'Freundschaft' und dieses BPS Dingen

      'Freundschaft' und dieses BPS Dingen

      Hallo

      Hmm...wie fang ich an... es könnte ein wenig wirrsch werden und ziemlich lang *denk*... darauf gekommen hier nachzufragen bin ich durch den Thread unter mir, in dem gefragt wurde, wie offen man mit einer BPS umgehen kann oder sollte.

      Was ist für Euch Freundschaft? Und wie 'offen' darf man dann sein?

      Vielleicht mal von vorne. Ich wurde letztens damit konfontiert, daß ich anscheinend 'Freundschaft' nicht richtig 'definieren' kann. Vorausgegangen ist eine Mail mit diversen Vorwürfen an mich, die nicht alle unbegründet waren *denk*, die ich auch beantwortet habe. Recht spontan und so, wie die Worte halt durch die Tastatur flossen. Komischerweise für mich auch sehr spontan, das habe ich selbst so nicht erwartet. Was, wie ich dann festgestellt habe, falsch war und auch falsch ankam. Etwas später habe ich dann nochmal probiert, mit einem ellenlangen Text, damit bloß nicht wieder etwas falsch ankommt, mich zu erklären und immer noch das Gefühl, daß auch das wieder falsch war. Auch, daß ich mein Verhalten damit zu erklären versuchte, meine Sicht, mein Empfinden dabei; auch ich fühlte mich ähnlich und versuchte, das zu erklären. Wobei ich diesmal nicht weiß, wie das überhaupt angekommen ist, ob etwas angekommen ist und wie das aufgenommen wurde, weil keine Antwort kommt... Irgendwie war ich im Glauben, meine Wahrnehmung auch sagen zu dürfen, aber dieser Glauben wackelt gerade immens .

      Es ist so, daß die Person um die BPS weiß, mir unter anderen vorhielt, mich nie wirklich erklärt zu haben. Aus irgendwelchen Gründen war ich der Meinung, das auch gar nicht zu 'müssen', dachte, daß sie genug über mich und dieses BPS weiß, um das Eine oder Andere verstehen zu können. Was, wie ich jetzt feststelle, nicht so war. Es ging unter anderem auch um Vertrauen, und in dieses Vertrauen schloß sich ein, daß ich meinte, nicht ständig alles erklären zu müssen. Dachte ich...

      Ich habe einen Thread unter mir zwar gesagt, daß man bei näher stehenden Menschen offener sein kann, merke aber gerade, oder besser, versuche gerade zu ordnen, daß ich einfach zu offen war. Oder ein Mechanismus wirkt, der mir sagt, daß ich zu offen war und dadurch alles selbst kaputt gemacht habe, weil ich dadurch unerträglich geworden bin. Mit dem Begriff 'um mich geworfen' habe, ohne die Folgen absehen zu können. Auf der anderen Seite schwirren mir gerade auch diese Worte durch den Kopf, die sagen, daß ich zu verschlossen gewesen sei. Ich habe versucht, das zu verstehen, aber in meinem Kopf fühlt sich das nur unverständlich und falsch an. In meiner Wahrnehmung war ich ja offen, offener als bei jemand anderen vorher und das Gefühl, eigentlich verraten worden zu sein, breitet sich gerade aus.

      Was eigentlich am Schlimmsten zu ertragen ist: Mit Ignorieren macht sie gerade genau das, was ein Teil 'meines' Trauma ist; ein sehr wichtiger Teil, mit dem ich bis heute nicht umgehen kann und gerade ein Nichtreagieren läßt mich mehr verzweifeln als alle Vorwürfe zusammen, weil in meinem Kopf es nicht zusammen paßt von 'mögen' zu reden, aber gleichzeitig nichts mehr zu sagen. Und dieses daraus resultierende 'in der Luft hängen' macht mich bekloppt, gleichzeitig denke ich aber, nicht weiter nachfragen zu dürfen, weil ich ja die 'Böse' bin. Auf der anderen Seite weiß ich, daß ich sie damit nicht in eine Rolle pressen darf, die andere lange vor ihr inne hatten und den ganzen Mist damit verursacht haben, und das will ich ja auch gar nicht. Es fühlt aber für mich auch so an, daß ich diese Offenheit nie wieder haben darf, weil ich mich gerade dadurch so angreifbar fühle wie lange nicht mehr und mein ganzer Schutz weg ist. Sie ist mir sehr wichtig, immer noch, aber das 'darf' ich jetzt nicht mehr zeigen...

      Ich weiß nicht, wie gut das für halbwegs normal denkende Menschen noch greifbar ist, was ich schreibe... Das möglicherweise unverständlichste daran könnte sein, daß ich nicht von einer Liebesbeziehung rede. *denk* Ich glaube gerade, ich habe etwas im Leben nicht verstanden, und das Nichtverstehen können ist schlimm, und mein Versuch, es mir erklären zu lassen, damit ich das alles auch fühlen kann, ist gescheitert, weil ich einfach zu langsam zu sein scheine dafür. Mir geht es nicht darum, Tips zu bekommen, wie ich diese 'Beziehung' 'retten' könnte, daher auch hier im Unterforum. Ich sträube mich immer noch, dieses Wort so zu benutzen, weil ich auf eine ganz andere Bedeutung geprägt bin und das immer noch nicht ändern konnte. 'Beziehungen' habe ich schließlich nicht... Auch das ist vielleicht typischer als ich mal meinte, weiß ich zwar sachlich, was das alles bedeuten kann, fühlen konnte ich das aber bis jetzt noch nicht. Und mir fehlt einfach der Vergleich; das war das erste Mal, daß ich das Wort 'Freundschaft' bewußt und ohne Angst benutzen konnte. *schulterzuck*

      Wenn sich jemand fände, der mir dazu etwas sagen kann...


      Gruß Venefica

      Sorry, wenn ich wieder mal zu sachlich wirke, anders geht das gerade nicht zu formulieren. Dieses Sache mit den 'Gefühlen zulassen dürfen'... das 'Dürfen' war schon immer schwierig, aber seitdem klappt das gar nicht mehr. Ich sage es diesmal besser vorweg: Wenn ich nicht auf Antworten reagiere, heißt das nicht, daß ich das Gelesene nicht mag. Dann ist mir meine Sachlichkeit, die ich dazu brauche, abhanden gekommen... und irgendwie geht das nicht mehr ohne.

      Res ipsa loquitur.

      Aber was, zur Hölle, will sie mir sagen?


      hei. ehrlich gesgat habe ich keine konkrete lösung für dich.... aber ich kann dir sagen, dass ich dich gut verstehe...sogar sehr gut.
      es kommt mir so vor, als hätte ich die richtigen worte gefunden um eine situation aus meinem leben zu beschreiben. weil ich es vorher nie genau konnte oder versucht habe.
      ich war/bin immer noch wie gelähmt...von deinem text. klingt alles ergreifend & ich bin verwundert wie jemand die gleichen gedanken haben kann wie man selbst. oder in solch einer ähnlichen situation steckt. ich weis immerhin nich genau wie es sich sonst bei dir & deiner freundin dort abspielt..... aber die sachen die du beschreibst verstehe ich voll & ganz.
      sie hat mich damals auch ignoriert sagte aber sie mag mich so... ich evrstehs nicht. allerdings....villeicht kann ich dir mut machen...die situation hat sich nach 3 monate ca. gebessert....heute sind wir wieder beste freunde...ich weiss immer noch nich ob das richitg war das zuzulassen....aber habs getan. & diesen rat geb ich dir auch, wenn du vor der entscheidung stehst....obwohl es mir schwer fällt zu verzeihen.
      ich wünsche dir viel "glück" dabei.....sei stark. immerhin bis du nich allein. ich evrsteh dich bei deinen gedanken.
      jeder tag gleicht einem kampf.
      & jede stunde die man geht.
      muss man weiter aufrecht gehen.
      egal wie tief die wunden sind.
      NIEMAND soll die wahrheit sehen.
      Hi,

      das Ignorieren zulassen? Oder das 'Mögen'? Ist beides schwer...

      Es ist schwierig zu verstehen, daß Ignorieren und 'Mögen' zusammenpassen soll. Dieses Nichtreagieren ist so ziemlich das Schlimmste, was man mir 'antun' kann und bedeutet für mich ein deutliches 'Nein' zu meiner Person. Jetzt noch mehr als vorher. Ich habe das vorher schon oft 'aushalten müssen', weil so oft keine Reaktion kam. Wobei ich ja eben nicht immer wußte, ob dieses Nichtreagieren doch normal ist, und nur ich das nicht verstehen kann. Es gab ein paar Situationen, in denen ich mir sicher war, daß ich eine Reaktion hätte erwarten können, aber eben nur selten. Für mich fühlt es sich also so an, daß ich das schon oft zugelassen habe. *schulterzuck* Auch, weil ich ja nie sicher war, aber auch schlecht nachfragen konnte.

      Das Problem an der Sache ist ja, daß ich anscheinend selbst die 'Freundschaft' beendet habe, wie sie sagt, eben, weil ich mich wohl nicht ausdrücken konnte. Für mich bedeutet das jetzt gerade, daß es sicherer wäre, dieses Wort nicht mehr zu benutzen und stattdessen lieber von 'Bekannten' zu reden, weil Bekannte mich nicht 'verletzen' können und nicht so viel wissen 'müssen'. Dieses Wort macht mir auf einmal wieder richtig Angst und ich weiß nicht, ob das richtig ist; es fühlt sich nur richtiger an, mittlerweile weiß ich aber auch nicht mehr, ob ich meiner Wahrnehmung überhaupt noch trauen darf. *seufz*

      Du kannst jetzt trotzdem normal mit Deiner Freundin umgehen? Ich habe Angst, daß das sich wieder so tief verankert, daß es ständig wie ein Damoklesschwert über mir schweben würde, und ich noch viel mehr hinterfragen würde an ihrem Verhalten und ihren Worten. Das ist noch nichtmal ein bewußtes Wollen, sowas passiert dann automatisch... und es ist schwierig, mit ratio dagegen anzukommen, weil ich dabei das Gefühl bekomme, mich selbst zu verraten und ich dann eine alte 'Schuldfrage' neu überdenken muß jedesmal. Es ist schon so, daß ich das gelegentlich kann, aber so nahe war mir noch kein Mensch, und je näher mir Menschen sind, desto schwieriger wird es.

      Dank Dir für Deine Antwort.
      Gruß

      Res ipsa loquitur.

      Aber was, zur Hölle, will sie mir sagen?


      Hallo,

      ich habe mir jetzt mal versucht das in Ruhe durchzulesen, aber ich muss gestehen, dass ich zwar das Gefühl erahnen, die Situation aber nicht herausfiltern kann. Ohne eine konkrete sache fällt es mir schwer etwas zu sagen.

      Was mir aber auffällt:
      - Du gehst sehr schnell davon aus, dass etwas (du!) nicht normal ist.
      - Worte sind für dich sehr wichtig, scheinbar wichtiger als das reale Erlebnis (wie etwa "Freundschaft").

      Keine Rückmeldung zu bekommen oder an bestimmten Arten der Rückmeldung zu zweifeln, kommt mir auch sehr bekannt vor. Aber da hilft es wirklich nur immer und immer wieder zu "üben", was dem alltäglichen Verhalten eines Menschen entspricht und was nicht. Oft ist auch ein gestärktes Selbstbewusstsein hilfreich (gestärkt, nicht übertrieben).
      Auch in Freundschaften geht es auf und ab, es ist nie konstant, wenn du das nicht in deinem persönlichen Begriff enthalten hast, kann es schwer sein das auch zu akzeptieren.

      Was das ignoriert werden angeht, kann ich sehr sehr gut nachvollziehen, was das auslöst. Aber wenn für dich die Sache noch nicht beendet ist, dann würde ich an deiner Stelle wirklich diesen Schatten überspringen und nochmal nachfragen. Eine kurze Anfrage schicken, in der nur steht, dass du gerne eine Reaktion hättest, wie auch immer sie ausfällt.

      Gruß,
      klirr
      Danke klirr,

      viel konkreter werden ging irgendwie nicht, es wäre alles noch viel länger geworden als so schon. Und womöglich noch viel verwirrender, weil ich doch eh immer so viele Worte brauche... *schulterzuck*

      Sorry wegen der übertreibenen Sachlichkeit mal wieder, es geht einfach nicht anders für mich. Es ist nicht so, daß ich ständig megasachlich durch die Welt liefe, auch wenn das jetzt so wirkt. Ich habe tatsächlich ständig das Gefühl, ich bräuchte unheimlich viele Wort, um ein paar Dinge auszusagen. Und diese 'Gefühlssachen' kann ich schlecht auch als das nach Außen tragen. *seufz* Worin wohl auch ein Problem liegt...

      Es stimmt, daß ich schnell davon ausgehe, daß ich nicht normal bin. Das ist mir so oft vermittelt worden; unter anderen auch in der Kindheit, daher rührt das wohl. Auch, daß Worte wichtig sind für mich stimmt, weiß auch, warum ich so sprachfixiert bin. In Konflikten wird das gerne mal problematisch...

      Dieses reale Erleben von sowas wie Freundschaft fehlte mir vorher, habe also keinen 'Vergleich' wie sich das anfühlen sollte, kann es nicht erfühlen. Oder glaube es nicht zu können. Ich brauche diese vielen Worte, damit ich mich an denen 'langhangeln' kann. Das ist zwar gelegentlich nicht immer ganz so stark ausgeprägt, aber generell immer so. Das Beziehungen, Freundschaften nie konstant sind, weiß ich ja auch, verstehe ich auch teilweise. Irgendwie fühle ich mich überrannt von dem Ganzen, weil ich so langsam zu sein scheine, um überhaupt zu verstehen. In meinem Empfinden habe ich auch viel 'geschluckt', weil ich dachte, das sei so vielleicht normal und nur ich verstünde es nicht. Mir fehlt aber auch, zugegebenerweise, daß Empfinden, sowas auch ansprechen zu 'dürfen' und dachte, ich müsse das einfach aushalten und alleine damit umgehen.

      Das Üben, was Du ansprichst: Dafür müßte ich ja erstmal wissen, was ein normales Verhalten anderer Menschen ist und was nicht. Vielleicht ist es ja normal; daß ich mich damit fallen gelassen fühle, ist vielleicht nur mein Problem und ich fordere zuviel, wenn ich eine Antwort, welcher Art auch immer, erwarte. Selbstbewußtsein ist so eine Sache: Ich neige dazu, mich an den Reaktionen anderer zu definieren; bei ihr speziell war das lange Zeit nicht so, weil ich mir bis vor ein paar Monaten komischerweise sicher war, daß ich das gar nicht müßte. Wie ich das denn jetzt noch üben sollte, weiß ich gerade gar nicht, eben weil dieses Gefühl, nicht normal zu sein und falsch und unfähig, immer stärker wird und damit meine Angst immer größer auf Menschen zu treffen. *seufz*

      Sie weiß schon eine Menge über mich, nur langsam zweifle ich daran, daß es genug war. Nochmal nachgefragt habe ich, leider. Leider, weil die Art und Weise nicht ok war und auch ich selbst im Nachhinein die Frage darin nicht mehr gefunden habe, und ich glaube, damit alles kaputt gemacht zu haben, weil ich mich in dieser Mail einfach nur schlecht verhalten habe. *seufz* Alkohol als Skill ist eine absolute Nullnummer...

      Gruß Venefica

      ... die sich gerade sehr lächerlich dabei vorkommt, jetzt noch etwas verstehen lernen zu müssen, was 'normale' (hoppla, da ist das Wort ja wieder^^) Menschen ungefähr 20 Jahre eher schon gelernt haben...

      Res ipsa loquitur.

      Aber was, zur Hölle, will sie mir sagen?