Zwischen totaler Vernachlässigung und Überanstrengung

      Zwischen totaler Vernachlässigung und Überanstrengung

      So,

      Ratschläge. Ar**tritte, liebe, aufbauende Worte. Nur her damit. Ich will raus aus diesem Schrott.

      Bin krankgeschrieben seit Mittwoch, bis ich in die Klinik gehe. Ich tu NIX. Sitze zuhause, chatte hier und da ein bisschen.

      Und das schlimme: Ich vernachlässige mein Pferd, bin kaum noch da, vllt 3 mal in der Woche. Sie steht auf der Weide, hat Gesellschaft und alles, was sie braucht.. aber ich hab ein so schlechtes Gewissen. Ich liebe mein Pferdchen.. aber raus gehen? Etwas tun? anfangen?

      Es geht nicht. Keine angst oder Unruhe.. nur Leere, kein Antrieb.

      Dann gibt es zwei Dinge, in die ich mich stürze, mit denen ich mich Stuindenlang becshäftigen kann, mit denen ich so viel Zeit verbringe, mehr als ich schlafe, mehr als ich rede und weit ,mehr als ich esse.

      Zum einen mein PC, daran rumsitzen, etwas rumbasteln daran. Viel zu viel Zeit. Das andere sind zwei liebe Menschen, über Internet... und dieses Forum. Stundenlang. Ich beschäftige mich viel VIEL mehr mit anderen, und es tut mir so gut, ein ganz bisschen Glück, wenigstens noch für andere da sein zu können, kann und will garnichts anderes.

      Dann muss ich die Realität nicht sehen. Mich nicht mit mir auseinandersetzen. Kann in Ruhe verdrängen, und wenn die Leere zu groß, überwältigend wird, kann man immer noch r*tz*n.

      Es tu mit NICHT gut. Und doch irgendwie. Ich habe einfach aufgehört zu leben. Existiere so vor mich hin, keine Ideen, keine lust, mich auch nur 10 Meter zu bewegen. Meine Symptomatik (SvV, Essstörung, Depressionen) verstärkt sich ständig- und das schlechte gewissen treibt mich nicht etwa dazu, was zu ändern, sondern mich noch mehr zu verkriechen =(

      Keine Ahnung, wie ich da raus kommen soll. Motivation? Keine. Ich sehe nochts mehr. Nur gähnende, riesige schwarze Leere.
      In 2 Stunden erwartet man mich bei einem 15-stündigen Arbeitsdienst... ich werd hingehen, mal wieder ohne Schlaf, mit 3 Liter Kaffee intus, aber (natürlich) höflich und fröhlich. Wie immer. Ich kann nicht absagen. Na wenigstens regnet es. Keine kurzen Ärmel.
      aber ich werd mich wieder nicht um mein pferdchen kümmern, komme mir total verantwortungsölos und schwach und untauglich vor..

      Und nun?

      lg
      Plüsch

      edit: falsch gerechnet, mein arbeitseinsatz beginnt ereits in 2 Stunden und dauert 15 Stunden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Plüschtier“ ()

      hej,

      mal abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, wieso du zu einem arbeitseinsatz gehst, wenn du krankgeschrieben bist. ;)

      verschwende deine kraft und zeit nicht mit vorwürfen an dich selbst, sondern verwende sie dafür, etwas zu _tun_. wenn du wiederkommst, leg dich ins bett, PC aus, schlaf dich aus. nach dem aufstehen gönnst du dir 1 stunde am pc, dann machst du ihn _aus_ . PUNKT.

      und dann fährst du zu deinem pferdchen, das braucht dich nämlich genauso wie die leute aus dem net. wenn du dort bist, genieße es bewusst, mach dir bewusst klar, wie schön es ist, sich um das tier zu kümmern. dann hast du beim nächsten mal eine motivation mehr, wieder hinzufahren.

      ich weiß, wie schwer das ist. aber du wirst nicht weiterkommen, wenn du es nicht einfach _tust_.
      pc aus und schlafen. JETZT.

      und dann PC aus und zum pferd. JETZT.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo Plueschtier!

      Zum Thema Pferd möchte ich auch noch was sagen. Jetzt zu der Jahreszeit, wenn sie (richtig?) wirklich den ganzen Tag auf der Weide steht und dabei Artgenossen um sich hat, glaube ich nicht, dass man das als Vernachlässigung bezeichnen kann. Zumindest nicht, so lange Du aber auch wirklich mindestens 3 x die Woche hin gehst und sie bewegst. Und sie natürlich auch alles sonstige zur Verfügung hat, was sie braucht, Wasser, vielleicht Rauhfutter, was da halt bei Euch so üblich ist.
      Also denke ich, dass Du das schlechte Gewissen nicht haben musst. Aber ich denke, für DICH wäre das sicher sehr hilfreich, aus kontraproduktiven Verhaltensmustern auszubrechen und wieder öfter hinzugehen.
      Aber setz Dich dabei nicht unter Druck aus schlechtem Gewissen dem Pferd gegenüber. Denn das ist momentan nicht nötig.
      Das kannst Du Dir für Zeiten aufbewahren, wo sie viel im Stall stehen muss, aber die jetzige Jahreszeit solltest Du vielleicht wirklich nutzen, indem Du Dich NICHT unter Druck setzt, klar, 3 - 4 mal die Woche bewegen ist schon Minimum, aber es ist noch ok. Vorrausgesetzt sie ist kein Pferd, das aus irgendwelchen Gründen dringend tägliches Auspowern braucht.
      Versuch es als etwas zu sehen, was Du für Dich tust!
      Ich weiß genau, wie unglaublich positiv sich das Zusammensein mit Pferden sich auf einen auswirken kann. Vielleicht gehst Du auch erst mal immer nur für kurze Besuche hin, saugst diesen wundervollen Pferdeduft ein, nimmst ihre Wärme in Dich auf, wenn Du sie umarmst und genießt einfach die Ruhe und Harmonie, die bei Pferden immer herrscht, hör dem gleichmäßigen Kauen zu, wenn sie Gras oder Heu fressen, die idyllische Stimmung, die dort herrscht. Na, jetzt nicht mal Lust bekommen? ;)
      Du musst Dich aber auch wirklich bemühen, diese Dinge wirklich wahrzunehmen! Und dann genieße sie, Du kannst das!!! =)
      Sitz einfach eine Weile bei ihr, nimm all dies, was ich eben geschrieben habe wahr und in Dich auf, genieße es und wenn Du das schaffst, bin ich sicher, dass es Dir gut tun wird!

      Was mir früher oft geholfen hat bei diesem Problem war, dass ich Reitklamotten, die so richtig schön lecker nach Pferd duften, genommen und total abgeschnüffelt habe, dann hatte ich auf einmal unheimliche Lust, hinzugehen, auch wenn ich vorher depressiv war.

      Und zu dem Thema, dass man versucht, von Dingen Abstand zu bekommen, die einem in dem Maße einfach nicht mehr gut tun, da nehm ich mal das Beispiel PC, da hat ja aber Solaine auch schon fast alles zu gesagt.
      Bei mir hat es mal ganz gut geklappt, mir eine LIste zu machen, mit genauen Zeiten, wann ich an den PC darf. Und wenn ich mich dran gehalten habe, hab ich mich auch belohnt. Das war wichtig.

      Dann muss ich die Realität nicht sehen. Mich nicht mit mir auseinandersetzen. Kann in Ruhe verdrängen, und wenn die Leere zu groß, überwältigend wird, kann man immer noch r*tz*n.

      Vielleicht könntest Du aber fürs Erste mal das Thema "DU" anders angehen, indem Du versuchst, Dich mal ganz liebevoll und fürsorglich um DICH zu kümmern! Ohne Dich mit den ganzen negativen Dinge auseinander zu setzen. Klar muss das auch mal sein, aber es ist nicht unbedingt jeder Augenblick der richtige dafür. Vielleicht kannst Du das etwas später angehen und Dich jetzt mehr auf innere Stabilität konzentrieren. Tu Dir ganz viel Gutes, hol Dir Kraft bei Deinem Pferd und vergiss das schlechte Gewissen, so lange sie auf der Weide steht, mit anderen Pferden, futter- und wassermäßig versorgt wird und Du sie mindestens 3 oder 4 mal die Woche reitest oder sonstwie bewegst. Und sie aber vielleicht öfter mal einfach nur so besuchst.
      Entdecke vor allem (wieder?), was sie auch Dir geben kann und nimm das auch für Dich an, hm?! :)
      Und mach Dir wirklich einen Tagesplan und vor allem halte Dich auch daran. Arbeite da mit dem Belohnungsprinzip, das funktioniert nicht nur bei Tieren und Kindern... ;)

      Und mich würde nebebei bemerkt auch interessieren, warum Du arbeiten gehst, wenn Du krankgeschrieben bist?


      LG und viel Kraft,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Freeclimber“ ()

      Weil das ein Pflichtarbeitseinmsatz auf dem Vereinsturnier meines Reitvereins ist und ich wg Klinmikaufenthalt sonst keine gelegenheit mehr haben werde meine Pflichtstunden voll zu kriegen. Das interessiert da keinen, ob ich krank bin oder nicht.

      Jetzt geh ich erstmal schlafen, habs dort nichtmehr ausgehalten und werd versuchen nachher zum Pferd zu fahren - geritten bin ich seit 2 Wochen nicht. Ich merke immer ganz deutlich, dass sie auch meine "kein-Bock"-Stimmung üernimmt... wenn ich da bin kuschel ich nen Moment und das wars. Man merkt beim von-der-weide-holen.: sie will nicht, hat keine lust - bin ich ja auch selber schuld dran. Mein armes Hotti.

      Werds versuchen, mich zu "begeistern", mir mal einen Plan machen, ihn vllt sogar ein bisschen einhalten... =(

      Danke jedenfalls für eure Antworten, sehr konstruktiv und weiterhelfend, nur ob ich es auch wirklich schaffe das umzusetzen... ich versuch es.

      Jetzt erstnmal kurz schlafen.

      Gute "nacht"
      Plüsch