So, seit lezter Woche Mittwoch hab ich endlich einen ambulanten Therapieplatz. Verhaltenstherapeutischer Schwerpunkt, Borderline-Therapie, bei einem Mann, weil ich mich da erfahrungsgemäß besser öffnen kann, irgendwie, zugelassener Erwachsenentherapeut, weil ich für die Kinder-u. Jugendtherapie deutlich zu komplexe Symptome habe, absolut professionell...genau, was ich gesucht habe.
Mittwoch war das Erstgespräch, und seit mittwoch schiebe ich etwas vor mir her.
Unter dem Haufen Papiere, den der Typ mir mitgegeben hat, war unter anderem besagter 'Fragebogen zur Lebensgeschichte' - ein recht umfassender Fragebogen, den ich ausfüllen und wieder mitbringen soll.
Fand ich erst auch ganz toll, normalerweise schreibe ich gerne und viel und mag auch so Fragebögen, im Internet mache ich das ständig und es macht mir fast Spaß.
Nur...eins hab ich mal wieder vergessen.
Ich habe wahnsinnige Schwierigkeiten damit, mich festzulegen. Was immer ich sage oder tue funktioniert immer so, dass ich noch eine Möglichkeit zum Rückzug habe. Eine Hintertür bleibt immer offen, ich hasse es, mich festlegen zu müssen.
Das fängt dabei an, dass ich zig Fächer zuviel in der Schule gewählt habe, nur um mich fürs Abi noch ja nicht entscheiden zu müssen.
Ich kriege Panik wenn ich meiner Mutter zb ein Eis holen und selbst die Sorten aussuchen soll.
Ich schleppe häufig Wechselklamotten mit mir rum wenn ich unterwegs bin, weil ich Angst habe, bei der Kleiderauswahl die falsche Entscheidung getroffen zu haben...
Und besondere Angst habe ich davor, schriftlich etwas über mich festzuhalten.
Im Internet geht das komischerweise, da kann ich das, aber jemandem einen Zettel in die Hand zu drücken...besonders jemandem, der mich bewertet...vor meinem Vater zum Beispiel konnte ich das nie. Der durfte auch nie meine Klausuren lesen, egal wie gut die benotet worden waren, weil ich immer Angst hatte, einen Fehler übersehen zu haben.
Einen Fehler, den er dann schwarz auf weiß sprichwörtlich gegen mich in der Hand hat.
...und jetzt sitze ich hier, vor diesem Fragebogen, und hab außer meiner Adresse und Telefonnummer noch keine Frage beantwortet.
Heute habe ich wieder einen Termin...muss das zwar noch nicht zwingend heute abgeben, aber er sagte von vornerein, dass er bei Borderlinepatienten sehr strikt ist, weil die Therapie häufig scheitert, und wenn ich nicht in sechs Wochen den Wisch abgegeben hab verlier ich den Platz.
Sechs Wochen klingen jetzt vermutlich nach einer enorm langen Zeitspanne, aber die ändert nichts daran, dass ich absolute Angst davor habe, das auszufüllen.
...wenn er mir die Fragen einfach so stellen würde und ich sollte sie mündlich beantworten -kein Problem.
Mich macht zwar auch nervös, dass er dazu Notizen macht und damit auch etwas festlegt, aber die kann ich zum Glück nicht lesen, weshalb ich es meist schaffe, mir keine allzugroßen Gedanken darüber zu machen.
Mündlich kann ich mich schließlich jederzeit revidieren.
was mach ich jetzt also mit dem ganzen Müll? Was erzähl ich ihm gleich? Dass ich noch nicht dazu gekommen bin, den Fragebogen auszufüllen? Oder gleich beim ersten Termin, dass ich das nicht kann?
Ich brauche diese Therapie. Ich hab lange darauf gewartet und viel dafür getan, und an so einem Mist soll das ganze nicht scheitern, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich es schaffen soll, das abzugeben...wissend, dass er das allein liest und mich wahrschenilich völlig falsch versteht, und...
scheiße.
irgendwelche konstruktiven Ideen?
Fuin
Mittwoch war das Erstgespräch, und seit mittwoch schiebe ich etwas vor mir her.
Unter dem Haufen Papiere, den der Typ mir mitgegeben hat, war unter anderem besagter 'Fragebogen zur Lebensgeschichte' - ein recht umfassender Fragebogen, den ich ausfüllen und wieder mitbringen soll.
Fand ich erst auch ganz toll, normalerweise schreibe ich gerne und viel und mag auch so Fragebögen, im Internet mache ich das ständig und es macht mir fast Spaß.
Nur...eins hab ich mal wieder vergessen.
Ich habe wahnsinnige Schwierigkeiten damit, mich festzulegen. Was immer ich sage oder tue funktioniert immer so, dass ich noch eine Möglichkeit zum Rückzug habe. Eine Hintertür bleibt immer offen, ich hasse es, mich festlegen zu müssen.
Das fängt dabei an, dass ich zig Fächer zuviel in der Schule gewählt habe, nur um mich fürs Abi noch ja nicht entscheiden zu müssen.
Ich kriege Panik wenn ich meiner Mutter zb ein Eis holen und selbst die Sorten aussuchen soll.
Ich schleppe häufig Wechselklamotten mit mir rum wenn ich unterwegs bin, weil ich Angst habe, bei der Kleiderauswahl die falsche Entscheidung getroffen zu haben...
Und besondere Angst habe ich davor, schriftlich etwas über mich festzuhalten.
Im Internet geht das komischerweise, da kann ich das, aber jemandem einen Zettel in die Hand zu drücken...besonders jemandem, der mich bewertet...vor meinem Vater zum Beispiel konnte ich das nie. Der durfte auch nie meine Klausuren lesen, egal wie gut die benotet worden waren, weil ich immer Angst hatte, einen Fehler übersehen zu haben.
Einen Fehler, den er dann schwarz auf weiß sprichwörtlich gegen mich in der Hand hat.
...und jetzt sitze ich hier, vor diesem Fragebogen, und hab außer meiner Adresse und Telefonnummer noch keine Frage beantwortet.
Heute habe ich wieder einen Termin...muss das zwar noch nicht zwingend heute abgeben, aber er sagte von vornerein, dass er bei Borderlinepatienten sehr strikt ist, weil die Therapie häufig scheitert, und wenn ich nicht in sechs Wochen den Wisch abgegeben hab verlier ich den Platz.
Sechs Wochen klingen jetzt vermutlich nach einer enorm langen Zeitspanne, aber die ändert nichts daran, dass ich absolute Angst davor habe, das auszufüllen.
...wenn er mir die Fragen einfach so stellen würde und ich sollte sie mündlich beantworten -kein Problem.
Mich macht zwar auch nervös, dass er dazu Notizen macht und damit auch etwas festlegt, aber die kann ich zum Glück nicht lesen, weshalb ich es meist schaffe, mir keine allzugroßen Gedanken darüber zu machen.
Mündlich kann ich mich schließlich jederzeit revidieren.
was mach ich jetzt also mit dem ganzen Müll? Was erzähl ich ihm gleich? Dass ich noch nicht dazu gekommen bin, den Fragebogen auszufüllen? Oder gleich beim ersten Termin, dass ich das nicht kann?
Ich brauche diese Therapie. Ich hab lange darauf gewartet und viel dafür getan, und an so einem Mist soll das ganze nicht scheitern, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich es schaffen soll, das abzugeben...wissend, dass er das allein liest und mich wahrschenilich völlig falsch versteht, und...
scheiße.
irgendwelche konstruktiven Ideen?
Fuin