'manische phasen'?

      'manische phasen'?

      hallo ihr lieben...

      irgendwie lande ich doch immer wieder hier. ich weiß auch nicht. auf dauer gehts wohl nicht ganz ohne.

      warum ich schreibe...
      mir ging es eine ganze weile wirklich gut. kein svv, keine depressionen,... überhaupt nichts. normale tiefs, die jeder mal hat aber insgesamt gings mir richtig gut. so gut wie lang nicht mehr.
      jetzt kam wohl der absturz und ich hab das gefühl ich bin noch nicht ganz unten angekommen.
      der gleiche absturz, wie nach dem letzten klinik-aufenthalt, bei dem mir vier wochen lang erzählt wurde, dass ich nicht lebensfähig bin, niemals lebensfähig sein, meine pläne und träume nie verwirklichen können und auf dauer wohl an dem ganzen kram sterben werde. logisch, dass man den absturz da auf diese äußerst freundliche hoffnungsvolle gehirnwäsche schiebt oder?
      jedenfalls... dieses mal gab es keinen auslöser.
      ich grüble und grüble und grüble aber mir fällt nichts ein. ich grüble über die borderline diagnose, die ich auch nach zwei jahren noch nicht annehmen kann, weil die theras so sch**ß* waren und darüber, ob sie beim letzten mal (anfang des jahres) doch recht hatten damit, dass die guten phasen nur sowas wie einbildung oder eine art leichte form von manischen phasen sind.
      und dann frage ich mich... was bringt mir das? nach einem haufen erfahrungen mit therapeuten, auf die ich doch lieber verzichtet hätte, will ich ja eh keine therapien mehr. ich will nur, dass alles endlich aufhört und ich normal leben kann. und was bringt mir das gegrübel dabei?

      was ich mir von diesem thread erhoffe... ich weiß es nicht...
      vielleicht hätte ich einfach gern, dass mir wer sagt, dass ich aufhören kann mit dem grübeln, weil das alles ganz normal ist. nicht normal für eine psychische störung, sondern einfach normal.
      ich weiß nicht, was ich hören möchte. ich weiß ja nichtmal, wies weitergehen soll.

      lieber gruß
      die nervende shiko
      Hallo shiko,

      du sagst dir ging es zeitweise gut. Das ist doch auf jeden Fall schon mal etwas, was Wert hat und (subjektiv) durchaus KEINE Einbildung ist! Manische Phasen bilden doch lediglich, oder zumeist, das andere Extrem zur Depression. Vielleicht sind es manische Phasen, nun gut, ich habe gelesen, dass Hypomanie sehr kreativitätsfördernd ist. Nur scheint es dich nicht wirklich voranzubringen, da dir jeder Funken Hoffnung von allen Seiten genommen bzw. abgeschwächt wird. Das ist ziemlich schade, denn...

      Original von shiko
      meine pläne und träume nie verwirklichen können und auf dauer wohl an dem ganzen kram st*rb*n werde. logisch, dass man den absturz da auf diese äußerst freundliche hoffnungsvolle gehirnwäsche schiebt oder?


      ...Pläne und Träume zu haben ist sehr wichtig. Ich finde es schön, dass du welche hast, nun gilt es, sie beizubehalten und sie nicht wieder zu verwerfen. Auch wenn du bspw. berufsunfähig bist, so kannst du es dir wenigstens in deinen Gedanken ausmalen o. Ä. - Tut mir Leid, das ist alles so trostlos, was ich hier fabriziere, ich weiß...

      Und zu der Diagnose: Natürlich könnte ich jetzt sagen, das ist nur ein Stempel, ein Name, nichts, was man ignorieren sollte, dennoch ein unwichtiger Bestandteil der Probleme selbst. Aber das hilft dir nicht. Das möchstest du nicht hören, weil es für dich viel mehr ist (kann ich auch nachvollziehen). Wahrscheinlich erfolgt die soziale Reduzierung durch diesen Stempel, was einen riesigen Hass auf alle Therapeuten/Psychologen/Diagnosensteller auslösen kann, oder auch auf sich selbst. Doch wenn du bereit bist, es für dich als einen Teil von dir anzusehen, als eine Pflicht sozusagen, die du erfüllen musst (Kant sagte mal, "Aus Pflicht handeln heißt: etwas ungerne tun. Die Befriedigung über erfüllte Pflicht ist der Sache nach eines mit der Genugtuung, etwas Lästiges hinter sich gebracht zu haben."), dann bist du schon ein Stück weit auf dem Weg, es zu akzeptieren.

      Und:
      Original von shiko
      vielleicht hätte ich einfach gern, dass mir wer sagt, dass ich aufhören kann mit dem grübeln, weil das alles ganz normal ist.


      -> Wenn es ganz normal ist, wieso solltest du dann damit aufhören? ;) (Ich weiß, der Satz war anders gemeint, aber ich hab ihn mal so interpretiert.)
      Denken schadet nicht, insofern die Gedanken selbst nicht destruktiv sind. Denn was du denkst, denkt dich, formt dich, bildet dich und kann dir aufzeigen, wer du wirklich bist.

      Hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen und wünsche dir alles Gute

      hagbard celine

      P.S. Du nervst doch nicht. ;)
      If life gives you shit, make fertilizer.
      hey...

      danke für deine antwort.
      ja, ich glaub sie hat mir wirklich geholfen.
      vielleicht nicht so, wie ich es mir erhofft hatte, aber doch in eine andere richtung.

      tut mir leid, würde gern mehr antworten, aber bin gerade kaum anwesend. veruche es vielleicht später. wollte das aber nun nicht so unbeantwortet stehen lassen.

      danke nochmal.

      lieber gruß
      shiko
      Okay, ich versuch mal etwas dazu zu schreiben...

      Ich finde es echt schwer das alles so hinzunehmen und zu akzeptieren. Dieser 'Kampf' geht ja jetzt schon seit zwei Jahren so. Mal ist es okay und dann schieb ich es wieder weg.
      Ich will mich nicht so krank fühlen. Und wenn nun objektiv gesehen diese 'manischen Phasen' (Weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Der Begriff ist so beim letzten Klinikaufenthalt gefallen.) auch dazu gehören, kann ich nicht mehr weglaufen. Ja, subjektiv empfinde ichs natürlich nicht als Einbildung, aber im Gesamten ist es das dann ja trotzdem. Objektiv gesehen sind die Phasen, in denen es mir gut geht und in denen ich davon überzeugt bin es endlich hinter mir zu haben und gesund zu sein, dann auch krank.
      Und auch wenn mir grad niemand die Hoffnung nimmt (das war 'nur' in der Klinik so, dass es von außen kam), nimmt sie mir doch dieses Gefühl und der Gedanke, dass auch die guten Phasen eigentlich nicht gut, sondern krank sind.

      Zu der Diagnose meinen hier viele, dass es doch nur ein Name ist. Aber ich empfinde das nicht so und meine Erfahrungen damit sind auch andere.
      Es ist ein Stempel. Der, der die Akte abschließt sozusagen. Man ist automatisch hoffnungsloser Fall und Hasspatient, den man nicht ernst zu nehmen braucht.
      Und was bringt es einem, wenn man sich selbst nicht so sieht, wenn es doch alle außenstehenden _Fachleute_ tun, die einem eigentlich helfen sollten? Ja, sie helfen einem 'nur' dabei sich selbst zu helfen, aber wenn man allein nicht mehr weiter kommt, braucht man diese Hilfe halt.

      Mir ging es gut und ich habe mich gesund gefühlt. Mit dem jetzt komme ich wirklich mehr als schlecht zurecht. Es bricht halt alles wieder zusammen.
      Ich will nicht krank sein! Und trotzdem zerbricht die Hoffnung, dass es vorbei ist.
      Und jetzt gerade ist dieser riesige Unwillen auch wieder größer als der Gedanke,
      dass ich es akzeptieren muss um weiter zu kommen. Bringt es mir überhaupt etwas? Das Akzeptieren beim Weiterkommen?
      Was bringt es, wenn ich mich weiter wehre?
      Was, wenn die Diagnose doch falsch ist?
      Es wehrt sich noch ziemlich vieles. Und ich hab keine Ahnung, wie ich auf diese Fragen Antworten finden soll.
      Ich würde gern den Schalter wieder umlegen und da weiter machen, wo ich aufgehört habe, bevor alles wieder angefangen hat einzustürzen.
      Aber irgendwie geht das nicht.

      lieber Gruß
      shiko
      Guten Tag shiko,

      ja es ist schwer, es ist gewiss auch ein harter Kampf für dich, ein ewiges Hin & Her mit keiner Aussicht auf Besserung; und auch nicht sehr leicht anzunehmen, auch nicht über 2 lange Jahre hinweg. Das kann man auch von niemandem erwarten. Aber der Mensch ist lernfähig, so ist er auch in der Lage, die nötige Erkenntnis dazu aufbringen, dass man auch MIT und nicht gegen eine Krankheit leben kann.

      Das klingt sehr hart - ich meinte es aber so, dass doch immer noch die Chance auf eine Besserung im Sinne von einem Besser-damit-Zurechtkommen besteht. Das ist so eine 50/50 % - Frage, entweder deine Hoffnungslosigkeit überwiegt und das Gefühl der eigenen Krankheit oder es nimmt beides ein wenig ab, um dem ausgeglichener gegenüber zu stehen, genau so viel, dass dies auch für dich persönlich möglich und akzeptabel ist. Es klingt alles viel zu theoretisch, das gebe ich zu, und so ist es wohl auch. Die Umsetzung wird nicht einfach werden, zumal du dich um deine psychische Konstitution sowohl sorgst, als auch dir Gedanken machst, das alles wieder in den Griff zu bekommen, und sei es nur der profane Wille, endlich nicht mehr krank zu sein.

      Ich habe heute auch noch einmal darüber nachgedacht: mir ist klar geworden, dass eine Manie (sei es nun eine oder nicht) durchaus krankhafte Züge annehmen kann, denn nichts anderes wird durch sie definiert, sonst wäre es ja das normale Glücklich- und Zufriedensein. Macht eine Diagnose einen Großteil deines Lebens aus, und zwar überwiegend, sodass du permanent depressiv bist, wäre das im Gegensatz zum Eigentlichen das Normale, Alltägliche und eine glückliche, schöpferische und Kraft gebende Phase die Krankheit.

      Der Sinn kehrte sich demnach um, was zur Folge hätte, dass man heiter ist, wenn es einem schlecht geht, einfach, weil es dermaßen überwiegt, und umgekehrt einen traurigen Zeitabschnitt erfahren würde, wie die Gesunden eine Grippe beispielsweise. Logisch geschlussfolgert würde das bedeuten, dass man eben gut bis sehr gut damit zurecht kommen könnte, drehte man die Gefühle simplerweise um.

      Doch praktisch gesehen geht das leider nicht. Gefühle kann man nicht von heute auf morgen "umdrehen". Das ist auch nur eine Theorie von mir, nur ein paar zwanghafte Gedanken, um ein besseres seelisches Bewusstsein zu erschaffen, ich weiß nicht, ob es klappen könnte.

      Original von shiko:
      Bringt es mir überhaupt etwas? Das Akzeptieren beim Weiterkommen?
      Was bringt es, wenn ich mich weiter wehre?


      Hier steht Resignation vs. Hoffnung. Die Antworten darauf sind "Ja" und "Nichts". Wenn du dich weiterhin wehrst (und das kannst du jederzeit), wirst du auch keine Hoffnung mehr finden können, weil du dir selbst den Weg dazu versperrst. Wenn du akzeptierst, wehrst du dich nicht mehr, meinst, keinen gesunden Widerstand mehr zu leisten und das Risiko eines erneuten Misserfolgs einzugehen. Hier gilt jedoch wieder: 50/50 %, wenn du verstehst.

      Original von shiko:
      Was, wenn die Diagnose doch falsch ist?

      -> Dann gibt es sicherlich diverse Möglichkeiten, dies herauszufinden, meinst du nicht auch? :)

      So, ich hoffe, das war jetzt alles nicht zu planlos, reden kann man viel, doch du selbst bestimmst immer noch dein Handeln und Denken - mit oder ohne Beeinflussung.

      LG

      hagbard celine
      If life gives you shit, make fertilizer.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hagbard celine“ ()

      ich hab das gefühl, ich bin die einzige, die sich mit der diagnose nicht abfinden kann. vor allem hier kommt es mir so vor.
      das ding ist, dass ich mich wohl solang nicht annähernd damit abfinden kann, bevor ich nicht weiß, was nun wirklich los ist.
      theoretische möglichkeiten gibt es sicher viele. aber praktisch kann und will ich die nicht umsetzen.
      ja, ich weiß, das ist meine entscheidung und daher ist es eigentlich unsinnig das hier überhaupt breitzutreten.
      jedenfalls... das 'gefühle umdrehen' funktioniert nicht und ich denke das wird es auch nie. selbst, wenn das alles meine normalität ist, dieser ganze mist kann einen nicht glücklich machen, nur weil man an ihn gewöhnt ist.

      ach ich weiß auch nicht.

      lg
      shiko
      Hallo shiko,

      ja, das habe ich auch bemerkt; viele scheinen sich mehr oder minder damit zu arrangieren, nachdem sie hier vielleicht ein Thema dazu eröffnet haben oder anderweitig darüber gesprochen haben. Bei den meisten mögen die Antworten hilfreich gewesen sein, aber ich denke es gibt auch eine Minorität, die nur den Anschein erweckt, sich damit abgefunden zu haben, in Wirklichkeit aber immer noch (und ich meine nicht nur hin & wieder) stark damit zu kämpfen hat. Denn das gute Zureden und die virtuelle Fürsorge mögen für den Augenblick ausreichen, und man meint, nun mit dem Negativen daran abschließen zu können. Aber ich denke nicht, dass das bei jedem der Fall ist, auch nicht hier. Niemandem möchte ich Unehrlichkeit o. Ä. vorwerfen, es ist nun einmal sehr schwierig anzusprechen, aber du machst diese Versuche, weil du doch irgendwo nie zufrieden mit deiner Situation bist.

      ...was aber fast immer damit endet, dass du meinst, deine Beiträge seien unsinnig und du hättest lieber nicht diesen oder jenen Thread eröffnen sollen. Doch der Meinung bin ich nicht; auch wenn objektiv deine Ausgangslage = "Endlösung" ist; so würde ich doch bezweifeln, dass du nicht wenigstens ein bisschen mehr und anders darüber nachgedacht hast, hm? Weiß ich natürlich nicht.

      Und es wird auch nicht besser werden, nur weil man sich daran gewöhnt. Gewöhnung ist eine Zeitfrage, ähnelt auch einer Abfindungssache, jedoch in Kombination mit einer resignierenden Haltung. Man kann also maximal versuchen, es für sich selbst besser zu gestalten, ohne dabei die Gewöhnung außer Acht zu lassen.

      Alles Gute weiterhin für dich

      hagbard celine
      If life gives you shit, make fertilizer.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „hagbard celine“ ()

      ja, vielleicht scheint es auch nur so, dass sich alle anderen damit abfinden können. ist wohl auch wahrscheinlicher. aber so kommt es hier halt oft rüber.
      nur das meine ich. was dahinter steckt, kann man ja nicht wissen.

      ja, nachdenken tue ich schon über das, was man mir schreibt. es ist nur halt frustrierend, wenn man dann hinterher doch wieder genau da steht, wo man vorher war. wobei diese frustration eher mir, meinem denken und der ganzen situation gilt, als den antworten, die ich bekomme. (ja, ich weiß, dass das nie so rüber gekommen ist und das tut mir leid.)

      nein, durch gewöhnung wird es nicht besser. leider. oder gott sei dank? ich weiß nicht.

      Alles Gute weiterhin für dich

      danke. +lächelt+

      lg
      shiko
      Hm, also ich schreib einfach nochmal was an dich, ok? (die letzten male wars ja nicht so grandios)

      Ich habe auch ein Problem mit meiner Diagnose. Ich hinterfrage _mich_ dabei sehr viel. Trifft es überhaupt zu, bin ich überhaupt krank, das übliche.
      Aber ich gehe eben nicht so massiv dagegen vor. Ich starte in meinem Kopf keine Revolution, denn ich allein kann daran ohnehin nichts rumbiegen oder ändern. Es steht in meiner Akte und das kann ich nicht einfach ausradieren. Zwei Psychiater und die Klinik in der ich war glauben dieser Sache, weswegen ich das noch lange nicht tue.
      Aber was kann ich anderes machen, als zu versuchen mich damit auseinander zu setzen. Vordergründung natürlich nur mit mir und die ganzen Begriffe der Krankheit, die die Ärzte gebrauchen eben für mich nicht zu verwenden, sondern mich mir selbst zuzuwenden.
      Und das andere, was ich eben machen kann, ist die Sache mir eine neue ambulante Therapie zu suchen und da weiterzuarbeiten.

      Was "sehr gute" Phasen angeht... Ich habe Phasen in denen alles gut und stabil läuft, die haben aber nichts mit den "manischen" zu tun.
      Ich würde einfach sagen, dass du vielleicht die guten Phasen dazu nutzen kannst zu pausieren, dir Kraft zu verschaffen.

      Es mag dir velleicht irgendwie komisch oder dämlich vorkommen, wenn man sich der Sache so "hingibt", aber ich glaube einfach (aus meiner Erfahrung) zu wissen, dass es sinnvoller ist, wenn man manche Dinge akzeptiert (lern zu akzeptieren) - man kann dann besser mit ihnen umgehen.
      Zu akzeptieren heißt auch nicht, dass man nun unbedingt dastehen muss und zu 100% alles glaubt, was einem gesagt wird. Aber du kennst dich und du weißt, was sich bei dir wiederholt. Und was sich wiederholt, das zeigt dir ja auch - es kann wieder so kommen, also nimm es so hin.
      (Es soll dir nicht egal werden, nur wenn man so dagegen arbeitet, steigert man die Situation.)

      Wie gesagt, ist meine Erfahrung. Ich bin nun auch kein angestumpfter Mensch, mache mir auch meine Gedanken. Aber es bringt einfach nichts dagegen "Krieg" zu führen.
      Beobachte dich und schau dir selbst an, was eben so ist, was immer wieder kommt und nimm das als einen Teil an, nicht dagegen kämpfen, sondern damit arbeiten.

      Gruß, k.
      hey...

      nein, allein kann man an dem wort in der akte nichts ändern. das ist das problem. man ist den 'fachleuten' völlig ausgeliefert und somit auch dem, was dann folgt. darum trau ich denen nicht. ich hab die verdachtsdiagnose 'emotional instabile ps' nach zwei terminen von einer psychiaterin bekommen, die nur für meine tabletten zuständig war und die bps-diagnose dann in einer klinik von zwei verschiedenen theras, die mir nie erklärt haben, warum ich das nun haben soll. ich hab nachgefragt, aber keiner war dafür zuständig.
      und ich will einfach nicht das opfer von solchen leuten sein, die sich nicht für einen interessieren.
      ich hab mich damit die letzten zwei jahre auseinander gesetzt. mit meinem verhalten, mit meinen gedanken und allem, was dazu gehört. aber was bringt mir das, wenn ich doch nur laie bin? das wort ist dann trotzdem da und man hält mich für ein unzurechnungsfähiges, schwergestörtes ding.
      darum will ich keine ambulante thera und auch keine klinik mehr.
      man ist denen völlig ausgeliefert und nach meinen erfahrungen geurteilt, liebt der großteil der therapeuten es, einen völlig in der hand zu haben.
      damit und mit allem, was dazu gehört - diagnosen, etc. - kann und will ich mich nicht abfinden.
      ich finde es weder komisch noch dämlich, wenn jemand anders das tut, aber ich _kann_ es einfach nicht. Und ich _will_ es auch nicht. ich _will_ nicht mehr ausgeliefert sein.

      zu den phasen... kraft tanken und so funktioniert da nicht. das sind keine stabilen, guten phasen, die man genießt und 'unter kontrolle hat'.
      keine ahnung, wie ich das beschreiben soll...
      das ist irgendwie ein 'von 0 auf 180' oder noch mehr. als würde ein schalter umgelegt.
      der dann irgendwann wieder zurück kippt.

      sorry, ich glaub sinnvoll denken und schreiben, krieg ich heute nicht wirklich hin...

      lg
      shiko
      Guten Abend shiko.

      Du sprichst von "Verdachtsdiagnose" und der Verweigerung seitens der Kliniken, was die genaue Begründung der Diagnose betrifft.

      Geh mal weg von den kriterien, die erfüllt werden _müssen.
      Geh mal weg vom Zwang und vom Stempel, und frage Dich folgendes:

      Fühlst Du Dich normal?
      Ich meine hiermit normal im Sinne von funktionsfähig, alltagstauglich.
      Fühlst Du Dich halbwegs wohl?
      Fühlst Du Dich helbawegs gut?
      Würdest Du sagen, Dein Verhalten ist nicht negativ auffällig?
      Würdest Du sagen, Deine Gefühlswelt ist in Ordnung?
      Würdest Du sagen, Deine Gedankenwelt ist nicht negativ auffällig?

      Das alles wären Punkte, die für oder gegen eine Diagnose - ganz gleich, welcher Art genau - sprechen.

      Man kann Diagnosen hinterfragen. Man kann sich weitere Meinungen einholen.
      Such einen Therapeuten auf, den Du für kompetent genug hälst, und verlange von ihm, dass er Dich erneut und unvoreingenommen untersucht.
      Lass Dir die Fragebögen geben, und füll sie aus, damit man sie auswerten kann. Möglich, dass es in Deinem Falle eine Fehldiagnose ist (es gibt noch 2 weitere Per.Str., die der BPS recht ähnlich sind), möglich dass dem tatsächlich so ist, aber dann verlang von demjenigen eine genaue Erklärung, damit Du endlich weißt, woran Du überhaupt bist.

      Ich akzeptiere meine Diagnose nicht, wie man es vermutlich denkt.
      Würde ich das tun, würde ich rein gar nichts dagegen unternehmen, sondern mich hinsetzen, und los heulen: "Ich habe eine BPS, ich kann nix dafür, es ist jetzt halt so."

      Ja, ich behaupte, in meiner Persönlichkeitsentwicklung gestört zu sein (und es gibt genügend Entwicklungspunkte meiner Vergangenheit, die entweder gar nicht oder zur falschen zeit statt fanden, was dies also belegt), und ja, ich sehe, fühle, _erlebe am eigenen leib meine Gemütsschwankungen, ich bin heute Hü und morgen Hott.

      Ich versuche, Einfluss auf meine Gedankenwelt zu nehmen, ich zwinge meinen Körper, zu funktionieren, weil ich alltagstauglich bleiben möchte, ich versuche, heftige Emotionen auszuhalten, was mir selten gelingt, ich verlasse hochgradige Stresssituationen, wenn ich nicht mehr Herrin meinerselbst bin, usw.

      Ich toleriere meine Diagnose. Mehr aber auch nicht.
      Und viele hier tun es nicht anders.
      Es geht in erster Linie um die Symptomatik, gegen welche man ankämpfen muss. Und das kannst Du auch tun, denn Symptome hast Du wohl.

      Viel Kraft für Deinen Weg.
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      hey...

      ja, zuerst wars der verdacht seitens der psychiaterin dann in der klinik von zwei therapeuten die definitive diagnose, die man mir auch auf mehrfaches nachfragen nie erklärt hat.
      darum _ob_ ich krank bin, geht es mir mittlerweile grad nicht mehr. ich fühle mich schlecht und krank und das reicht mir gerade als argument dafür.
      trotzdem geht es mir genau um dieses wort. um die diagnose borderline. die diagnose ist da und bei sämtlichen therapeuten, ärzten und sonstigen fachleuten in aller munde. ebenso sind die assoziationen damit überall die gleichen und solang die diagnose da ist, denke ich, werde ich hier keine hilfe bekommen. daher _kann_ ich das wort gar nicht ausblenden und mich um den rest kümmern. sobald ich fachliche hilfe in anspruch nehmen würde, wäre eh alles wieder da und man würde mich wieder nur als klischee-bild sehen, das ich nicht bin.
      unvoreingenommen war da noch niemand.

      was akzeptanz und tolerieren angeht, da ist in diesem thread wohl mit beidem das gleiche gemeint. ich denke nicht, dass jemand mit 'akzeptieren' gemeint hat, dass man sich hinsetzt und sagt 'es ist nunmal so und ich kann nichts tun'.
      das meinte ich auch nicht. da sind wohl einfach die begrifflichkeiten durcheinandergeraten.

      tut mir leid, ich glaub ich hab mal wieder nur mist von mir gegeben.
      ich kann grad einfach nicht mehr.

      lg
      shiko
      ich fühle mich als wäre ich ein teil von diesem einen stück von edgar allan poe mit dem raben...
      'niemalsmehr'...
      ich weiß nicht mal was 'niemalsmehr' aber so fühlt es sich an. einfach nur 'niemalsmehr'.
      ich lese gerade 'ich heiße berit und habe eine borderline-störung'. zum zweiten mal. beim ersten mal habe ich es nach der hälfte wieder ins regal gestellt.
      ich fand es schrecklich schlecht.
      jetzt fällt mir auf, wie viel ich davon kenne.
      und das beginnt schon beim vorwort.

      menschen, die bereits sehr früh insbesondere von den nächsten bezugspersonen, vater und mutter, abgelehnt, missbraucht und misshandelt werden, tragen die tendenz in sich, das ursprüngliche leid zu wiederholen. nicht selten erfahren sie durch unverständnis oder überforderung der therapeuten erneut verachtung und ablehnung - ihr drama findet in der therapie eine fortsetzung. sie unterliegen so lang dem zwang der wiederholung, bis das tiefe leid ans tageslicht kommen darf und bearbeitet werden kann.

      ich weiß zwar nicht, wie man menschen, die nichts über einen wissen, so beeinflussen soll - klingt wie eine schlechte ausrede - aber ich bin nicht die einzige, die auch von therapeuten immer wieder verachtet und abgelehnt wird. ich bin nicht das dumme dreckstück, das ausreden sucht, und einfach nur zu dämlich ist, auch wenn das immer wieder gern so dargestellt und mir die realität nicht geglaubt wird.
      da steht es schwarz auf weiß, von jemand anderem geschrieben.
      verachtung und ablehnung. immer wieder. auch wenn es nur ein buch ist, es versteht mich jemand.
      und auch bei ihr bricht grundlos immer wieder alles komplett zusammen.
      nach phasen, in denen man dachte, dass alles gut ist und das vergangene nur ein albtraum gewesen, werden züge plötzlich wieder immer reizvoller.
      nachdem man das vergangene eine zeit lang für einen bösen scherz hielt, will man plötzlich nurnoch tot sein, weil es einem so schrecklich schlecht geht und es niemanden interessiert, einem niemand glaubt.
      auch sie wird von anderen immer wieder in die ecke gedrängt und flippt dann aus.
      sie fängt an zuschreien, ich werde böse, agressiv, verletzend und gemein.
      das kenne nicht nur ich von mir, das kennen auch die, die meine opfer wurde, nachdem ich ihres war.

      ich bin nicht das dumme, ätzende dreckstück, als das man mich gern sieht. ich bin nicht das asoziale miststück, das mit absicht so handelt, weil es einen beschissenen charakter hat und es ihr spaß macht.
      da steht es. schwarz auf weiß.
      es hat einen grund. ich bin nicht die einzige. und vielleicht wird es irgendwann besser.

      ich bin freiwillig in einer psychosomatischen klinik.
      vielleicht kann mir hier jemand helfen.
      ich bin aus verzweiflung in einer psychosomatischen klinik.
      weil ich keinen weg sehe, allein aus diesem albtraum, in dem ich mich befinde, wieder heraus zu kommen.


      meine gedanken zur zeit. die wie immer niemand ernst nimmt. auch sie geht aus verzweiflung in klapsen um kurze zeit später jeden therapeuten und jede klinik zu hassen und keinen anderen ausweg mehr zu sehen, als diesen einen.
      verzweifelte hoffnung, euphorie und absolute lebensmüdigkeit wechseln sich auch bei ihr ab.

      es steht da. schwarz auf weiß. ich bin nicht die einzige, die so ist.
      und es beruht nicht auf einer charakterschwäche. sondern auf einem problem.
      von dem ich nicht weiß, wie ich es lösen soll.
      aber auch das interessiert niemanden.
      wie war das mit verachtung und ablehnung?
      aber ich bin ja angeblich selbst schuld. sicher.

      es ist frustrierend. da ist ein buch, das einen versteht.
      aber sonst interessiert es niemanden.
      man ist ja doch nur das dreckstück mit charakterschwäche.

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      der teil mit der therapie gibt mir zu denken.
      vielleicht bin ich echt auf irgendeine verquere art und weise selbst schuld.
      das typische manipulative verhalten, was man borderlinern nachsagt?
      kann das sein? vielleicht kann das auch sein. auch wenn es keine absicht ist.
      vielleicht bin ich tatsächlich so krank, wie man mir immer einreden wollte.
      vielleicht bin ich so krank und merks nur nicht immer.
      und auch der letzte satz, den ich gestern gelesen hab, hat mir zu denken gegeben.
      'vielleicht hat mein vater alles kaputt geschlagen, was ich mal war'

      kein vorwurf an irgendwen. nur ein paar feststellungen, die ich gestern abend getroffen habe. von denen ich noch nicht weiß, was ich damit anfangen soll und kann. die ich aber hier mal loswerden wollte.