diskriminierung von allen seiten, ich kann nicht mehr

      diskriminierung von allen seiten, ich kann nicht mehr

      Ich muss mich hier Mal wieder zu Wort melden. Mir geht's aktuell so schlecht wie lange nicht mehr.

      Ich bin vor zwei Jahren umgezogen.

      Davor hatte ich ambulante Betreuung von 5 Stunden die Woche, nach dem Umzug erstmal gar keine mehr.

      Anfangs ging das noch ganz gut. Aber es war keine unterstützung in Aussicht. Weder sozialpädagogisch noch therapeutisch.

      Ich musste ein Jahr warten. Jede Anfrage nach Unterstützung beim sozialamt wurde mit "Pech gehabt" abgewimmelt, obwohl die dazu verpflichtet sind die Versorgung zu gewährleisten.

      Als ich dann endlich einen Platz bekommen hab gab es 1 Stunde die Woche.

      Bis ich kapiert habe dass die 1 Stunde pro Woche auf Dauer sein soll hat es gedauert. Ich habe mich beraten lassen und es hat sich herausgestellt dass hier im Landkreis das Landratsamt und die Anbieter der Leistungen das gesezteswirdig so machen dass sie allen Menschen nur 1 Stunde anbieten ohne den individuellen Bedarf festzulegen wie es im SGB gesetzlich verankert ist. Ich bin letztendlich vors Sozialgericht, musste, demütigung und Drohungen über mich ergehen lassen. Ohne Konsequenzen für das Landratsamt außer dem Hinweis dass sie sich ans gesetz halten müssen und die 5 Stunden geleistet werden müssten. Anbieter wollten die aber nicht leisten, tolle Betreuung, wenn ich das Gefühl habe dass alle auf mich sauer sind.

      Bei der Krankenkasse das gleiche. Ich habe über 80 Therapeutinnen angerufen, das dokumentiert, bei der Terminservicestelle angerufen, auf der Suche nach Therapie, jeden erdenklichen schritt gegangen, alles.ohne erfolg. Dann einen Antrag auf Kostenerstattung gestellt, der abgelehnt wurde mit der Aussage dass ich doch einfach zu einer Therapeutin mit kassensitz gehen soll. Absolut unvedschämte sachbearbeiterin, müsste erst den VdK einschalten bis ich an die Therapie gekommen bin. Musste mich aber einer unglaublichen Schikane unterziehen. Das gleiche beim Jobcenter, müsste mir sagen lassen dass ich wenn ich arbeiten würde nicht bei ihnen um Geld betteln müsste, Sachbearbeiter ist extrem unfreundlich. Habe eine Dienstaufsichtsbeschwerde geschickt, bisher immer noch keine Rückmeldung.

      Ich bin psychisch komplett fertig. Es wird auf mir rumgetrampelt. Ich habe mich an alle stellen gewandt um mich zu wehren. Sozialministerium. Antidiskriminierungsstelle, Bundesamt für soziale Sicherung, an die Medien, niemand interessiert es. Es geht mir aktuell extrem dreckig. Ich habe so sehr darum gekämpft dass ich mein Leben auf die Reihe bekomme, aber ich bin auf Untrstützung angewiesen und ich will diese ue in Anspruch nehmen damit ich mein Leben auf die Reihe bekomme. Aber es interessiert niemanden. Der Staat hält sich nicht an seine eigenen Gesetze. Soll ich mein Leben und meine psychische Stabilität jetzt deswegen hinschmeißen? Ich bin total verzweifelt. Ich wollte arbeiten und habe mir selbstständig einen Minijob gesucht, während dem ganzen Stress, bei dem ich aufstocken könnte und sogar die Möglichkeit hätte endlich eine Ausbildung zu machen. Jetzt habe ich kein Anrecht auf Rehaberatung oder Unterstützung durch die Arbeitsagentur, weil ich als vorübergehend erwerbsunfähig eingestuft bin. Das aber schon seit November, das haben sie jetzt bemerkt, weil ich nachgefragt habe wann ich endlich Rehaberatung bekomme.

      Die gegebenen Unstände sind da egal. Niemand redet mit mir, auch wenn ich tausendmal Nachfrage.
      Ich kenne mich da rechtlich auch nicht aus. Ich bin nur noch damit bechäftigt Behörden auf ihre Rechte hinzuweisen und zu schauen dass sie sich daran halten und das hat den Effekt das alles schlimmer wird. Ich kann nicht mehr..
      Hallo swansfeather,

      das tut mir sehr leid, dass deine derzeitige Lage so schwierig ist. :(
      Das ist wirklich ein Unding, dass man in einer psychologischen Krise auch noch mit den Behörden kämpfen muss.

      (...) tolle Betreuung, wenn ich das Gefühl habe dass alle auf mich sauer sind.


      Hmm, vielleicht hilft dir der Gedanke, dass du nichts "unmögliches" forderst, sondern die zuständigen Stellen einfach nur ihren Job machen müssen, zu dem sie gesetzlich verpflichtet sind.

      Jetzt habe ich kein Anrecht auf Rehaberatung oder Unterstützung durch die Arbeitsagentur, weil ich als vorübergehend erwerbsunfähig eingestuft bin. Das aber schon seit November, das haben sie jetzt bemerkt, weil ich nachgefragt habe wann ich endlich Rehaberatung bekomme.


      Weswegen hat man, wenn man als vorübergehend erwerbsunfähig eingestuft wurde, kein Anrecht auf Rehaberatung? Der Sinn und Zweck von Reha ist doch, dass es einem wieder besser gehen soll und man ggf wieder arbeiten gehen kann.
      Heißt das, dass du den Minijob nicht ausüben kannst/darfst?

      Alles Liebe,
      Kasmo
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Danke für deine Antwort. Ich würde sagen die psychische Krise kam durch den Kampf mit den Behörden.. Davor ging's mir echt relativ gut, war Grad aus der Klinik raus und alles.was ich wollte war Unterstützung im Alltag. Das war wohl nicht erwünscht.



      Ich habe keine Ahnung wieso ich kein Anrecht auf Rehaberatung habe bzw das behauptet wurde. Angeblich geht nur WfbM und sonst nix. Auf jeden Fall hat sie alle Anfragen ignoriert bis ich jetzt sauer wurde und geschrieben habe dass ich glaube dass ich sehr wohl ein Anrecht auf einen Termin habe und sie mir endlich einen geben soll. Habe jetzt einen, aber irgendwie stresst es mich wenn ich gefühlt die Arbeit für entsprechende Personen mache und mich selbst durch Gesetze lesen muss weil keiner Bock hat mir weiterzuhelfen.

      Den Minijob kann ich weitermachen, theoretisch könnte ich sogar Vollzeit arbeiten und hätte trotzdem kein Anrecht auf Unterstützung weil auf dem Papier steht dass ich noch erwerbsunfähig eingestuft bin.


      Das klingt doch absolut unlogisch. Aber Logik suche ich keine mehr. Ich will endlich selbstständig werden und arbeiten, brauche Unterstützung dabei und anstatt mich zu unterstützen wird mir das Leben so schwer gemacht und mir alle meine Rechte verweigert bis ich wieder fast reif für die Klinik bin. Die aufgebaute Stabilität ist hinüber.

      Muss jetzt wieder n endlos langen Antrag auf Grundsicherung stellen, und in einem Monat wird meine Erwerbsfähigkeit wieder überprüft und dann muss ich evtl direkt wieder zum Jobcenter. Wurde als mindestens 6 Monate erwerbsunfahig eingestuft und da das Jobcenter es nich kapiert hat dass ich wechseln muss muss ich jetzt nochmal wegen einem Monat. Zeitgleich soll ich meine Erwerbsfähigkeit selbstständig wieder herstellen damit ich Anrecht auf Unterstützung habe???


      Das ist doch nur noch ohne Worte.
      Hallo swansfeather,

      hab noch ein paar Fragen, wenn das okay ist :) Mit "Unterstützung im Alltag" meinst du konkret Psychotherapie, oder etwas anderes?

      Warum haben die gemeint, dass du in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten sollst? ?( Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du doch momentan einen Job? (Der nicht in einer Werkstatt ist, nehme ich an?)

      Mit dem Thema Grundsicherung kenne ich mich leider noch nicht aus - wenn ich das richtig verstanden habe, muss dafür eine dauerhafte Erwerbsminderung vorliegen. Ist das bei dir schon der Fall, also dass du das amtlich bestätigt bekommen hast?
      deutsche-rentenversicherung.de…/grundsicherung_node.html

      Warst du denn schon bei einer Sozialberatungsstelle?
      (falls nicht: am besten mal deine Stadt und Sozialberatungsstelle googeln, da müsste man eigentlich fündig werden).

      Muss jetzt wieder n endlos langen Antrag auf Grundsicherung stellen, und in einem Monat wird meine Erwerbsfähigkeit wieder überprüft und dann muss ich evtl direkt wieder zum Jobcenter. Wurde als mindestens 6 Monate erwerbsunfahig eingestuft und da das Jobcenter es nich kapiert hat dass ich wechseln muss muss ich jetzt nochmal wegen einem Monat. Zeitgleich soll ich meine Erwerbsfähigkeit selbstständig wieder herstellen damit ich Anrecht auf Unterstützung habe???


      Sorry, wenn ich doof frage, aber wieso wurdest du vom Amt als erwerbsunfähig eingestuft, wenn du derzeit arbeitest? Oder bist du länger krank geschrieben und kannst nicht mehr in deinen derzeitigen Job zurück?

      Hoffe, das war nicht zu viel auf einmal :)

      Liebe Grüße, Kasmo
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Hallo,

      ich kann nachvollziehen, das du dich gerade sehr in die Ecke gedrängt fühlst, dennoch frage ich mich, ob du schon mal externe Hilfsangebote genutzt hast, außerhalb von Leistungsanbietern?!
      Also zB Sozialberatungsstellen, wie sie Kasmo vorgeschlagen hat.

      Du scheinst ja sehr sehr viel Energie und Zeit für Stellen aufzubringen, die so hoch angesetzt sind, das du da kein Gehör findest. Und anstatt da noch mehr Energie, Zeit und Frust reinzustecken (und ein sich daraus entwickelndes Gefühl von Diskriminierung), wäre meine Idee, jetzt einfach mal drei Gänge runterzuschalten.

      Schau vor Ort nach Sozialberatungsstellen, dem örtlichen sozialpsychiatrischen Dienst, den gibt es in jeder Stadt.
      Ruf in der Klinik an, wo es dir gut getan hat und lass dich mit der dortigen Sozialarbeitsstation verbinden.
      Ruf bei der WfBM an, schildere deinen Fall, vielleicht haben die ja noch Ideen.
      Lass dir vom Hausarzt eine Notfallüberweisung für Therapie geben, bzw sprich mit diesem. Wenn du grad keinen hast, ruf deinen alten Arzt an.

      All das sind sicher konstruktivere Wege als irgendwelche Ministerien oder ähnliches anzurufen /zu kontaktieren. Denn du willst ja das es dir besser geht, da braucht es manchmal eher nicht das große mediale Echo sondern eher helfende Hände vor Ort.

      LG, Scivias
      Komm wir klettern auf die Dächer dieser Stadt und schmeißen alle unsere Sorgen in den Wind.
      Drunken Swallows//Über den Dächern