Mini Psychose

      Ich behaupte einfach mal dass bei uns eine schwerwiegende dissoziative Störung vorliegt (die im übrigen auch diagnostiziert ist und nicht nur von mir vermutet wird).
      Trotzdem muss nicht jedes traumatische Erlebnis von uns zwingend aufgearbeitet werden. Das hat uns auch eine Therapeutin bestätigt, die schon lange Traumatherapie macht und sich auch mit starken dissoziativen Störungen auskennt. Vielmehr ist es wichtig dass es einen nicht mehr in dem täglichen Leben belastet. Dazu muss man aber nicht jedes Trauma wieder hochholen. Wenn es nicht präsent ist wieso dann unbedingt verarbeiten wollen?

      Und insofern kann auch jede andere Therapieform Menschen mit starken dissoziativen Symptomen helfen.


      Liebe Grüße
      M.
      Wie lebt es sich denn damit, wenn ein Trauma nicht verarbeitet wurde?
      Kann man die dissoziativen Zustände so beseitigen? Oder findet man nur eine Möglichkeit, damit zu leben?

      Kann das nicht ganz verstehen, wie es einem gut gehen könnte, wenn eine belastende Erfahrung Einfluss auf das Leben hat.
      Ich selbst z.B. habe keine starken dissoziativen Zustände (eher ein wegziehen, aber bei gleichzeitig klarem Verstand), und das Trauma ist überhaupt nicht präsent, aber ich habe viele Beschwerden im Leben aufgrund des Traumas. Ich würde mich viel besser fühlen ohne diese Beschwerden und Belastungen.

      Erzähl doch ein wenig aus Deiner Erfahrung, es würde mich interessieren.

      lg
      Original von WonderI_4
      Wie lebt es sich denn damit, wenn ein Trauma nicht verarbeitet wurde?
      Kann man die dissoziativen Zustände so beseitigen? Oder findet man nur eine Möglichkeit, damit zu leben?


      Ich habe angeblich eine PTBS und folglich auch ein Trauma. Ich weiß zwar nicht, was für ein Trauma das sein soll, habe aber dennoch fein an mir gearbeitet. Vor Allem wurden bei mir aktuelle Konflitke bearbeitet: Zwischenmenschliche Probleme, Autoaggression, etc. Mittlerweile geht es mir ziemlich gut, ich dissoziiere zwar immernoch des öfteren wie ein Ochse (ich lebe - seit ich denken kann - nur im Trauma, alles nicht real, bla), aber es schränkt mich nicht mehr ein. Ich habe meine Tiefs, aber ich komme zurecht. Was aber noch viel wichtiger ist: ich fühle mich wohl. Und ich habe nichts von dem "Trauma" aufgearbeitet, sondern mich an das gehalten, was im Hier und Jetzt greifbar ist und mich tatsächlich einschränkt. :)

      Dissoziationen sind unangenehm, aber mich stört es nicht mehr weiter. Lange habe ich mich darüber beklagt, heute bin ich zufrieden, weil es sich durch die Stabilisierung doch ziemlich reduziert hat. Und ich werde den Teufel tun und nun nach etwas buddeln, das mich eventuell wieder vollkommen auf der Bahn wirft ;).
      Wie wäre es wenn wir ein neues Thema eröffnen und da weiterschreiben (aber morgen, muss gleich Schluss machen). Es ist dasselbe wie beim anderen Thema, es ist nicht unser Thread.

      Aber bitte auch keine Disskussion über das Thema der Empfehlung der Therapie oder nicht.
      Das was Du sagst, finde ich interessant. Ich finde das auch richtig, dass das jeder für sich entscheiden sollte. Für mich käme es nie in Frage mit den Folgen des Traumas ein Leben lang zu leben. Ich möchte das die Tiefs aufhören, und ich leben kann ohne mit Techniken oder aushalten leben zu müssen. Ich will frei davon sein, nur so würde ich mich vollständig und gut fühlen. Ich weiß, dass ich das schaffen kann.
      Eröffne ruhig ein neues Thema dazu. Wie du gewiss bereits gemerkt hast, bin ich mehr als diskutierfreudig (wenn auch hin und wieder penibel und kleinlich ;)) :). Du kannst ja fragen, ob es Betroffene gibt, die ihr Trauma nicht verarbeitet haben und trotzdem glücklich sind!?
      Original von WonderI_4
      Wie lebt es sich denn damit, wenn ein Trauma nicht verarbeitet wurde?
      Kann man die dissoziativen Zustände so beseitigen? Oder findet man nur eine Möglichkeit, damit zu leben?


      Dazu hat ja ChatNoir schon einiges geschrieben.
      Ich sehe das auch so.
      Es haben viele hier an der Stabilität gearbeitet wir kommen im Alltag zurecht. Die Traumata die wohl da sind schränken uns nicht vollkommen ein machen für uns den Alltag nicht unmöglich. Wenn jetzt nach dem Trauma gegraben wird und Zwerg oder ich z.B. dann plötzlich etwas weiß wovon wir jetzt noch keine Ahnung haben weiß ich nicht wie es sich auf unseren Alltag auswirken würde. Deswegen kann das so lange verborgen bleiben bis es eben von selber hochkommt und uns belastet und dann kann daran gearbeitet werden.

      Ich bin aber der Meinung dass das egal ist ob ein Trauma nun verarbeitet wird oder man lediglich lernt mit den Folgen zu leben solange es einem eben gut damit geht und nicht ständig belastet.


      Liebe Grüße
      M.
      Zumal man annehmen muss das die diagnosen bps u. ptbs nicht ganz stimmen. also bei den arten von wahn (akkustische und visuelle Halluzinationen), also ich möchte sagen es währe nicht verkehrt nochmal wegen einer genaueren diagnose zum arz zu gehen. vieles hört sich da sehr viel schwerwiegender an ...
      Halluzinationen würden ja eher auf eine psychotische Erkrankung schließen lassen und nicht auf neurotische wie eine dissoziatische Störung. Eine "Mini-Psychose" könnte natürlich auch durch Drogenkonsum hervorgerufen werden. In jedem Fall ist das aber Sache für die Therapie.
      Original von Mitkle
      ach, man darf hier doch solche sachen sagen?

      Man sollte mit Aussagen dieser Art einfach nur vorsichtig sein und am Besten keine Vermutungen äußern, aber es ist schwer, da eine klare Grenze zu ziehen, da die Grenzen einfach sehr verschwommen sind.

      Darum bleibt uns manchmal nur, das im Team zu diskutieren und manchmal auch nach Gefühl zu handeln, welches die Aussage hervorruft. (Manches sehen wir gerade noch als grenzwertig an, anderes als grenzüberschreitend und dann nehmen wir es raus.)
      Und Euch zu bitten, Euch mit Vermutungen zurück zu halten. ;)
      Vor allem, wenn es um solche gravierenden Dinge geht.
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Lieben,

      dieser Thread ist schon etwas älter und doch möchte ich einfach meine Meinung sagen. Vielleicht liest es jemand ?( ... hoffe ich.

      Ich selbst habe u.a. eine Persönlichkeitsstörung mit psychotischem Erleben und deren Anzeichen. Wobei man sich da schon streitet. (Fachmann gegen Fachmann)

      Mini-Psychosen, die ein Erleben darstellen sind bei Borderline z.B. nicht selten, doch man weiß noch das es eben halluzinationen sind. Bei Menschen für die es offensichtlich die Realität, ihre eigene Realität ist, sagt man schon es ist psychotisch.

      Ich selbst habe beides miterlebt und kann die Situation nachvollziehen. Am Anfang sind es nur ein paar Stimmen und Schreie, ein gackern, ein schatten der huscht doch bald wird es mehr. ich selber gehe dann zu meiner Therapeutin und rede mit ihr darüber und über diejenige Medikamention.
      Genau das empfehle ich jeden, der meint er wisse nicht mehr recht ob das was er sieht wirklich statt findet. Schnell kann man zu einer gefahr werden, gegenüber sich selbst oder anderen.

      W.L.
      Ich fragte den Mond...
      Nacht für Nacht
      Doch dann...
      ...ein Splittern wie aus [SIZE=7]Glas[/SIZE]...
      Ich hab den Mond kaputt gemacht.