Wohngruppe und mehr

      Wohngruppe und mehr

      Hey, ich bin hier noch relativ neu, hoffe allerdings trotzdem ein paar Menschen zu finden, die mir vielleicht helfen koennen. Also, ich bin 13 Jahre alt und vor circa eineinhalb Jahren in eine Wohngruppe gekommen. Allerdings gibt es hier kaum Moeglichkeiten sich jemandem anzuverrtrauen, da die Erzieher keine Schweigepflicht haben. Auch meine Probleme werden nicht ernst genommen. Ich wuerde gern jemandem zum reden haben, allerdings gibt es in meiner Naehe nur maennliche Therapeuten. Ich wuerde eigentlich auch gerne mal in eine Klinik, da ich das Gefuel habe, dass das etwas bringen koennte. Ich weiss, dass ich eigentlich keine Probleme haben solte, weil ich jung bin, aber ja. ich weiss nicht, ob das Thema hier richtig ist, wenn nicht bitte einfach verschieben:). Hat jemand Erfahrung mit Kliniken naehe Muenster? Vielleicht weiss ja jemand was ich tun kann. Vielen Dank im Voraus schon mal, und vielleicht bekomme ich ja hilfreiche Antworten:)
      Hey nihly24

      Ich kenne das Leben in einer Wohngruppe nicht und ich komme leider auch nicht aus der Gegend, geschweige denn hab ich Tipps bezüglich Klinikaufenthalte.
      Ich möchte dir nur sagen, dass jeder Mensch, egal wie alt, betroffen sein kann. Ich habe selbst schon mit 11/12 Jahren starke psychische Probleme gehabt, mich/meine Probleme hat auch niemand ernst genommen, lass dir einfach gesagt sein: Egal welches Alter man hat ein "Ich weiß ich sollte keine Probleme haben weil ich jung bin" - so etwas gibt es nicht.
      Wenn man ein Problem hat, dann sollte dies ernstgenommen werden und jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung in der Hinsicht. So etwas runter zu spielen, ist schlichtweg der falsche Weg und hilft auch einfach nicht.

      Ich wünsche dir viel Kraft und alles gute und ich hoffe, dass dir hier vielleicht jemand eine hilfreiche Antwort geben kann.
      Liebe Grüße
      Radioscythe
      Living in a world so cold, wasting away
      Living in a shell with no soul, since you've gone away
      __________________________________________
      Three Days Grace - World so cold

      Hey du,

      Was radioscythe schon gesagt hat, es ist doch egal, wie alt man ist, Probleme sind Probleme, das hat doch gar nichts damit zu tun, wie jung ein Mensch ist! Umso besser, dass du da auf dich schaust und dir Unterstützung holst, das ist ein großer Schritt.

      Ich war als Jugendliche auch in einer Klinik und das hat mir echt geholfen. Wenn du freiwillig gehst, kannst du dir die sogar raussuchen.
      Es tut mir Leid, dass die Erzieher keinen Schweigepflicht haben und dich nicht ernst nehmen, ich habe auch in einer Wohngruppe gelebt und habe mich dort nicht anvertrauen können, das ist ein blödes Gefühl. Ist das eine therapeutische Wohngruppe? Vielleicht kannst du die ja auch wechseln wenn du dich nicht wohlfühlst? Ich kann gerne mal nach Kliniken in deinem Umkreis schauen, ansonsten kannst du auch in eine Klinik gehen die weiter weg ist, ich habe das so gemacht. Falls du Unterstützung möchtest kannst du dich gerne bei mir melden, ich kenne mich durch eigene langjährige Erfahrung mittlerweile ganz gut mit dem Jugendhilfe- und Sozialhilfesystem aus.
      Hallo nihly,

      ich finde es klasse, dass du dich auf den Weg machst, ein ambulantes und/oder stationäres Therapieangebot zu finden. Dabei ist es - wie die anderen auch geschrieben haben - vollkommen egal, wie alt du bist. Es geht dir nicht gut, und allein reicht aus, um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Leider kenne ich keine Kliniken in der Nähe von Münster; wünsche dir da aber alles Liebe.

      Etwas verwirrt bin ich darüber, dass die Mitarbeitenden in der Wohngruppe keine Schweigepflicht haben. Wem gegenüber haben sie keine Schweigepflicht, bzw. wem gegenüber würdest du es dir wünschen?

      Viele Grüße und viel Glück

      noyée
      hey, sorry dass so lange keine Antwort kam, war viel los. Also meine Betreuer haben zum Beispiel keine Schweigepflicht untereinander. achso eine therapeutische gruppe ist es nicht
      Es waere wirklich eine grosse Hilfe, wenn jemand fuer mich nach Kliniken sucht,ich bin da leider ueberfordert.. danke fuer die lieben Wuensche<3

      Neu

      Moin,

      Das mit der Wohngruppe klingt echt doof, das tut mir Leid. Hast du außer der Gruppe noch Personen die du fragen könntest? ZB Jugendzentrums MitarbeiterInnen, SozialarbeiterInnen o.ä. in Kirchengemeinden, Beratungsstellen, Schulsozialarbeit, Lehrer?

      Es ist ja echt lieb das hier jemand für dich nach Kliniken suchen möchte, ich finde es aber auch wichtig, das du einen Ansprechpartner vor Ort findest, mit dem du dann die nächsten Schritte- Klinik anrufen, Termine machen, mit der Wohngruppe reden- gemeinsam gehen kannst. Damit du bei deinem Weg den du angefangen hast einen Begleiter vor Ort hast.

      Das die Betreuer keine Schweigepflicht untereinander haben, macht insofern Sinn das alle aus dem Team über wichtige Themen Bescheid wissen. Nach außen, also nach Feierabend der Betreuer, dürfen die es aber keinem erzählen was ihnen jemand anvertraut hat, sonst machen die sich strafbar.Ich kann verstehen das es sich komisch anfühlt, wenn alle aus dem Betreuer Team es wissen, aber es hilft einfach.

      LG, Scivias
      Komm wir klettern auf die Dächer dieser Stadt und schmeißen alle unsere Sorgen in den Wind.
      Drunken Swallows//Über den Dächern

      Neu

      Hey,

      ich stimme Scivias in allem zu.

      Ich kann deine Not gut verstehen. Du hättest gerne einen Ansprechpartner für dich, der dich ernst nimmt und dir hilft. Es geht dir nicht gut, und da ist die Suche nach Kontakt eine gesunde Strategie. Diese Bedürfnisse sind also normal und absolut OK.

      Die Art, wie du versuchst sie zu erfüllen, macht dir aber - meiner Einschätzung nach - auf lange Sicht mehr Schwierigkeiten als es hilft. Diese Themen gehören definitiv zu den BetreuerInnen der Gruppe. Die kennen in der Regel Kliniken oder wissen, an wen man sich wenden muss, um Empfehlungen zu bekommen. Außerdem muss ein Klinikaufenthalt mit der Gruppe und dem Jugendamt abgestimmt werden. Um ein Gespräch mit denen wirst du also definitiv nicht drum rum kommen.

      Ich würde dich nochmal ermutigen zu schauen, mit wem von den BetreuerInnen du gut zurecht kommst und darüber sprechen kannst. Vielleicht hilft es auch, wenn du überlegst, warum es dir so wichtig wäre, dass sie untereinander nicht reden. Worum geht es da?
      Bei manchen Themen kann man Ausnahmen machen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. (Ich bespreche mit meinen KollegInnen zum Beispiel nicht den aktuellen Schwarm meiner KlientInnen, oder jeden Konflikt mit Freunden. Aber ich bespreche mit ihnen natürlich immer wichtige Themen wie Autoaggression, Selbstgefährdung, Regelbrüche etc. Hier kann es aber schon Grauzonen geben, wie viel ich dann auch erzähle.) Schau nochmal hin, wie du vielleicht einen Zugang zu den BetreuerInnen finden kannst. Ich wünsche dir da viel Glück.

      Viele Grüße

      noyée

      Neu

      Hey, mega gut! Klasse, dass du das geschafft hast. Wie war die Erfahrung für dich?

      Mit Tageskliniken kenne ich mich nicht gut aus. Was meinst du mit "für immer hingehen"?
      Ich kenne Tageskliniken so, dass du morgens dort hin gehst und an den Therapien teilnimmst. Abends kommst du dann auf die Gruppe zurück und schläfst dort auch. An den Wochenenden ist man - soweit ich weiß - auf der Gruppe. Die PatientInnen gehen meistens in der Tagesklinik auf eine klinikeigene Schule.
      Wie lange die Therapie in einer Tagesklinik dauert ist unterschiedlich und hängt von dem jeweiligen Beschwerdebild ab.

      Der Vorteil einer Tagesklinik ist, dass du den Alltag in deinem gewohnten Umfeld und den Kontakt zu deinen FreundInnen nicht verlierst.

      Ich gehe stark davon aus, dass du mit deiner Bezugsbetreuerin eine Tagesklinik anschauen und dort deine Fragen stellen kannst. Es macht bestimmt Sinn, wenn du deine Fragen vorab aufschreibst, damit du sie dann nur noch ablesen musst.

      Viel Erfolg, du machst das wirklich gut

      noyée
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