt mit dem, was ich kann und was ich beitragen kann in dieser konkreten Situation und das ist halt einfach ein blödes Gefühl.

      Es ist hier auch ein auf und ab, etwas zu unternehmen ist immer gut, jobmäßig bin ich aber leider gerade auch gefordert und kann das einfach nicht einlösen. Ich versuche kleine Dinge im Alltag und manchmal klappt es gut und dann ist es wieder sehr schwer.

      Danke für deine Antwort.

      Liebe Grüße
      atemzug
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss