Selbstverstaendnis von Borderline?

      Selbstverstaendnis von Borderline?

      Moin,

      Ich moecht mal Eure Meinung wissen, welches Selbstverstaendnis Ihr ueber "Eure Borderline" habt und versuch jetzt mal, darzustellen, worum es mir dabei geht. Kann natuerlich falsch verstanden werden, hm. Na, versuchen wir`s mal...

      In einem Buch ("Gesundung ist möglich!" von Herausgeber Andreas Knuf) fand ich neulich eine interessante Ansage, die lautet etwa so: Es ist ein Unterschied, ob ich von mir sage "Ich bin Boderline" oder ich sage "Ich habe Boderline". Vergleichbar dem "Ich hab dich lieb" (lieb haben kann man auch einen x-beliebigen Computer) oder "Ich liebe dich" (richtet sich doch deutlich an eine konkrete Person). Ersteres koennt man so verstehen (laut der Aussage in dem Buch), dass man sich mit der Problematik (das Wort Krankheit vermeid ich bewusst jetzt) identifiziert irgendwo/wie. Letzteres eher so, als wenn es eine Krankheit, wie jede andere ist, die auch heilbar ist. Und man so der Sache seine Dramatik etwas nimmt - auch nach aussen und fuer einen selbst (so seh ich das gerad). Denn (auch wieder laut dem Buch), sacht ja auch kein Mensch "Ich bin Grippe". Nun entstand fuer mich die Frage darauf hin, wie ich denn dazu stehe, welches Selbstverstaendnis von Borderline ich habe. Fuer mich zum Beispiel entsteht allein schon dadurch ein Problem, weil ich mich mit dem Ausdruck "Ich bin Bordie" schon durchaus gut beschrieben find - aus der Sicht heraus, dass es eine Verhaltensstoerung ist, welche einen ein Leben lang irgendwie begleiten wird (mal davon ab, dass man Sympthome und Verhaltensweisen austherapieren kann). Ist es aber "nur" eine Krankheit (die wiederum austherapierbar ist), ja was ist es denn dann fuer mich? Wo bleibt dabei mein Selbstverstaendnis zu der Problematik BL?

      Was denkt Ihr/jeder fuer sich drueber? Interessiert mich mal - und zwar so, dass bitteschoen mein Standpunkt nicht der Gegenstand der Rede sein solle.

      LG

      CU A.
      Is there anybody out there??
      "Ich bin Bordi"

      Weil ich mich nicht anders kenne. Eine Krankheit ist für mich etwas, was man bekommt. Ein Ausnahmezustand sozusagen. Borderline ist für mich aber kein Ausnahmezustand. Ich war schon immer Borderline (vermutlich nicht, aber ich wüsste einfach nicht, wann ich das bekommen habe). Für mich, war ich immer ich. "normal" in meinem Sinne von "normal". Aber irgendwann kam jemand und meinte "du hast Borderline". Für mich hat sich aber nichts geändert. Für mich ist die Diagnose auch immernoch komisch. Weil ich doch ich bin. Wo bin ich krank? Vielleicht anders als andere. Aber das ist ja kein Ausnahmezustand..?

      Ob ich geheilt werden kann?
      Hmmm... ich bezweifle es, und glaube doch, dass es möglich sein könnte. Aber auch das würde ich nicht als "Heilung" bezeichnen, sondern als "Änderung des Charakters"
      Bitte schreibt mich an, wenn ihr Kritik oder sowas habt (ich weiß, dass meine Beiträge manchmal unfreundlich rüberkommen, auch wenn das so nicht gemeint war).
      Hallo,

      ein sehr interesantes Thema! :rolleyes:

      Bei mir ist es so, dass ich mich in erster Linie als Mensch, als mich halt, sehe. Die ganzen Diagnosen (ich hab x Stück, nicht nur Borderline) sind inzwischen für mich eher etwas, was halt meine Thera bzw. Ärztin für die Krankenkasse aufschreiben muss, damit die Therapie bezahlt wird.
      Es stimmen sicherlich viele Sachen von der Diagnose Borderline (klar, sonst hätte ich sie ja nicht), ebenso wie von den ganzen anderen Diagnosen vieles stimmt.
      Aber ich bin trotzdem ich, ich weiß, dass meine Gefühle/Verhalten/Symptome für andere menschen "unnormal" sind, für mich sind sie aber "normal", sie begleiten mich schon mein ganzes Leben oder zumindest eine sehr lange Zeit. Was nicht heißt, dass sich die Symptome nicht ändern können, aber die Symptome sind eben nur ein Teil, mein Ich, das bleibt.
      Und verändern tut sich jeder Mensch im laufe seines Lebens, nicht nur psychisch Kranke, aber auch umgekehrt, jeder Borderliner verändert sich auch, wenn er älter wird, das ist bei jedem Menschen so.

      Ich hab das Buch auch gelesen, ich kenne auch viele Menschen die sagen "ich bin eine Borderlinerin". Ich sage das auch manchmal, aber eher aus "Bequemlichkeit", wenn ich nicht groß was erklären will. Eigentlich ist "Boderline" für mich einfach ein Name, den Fachleute verwenden, und unter dem ich Literatur oder Gleichgesinnte finde. Aber immer wenn jemand/ich über sich/mich sagt "ich bin Bordi" krieg ich irgendwie einen Kloß im Hals. Denn ich will nicht, dass mein ganzes Leben eine Krankheit ist, und das ist es meiner Meinung auch nicht.
      Und ich will auch nicht, dass mein ganzes Leben "umtherapiert" wird, denn ich bin und bleibe A..

      Ich denke nicht, das Borderline eine Krankheit ist wie Grippe oder Diabetes, viele psychische Krankheiten sind das nicht, ich denke, das kann man oft nicht wirklich vergleichen.
      Ja, der "Ausnahmezustand" ist bei mir "normal", ich finde den Begriff "Störung" auch besser als "Krankheit", denn ich denke, ich bin nicht Krank sondern mein Leben ist einfach in einigen Punkten ein bischen "ver- rückt", wegerückt von der Norm, die Normalität ist "gestört", aber man kann lernen die Störungen "auszugleichen".

      Ein sehr treffender Vergleich den ich auch mal in nem Buch von Knuf+Tilly gelesen hab: "Das Leben ist wie ein Ritt auf einem Pferd, doch wärend bei "Normalen" das Pferd eher ein Ackergaul ist, ist es bei Borderlinern ein Wildpferd (oder so ähnlich, mit Pferden kenn ich mich nicht aus ;)), deswegen müssen Bordeliner besonders gut reiten können".
      wie gesagt, nicht von mir sondern aus einem Buch.


      lg,
      persephone
      Hallo.
      Das, was in dem Buch steht, kann ich nachvollziehen.
      In der Klinik (Psychosomatik) sagte mal ein Therapeut, viele Patienten würden, wenn es ihnen gerade sehr schlecht geht oder sie sich von ihrer "Krankheit" gerade beherrscht fühlen: "Ich BIN die Depression" oder "ich BIN die Angst".
      Ich denke, das hängt damit zusammen, wie sehr man sich gerade mit seiner "Krankheit" identifizieren kann, wie sie sie eeinen gerade beherrscht oder ausmacht.

      Bei mir beobachte ich das auch. wenn ich ok bin "habe" ich Borderline.
      Wenn es mir schlecht geht und ich die Sympthome besonders deutlich spüre "bin" ich Borderlinerin...
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Ich verstehe "ich habe Borderline" nicht unbedingt als "ich habe eine heilbare Krankheit". Davon abgesehen, dass man tatsächlich nicht weiss, ob die Symptomatik im Lauf der Jahre vielleicht doch besser wird, finde ich, dass der Haben-Ausdruck nicht ausschliesst, dass man nicht gesund wird.
      Irgendwie würde ich mich...schlecht fühlen, wenn ich sagen würde, dass ich Borderliner bin - so als wäre ich nur diese Krankheit. Und sonst nichts. Oder als wäre es eine "Einstellung". (das ist es natürlich nicht..ich meine nur, es klingt irgendwie so) Als hätte ich es selbst gewählt.

      hm.
      Original von Maleika
      Irgendwie würde ich mich...schlecht fühlen, wenn ich sagen würde, dass ich Borderliner bin - so als wäre ich nur diese Krankheit. Und sonst nichts.


      Dies istz ein richtig wichtiger Satz. Merke ihn dir gut. Denn viele die mir über den weg gelaufen sind, sagen tatsächlich Dinge wie "Ich bin Borderline". Somit identifizieren sie sich selbst _als_ Krankheit.

      Btw: Es gibt Chancen auf Heilung. BPS ist eine Summe von Einzelsymptomen, die einfach als ein Krankheitsbild zusammengefasst werden. Somit:

      Hast du Schnupfen und Husten und Halsschmerzen, ist es wohl eine Erkältung. Hast du dies und das und jenes und noch 2 Dinge, ist es Borderline.

      Ja, man kann seine Symptome so weit loswerden, dass die mehr als 5 von 9 Diagnosekriterien nicht mehr greifen. Somit per Definition geheilt von dieser KRankheit, oder?

      Ach ja, Borderline hatte ich vor 2 Jahren noch irgendwo stehen :)
      ach gott, immer dieses 'kraft der sprache' gefasel... ich glaube, viel hilfreicher als so explizit darauf zu achten, was man sagt, wäre es, nicht alles so bierernst zu nehmen. stichwort betrachten, nicht bewerten... bla.

      ich glaube nicht, dass leute, die von sich behaupten, borderline zu sein, sich als die krankheit identifizieren - ich glaube eher, dass diese leute schlicht kein sprachgefühl haben. :D

      no offense meant. ich fühle mich passenderweise gerade sehr borderlinig, identifiziere mich aber trotzdem nicht mit der krankheit. ich hab ohnehin ein paar diagnosen zu viel, um mich mit jeder einzelnen zu identifizieren - das liefe dann auf 'ich bin icd10' raus.

      meine meinung dazu also: überbewertet. für menschen, die nicht fähig sind, zu reflektieren und zu differenzieren mag diese gehirnwäsche ala 'keine negativen worte' meinetwegen sinnvoll sein - aber ich persönlich halte das für ziemlichen bullshit.

      tng
      oh, I've felt that fire and I have been burned,
      but I wouldn't trade the pain for what I've learned, I wouldn't trade the pain for what I've learned.
      Pennies in a well, a million dollars in the fountain of a hotel, fortuneteller that says 'Maybe you will go to hell.'
      But I'm not scared at all by the cracks in the crystalball
      Ich persönlich hab lieber einen Betroffenen, der dazu in der LAge ist, dies zu differenzieren, als denn eben das Gegenteil.

      Die "Kraft der Sprache".... Tja, was will man dagegen wohl noch anmerken? Ausser eben ,dass dieser Spruch dazu schon einige Jahre alt ist? Nee passt schon. Deine persönliche Meinung. Meine ist "Ich bin Borderline" ist ekelhaft.
      @ gandalf

      habe ich was anderes gesagt?

      mea culpa, ich scheine momentan irgendwie nur unverständliches zeug zu stammeln, jedenfalls reagiert mein umfeld so. deshalb frag ich nochmal nach.
      oh, I've felt that fire and I have been burned,
      but I wouldn't trade the pain for what I've learned, I wouldn't trade the pain for what I've learned.
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      But I'm not scared at all by the cracks in the crystalball
      phae, ich weiß was du meinst, es geht auch völlig gegen mein Sprachgefühl.
      Ich käme von daher nie auf die Idee zu sagen "Ich bin Borderline".
      Wenn jemand genau so, diesen Satz, äußert, schüttel ich mich eher über die misstönende Vernwedung der Sprache und denke weniger über den Inhalt nach.

      Ich bin ich, auch wenn ich nicht unbedingt immer weiß, was dieses Ich denn nun ist. Gestört, das ist es öfter mal, grundlegend, aber man kann auch grundlegend damit umgehen (lernen).

      Generell vermeide ich ohnehin, in welcher Phase auch immer, auszusprechen, dass diese Diagnose gestellt wurde. Ich rede nicht darüber "Ich habe dies und jenes". Selten, sehr sehr selten. Und ich frage mich deshalb immer, warum es für manche Menschen überhaupt RELEVANT ist, wie sie etwas sagen, was sie doch gar nicht sagen müssen?
      Ich kann mir einfach keine Situationen vorstellen, in denen ich so etwas sagen könnte oder müsste. Wenn ich bei einem Arzt auf dem Stuhl (oder im Sessel) sitze, dann weiß dieser ja ohnehin darüber bescheid und man spricht auch da selten drüber.

      Warum also ist es überhaupt wichtig da zu unterscheiden? Warum will man dafür eine "Regelung" (sei es auch nur für sich selbst) finden?
      Ich glaube das macht die ganze Sache schon zu wichtig. Zu groß, zu "man selbst".

      k.
      Ich glaube auch dass es sich dabei einfach um eine schlechte ausdrucksart handelt, auch wenn es ein interessanter punkt ist.

      Ich "leide" unter drei sachen die mir bewusst sind:

      ADS, Legastenie und Borderline (letzteres nicht diagnostiziert aber sehr wahrscheinlich)

      Und ich bin keines der drei, ich habe sie... seit geburt, seit dem ich denken kann. Ich würd ne kriese bekommen wenn ich sagen würde ich bin ADS z.b. weil das für mich einfach grässliches deutsch ist und ich denke dass ich mich besser ausdrücken kann. Wenn das jemand anders sagen würde, würde ich wohl denken der sollte mal umbedingt mal sein deutsch verbessern sollte.

      Anderseits, man kann lernen mit allem umzugehen. Wenn ich über meine 18 jahre zurückblicke muss ich auch einsehen dass das so ist. Ob das nun wirklich ne "heilung" ist, lässt sich streiten.

      Viel wichtiger finde ich aber: ob der oder die"betroffene" weiss dass er/sie lernen kann damit umzugehen, also ob es für die person eine "heilungsmöglichkeit" gibt. Denn da sehe ich wirklich den unterschied zwischen jemandem der meint er/sie wäre noch zu helfen und jemanden der der meinung ist er/sie sei hoffnungslos verloren.

      Nur meine meinung aber!

      Lg,
      Kris
      Vivere Militare Est!
      Moin,

      Ich danke fuer all die Beitraege bisher. Jede Meinung ist gleich wichtig und gleich wert(ig). Dsewegen hab ich ja den Thread gemacht - damit wir von anderen erfahren, wie sie mit diesem "Selbstverstaendnis" von/mit BL umgehen. Denn ich denk, letztlich koennen wir aus all dem nur fuer uns selbst was lernen. Mein ich jetzt mal...

      LG

      CU A.
      Is there anybody out there??
      Hm... wenn man sich, wenn man sagt "Ich bin Bordi", über die Krankheit definiert, was ist denn dann, wenn man sagt "Ich bin Rechtshänder"?
      Nur so ein Gedankengang.
      Ich mag die Bezeichnung "Bordi" nicht, weil sie so verniedlichend klingt.
      Manchmal mag ich sie dann gerade deswegen. *schulternzuck*
      Trotzdem identifiziere ich mich nicht mit der Krankheit.
      "Ich bin Borderline" finde ich schlimmer. Allerdings aus den gleichen Gründen wie phae und klirr. Es klingt einfach gruselig.
      Ansonsten würde ich auch sagen, dass es - wie so oft - von dem abhängt, was man draus macht. Jemand der sagt "Ich hab ne BPS" kann sich da genauso reinstürzen wie jemand, der sagt "Ich bin Bordi" das vielleicht nicht tut.

      my two cents
      Paula
      Ich bin ich und nicht irgendeine Diagnose. Die kann ja auch wieder verschwinden bzw. können die Symptome auf jeden Fall abschwächen oder auch verschwinden.

      Auf irgendeinem Zettel in einer meiner Krankenakten steht diese Diagnose. Aber das ist doch nicht alles, was mich ausmacht. Ich habe "Defiziete", weil ich mit bestimmten Situationen nicht so gut umgehen kann wie andere. Aber das ist auch schon alles. Gut, ich schneide auch, weil ich sonst mit den Dingen nicht fertig werden würde. Aber deswegen bin ich noch nicht Borderline.

      Ich bin ich und werde es bleiben. Mit allen Veränderungen, die das Leben jedem von uns mitgibt.
      Eine Klinge kann nie so verletzend sein, wie Worte von jemadem, den man liebt.

      Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.
      Sébastien Chamfort

      Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.
      Konfuzius
      ich sage nie "ich habe borderline".
      das klingt, als hätte man sich einen virus eingefangen, den man nur ein bisschen mit pillen auskurieren muss, und weg ist er.

      ich bin in meiner persönlichkeitsentwicklung gestört worden. darum funktioniere ich heute nicht immer so, wie es üblich ist. ich verhalte mich fehl oder ich funktioniere nicht ganz richtig, sowas sage ich eher mal.

      wenn ich aber z.b. wegen einer depressiven phase krank geschrieben bin, dann sage ich "ich habe gerade eine depressive phase". denn die kann - in meinem fall - mit medikamenten behandelt werden, und verschwindet dann wieder.

      ich bin auch keine persönlichkeitsstörung (somit bin ich auch kein borderline).
      es ist schließlich nicht meine schuld, dass ich geworden bin, wie ich jetzt bin.
      ich wurde so (durch meine mutter, meinen vater, irgendwelcher schwerwiegenden erlebnisse) gemacht.
      punkt.

      und bevor mir nun jemand vorwirft, ich würde mich durch diese aussage auf irgendetwas ausruhen: nein ;) denn ich kann ja jetzt etwas tun, damit es besser wird.
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      also meine Meinung, das identifizieren mit meiner Krankheit finde ich persönlich nicht gut. das sagte schon Patronus sehr schön mit seiner Aussage, ich bin ich und nicht irgendeine Diagnose. Vielleicht krieg ich noch die Aussage zusammen die mir mal hier jemand im Forum geschrieben hatte.

      Sinngemäß war das folgendes: Du hast kein Borderline weil dir jemand sagt du hast Borderline sondern weil deine Ansichten, Lebensweisen zufälligerweise in ein Muster reinfallen von denen alle anderen sagen es wäre Borderline.


      Nach dem prinzip bin ich verrückt oder die ganze welt? Wäre das was einen Borderliner ausmacht nicht normal wenn es alle auch täten? Tut jetzt mal nichts zur Sache das es weh tut bzw extrem schwer ist.
      Ich mag auch die sache "Ich bin Bordi nicht" das verniedlicht eine ziemlich ernste Sache meiner Meinung nach zu sehr. Das macht sie sehr alltäglich das klingt so nach. NAja ich habs halt daher bin ich so und will nichts machen (Das soll kein Angriff auf irgend jemanden hier sein, das ist meine persönliche meinung und mein Persönlicher eindruck den diese aussage für mich macht.) Borderline ist etwas ernstes und sollte auch so behandelt werden, Mal mit etwas Humor daran zeigen ist ok aber nicht herunterspielen. Ein Krebskranker würde auch nicht einfach sagen ich bin ein Krebsi. Oder ich bin eine Krabbe....
      Es verfehlt den ernst der Sache.

      Und einfach zu sagen "Ich habe Borderline" lässt den schluss zu es ist heilbar, mag vielleicht stimmen nur haben wir momentan nicht die Medikamente oder die möglichkeiten dazu. Aids oder Krebs ist auch Theoretisch heilbar. Aber momentan nicht. Es ist also schwachsinn zu sagen nur weil Person X sagt sie habe Borderline würde sie den schluss zulassen es wäre eine einfach Krankheit. Generell hass ich es wenn man mir sagt "Steh doch drüber über dies oder jenen". Ich würde mir so sehr wünschen das manchmal zu können, manchmal klappt es. Ich tue sehr viel dafür aber es gibt nunmal sachen wo es in 80-98% % der fälle nicht so klappt wie ich das gern hätte. Es ist kein Schnupfen, keine Erkältung es ist etwas was die betroffenen meist sehr fertig macht. Das es auch hier wieder Schwarze Schafe gibt die ggf sowas ausnutzen um sich ne ausrede ein zu reden ist wohl fast immer so. Doch dafür können die leute die wirklich betroffen sind, denen es manchmal so scheiße geht weil sie manchmal nicht anders können als sie tun nichts.

      Daher sage ich. "Ich habe Borderline" Ich erwarte nicht das andere verstehen wie es mir geht. Aber es gibt momente wo sie es wenigstens akzeptieren müssen auch wenn ich mir wünsche das es diese Momente nicht gäbe.
      "Ich habe meine Sehnsucht dannach, geliebt zu werden, vor langer Zeit in meinem Herzen begraben. Wecke sie nicht, wenn du sie nicht erfüllen kannst. Mein Glück habe ich nicht gefunden. Lass mir wenigstens meinen Frieden mit mir."
      ich hatte mir gestern mal hier die beiträge druchgelesen, aber war zu müde, um hier etwas beizustragen, gerade habe ich die beiträge nochmals überflogen und möchte zu der diskussion:

      ich bin borderliner/in <---> ich habe borderline

      nur eins kurz einwerfen:
      ich bin mit nicht sicher, ob es hier schonmal genannt wurde (wie gesagt, ich habe die beiträge zwar gestern gelesen, aber mit der erinnerung ist es ja manchmal einwenig schwierig), aber es gibt auch andere, die sich "nach ihrer krankheit" bennen. als beispiel fällt mir da der diabetiker ein. dieser nennt sich selbst so, in der pharma-, lebensmittel- und genussindustrie werden produkte extra für diabetiker hergestellt usw. wird dort der gleiche fehler gemacht, wie hier im thread mit borderline oder ist das eurer ansicht nach etwas gaaaaaanz anderes?

      ich persönlich sehe da keinen unterschied. aber mit der persönlichen sicht der dinge, ist das ja auch nicht immer so einfach ;)

      wollte das nur mal so als kleinen einwurf posten. es kann gerne weiter diskutiert werden.


      gruß
      sehl
      Mit etwas Geschick kann man aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, eine Treppe bauen.
      - Robert Lembke -

      Der Sinn des Lebens ist es dem Leben einen Sinn zu geben
      Und ich möchte nochmal die Frage stellen: Warum und in welchen Situationen wird es überhaupt gesagt?

      Dass jemand sagt "Ich bin Diabetiker" finde ich verständlich, damit man versteht, dass der sich jetzt mal kurz in den Finger sticht um die Werte zu überprüfen.
      Oder wenn jemand einmal erwähnt "Ich bin Bluter" finde ich das auch ganz hilfreich, sollte es mal zu einem Vorfall kommen.
      Und ähnliches.

      Ich denke wenn es zweckgebunden ist, kann ich es nachvollziehen. Aber ich kann nicht nachvollziehen, warum man überhaupt so oft sagen muss, dass man Borderliner sei - so oft, dass man sich schon Gedanken über die Formulierung macht.

      k.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      (Edit: Dieser Beitrag bezieht sich auf die ich-bin/ich-habe Frage, nicht auf klirrs Beitrag, nur damit da kein Missverständnis entsteht)

      Ist das nicht völlig egal?

      Gut, man könnte in die ich-bin-Formulierung jetzt vielleicht reininterpretieren, dass derjenige sich mehr über seine Krankheit definiert.
      Aber irgendwie ist das doch sehr an den Haaren herbeigezogen, oder?

      Außerdem: Bei einem Menschen, der an Diabetes leidet, macht sich doch auch niemand Gedanken, ob der jetzt sagt "Ich bin Diabetiker." oder "Ich hab Diabetes.", also warum sollte das bei BL anders sein?

      Von all dem abgesehen: Ich erzähle den Leuten nur dann, warum ich "anders ticke", wenn es sich nicht vermeiden lässt, sprich: Wenn ich das Gefühl habe, es einem engen Freund erzählen zu müssen. Oder eben einem Arzt/Psychologen/whatever.

      Egal, welche Alternative in der Formulierung ich nun wähle, was bei meinem Gegenüber ankommt, ist in beiden Fällen dieselbe Information.
      Wenn ich es einem Freund erzähle, ist seine Konzentration wohl eher beim Inhalt als bei der Formulierung, oder?
      Und Fachleute mögen ja analysieren, was du ihnen sagst, aber dermaßen auf die Goldwaage kommen deine Aussagen da auch nicht.

      Gruß,
      FreeFall

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „FreeFall“ ()