Selbsthass konstruktiv umwandeln

      Selbsthass konstruktiv umwandeln

      Also ich komm mit Wut auf andere/die Welt usw. mitlerweile recht gut klar, mit Schimpfarien, Briefen, auf kissen rumschlagen usw. kann ich das irgendwie loswerden ohne es gegen mich selbst zu richten.

      Aber wenn ich einen saudummen Fehler mache, dann könnt ich durchdrehen. Hat jemand eine Idee was man da produktives tun kann? erstmal theoretisch? wenn wir das alle wüssten hätten wir ja vll keine Probleme... aber irgendwie müssen "gesunde" Menschen das ja anders hinbekommen oder?
      was mir dazu einfällt:


      1. Die Wut rauslassen, aber sich selbst beschimpfen usw. ist eher nicht so konstrkutiv oder? Gibt es andere Wege?

      2. sich verzeihen... praktische Umsetzung? Vielleicht sich etwas gutes tun oder so? *etwas ratlos*

      3. "entgegengesetztes Handeln" Stammt aus dem DBT-Programm, und ich wollte mal fragen ob das jemand kennt/kann und er was dazu sagen kann?



      Weiß jemand was produktives dazu?
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      Das ist ne ziemlich gute Frage.
      Ich stell mich dann manchmal vor den Spiegel und stell mir vor, die, die ich da sehe, ist jmd anders, die ich ruhig beschimpfen kann. Meistens finde ich mich nach einer Weile selbst so lächerlich, dass die Wut verflogen ist.

      Ist es nicht ungerecht, dass es vielen reicht, einfach zweimal tief durchzuatmen?

      (edit) Aber mir fällt gerade auf, dass du gefragt hast, wie man aus diesem Hass was Sinnvolles macht... Mann, da würde ich sagen, vergiss das. ist schon was Großes, wenn man es irgendwie schafft, den wieder loszuwerden, ohne sich was anzutun... -meine meinung-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „heroine“ ()

      Könnte man nicht irgendwie den Hass so weit durch diverse Gedankenprzesse relativieren, dass er wie eine amorphe Masse (quasi "Psycho-Materie") rumliegt. Nicht beseitigt, aber so, dass man ihn nun in eine relativ beliebige Form pressen kann? Du könntest doch versuchen, den Hass so umzuleiten, dass du alles, was Hass hervorruft hasst. Also, wenn DU was falsch macht, hasse alle Umstände, die es nicht verhindert haben. Nebenher muss natürlich im Auge behalten werden, dass man irgendow auch selbst Schuld ist -> selbst etwas ändern kann.
      aber wenn der Hass denn erstmal auf einer externen Ebene ist, kannst du ja fast alles damit tun.

      Also was ich eigentlich sagen will: Relativiere Hass, und lenke ihn auf externe Dinge.
      Denn du hast je gesagt, dass du mit Wut auf andere Menschen/Dinge inzwischen recht gut klarkommst, also versuch mal, Hass grundsätzlich, unter Vorbehalt, auf diese Ebene zu transtortieren.
      Ich versuch das im Moment auch. Mir hilft es in der praktischen Durchführung dann wenn ich externes zerstöre. Direkt in dem ich extrem blutrünstige Computerspiele konsumiere, oder viel zu Laut Metal, Trash, etc höre.

      Ich hoffe, man kann das jetzt noch irgendwie kapieren, bin grade etwas... konfus... Sry!
      jugulator
      mann, jugi, für mich wär das ne zu große denkleistung in dem moment! mich macht meine wut tatsächlich oftmals blind und dann bin ich froh, wenn ich nicht amok laufe... weiß nicht, wie viele seminare ich dafür bräuchte :D

      @schneeflocke
      aso. na denn. nee, also ich hab da selbst ien ziemliches problem mit. ich raste zwar nicht jedesmal aus, aber ich weiß auch nie, wohin damit. bin ganz verseucht von selbsthass...
      da ist ja jetzt auch kein Dauerzustand, aber manchmal bau ich einfach so nen großen Bockmist *argh* dass ich gegen Wände laufen könnte... und klar, sind da andere Faktoren die "Schuld" sind, dann kann ich die Wut dahin lenken.

      Aber was, wenn ich einfach was idiotisches gemacht habe, was soooo dumm is, dass ich echt das Gefühl hab mich dafür irgendwie bestrafen zu müssen, auch wenn das so ein Schwachsinnsgefühl ist. Da hab ich dann halt schonmal was von diesem "entgegengesetzten Handeln" gehört, kenne mich aber nicht wirklich damit aus. Vielleicht wendet sowas ja jemand bewusst an?
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      Leider auch ein Problem, dass ich noch nicht so ganz im Griff habe...

      trotzdem versuch ich mal, ein bisschen was zusammenzuschreiben

      - umlenken, Kissen verprügeln, laut Musik hören.. also so damit umgehen, wie mit anderen Formen von Hass auch
      - die Situation objektiv betrachten, oder falls man selbst nicht dazu in der Lage ist, von jemandem anderes objektiv betrachten lassen, und sich bestätigen lassen, dass man zwar vielleicht mist gebaut hat, aber dass das jedem passieren kann und dass man deswegen keinesfalls dumm, unfähig oder was auch immer ist.. (z.B. durch Freunde, oder auch hier..)
      - sich an Erfolge erinnern, sich Beweise, dass man eben doch nicht so dumm ist, immer wieder vor Augen halten... mag albern sein, aber ich hab zu dem Zweck Fotos von mir, die ich für sehr gelungen halte, Auszeichnungen von Wettbewerben u. ä. an der Wand hängen.. hin und wieder sammle ich auch postive Äußerungen von Freunden, Lehrern, Mitmenschen überhaupt, über mich.

      Und noch was zu dem "entgegengesetztes Handeln".. ich weiß jetzt nicht genau, ob ich das richtig interpretiere, aber ich würde darunter verstehen, Selbsthass Selbstliebe entgegen zu setzten.. also sich gerade weil man sich selbst gerade so hasst, besonders gut um sich selbst zu kümmern, sich etwas gutes tun, sei es in "schönheitspflege", einen gemütlichen Nachmittag, einen leckeren Cappuchino, ein heißes Bad... was auch immer dir besonders angenehm ist.

      *lach* ich hoffe ich nerve nicht, ist nicht der erste Beitrag von dir, den ich heute beantworte.. aber irgendwie fällt mir gerade so viel ein.
      sowieso sehr cool.
      hm.. ich lebe so wahnhaft mit Skills wie wenige Menschen, aber Sport kann meine Schuld- und Schamgefühle ehrlich gesagt nicht wirklich beeinflussen...


      die Situation objektiv betrachten, oder falls man selbst nicht dazu in der Lage ist, von jemandem anderes objektiv betrachten lassen, und sich bestätigen lassen, dass man zwar vielleicht mist gebaut hat, aber dass das jedem passieren kann und dass man deswegen keinesfalls dumm, unfähig oder was auch immer ist..

      *seufz* und wenn doch? wenn man sich sogar so sehr schämt darüber reden, weil man nicht hören kann wie dumm das war, weil es einfach so ist? (bzw. das betretene Schweigen nicht ertragen kann von denen die so nett sind und es einem nicht nochmal an den Kopf knallen) (ist jetzt einfach eine Situation z.Z. bei mir, natürlich ist es oft so dass man die Lage selbst verzerrt einschätzt)
      Was dann? Find das mit dem Spiegel eigentlich nich schlecht... hab nur ein wenig Angst, mich dann zu sehr in eine Selbsthassarie runterzuziehn und darin zu versinken.

      (Orangentipps sind immer willkommen)
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      bei mir hat es immer geholfen, etwas zu machen, bei dem ich nicht alleine bin, hab mir also meinen cousin geschnappt und bin mit ihm in den kraftraum meines vereins und hab da so lange gewichte gestemmt/gestoßen/etc. bis ich einfach fertig war, zu feritg um noch was anderes zu machen. da ich nicht alleine war, hatte ich immer einen ansporn, nicht einfach aufzugeben. joggen wirkt speziell auf mich demoralisierend und länger als fünf minuten halte ich das nicht aus
      tick tock, tick tock, what's reality compared to me? (Timekiller/ Project Pitchfork)
      da ich immernoch nicht richtig weiter bin bei dem Thema und es mich immernoch beschäftigt wollte ich nochmal fragen was ihr mit Selbsthass/Wut wegen eines Fehlers macht.

      1. Die Wut rauslassen, aber sich selbst beschimpfen usw. ist eher nicht so konstrkutiv oder? Gibt es andere Wege?

      2. sich verzeihen... praktische Umsetzung? Vielleicht sich etwas gutes tun oder so? *etwas ratlos


      Theoretisch klingt 2tens sehr sympatisch, aber wirklich wissen wie ich da anfangen soll tue ich nicht...
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      sport hmm..
      ist so ne sache.
      bei mir gibt es immer einen punkt, an dem der selbsthass oder der druck so groß ist, dass sport eigentlich nur noch schadet.
      man ist besonders bei depressionen körperlich sehr schnell k.o. und mit freunden etwas "normales" zu unternehmen lässt den druck meistens noch intensiver werden.
      mir hilft eigentlich am meisten das internet.
      telefonieren kann ich in solchen situationen nicht, das bring ich einfach nicht fertig, aber ich such mir dann eben anders ablenkung oder kontakt.
      foren, irc, icq und so weiter.. die möglichkeiten sind riesig *g*
      oder man lernt einfach ne programmiersprache oder bastelt mit webdesign rum...
      da haben die hände an der tastatur zu tun und durch objektivere meinungen von freunden oder engen vertrauen bekommt man vielleicht nen ganz anderen blickwinkel auf die sache *g*
      mfg
      Liz
      [color="black"]ALL OF MY HATE CANNOT BE FOUND
      I WILL NOT BE DROWNED BY YOUR THOUGHTLESS SCHEMING
      SO YOU CAN TRY TO TEAR ME DOWN, BEAT ME TO THE GROUND
      I WILL SEE YOU SCREAMING![/color]

      [ evanescence / korn - thoughtless ]
      [color="skyblue"]Vorsicht, gemeingefährlich, und obendrein beißt es auch noch! ~Motzfrosch~[/color]
      und durch objektivere meinungen von freunden oder engen vertrauen bekommt man vielleicht nen ganz anderen blickwinkel auf die sache


      Ich meine nur halt die Situationen in denen das nicht so ist. In denen man Mist gemacht hat und sich irgendwie damit arrangieren muss.
      Und ich suche eigentlich auch nicht direkt nach Skills, Skills habe ich, aber Sport etc. das ändert nichts daran dass ich nicht weiß wie ich mir verzeihen soll, oder nicht mehr wütend sein soll... denn das sind die Punkte die mich schwach machen was jegliches destruktives Verhalten angeht.
      Deswegen muss ich da irgendwie rauskommen...
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      hey schneeflocke,

      ich kenne das problem, mir meine fehler nicht verzeihen zu können und daraus resultierenden selbsthass sehr gut..
      ich denke, es hat mehrere ursachen, warum ich damit nicht klarkomme, aber ein wichtiger grund ist bei mir wohl, dass ich ein total übertriebenes idealbild von mir habe, eben ein perfektes, das ich nie erreichen kann.
      soll heißen: andere menschen machen genauso viele fehler, aber das ist für sie nicht ganz so schlimm, denn sie können sich als nicht-perfekte menschen mit fehlern akzeptieren und auch so mögen.

      mein ziel ist es, mich als "normalen" menschen zu sehen, denn wie gesagt, die gefahr dieses idealbilds ist, dass es, wenn ich es nicht erfülle, in extremen selbsthass, also in das genaue gegenteil zerfällt.

      ich sollte also generell daran arbeiten und mir in solchen situationen vielleicht sagen, dass ich eben auch nur ein mensch bin.. ehrlich gesagt gelingt mir das aber noch nicht so gut.
      ob es bei dir eine ähnliche ursache hat, weiß ich natürlich nicht.

      wenn du in thera bist, frag sie/ihn dochmal nach ihrer/seiner meinung dazu.

      lg,
      cilla
      Hmm... ist jetzt nur so eine Idee, ich weiß nicht ob dir das hilft, Schneeflocke...ich posts trotzdem ma ;)

      ich kenne das auch, ich mach irgendeinen dummen Fehler, der mir wahnsinnig peinlich ist, und hasse mich dafür, dass er mir passiert ist. Aber wenn ich überlege, was wäre, wenn ein anderer diesen Fehler gemacht hätte, dann finde ich es meistens nicht so schlimm, ich glaube, mir wäre das dann gar nicht so schlimm vorgekommen, oder ich hätte es am nächsten Tag schon wieder vergessen. Dann die logische Schlussfolgerung: für andere ist mein Fehler längst nich so schlimm wie für mich selbst, also kann ich ihn mir viel leichter verzeihen...
      Naja, klappt nich immer, aber manchmal hilft mir das...