Angepinnt Erlebnis-/Erfahrungsberichte

      Es gibt immer ein Happy End <3

      Okaay, ich habe hier ein paar Berichte gelesen und meiner ist nichts im Gegensatz zu den anderen!!

      Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen und glaube selber an Gott! Ich bin 14 Jahre alt!
      Vor ca. 6 Monaten habe ich durch meine Freundin O. und J. kennen gelernt!!!
      J. ist mein bester Freund auch wenn er sich im Moment nicht so verhält ,aber darüber will ich eigentlichh garnicht schreiben! Als ich O. kennengelernt habe, hat seine Ex- Freundin sich grade frisch von ihm getrennt. Nach ner Zeit habe ich dann herrausgefunden das sich O. r*tz*. Das hat mich zu Anfangst sehr geschockt, auch weil ich das früher immer für Asuzial und Emohaft empfunden habe. Das habe ich ihm natürlich nicht so gesagt. Ich habe ein bisschen mit ihm darüber gesprochen und er meinte das er nur so Aufmerksamkeit von seinen Eltern bekommt. Langsam habe ich mich in O. verliebt, aber er hatte nur Augen für eine Freundin von mir!! Ich war natürlich tierisch eifersüchtig, aber hab es so gut es ging niemanden merken lassen. Außerdem war mir damals selber noch nicht mal klar das ich O. wirklich liebe.


      Eigentlich hat mir eine Freundschaft auch vollkommen gereicht! Aber irgendwan war eine Freundschaft zwischen uns auch nicht mehr möglich! Er meinte ganz plötzlich zu mir, grade als wir ein bisschen diskutiert haben, dass ich mich nicht mehr meldem soll. Ich hatte schon ein paar Tage vorher gemerkt, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmt! Aufjedenfall war das für mich wie ein Schlag in die Fresse!!! Ich konnt nicht mehr! Ich habe geheult wie lange zuvor nicht mehr! Ich habe ihn vollgespamt und was weiß ich! Irgendwann habe ich angefangen mich zu sc*ne*d*en. Mir war eigentlich nicht mal klar was ich da genau mache! [...] Es tat einfach unhemlich gut! Niemand wußte davon und niemand sollte jemals davon erfahren! Mir ging es über Wochen einfach nur scheiße mit dem "Streit"! Das r*it*en habe ich insgesammt nur [ein paar Mal] gemacht! Immer mehr Freundinin haben mich darauf angesprochen!

      Nach einiger Zeit habe ich mich dann mit O. soweit ausgesprochen. Abends haben wir uns dann alle bei L. zum trinken verabredet. Als erstes wollte O. nicht kommen! Was warscheinlich auch besser gewesen wäre. Dieser Abend war eigentlich mein erstes richtiges Trinkerlebnis. Ich habe ein bisschen zu viel getrunken und als dann O. auftauchte hab ich nur noch geheult! Anscheinend habe ich ihm doch noch nicht so ganz verziehn.

      In den Sommerferien bin ich dann auf eine christliche Freizeit gefahren. Am Anfang hatte ich da eigentlich keine große Lust drauf, aber die Zeit mit Gott hat mir wirklich gut getan!!!
      Ich hatte so ein paar Eindrücke das ich die Finger von O. lassen sollte und ihn einfach los lassen sollte, weil er mir einfach nicht gut tut!
      Das hätte ich mal lieber nachgehen sollen. O. tut mir immernoch weh, aber mir ist klar geworden das ich ihn nicht mehr so nah an mich dran lassen darf!

      Ich habe hier einige Berichte gelesen die nätürlich tausend mal häftiger waren als meiner, aber an meinem finde ich ist das besondere das Gott mir da raus geholfen hat! Als ich da saß und mich g*ri*tz* habe, habe ich plötzlich angefangen zu beten, dass ich das eigentlich garnicht will! Andere hatten so häftige Probleme damit und ich bin da einfach so raus gekommen! Ich habe diese N*rb*n immernoch [...]!!! Ich denke aber nicht das ich da ohne Gott einfach so raus gekommen wäre. Er hat mir einfach ein "neues zu Hause" gegeben!
      Wenn ich ihn nicht hätte, dann würde ich schon längst damit weiter gemacht haben. Manchmal hatte ich das Gefühl mich wieder r*tz*n zu müßen damit es mir besser geht, aber dann dachte ich mir das das kein Gotteskind tut.


      Ich habe gelernt andere Wege zu finden mit meinem Schm*rz zurecht zu kommen! Vielleicht betet ihr auch einfach mal. Natürlich nur wenn ihr wollt [...].

      Außerdem könnt ihr euch super Tipps hohlen von dieser Seite!
      UNGLAUBLICH! Ich denke das diese Tipps euch helfen werden!!


      Probiert es einfach aus!

      LG





      [edit: Text editiert. Bitte die Löschkriterien beachten. Free]

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      Hope. und das Essen...

      Weihnachten 2010 fing alles an. Ich hatte schon immer ein unnormales. Essverhalten, jedoch eher unbewusst. Ich war mir zwar schon bewusst, dass meine Essgewohnheitem nicht normal sind, habe jedoch mein Gewicht +/- weniger Kilos halten können. Mir ging es in diesem Jahr eh nicht so gut, da ich zwei Monate zuvor einem nervenzusammenbruch hatte un daraufhin eine strafanzeige gegen meinen eigenen Vater gestellt habe.
      Ich war damals mit meinem Ex noch zusammen aber in einen Arbeitskollegen verliebt. Während der Arbeit haben wir viel geflirtet, obwohl er deutlich älter war als ich. Ich hatte mir mehr erhofft aber lange zeit blieb es nur beim flirten und ich habe ihn nie darauf angesprochen. Ich hab zu dem Zeitpunkt auch viel von der Firma mitbekommen was ich gar nicht wissen wollte. Im Oktober 2010 hatten wir es schließlich mit einem Am*klauf zu tun.

      Weihnachten war dann meine Schwester zu Besuch. Ich hatte einen schlechten Tag, weil ich wusste, dass ich meine Familie dieses Jahr Weihnachten nicht sehen durfte (von meinem Ex aus). Sie sagte dann zu mir "mein kleines Pummelchen "... ich war wütend. Sie, die kräftiger war als ich, nannte mich so?!
      "Na warte " dachte ich mir, "ich zeig dir was ein Pummelchen ist! "

      Als mich zum Jahreswechsel dann eine Magen-Darm Grippe erwischt hatte und ich eh nicht viel essen konnte, sah ich meine Chance. In der zeit konnte ich eh nicht viel essen, also würde die Kilos purzeln. Weil mein Ex ebenfalls annehmen wollte, kauften wir uns eine Waage. Im März sollte meine stationäre Therapie beginnen.

      Als ich dann wieder arbeiten ging,aß ich nur einen teil meiner Brote. Zu hause gar nichts mehr, ich behauptete ich habe schon gegessen. Im Februar hatte meine Chefin Geburtstag und bekam Pralinen. Sie verteile sie großzügig ans Team. Ich lehnte ab und erklärte, dass ich auf Diät sei. Ich wog mich zweimal wöchentlich. Meine Kollege machten sich über mich lustig. Da ich idealgewicht hatte, fragten sie mich, wo ich denn abnehmen wolle. "A großen Zeh? "

      Ich war wütend, und schließlich reduzierte icheine Ernährung auf ein absolutes Minimum. Ich aß gerade so, dass ich keine Mangelerscheinunge hatte. Als mir das irgendwann noch zu viel war, durfte es nur noch ein bestimmtes Teil am ganzen Tag sein.

      Die Kilos purzelten und ich bekam Komplimente. Doch mir reichte es nicht, egal wie viel die Waage anzeigte, es sollte weniger werden. Ich beschäftigte mich intensiv mit "thinspiration", ganz heimlich, wenn mein ex nicht da war, oder wenn ich alleine im Betrieb war.

      Kurz vor März, standen wir vor der Neueröffnung der Firma. Ich sollte dann den Männern helfen die Ausstellung zu gestalten. Das Arbeiten hat Spaß gemacht, die Flirts wurden intensiver. Doch dann...

      ... sollte ich die Fußböden der neuen Ausstellung reinigen. Ich bemerkte, wie mir schwindelig wurde. Mein Kollegen Ware sofort da, als ich mich an Der Wand abstützte und kämpfte, bei Bewusstsein zu bleiben. Ich habe erst einmal etwas getrunken, dann hin es besser. Mein Lieblingskollege machte sich Sorgen und wollte dass ich etwas esse. Schließlich gab er mir ein Stückchen Kuchen, damit ich wenigstens etwas hatte...
      Da habe ich mich zum erste Mal bewusst 7bergeben.

      Die Situationen häuften sich, ein paar Mal sogar vor Kunde. Ich trank immer mehr, um bloß nicht essen zu müssen.

      In der Schule bekam ich auf einmal Komplimente vib der Klassensptechetin, die mich eigentlich hasste. Ich freute mich und f7hlte mich bestätigt. Wenn ich dünn war, mochten mich die Leute. Ich zog mich auch sexy an, da ich nun die Figur dazu hatte. Ich war stolz auf meinen dünnen Körper, doch zu Hause wenn ich auf der Waage stand, reichte es mir nicht. Nach der Neueröffnung verlor ich langsam die Lust auf alles. Mein Ex war oft sauer, weil ich Überstunde machte oder nach Feierabend noch mit Kollege unterwegs war. Als mein Lieblingskollege mir dann sagte, dass aus uns nichts wird weil er verheiratet ist, er aber durchaus Interesse gehabt hätte, war ich traurig.

      Ich bekam während der Arbeit Schwierigkeiten, weil ich unkonzentriert war und viele Fehler machte. In der Schule lief alles gut, ich schrieb fast nur Einsen, konnte aber nicht stolz darauf sein. Irgendwann hatte mein Klassenlehrer Geburtstag und es gab Kuchen. Als ihm dann ein st7ck gegeben wurde, meinte erreicht nur "nein gebt es lieber Hope., die braucht etwas auf den Rippen! " ich wehrte mich, bekam dann aber doch ein Stück. Ich packte es ein für meinen Ex, wollte ihm erzählen dass noch Kuchen 7brig geblieben war. Ich hielt es nicht mehr aus, bekam auch langsam Panik vor der Klinik, vor dem regelmäßigen Essen und so weiter. Ich hatte aus dem grün den Aufenthalt auf Mitte Mai verschoben, aber nun war schon. April und ich hatte Angst.

      Im dieser Stunde floh ich zu unserer Beratungslehrerin und wollte ihr das Herz ausschütten. Ich erzählte ihr von der Klinik und dass ich angst hatte, aber nichts wegen dem Essen. Blöderweise musste genau dann mein Magen knurren. Ich sagte ihr, dass ich abnehmen wollte und so. Wir saßen dann zusammen im Büro, unterhielten uns und aßen Weintrauben.

      Kurz vor dem Klinikaufenrhalt war ich nochmal beim Arzt. Er bemerkte sofort, das ich drastisch abgenommen hatte und fragte mich ob ich viel Stress hatte. Daraufhin erzählte ich ihm, wie alles begonnen hatte und dass ich meine untergewichtige Schwester hübsch fand und weniger wiege wollte als sie... (was bei mir aber schon sehr weit im UG. Gewesen wäre) . Mein Arzt war erschrocken und gab mir auf den Weg in der Klinik darüber zu reden.

      In der Klinik lernte ich andere essgestörte Mädchen kennen. Die dünnere fand ich am hübschesten und gerundete mich.mit ihr an. Als sie mir dann erzählte wie schlecht es ihr am Anfang ging und dass die ärzte ihr eine magensonde geben wollten, war ich geschockt. So wollte ich nicht enden!

      Und so nahm ich den Kampf auf. Ich kämpfe immer noch gegen diese Gedanken, aber ich bin jetzt im oberen Bereich Normalgewicht... ich habe durch die Arbeitslosigkeit ein zeitlang unkontrolliert gegessen und so übergewicht entwickelt.dank gesunder Ernährung (aber vor allem regelmäßig) und Sport als Ausgleich bin ich nun wieder im Normalgewicht, welches ich halte möchte.


      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.

      Lange und einsame Geschichte

      Ich denke ich fange mal bei meiner Kindheit an.
      In der Grundschule verließ mich in der zweiten Klasse meine beste Freundin. Sie ging auf eine andere Schule und ließ mich einfach alleine zurück. Ich hatte noch einen besten Freund damals, aber ... Jungs sind ja anders als Mädchen. Ein neues Mädchen kam zu uns in die Klasse. V. und ich waren irgendwann unzertrennlich. Sie hatte jedoch Probleme zuhause mit ihrem Stiefvater und r*tzt* sich. Auf dem Gymnasium kam ich in eine andere Klasse als sie. Wir hatten kaum noch Kontakt. Später wieder etwas mehr.. aber dazu später. Von der 5. Klasse an war ich die Aussenseiterin. Ich hatte kurzzeitig vielleicht mal Bekanntschaften aber nie wirkliche Freundschaften. Ich war das "Anhängsel" einer Clique mit vier Mädchen. Die haben in meiner Abwesenheit immer über mich gelästert, doch auch nachdem ich das herausgefunden hatte und wusste, dass ich unerwünscht war habe ich mich immer wieder zu ihnen gestellt. Ich wollte ja nicht alleine da stehen in den Pausen.
      Ich verstehe bis heute nicht wieso ich nie wirklich viele Freunde hatte oder habe ... ich bin ein lustiger Mensch, mit manchmal etwas schwarzem Humor und einer leicht vulgären Artikulierung was meine Scherze angeht. Ein Scherzkeks eben. Ich lache gerne und ich liebe Mode. Aber irgendwie mochte mich trotzdem nie jemand wirklich. In der neunten Klasse wechselte ich dann die Schule in der Hoffnung auf einem anderen Gymnasium einen Neustart machen zu können.
      Das erste Jahr dort war auch super, alle wollten mit mir befreundet sein, weil ich die Neue war. Ich war total beliebt. Aber mit der Zeit trennten sich diese Freundschaften wieder. Meine beste Freundin hat mich für ihren Freund versetzt, weil ich dann bei den beiden nur das Anhängsel war.. und mein bester Freund und ich haben uns wegen der dummen Liebe zerstritten.
      Als ich mich von meinem ersten Freund getrennt habe, habe ich mich zum ersten mal v*rl*tzt. Damals noch mit einem harmlosen Schlüssel.
      Ich bekam wieder Kontakt zu V., die immer mehr und mehr abrutschte. Sie war zweimal sitzen geblieben und von ihrem langjährigen Freund verlassen worden. Danach in der Psychatrie. Als sie und ich uns dann trafen haben wir nicht geredet, sie hat mein Tagebuch gelesen (sie durfte das immer, ich durfte ihres auch lesen, weil wir uns schon so lange kannten) und wir haben Depri-Musik gehört, sie hat mir ihre n*rb*n gezeigt und ich hab mich "aus Langeweile" g*r*tzt.
      Mh. Danach ging es bei mir eigentlich immer weiter bergab, sage ich mal aus heutiger Sicht.
      Ich hatte keine Freunde mehr in der Schule und auch zuhause war ich immer alleine, wenn mein Vater ausrastete. meine Mutter hat sich noch nie gegen ihn wehren können. Ich hab ja wenigstens etwas von seinem Temperament geerbt und brülle zurück, aber dann knallt es manchmal.
      Meine Mutter traut sich nicht sich von ihm zu trennen, sie meint wie würde ihn ja auch lieben. Naja, also weder zuhause noch in der Schule hatte ich jemanden.
      Ich war oft traurig ohne Grund. Besonders, wenn mal alles gut lief und ich glücklich sein müsste, war ich ganz tief unten. Das klingt total unnormal, ist es wahrscheinlich auch, aber so ist es nun mal bei mir. Wenn mal alles gut läuft r*tz* ich mich am liebsten, vielleicht weil ich es nicht glauben kann.
      Bei meinem Ferienjob in einem Hotel in einer anderen Stadt (weg von zuhause) habe ich dann mit dem Rauchen begonnen und meinen letzten Freund kennengelernt. Zwischendurch hatte ich immer wieder kleine Geschichten mit irgendwelchen Jungs, sodass ich in der Schule schon Schl*mp* genannt wurde, was auch nicht unverletzend ist. Dazu muss ich sagen: Ich habe NIE mit einem von denen geschlafen. Überhaupt mache ich DAS nie. Denn ich bin keine Schl*mp*. Aber bei uns zählt küssen anscheinend schon als Schl*mp* sein und daher wurde ich als solche abgestempelt und oft dumm angestarrt in der Schule. Kein tolles Gefühl wenn alle flüstern, wenn man vorbei geht.
      Mit dem rauchen konnte ich nicht wieder aufhören, aber dadurch musste ich in den Pausen wenigstens nicht mehr alleine sein, sondern kann mich in die Gruppe vor den Schulhof stellen. So bin ich allerdings dazu gezwungen meine Lunge kaputt zu machen. Sonst wäre ich in den Pausen immer alleine. Naja. Anderes Thema.
      Mein letzter Freund (fernbeziehung) hat mich zwei monate lang ignoriert um mir dann zu sagen, dass er damit den leichtesten weg gewählt hat um schluss zu machen. Was er mir damit angetan hat, wollte er nicht verstehen.
      Inzwischen glaube ich nicht mehr an die wahre Liebe.
      Ich glaube auch dass mein Herz inzwischen aus Stein ist, dass es durch nichts mehr erschüttert werden kann.
      Nur meine Seele. Die reißt ein. Jeden Tag ein Stückchen weiter. Je einsamer ich bin, desto größer wird die w*nd*.
      Zu meiner Person: Ich höre gerne Casper und schreibe gerne Geschichten. Wer meinen Blog besuchen möchte schreibt mich einfach an. Ich gebe euch gerne den Link. Es sind übrigens keine Depri-Geschichten, sondern aufmunternde Komödien :)
      Ich schreibe auch an einer sehr bewegenden Geschichte, einem Drama, dass ich auch bald veröffentlichen möchte. Wer es vorab schonmal lesen will, einfach anschreiben.
      Ja ... ger*tzt habe ich mich schon seit mehreren Monaten nicht mehr, obwohl ich den Drang dazu jeden Tag verspüre. Aber Ich kann die Blicke der Menschen in der Schule, die neben mir sitzen und die R*tzer sehen, nicht leiden.
      Ich mag dieses Forum echt gerne und bin gerne hier. Danke, dass es euch gibt :)
      Sie sagen, du seist anders? Du bist einzigartig!

      Vom Aufhören. Und Anfangen

      Hallo Leute,

      eigentlich hab ich mich ja mehr oder weniger vom RT verabschiedet und auch schon Ewigkeiten nicht mehr vorbeigeguckt, aber zurzeit denke ich oft an das, was ich letztes Jahr so durchgekaut habe und daher lasse ich euch noch einen Bericht hier, in der Hoffnung, dass er dem einen oder anderen eine Hilfe sein kann, mir hätte so etwas früher jedenfalls geholfen.

      Ich möchte euch nicht mein ganzes Leben erzählen, das würde meiner Meinung sowieso eher wenig bringen - fangen wir besser an dem Punkt an, an dem ich beschlossen habe, dass es so nicht weitergehen kann. An diesen Punkt kommt wahrscheinlich jeder, der hier ist, irgendwann einmal, an den Punkt, an dem man weiß, dass man etwas ändern muss.

      Ich hatte in natürlich, wie die meisten hier, viele Probleme, die mich zu SvV, Ess- und Körperproblemen und depressiv fühlen gebracht haben... irgendwann hat sich aber alles nur noch im Kreis gedreht. Die Probleme haben eher der Vergangenheit angehört, aber SvV etc. sind im Teufelskreis gelaufen und immer schlimmer geworden, während ich mich, schlecht, wie ich mich gefühlt habe, nicht wirklich dagegen wehren wollte.

      Tja. So habe ich, im Nachhinein kann man nur das eine Wort verwenden, anderthalb bis vielleicht zwei Jahre meines Lebens verschwendet.
      Vielleicht auch nicht ganz verschwendet. Vielleicht habe ich ja am Ende Kämpfen gelernt.

      Ich habe in dieser Zeit viele Versuche unternommen, aufzuhören. Damals hat sich das für mich immer t*dernst angefühlt - nach dem Motto: Ich höre jetzt auf - jetzt kommen die ganzen schlimmen Gefühle und ich kann nichts mehr dagegen machen. Skills kannte ich, aber sie waren bei mir selten effektiv, aber daran lag es nicht, dass meine Aufhörversuche immer nur von kurzer Dauer waren, nie länger als ein paar Tage, einmal habe ich einen Monat geschafft, aber nur, weil jemand mich mehr oder weniger gezwungen hat - es lag eher daran, dass ich letztendlich doch eher nicht aufhören wollte. Ich wollte 'das nicht aushalten'.

      Mit der Zeit ist es mir immer schlimmer gegangen. Und irgendwann hat es dann - letzten Sommer - dazu geführt, dass ich pro-SvV geworden bin. Ich war es Leid. Diese ständigen Aufhörversuche, dieses sinnlose Kämpfen, denn 'man landet doch am Ende immer nur im gleichen Schlamassel, am Ende bringt es doch eh nichts'. Vielleicht sollte ich dazu schreiben, dass dieses pro-Zeugs mir sehr geschadet hat, am Ende ging es mir um Welten schlimmer als in der Zeit davor. Denn irgendwann habe ich gar nichts anderes mehr gemacht. Irgendwann - und leider waren ja auch Sommerferien und ich hatte viel überflüssige Zeit - hat sich alles nur noch um SvV gedreht. Das habe ich währenddessen meistens nicht als schlimm empfunden, schließlich war es ja etwas, was mir geholfen hat, den SvV-Druck, der natürlich auch immer heftiger geworden ist, nicht aushalten zu müssen und den Ekel vor meinem Körper.

      Dann kam ich an den Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass es so nicht weitergehen kann. Beide meine Unterarme waren von oben bis unten in Verbände gewickelt, mein Hämoglobinwert war mies und durch den heißen Sommer und die lange Kleidung hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig Kreislaufprobleme, obwohl ich mehrere Liter Wasser am Tag in mich reingeschüttet habe.
      Aber das war eigentlich nicht der Punkt, der mich aufgerüttelt hat. Eher das andere. Ich habe gespürt, was ich meiner Seele damit eigentlich antue. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von euch verneinen könnte, dass er nicht auch seine Seele v*rl*tzt, wenn er seinen Körper v*rl*tzt.

      Am 1. September 2012 habe ich beschlossen, mich nicht mehr zu v*rl*tz*n. Es war etwas vollkommen anderes, als alle Versuche davor. Denn es war kein Versuch. Es war endgültig. Ich hatte verstanden, dass es kein Weg ist. Dass es mir immer nur weiter schaden würde und sich von selbst nur immer weiter verstärkt. Und dass ich so nicht mehr leben will. Dass ich endlich wirklich was ändern muss.

      Ich würde jetzt gerne den Satz schreiben 'und seitdem bin ich clean', aber ganz stimmt es nicht. Ich habe mich noch viermal v*rl*tzt, aber in 2013 gar nicht mehr. Diese Male haben aber an dem Gefühl der Endgültigkeit nichts geändert. Es waren wirkliche Rückfälle, vereinzelt.

      Es gibt einen Unterschied zwischen endgültigem Aufhören und dem nicht so ganz gewollten. Die endgültige Entscheidung, es nicht mehr zu tun, ist der einzige sichere Schutz vor Rückfällen. Und es ist die einzige Hoffnung, dass der Druck irgendwann wirklich aufhört.
      Für so eine Entscheidung braucht man viel Mut. Bei mir kam der Mut damals nicht von irgendwoher. Ich war beflügelt, dadurch, dass ich einen guten Freund gefunden hatte, durch dessen Augen ich letztendlich erst wahrnehmen konnte, wie sehr ich mir selbst w*htue, in der Seele. Für Mut braucht man Vertrauen, und sein stilles Vertrauen in mich und mein Vertrauen in ihn und mein Vertrauen darauf, dass ein Leben ohne SvV möglich sein kann muss... irgendwie hat mir das dann alles den Mut gegeben, den ich gebraucht habe.

      Es hat sich angefühlt, wie zu springen, und darauf zu vertrauen, dass ich mich irgendwie auffangen kann. Es war eines der mutigsten Dinge, die ich in meinem Leben je getan habe, und ich bin heute noch ein bisschen stolz darauf.

      Damit fängt die Geschichte erst an.

      Was auf diese Entscheidung folgte, war natürlich erst einmal der Druck. Von September bis Januar war ich platt. Ich habe ein halbes Jahr lang dauernd gekämpft, und viele Nachmittage sind drauf gegangen, in denen ich vor lauter Drang zu nichts mehr in der Lage gewesen war. Ich habe mir in dieser Zeit eine immense mentale Stärke aufgebaut, etwas, was mir mein Leben lang wahrscheinlich noch nutzen wird - schließlich hatte ich die Entscheidung endgültig getroffen und hielt mich daran. Immerhin etwas, was mir daraus noch etwas bringen kann. Ich hätte das aber auch gern irgendwie anders gelernt... Noch dazu kam, dass ich diesen Januar ja dann schriftliches Abitur geschrieben habe. Ich konnte kaum lernen. Und es macht mich stolz, dass ich trotzdem sehr gute Noten bekommen habe. Ich habe Lernen für mich übrigens als einen doch sehr nützlichen Skill entdeckt, sogar bei stärkerem Druck, und da hat man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

      Im Januar hatte ich den Dauerdruckzustand endlich überwunden. Es wurde in mir Frühling mitten im Winter. Nach all der Zeit im grauen Trübsal bin ich aufgesprungen wie eine Knospe, erst recht, nachdem ich meine letzte Abiprüfung abgegeben hatte. Ich machte dies und das und war ziemlich glücklich. Ich arbeitete an meinem Körpergefühl, hatte wieder angefangen, Sport zu machen, Karate gefunden... Es kam noch besser. Ich habe einen Jungen gefunden und er mich und seit März sind wir zusammen. Und seitdem heile ich auch innerlich. Es ist etwas, was sehr viel Zeit braucht. ich kann das Ende noch nicht absehen. Wenn ich mich an die Szenen erinnere, in denen ich mich v*rl*tzt habe, spüre ich den Schm*rz immer noch in mir, aber es wird besser, es ist schon viel besser geworden.

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      Da ich mit diesem Beitrag wohl die 10000-Zeichen-Grenze gesprengt hatte... hier der zweite Teil...

      Ich bin im Sommer für drei Monate in Afrika gewesen. Das war hart und schön, und dort, mit 10000 und mehr Kilometern Abstand von zu Hause, habe ich dann die ganzen letzten Jahre aufgearbeitet. Der Abstand war es, und auch die nicht ganz so luxuriöse Essensversorgung dort, die mich dann dazu gebracht haben, wieder ein vollkommen normales Verhältnis zum Essen zu bekommen. Essstörungen sind im Angesicht von so etwas einfach nur vollkommen irrational.
      Mittlerweile habe ich auch Gründe von vielen meinen Problemen verstanden, die ich damals eigentlich nie genau gewusst habe - die Distanz hat das alles einfacher gemacht. Aber das geht für diesen Bericht zu weit.

      Ich bin im August nach Deutschland zurückgekommen und mittlerweile mache ich zum Spaß eine kleine Ausbildung, bevor ich nächstes Jahr hoffentlich studieren gehe. Ich habe mittlerweile auch verstanden, wieso meine Psyche so 'komisch' ist (und mir das nicht mal nur so vorkommt). Ich bin hochsensibel. Und Unterforderung macht mich depressiv. Und davon hatte ich viel. Das ist alles. Psychisch krank bin ich nicht.


      Erkenntnisse.
      1. Aufhören bedeutet Anfangen.
      2. Für einen wirklichen Neuanfang muss man auch wirklich aufhören. Endgültig. Man muss es wirklich wollen.
      3. Vor Gefühlen braucht man keine Angst zu haben.
      4. Es ist die eigene Entscheidung, sich zu v*rl*tz*n oder nicht. Man hat auch unter extremen Gefühlen durchaus noch einen freien Willen. (Bitte. Sagt doch nicht 'Ich konnte nicht anders'. Natürlich hättet ihr gekonnt...)
      5. Mut lohnt sich.
      6. Heilung gibt es wirklich.


      Achja, was mir noch wichtig ist... man braucht SvV nicht bis zu irgendeinem Punkt getrieben zu haben, um dann aufhören zu können. Ich habe oft gemeint, ach, noch so t**f oder so, dann kann ich endlich aufhören. Das stimmt natürlich nicht. Man verstärkt die Sucht nur mit jedem Mal... Ich bin im Nachhinein jetzt nämlich unglaublich froh, dass ich es nie so weit getrieben hatte, wie es mal in meinem Kopf war. Erstens, weil ich so in ein, zwei Jahren vielleicht ganz vorzeigbare Arme habe und zweitens, weil das hätte richtig gefährlich werden können. Ich weiß, wenn man sehr süchtig ist, dann 'sehnt' man sich nach allen möglichen komischen Dingen (führe das jetzt nicht aus, um nicht noch Leute auf Ideen zu bringen). Aber im Nachhinein ist man dann doch sehr, sehr froh, wenn man es nicht so getan hat. Und ich wäre sehr froh gewesen, wenn ich ein Dreivierteljahr früher aufgehört hätte, dann hätte ich nämlich jetzt überhaupt keine N*rb*n mehr... das wäre echt gut gewesen.

      Und noch etwas. Ich bin die wesentlichen Schritte in diesem Prozess ohne Therapeutin gegangen. Mit der Therapie habe ich im September angefangen, da hatte ich SvV ja schon hinter mir. In Afrika war ich auch ohne Thera.... bitteschön, hier ist ein Beispiel, die es 'ohne' geschafft hat. Etwas, was ja angeblich nicht gehen soll, wie hier manche schreiben - Aufhören ohne Thera. Ohne Problemverlagerung. Ja, wirklich, es geht. Aber... ich hätte es so nicht nochmal gemacht. Ich empfehle es nicht, auch wenn es sicher möglich ist ;)

      So. Ich denke, das war nun wirklich alles, was ich für diesen Bericht loswerden wollte. Es sind einige Dinge dabei gewesen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie mir jemand vor einiger Zeit vermittelt hätte. Ich hoffe wirklich, es bringt irgendwem was, der grad noch beim Aufhören ist.

      Liebe Grüße und viel Kraft, Entschlossenheit und Sonnenschein...
      Schlehe

      Mein Weg ohne SVV

      Hey ihr alle.

      Ich möchte hier jetzt nicht meine ganze Geschichte rein setzen, wie es zu dem alles gekommen ist, sondern nur einen Bericht über meine Zeit seit über einem Jahr ohne SVV.

      Angefangen hat es mit der Tatsache, dass ich mir schon vor 2 Jahren vorgenommen hatte dieses Schuljahr als Sportunterricht Schwimmen zu wählen. Ja, schwimmen, mit völlg freien Armen. Nun hatte ich ja ein Jahr um mich auf das vorzubereiten und es war mir von Anfang an klar, dass ich das Jahr ohne Verletzungen würde auskommen müssen. Zum einen natürlich, weil ich nicht wollte, dass jemand auffälliege Stellen entdecken könnte und zum anderen aber auch, weil Chlor ausm Schwimmbad auch ziemlich in Wunden brennt. Und da ich jede Woche Schwimmen hab hätte sowas auch nicht genug Zeit zum heilen, also wars klar: In dem Jahr ist SVV auf jeden fall nicht möglich. Und um den n*rb*n vorher noch ein bisschen Zeit zu geben, damit sie nicht so auffällig sind hab ich also auch noch ein bisschen früher aufhören müssen. Und um das überhaupt zu schaffen brauchte ich meine berühmte "Ist so, muss einfach"-Einstellung. Bei mir gibt es da halt manchmal Sachen, wo ich einfach durch muss und da geht auch nichts dran vorbei und dann gibts da sozusagen einfach keine Diskussion. Sobald ich Druck versürt hatte kam auch der Gadanke "Es geht nicht". Und dann Weiß ich einfach ich kanns eh nicht zulassen das zu tun, also bringt es auch nichts drüber nachzudenken. Und damit hat sichs dann. Ist nicht drin, also muss ichs lassen. Um ehrlich zu sein, aber trotzdem nicht eingebildet kl*ng*n zu wollen, möcht ich nich sagen, dass schon einige Leute deise Einstellung bei mir bewundert haben.
      Ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn ich kein Schwimmen mehr habe, aber ich glaube schon, dass so ein Jahr auch dabei hilft komplett damit abzuschließen. Vielleichtt versuche ich grade auch mir selber mit diesem Text Mut zu machen, aber auf jeden Fall will ich auch euch, die das hier lesen, Mut machen und sagen, dass ihr zu Situationen wie meiner nicht gleich nein sagen solltet, sondern es wagen solltet, denn bei mir hat es zumindest etwas verändert.

      Ich würde mich über Kommentare dazu per PN sehr freuen. Sowas wie, ob ihr so eine Einstellung auch schon mal hattet und wie es bei euch ausgegengen ist, oder einfach was ihr zu dem ganzen denkt. Danke auf jeden fall fürs lesen.
      "my shadow's the only one that walks beside me" (Boulevard of Broken Dreams- Green Day)

      Heilungsweg

      Hallo Ihr!

      ich habe mich schon sehr lange hier nicht mehr gemeldet, da das reale Leben mich in hohem Maße ruft.

      Ich wollte hier einmal allen Mut machen, die mit einer PTBS und allen Begleiterscheinungen zu kämpfen haben. Ich arbeite gerade ganz behutsam an der Integration meines Traumas und es geht mir dabei gut! Alle Horrorvorstellungen, die ich hatte, bewahrheiten sich NICHT! Klar, es ist anstrengend und belastend und tut in dem Moment innerlich sehr weh, aber eine Weile nach der Sitzung geht es mir wieder gut und besser als zuvor. Ich habe auch eine sehr gute Therapeutin, die alles sehr behutsam macht und nicht drängt und nichts erzwingt. Seit 5 Jahren mache ich inzwischen Therapie und jetzt erst geht es wieder "ans eingemachte" (immer mal so phasenweise). Ich sehe, wie wichtig es ist, dass man im realen Leben stabil ist. Das spüre ich jetzt. Es ist gut, so lange gewartet zu haben und dass die Therapeutin meiner Ungeduld und strenge mit mir selbst nicht nachgegeben hat.

      Nach jeder Sitzung, in der ich ein bisschen vom Trauma integrieren konnte, fühle ich mich ein stückchen befreiter, leichter und erwachsener.
      Meine Therapeutin abreitet viel Körpertherapeutisch und achtet sehr auf Körperhaltung, Atmung, .... Es geht viel um Bewusstheit und Hinspüren. Auch, welches Thema gerade dran ist, und was ich selbst möchte. Ich habe das Gefühl, dass ich ein Stück weit raus bin aus diesem alten negativen Kreislauf. Ich schaue jetzt, was mir gut tut, wo meine Energie hinfließt, was mir Freude macht - denn von diesem guten Leben möchte ich mehr haben!
      Ich glaube, dass es ein dauerhafter Prozess ist, der einem mal mehr mal weniger gut gelingt. Das wichtige ist, weiterzumachen.

      Vielleicht kann ich die/den ein oder andere/n ermutigen. Es gab Phasen, da ging es mir so schlecht, wie es schlechter nicht sein könnte. Inzwischen hat sich mein empfinden der Welt gegenüber sehr geändert. Ich lerne mehr zu vertrauen und mich sicherer zu fühlen. Und das ist ein so tolles Gefühl. Davon möchte ich immer mehr haben! Und das motiviert mich weiterzugehen.
      Ich würde euch gerne ermutigen, auch auf die Suche nach dem Schönen im Leben zu gehen. Denn so hat es bei mir begonnen... und dass es mir besser geht zeigt, dass es besser werden kann. Auch bei dir! Man muss aktiv dafür sorgen, dafür bereit sein und offens ein, doch Heilung ist möglich (es wurde mir auch schon gesagt, dass komplette Heilung bei PTBS möglich ist! für mich ist das so eine tolle Auskunft, die mich beflügelt, denn das wünsche ich mir so sehr!)

      Ich hoffe, dass ich mich nicht zu verstrahlt anhöre, aber das Leben gefällt mir gerade. Das hätte ich vor 3 Jahren in dem ganzen Leid mir nie vorstellen können! Leute, es gibt Hoffnung!

      Viel haben mir dabei meine Therapeuten geholfen, die Kinikaufenthalte (auch wenns "nur" um Stabilisierung ging - aber das ist "Rückblickend" wohl echt am wichtigsten!), Gespräche mit unterschiedlichen Menschen (dass ich mich Stück für Stuck mehr öffnen und "echt" sein konnte), und auch das eigene Verlangen, dass es mit besser geht! Ich war es leid zu Leiden ;)
      Ich glaube, bei mir hat es "klick" gemacht, seitdem ich die energetische Psychologie kennengelernt habe: Klopfakupressur, bestimmte Klopfübungen, die TRE (Tension and Trauma releasing exercise) (google hilft). Alles Dinge, die ich bis vor einem Jahr noch nicht kannte und auch noch relativ unbekannt sind, aber sehr effektiv! Alle Übungen sind total einfach zu machen und sie wirken irgendwie, obwohl ich nicht ganz verstehe wie. Es hat viel mit Energieflüssen und Auflösen von Energieblockaden zu tun, mit den Energiebahnen durch unseren Körper (Meridiane) usw.. Seitdem entdecke ich immer mehr meine eigene Kreativität und genieße es, mich darüber auszudrücken und damit zu arbeiten. Ich werde deshalb auch in diesem Bereich nochmal studieren, um künstlerisch mehr zu lernen und anderen Menschen das weitergeben zu können!

      Geht dem nach, was euch interessiert, tut was ihr mögt, egal was es ist und findet so euren Weg. Der muss nicht gesellschafts- und normenkonfom sein. Denn krank ist oft das System und nicht wir. Es gibt so viele mögliche Zwischenwege und Lösungen!

      Vielleicht konnte ich jemandem Mut machen und dazu motivieren, auf dem Weg der Besserung und Heilung weiterzugehen. Vielleicht kann dem ein oder der anderen eine Info nützlich sein, vielleicht auch nicht. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden.
      Es wäre nur zu schade aufzugeben.... (wie ich bei einer Bekannten schmerzlich miterleben musste), denn das Leben hat so viele facetten - je nachdem in welche Richtung man schaut, und wie man/die Seele die Sachen wahrnimmt.

      Wenn ihr Fragen habt, oder mehr (?) wissen möchtet, schreibt mich gerne an. Ich bericht gerne von meinen Erfahrungen!

      Ich hoffe, nicht allzu viel geschrieben zu haben....

      Liebe Grüße, :)
      Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hey,

      hier nun auch mein Erfahrungsbericht:

      Angefangen hab ich mit SvV mit ungefähr 14, muss aber sagen, dass ich mich davor unbewusst auch schon verletzt habe. Auslöser waren Schulstress, "Liebeskummer", Stress zu Hause, für mich damals hochdramatisch. So kam es also dann zu den ersten Verletzungen. Irgendwann wurde es schlimmer und ich hab mich täglich verletzt. Meine Eltern haben es relativ früh gesehen. Das hat zu ziemlich viel Streit geführt, was im Umkehrschluss zu mehr Verletzungen geführt hat, was wieder Streit bedeutete. Ein schier endloser Teufelskreis also. Anfangs habe ich mit keinem geredet, vor allem nicht mit meinen Eltern. Nach einem Jahr etwa habe ich angefangen mich Freunden anzuvertrauen, und meinem Trainer. Im Nachhinein betrachtet muss ich über die meisten Freundschaften sagen, dass es keine richtigen waren. Sie bestehen heute nicht mehr und eine große Hilfe waren sie nicht. Wirklich halt gegeben hat mir meine Mannschaft, mein Trainer und zwei ganz besondere Freunde (ja auch du Maus!). Schließlich hab ich mit meiner ersten Therapie angefangen, mit 15. Zur selben Zeit hab ich angefangen eine Essstörung zu entwickeln. Es war nie krasse Magersucht, aber immer die Gedanken davon. Die eine meiner "Freundschaften" fand ihr Ende im November, nachdem er mich angefasst und bedrängt hat und auch nach mehrmaligem Bitten nicht davon abgelassen hat. Nach vier Sitzungen habe ich keinen Sinn mehr in der Therapie gesehen und abgebrochen. Über ein halbes Jahr habe ich wieder alleine für mich gekämpft, war hier im Forum viel unterwegs, hab mich von der Außenwelt ziemlich abgekapselt und war nur noch mit Sport und Schule beschäftigt. Durch den vielen Sport hielt sich das Verletzen in Grenzen, meine Psyche allerdings nicht. Auf Bitte von meinem Trainer habe ich wieder mit einer Therapie angefangen. Ich wollte ja selbst nicht so weiter leben. Das war vor ca. 1,5 Jahren. Anfangs ging das alles schleppend, weil ich nicht reden wollte, sie hat mir zu sehr in der Vergangenheit rumgebohrt, aber ich hab mich weniger verletzt und man hat gemerkt, dass es mir etwas besser geht, bis ich mich nach einem halben Jahr quer gestellt hab und konstruktiv gegen meine Therapeutin gearbeitet habe. Dabei wieder viel Verletzen, Erbrechen, Hungern, Abkapseln. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich die Freundschaft mit jemandem kaputt gemacht, der mir mehr bedeutet hat als mein eigenes Leben. Diesen Fehler werde ich mir nie verzeihen, und ich weiß, dass es ein Vertrauensbruch war. Wir schreiben wieder, ab und zu. Das es nicht mehr dasselbe ist wie davor und sie nicht mehr das Vertrauen in mich hat, ist klar, dennoch ist es auch nach einem Jahr noch schwer sich damit abzufinden. Letztes Jahr im Oktober habe ich in der facebook-Gruppe jemanden aus dem Forum kennengelernt. Wir haben uns angefreundet, die ersten drei Monate war es eine sehr gute Freundschaft, bis wir angefangen haben zu streiten.. Danach ging es mit der Freundschaft bergab und mit meiner Stimmung, also ein erneuter Rückfall. Im März hatten wir dann so heftig Streit, dass er mich weggestoßen hat. Ich muss sagen, ich war frei in der Zeit. Klar war es am Anfang schlimm, aber es ging mir besser. Weg von allem was mich runterziehen könnte, ich bin nach über einem Jahr mal wieder Bestzeiten geschwommen, hab gegessen, Freundschaften geführt und einfach angefangen zu leben. Bis er mir nach etwa einem Monat wieder geschrieben hat. Aber es ging weiter wie zuvor, wir hatten praktisch nur noch Streit. Dann war kurz alles gut, wir haben uns getroffen, davor aber 6-7 Wochen so gut wie nicht geschrieben, genauso wie die zwei Wochen danach. Er hat sich nicht gemeldet, nicht mehr geantwortet, mir nicht mal zum Geburtstag gratuliert. Das war für mich das Ende dieser "Freundschaft". Ich selbst hab einige Fehler gemacht, nicht nur in dieser Freundschaft, vielleicht bin ich selbst dran Schuld, dass so viele "Freundschaften" zerbrochen sind. Aber es gibt noch eine Menge die Bestand haben und das zeigt mir, dass es richtige Freundschaften sind. Noch während der Freundschaft fing ich wieder an richtig zu leben und fröhlich zu sein. Ein Großteil meiner Ängste hat sich in Luft aufgelöst. Ich hatte ein Praktikum, habe Zusagen für eine Ausbildung, also eine sichere Zukunft, ich bin nicht alleine, hab sogar eine wundervollen Freund an meiner Seite, der mich unterstützt und mit dem ich offen über alles reden kann-auch über meine Vergangenheit. Ich befinde mich in der letzten Therapiephase, noch 2-3 mal, bis sie zu Ende geht.

      Mein Fazit aus den letzten Jahren: Wenn man etwas unbedingt will, dann erreicht man es auch. Ich bin vielleicht noch lange nicht zu 100% von meinen Depressionen und meiner Essstörung geheilt, aber ich weiß, dass ich es eines Tages sein werde, weil ich weiter an mir arbeiten werde. Und noch was: Mit einer positiven Einstellung lässt sich vieles einfacher erledigen und man kommt viel eher an sein Ziel. Es wird in den nächsten Jahren noch viel passieren, Freundschaften werden entstehen, andere werden vielleicht zerbrechen, aber ich weiß jetzt, dass alles Teil des Lebens ist und ich werde es meistern. Ich habe vier Jahre mental viel mit meinem Trainer gearbeitet und wir sind weit gekommen. Er war mir in jeder Lebensphase eine wichtige Stütze und dafür bin ich ihm sehr dankbar.
      Mir ist durchaus bewusst, dass sich besonders der letzte Abschnitt leicht sagen lässt, aber sehr hart zu erarbeiten ist, aber eins lasst euch gesagt sein: Es ist nicht unmöglich! Und der erste Schritt ist es, sich jemandem anzuvertrauen, sich zu öffnen und ehrlich mit all dem umzugehen. Nur so könnt ihr auf Unterstützung und Hilfe hoffen.

      Vieles fehlt in dem Beitrag, auch die Leute in dem Forum die ich kennen lernen durfte (und bei denen ich mich aufrichtig für meine Nachlässigkeit in den letzten Monaten entschuldigen muss!), aber das wichtigste ist gesagt und ich hoffe, dass ich dem Ein oder Anderen vielleicht noch einen Denkanstoß geben konnte.

      Für mich stellt dies einen symbolischen Abschied meiner Vergangenheit dar. Ich werde nach vorne schauen und positiv bleiben, mein Abi machen, gespannt darauf sein was mich noch erwarten wird und einfach den Moment genießen, denn "Das Gestern ist fort - Das Morgen nicht da. Leb also heute!" (Mutter Teresa)

      Liebe Grüße
      Spes
      Swimming in the ocean like a dolphin

      Verlustsängste..

      Hey Leute..
      Da ich hoffe das es mir helfen könnte möchte ich nun auch meinen eigenen Erfahrungsberischt schreiben.
      Ich lebte mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem 2 Jahre älteren Bruder R.
      glücklich zusammen. Als ich 5 geworden bin ließen sich meine Eltern scheiden, da mein Vater meine Mutter betrogen hatte. Bis dahin war es eig. alles erträglich für mich. Doch die Probleme kamen erst noch. R. und ich waren jedes zweite Wochenende bei meinem Vater. R. ging schon in die Schule. Am Sonntag holte uns meine Mutter von meinem Vater ab, doch der wollte das wir noch eine Nacht bei ihm bleiben. Meine Mutter sagte zu meinem Bruder und mir das wir uns schonmal ins Auto setzen sollen. R. hatte am nächsten Tag Schule und die war zu weit von dem Wohnort meines Vaters entfernt. Deshalb konnten wir nicht dort bleiben. Mein Vater wurde stinksauer. Er schl*g meiner Mutter mit der faust ins Gesicht und sie rannte weinend zu uns ins Auto um wegzufahren. Seitdem haben sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. (außer vor Gericht).
      Von dem Tag an war ich in psychologischer Behandlung da ich das Geschehene mit 5 noch nicht verarbeiten konnte.
      Ich bekam langsam Angst vor meinem Vater und wollte auch nicht mehr zu ihn. Nur wenn mein Bruder mitkam. Mein Vater hatte ein starkes Alkoholproblem bekommen. Er nahm uns mit in sein Wohnzimmer und sagte uns was wir alles falsch machen würden. Er machte meine Mutter schlecht und sagte das sie uns gar nicht lieben würde.
      Später verlor mein Vater dann auch noch seinen Führerschein. Er bezahlte nie Unterhalt weswegen wir dann auch wegziehen mussten. (ich war mittlerweile 3. Klasse)
      Ich verlor all meine Freunde und wurde in der neuen Schule nur gemobbt, da ich etwas dicker war als die anderen. Seit dem wir umgezogen waren hatte mein Vater sich auch ein halbes Jahr lang nicht mehr gemeldet.
      Meine Mutter, mein Bruder und ich wurden ein richtig gutes Team. Ohne meinen Vater war einfach alles besser. Auch wenn ich ihn sehr vermisst habe, da ich früher immer ein richtiges 'Papa-Kind' war.
      Irgendwann meldete er sich wieder und fragte ob R. und ich denn zu ihm kommen wollten. mein Bruder versprach mir auf mich aufzupassen deshalb ging ich mit.
      Es ging alles gut. Deshalb waren wir wieder alle 2 Wochenenden bei ihm. Er fing an uns mit Geschenken zu überhäufen. Ich lies mich nicht um den Finger wickeln.Im Gegensatz zu R. Jedes mal wenn R. ärger von meiner Mutter bekam schubste er sie rum. Er war sehr groß und kräftig. Zu Weihnachten warf er mit einem Brotmesser und einem Brettchen nach dem Weihnachtsbaum. Er war genauso wie mein Vater geworden. Andauernd ließ er sich von meinem Vater abholen weil meine Mutter ihm 'Fernsehverbot' gegeben hatte. Meine Mutter war sehr stark aber selbst sie konnte nicht mehr und das spürte ich auch..
      So ging das eine ganze Weile. Mein Bruder fing an auch mich rumzuschubsen. Er erpresste mich wegen sinnlosen sachen wie süßigkeiten' weil seine schon alle waren und er meine haben wollte. Wenn ich es nicht getan hab hat er mich geschl*gen. Aber ich habe ihn immer noch geliebt.
      als ich 5. Klasse war mussten wir wieder umziehen, weil wir kein Geld hatten. Wieder kompletter Neustart ohne Freunde. ich bin dann wegen meinem Übergewicht in eine Kur geschickt worden. Als ich nach 6 Wochen wiederkam war mein Bruder weg. Meine Mutter sagte mir das er zu meinem Vater gezogen sei. Ich war fix und fertig.
      Ich habe immer geweint wenn ich alleine war. Meine Mutter war auch kaum zu hause da sie viel arbeiten musste um uns über wasser zu halten. Ich fing an mich zu schneiden.
      Ich bin jedes 2. Wochenende wieder zu meinem Vater gegangen um meinen Bruder zu sehen. Er sah schlecht aus. er war richtig dick geworden und sah traurig aus. Aber er sagte mir nichts.
      Als ich dann 8. Klasse war bin ich 3 mal nicht zu meinem Vater gegangen, da ich krank war. Er wusste das auch. Als ich dann das nächste mal bei ihm war sagte er mir ich solle in das Zimmer meines Bruders gehen. R. saß auf dem Bett, sah mich an und sagte mir das ich bleiben soll wo der Pfeffer wächst, das er mich hasst und er so eine Schwester wie mich nicht braucht. Ich fragte ihn was ich gemacht habe und er antwortete nur 'du hast uns vernachlässigt'. Ich bin weinend raus zu meinem vater gerannt. Er sah mir dirket in die Augen und nannte mich bei dem Namen meiner Mutter. Er sagte das ich genauso schei*e bin wie sie, ich sähe aus wie ein Straßenkind, wäre undankbar und gehöre nicht in seine Familie. Er gab mir meine Tasche und stellte mich vor die Tür.
      Ich rief meine Mutter an und sagte, sie solle mich abholen. Als ich auf sie wartete kamen R. und mein Vater raus und liefen einfach an mir vorbei ohne mich zu beachten.
      Ich fing an mich immer doller zu schn**d*n wenn ich alleine war.
      Irgendwann bekam meine Mutter dies mit. Ich brach ihr damit das Herz. :(
      Ich kam 4 Monate lang in eine Kinder-und Jugendpsychiatrie.
      Dort meldete sich mein Vater wieder und entschuldigte sich bei mir.Und ich war so blind und habe nicht gemerkt das es eh nicht lange halten würde.
      Ich kam also aus der Klinik raus und schon fing es erneut an. Er schrieb mir jeden tag das ich undankbar bin und was er mir denn getan hätte. Das legte sich dann aber zum Glück auch wieder.
      Seitdem hatte ich panische Angst alleine zu sein. Doch das war ich. Immer und überall. Alleine.
      ich war es ja nicht gewohnt. Da R. immer da war.
      Meine Mutter schenkte mir also einen kleinen Hund. Doch er half mir genauso wenig. :(
      Ich fand dann aber einen Freund. T. Ich liebte ihn. Doch nach einem Jahr Beziehung st*rb er.
      Ein neuer Schicksalsschlag.
      Bis jetzt habe ich immer wieder Rückschläge. Sein T*d ist jz ein halbes Jahr her. Ich bin nun 14 Jahre alt..
      LG K.








      [edit: Triggersterne gesetzt und Satz editiert. Bitte die Löschkriterien beachten. Free]

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      Ich habe mir jetzt schon sehr viele Geschichten durch gelesen und ich fühle mich mit meiner lächerlich im Gegensatz zu Anderen. Aber ich möchte trotzdem etwas von mir erzählen und einfach mal alles rauslassen.

      Ich habe immer gedacht das ich eine super Familie habe in der alles stimmt, in der ich geborgen bin unIchbstalles perfekt ist. Doch mit der Zeit hab ich gemerkt, dass das einfach der Schein nach außen hin ist. Aber das hab ich auch jetzt erst begriffen. Hat 21 Jahre gedauert.

      Ich habe meine Kindheit größten teils bei meiner Oma verbracht. Ich hatte dort eine wunderbare Zeit, hatte die Nachbarskinder als Freunde, habe meine Sommer mit ihnen in ihrem Swimmingpool verbracht und hatte tolle Tage. Das ich mal daheim war, daran kann ich mich gar nicht erinnern.

      Meine Oma st*rb, als ich 12 Jahre alt war. Sie war für mich ein sehr sehr wichtiger Mensch. Doch ich habe damals kaum geweint, habe keine Trauer gezeigt und auch keinen Gedanken mehr an sie verloren. Warum, weiß ich nicht.

      Als ich 15 war, ist mein Vater ausgezogen. Ich hab davon 2 Tage später erfahren als mir meine Mutter das neben bein mal mitgeteilt hatte. Von ihm kam kein tschüss oder sonst was. Das erste mal war er über ein Jahr lang weg ohne sich bei mir uberhaupt mal zu melden. Irgendwann kam er dann wieder zu uns zurück. Aber zwischen meiner Mutter und ihm war es immer noch sehr schwierig und dieses hin und her mit dem ausziehen und wieder kommen kam noch 4 mal. Zu meinem Vater hatte ich noch nie eine wirkliche Bindung, wir waren uns schon immer mehr oder weniger egal. Aber diese Zeit hat meine Beziehung zu ihm dann ganz kaputt gemacht. Zur Zeit ist er Zuhause , wir sprechen normal miteinander aber eine emotionale Beziehung gibts nicht.
      Zu dieser Zeit bekam meine Mutter die Diagnose Multiple Sklerose. Sie brauchte seitdem vie! Hilfe und Unterstützung weil sie alleine nicht mehr die Kräfte dazu hat. Sie war oft lange in Kliniken, hatten in dieser Zeit 2 Herzinfarkte und stand oft auf der Kippe zwischen Leben und T*d. Ich habe in der Zeit bei meiner Tante gewohnt. Auch in der Zeit hatte es mein Vater nicht für nötig gehalten nach Hause zu kommen und sich wenigstens um mich zu kümmern. Er hat sich lieber mit seinen Affären beschäftigt.

      Mit 18 bin ich emotional total am Ende gewesen. Ich hatte immer starke Rückenschmerzen, war niedergeschlagen und wusste nicht mehr, wie ich die Tage überstehen sollte. Zu der Zeit hab ich dann eine richtig gute Freundin gefunden, die immer für mich da war und mir zur Seite gestanden ist. Irgendwann war es dann soweit, dass sie mich in die Psychiatrie eingewiesen hat [...]. Ich habe mir die Arme aufg***chnit*en [....] und habe mich nur noch verloren gefühlt. Nach und nach kam immer mehr in mir hoch und ich hatte die Erinnerung wieder in meinem Kopf. Der Mi**br**ch durch den Nachbarn von meiner Oma kam wieder hoch. Diese Zeit, die ich als die schönste überhaupt in Erinnerung habe, ist nun für mich die Hölle geworden.
      Diese Freundin hat mir alles bedeutet! Sie war für mich unendlich wichtig gewesen, sie war mein ganzer Halt in dieser Zeit und war die Einzige, die sich um mich gekümmert hat und zu der ich immer kommen konnte. Heute ist sie weg. Ich denke, dass es ihr einfach zu viel war mit mir und sie es nicht schafft, mein Leben auch noch mitzustemmen. Es tut mir unendlich weh sie verloren zu haben.

      Heute gehe ich zur Therapie aber über irgendwas sprechen kann ich nicht, ist also eigentlich über flüssig dorthin hingegen. An meinen Gefühlen hat sich nach wie vor nichts geändert. Ich ver**tze mich allerdings kaum noch, da ich das bei meiner Arbeit mit psychisch kranken Kindern nicht verantworten kann. Der Drang danach ist dennoch stark.
      Ich hatte 15 Jahre ein normales Leben und dachte, dass alles in Ordnung ist doch dann hat sich alles geändert. Ich war immer ein glückliches Kind gewesen, hatte Freunde in der Schule und bin gerne mit ihnen unterwegs gewesen. Heute bin ich depressiv, hasse das Leben und komme damit nicht zurecht. Ich stehe alleine da, verlasse das Haus nur um zur Arbeit zu gehen bei der ich auch versagte und nichts auf die Reihe bekomme, schotte mich von allem ab und hasse mich selbst unendlich. Ich halte das Leben nicht aus.
      Meine Arbeitsstelle ist mir sehr wichtig. Ich finde dort noch etwas Halt weil ich den einfach damals in meiner schweren Zeit immer hatte. Sie haben mich aufgenommen und behalten obwohl ich gar nicht mehr fähig war, meine Arbeit zu bringen. Aber sie haben mich aufgefangen. Nächstes Jahr im Oktober, wenn meine Ausbildung beendet ist, muss ich von dort gehen. Da fällt für mich der wichtigste Platz weg.

      Ich fühle mich, als würde ich auf einem schmalen Steg stehen,hinter mir ein Sch*rb*nhaufen in den ich immer wieder hineintrete, vor mir ein riesen Berg hinter dem doch nur ein tiefes Loch wartet und neben mir der tiefe Abgrund in den ich immer wieder abrutschen und mich gerade noch festhalten kann. Wie lange, dass ist die Frage




      [edit: Text editiert. Bitte die Löschkriterien beachten. Free]
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Freeclimber“ ()

      Aus gegebenem Anlass möchten wir noch mal an unsere Vorgaben im Eröffnungsposting erinner und Euch bitten, Euch daran zu halten.
      Speziell, was den hervorgehobenen Text betrifft.
      Danke!


      Freeclimber schrieb:


      In diesem Thread sollten keine Postings erscheinen, in denen man nur grad mal in ein paar Sätzen schreibt, wie es einem gerade geht, sondern es sollte schon ein richtiger Bericht über etwas (sein Leben oder eine bestimmte Sache) sein, das man auf irgendeine Weise jetzt besser hinbekommt oder anders sieht oder weiß, welchen Weg man nun gehen muss.
      Es sollte irgendwo einen positiven Abschluss haben, so eine Art "dies oder jenes habe ich erlebt und es soundso geschafft, gelöst, verarbeitet, begriffen" o.ä.
      Also etwas was man erreicht hat oder zumindest jetzt weiß, wie man es lösen kann und das auch tut.



      Dieser Ausgangsgedanke ist einfach der zentrale Punkt. Es sollte hier nicht so ablaufen, dass man sich letztlich gegenseitig runterzieht, sondern aufzuzeigen, dass man trotz der gemachten Erfahrungen weiterkommen kann.
      Natürlich ist nicht jeder an dem Punkt, wo er schon eine positive Bilanz ziehen kann, aber zumindest eine neutrale Aussage sollte als Abschluss möglich sein.
      Es ist ja für den ein oder anderen sicher auch mittendrin sinnvoll, ein Resümee zu ziehen. Dies sollte dann aber nicht schwarz gemalt werden, das wäre für diesen Thread unpassend, da eben am Zweck vorbei.
      Wenn es jemandem wichtig ist, zu diesem Zeitpunkt hier einen Bericht zu posten, dann bitten wir trotzdem um ein Mindestmaß an Anpassung an den eigentlichen Sinn des Threads.
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      "Du hast aber eine ganz schöne Odyssee hinter dir."
      Als meine damalige Therapeutin diese Worte sagte, wusste keiner von uns, das diese Odyssee noch lange nicht vorbei war.

      Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort, in der Nähe von einem See, der Rhein war auch nicht weit weg. Ich habe noch einen zwei Jahre jüngeren Bruder.
      Ich hatte eigentlich eine schöne Kindheit. Bis auf die Streitigkeiten zwischen meinen Eltern. Einige Situationen sind mir bis heute sehr deutlich in Erinnerung geblieben.
      Ich war eigentlich immer das Aussenseiterkind. Mein Bruder wurde immer bevorzugt. Sei es an Weihnachten, sei es was die Liebe betrifft, die unsere Eltern uns gaben, in allem. Ich war das Problem der Familie. Eigentlich bin ich es heute noch. Im Kindergarten wurde ich schon ausgeschlossen.
      "Darf ich mitspielen?"
      "Nein, du bestimmt nicht!"

      Kinder können so gemein sein. Ich muss aber dazu sagen, dass als ich klein war relativ schnell auffiel, dass ich überdurchschnittlich intelligent bin. Das wurde später bei diversen Tests auch bestätigt. Ich kam in die Grundschule. Wieder wollte keiner etwas mit mir zutun haben. In der Grundschule fing meine Karriere als Aussenseiterin erst richtig an. Ich wurde beleidigt, es gab teilweise richtigen Psychoterror. Was habe ich falsch gemacht? Warum kann ich nicht so sein wie die anderen? Warum sind meine Eltern nicht zufrieden mit mir? Ich hab doch gute Noten, ich mach doch alles was sie wollen. 4. Kasse. Ich bekam eine Empfehlung fürs Gymnasium. Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns für eine Schule in der nächsten Grossstadt. Aus meiner alten Klasse ging niemand dorthin, ich konnte also komplett von vorne anfangen.
      Eines Tages, es war kurz vor dem 1. Advent 2006, bekam ich Streit mit meiner Mutter. Wir hatten zusammen gelernt und sie sagte ständig, dass alles was ich an Vokabeln sagte falsch wäre. Ich wusste das es richtig war. Mein Vater mischte sich ein, die Situation eskalierte sehr schnell. Er meinte, er fährt mich jetzt ins Heim, ich gehöre nicht mehr zur Familie. Ich ging weinend in mein Zimmer, sollte meine Sachen packen. Ich hatte Angst, Angst um mein Leben, Angst, das Papa mich wieder schlägt. Ich verkroch mich in mein Versteck unter meinem Tisch. Dann kam er hoch, brüllte mich an, zog mich an den Haaren unter dem Tisch hoch, schlug meinen Kopf gegen den Schrank. Ich nahm mein Kuschelpferd, packte ein paar Sachen in meinen Rucksack und ging zum Auto. Er fuhr mit mir weg. Ich weis nicht mehr wohin, aber irgendwann parkte er auf einem Parkplatz und telefonierte. Die ganze Zeit weinte ich. Irgendwann stieg er ins Auto und fuhr mit mir in dir Psychiatrie die auch noch lange Zeit für mich zuständig sein sollte. Dort mussten wir lange auf den Behandelnden Arzt warten. Der sprach dann mit mir und ich erzählte ihm was vorgefallen war. Von der Situation mit meinem Vater in meinem Zimmer erwähnte ich nichts. Er fragte mich irgendwann, ob ich versprechen könne, nicht mehr böse zu sein. Ich versprach es ihm, verstand nicht, warum ich den böse sein sollte. Aber ich akzeptierte es. Ich bin ein böses Kind, das nicht mehr böse sein darf. Eine oder zwei Wochen später wurde ich dann stationär in der KJP aufgenommen. Weihnachten und Silvester durfte ich nach Hause. Silvester trennten sich meine Eltern. Ich bin am dem abend irgendwann ins Bett und meine Mutter kam dann auch relativ bald ins Bett. Sie hat zu der Zeit bei mir geschlafen, weil meine Großeltern da waren. Sie sagte, einen Satz, der mein ganzes Leben verändern sollte. "ich gehe morgen arbeiten und komme nie wieder."
      Ich bekam Angst und ging hinunter zu meinem Vater in die Küche. Nachdem ich ihm erzählt hatte, was passiert war, ging er hoch zu meiner Mutter. Es gab Geschreie, dann kam mein Vater runter und sagte mir, ich das ich ins Dachgeschoss gehe, soll, und da schlafen darf. Ich ging hoch. Hörte meine Eltern streiten. Ich ging immer wieder zur Tür, ging wieder weg, wieder zur Tür. Was habe ich bloss getan? Sie streiten wieder wegen mir. Ich bin ein böses Kind. So böse.
      Als ich am nächsten morgen wieder aufgewacht bin, war Mama weg. Und sie kam auch nicht wieder.
      Ich wurde zwei Wochen später aus der Klinik entlassen, danach kamen unzählige Termine mit dem Jugendamt, Familiengericht und endlos viele Gutachten. Mein Bruder zog zu meiner Mutter und ich war mit meinem Vater alleine. Er schlug mich oft. Ich wurde in der Schule aufs,derbste fertig gemacht. Ich fing an, mich zu schneiden. Der Computer und das Internet wurden meine Besten Freunde. Ich war in der Schule, kam nach Hause, einmal in der Woche war ich beim Reiten. Das war das einzigste, was mir Kraft gegeben hat. Papa verbot mir.. Nein, eigentlich verbot er mir den Kontakt zu meiner Mutter nicht. Er manipulierte mich, dass ich auch der Meinung war, Mama wäre nicht gut, Mama ist böse.
      Mir fällt gerade auf, das meine Eltern versucht haben, mich gegeneinander auszuspielen. Mittlerweile Spiele ich meine Eltern gegeneinander aus. Gott, bin ich scheisse. So, jetzt aber zurück zu meiner Vergangenheit.
      Mein Vater hat mich sowohl psychisch, als auch physisch missbraucht. Da möchte ich aber nicht näher drauf eingehen.
      Irgendwann hatten wir ein Termin in der Ambulanz der Psychiatrie, in der ich schon in Behandlung war. Die Psychiaterin hat meinen Vater irgendwann höflich, uns alleine zu lassen, denn sie wollte mit mir alleine reden. Ich war angespannt, fing an, mir die Finger blutig zu kratzen, während ich erzählte. Mein Vater hatte mich natürlich so dargestellt, als wäre ich total verrückt und streitsüchtig. Sie wollte wissen, warum ich so bin, und was ich damit erreichen wollte. Ich kam mir so Scheisse vor. Es tat weh. Natürlich bin ich bösartig. Was denn sonst?
      Total verwirrt, traurig und nieder geschlagen willigte ich noch einmal einen stationären Aufenthalt ein. Kurz nach meiner Aufnahme musste mein Vater in die Reha. Ich nutzte die Gelegenheit, um vorsichtig Kontakt mit meiner Mutter aufzunehmen. Es gab eine Theatergruppe, in der ich mitmachte und wir führte, ein Stück zu Weihnachten auf. Ich lud meine Mutter und meinen Bruder ein, die kamen dann auch. Es war so schön, endlich Zeit mit meiner Mutter verbringen zu können, ohne dass Papa sauer war. 2 Monate später zog ich dann zu ihr. Ich wurde gegen ärztlichen Rat aus der Klinik entlassen. Eigentlich sollte ich damals schon in ein betreutes Wohnen kommen.
      Die ersten zwei Monate bei meiner Mutter funktionierten ganz gut. Ich ging wieder in dir Schule, weiter aufs Gymnasium. Meine Mutter fing an ziemlich viel zu trinken und wir bekamen immer öfter Streit. In der neuen Schule fand ich leine Freunde, ich wurde wieder zur Zielscheibe der Klasse. Ich fing an, mich mehr denn je zu verletzen. Mühe, die Wunden zu verstecken, machte ich mir keine. Es wurde noch mehr gespottet. Irgendwann wollte ich garnichtmehr in die Schule, fing an zu verschlafen, ich tat oft so, als wäre ich krank.Trotzdem schaffte ich es in die neunte Klasse. ..
      Mir ging es nach den Sommerferien sehr schlecht. Nach einem sehr belastenden Termin beim Jugendamt gab es nichts mehr, was mich noch hätte daran hindern können. An einem Oktoberabend telefonierte ich sehr lange mit einem guten Bekannten und er sagte mir, dass er sich grosse Sorgen um mich macht. Am nächsten Tag ging ich in die Schule. Ich war zu früh da, saß am Eingang und wartete das die Zeit verging. Der Schulleiter kam zufällig vorbei und hat mich in sein Büro. Lange redete ich mit ihm, schüttete mein ganzes Herz aus. Er fragte mich irgendwann, ob ich versprechen könne, mir nichts anzutun. Ich verneinte dies. Er rief meine Mutter an und sie beschlossen gemeinsam, mich wieder in die Klinik zu bringen. Es folgte ein weiterer Aufenthalt. Zusammen mit dem Sozialarbeiter von der Klinik und meiner Therapeutin beschlossen wir, dass ich in ein betreutes Wohnen kommen sollte. Wir fanden eine Einrichtung, die direkt im gleichen Ort war, in dem meine Mutter wohnte. Mitte Dezember 2010 war es dann soweit, ich kam in die Nachsorgeeinrichtung. Bei meinem Aufnahmegespräch war ein Betreuer dabei, mit dem ich mittlerweile gut befreundet bin.
      Nun war ich also in einem Heim. Mir ging es anfangs nicht sehr gut, die Situation war doch sehr ungewohnt. Zudem hatte ich zwei Mitbewohnerinnen, beides Borderliner, die mir übel zusetzten und mich gerne fertigmachten. In die Schule konnte ich aufgrund meines psychischen Zustands nicht gehen, deswegen bekam ich Unterricht von einer Lehrerin, die extra dafür aus einer Schule von ausserhalb kam. Anfangs konnte ich sie absolut nicht leiden, sie war wie ein Ungeheuer. Zeit verging, ich wurde 15. Zwei Monate nach meinem Geburtstag, es war August 2011 hatte ich den ersten, ziemlich fatalen, Kontakt mit Alkohol. Zwei Freundinnen aus dem Heim und ich beschlossen, wir gehe, feiern. Für mich endete das ganze mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Nach der Entlassung dort bekam ich als Auflage, zu einer Alkoholberatung zu gehen. Natürlich war ich nie dort, die Betreuer nahmen es auch nicht besonders ernst, es war anscheinend normal, dass man als Jugendlicher seine Erfahrungen mit Alkohol machte. Mit meiner Mutter bekam ich nach und nach ein sehr schwieriges Verhältnis. Oft flüchtete ich zu ihr, wenn es im Heim Stress gab, andersrum flüchtete ich von ihr oft ins Heim, wenn es mal wieder Streit gab.
      Anfang 2012 war es dann soweit, ich sollte wieder eine öffentliche Schule besuchen. Um mir den Druck zu nehmen kam ich in die 9. Klasse einer Realschule. Es war die mit Abstand beste Klasse, in der ich jemals war. Anfang April 2012 lernte ich meinen ersten Freund kennen, mit dem ich dann 9 Monate lang zusammen war. Niemand hatte mir zugetraut, solange eine Beziehung führen zu können. Es war der schönste Sommer, den ich je hatte. Wir waren oft unterwegs, zelten, Fahrrad fahren, alles mögliche. Ich fühlte mich so frei, ich war so glücklich, wie nie zuvor. Als dann der Herbst kam, ging es mir auch immer schlechter. Ich war sehr.. ich weis nicht, wie ich es beschreiben soll. Irgendwas in mir veränderte sich zum schlechten, was dazu führte, dass sich mein Freund ende Oktober von mir trennte.
      Ich war so verzweifelt. Verloren. Ich fing an, mir den Kummer wegzutrinken. Knapp eine Woche lang aß ich nichts, trank nur, landete zweimal im Krankenhaus. Ich ging viel zu schnell eine Beziehung mit jemandem aus meinem Heim ein. Es war eigentlich sehr schön, aber wir hatten oft Streit und Auseinandersetzungen. Silvester 2012 dann der totale Absturz. Wir feierten bei meiner Mutter, sie war gut betrunken. Ich irgendwann dann auch. Um 0 Uhr rum bekam ich Streit mit ihr, sie sperrte mich in der Wohung ein, was mich zum Ausrasten brachte. Ich stieg aus dem Küchenfenster raus, wir wohnten im Erdgeschoss, und rannte weg. Ich rannte und rannte. Irgendwann brach ich zusammen. Was danach passiert ist weis ich nicht mehr. Irgendwann bin ich im Krankenhaus aufgewacht. Mein Freund war bei mir. Ich wurde entlassen und wir gingen wieder zu meiner Mutter. Am nächsten Tag packten wir unsere Siebensachen und gingen zurück ins Heim. Es folgte ein Kontaktabbruch zu meiner Mutter. Wenige Wochen später trennte ich mich von meinem damaligen Freund, der versuchte mich immer mehr unter Druck zu setzen.
      Ich trank immer mehr, stürzte immer öfter ab, es folgten zwei Suizidversuche und ich kam wieder in die Psychiatrie. Dort machte man mir das Angebot, mich auf ein Antidepressivum einzustellen, was ich annahm. Ich wurde stationär aufgenommen. Die Abschlussprüfungen konnte ich in der Zeit nicht machen, aber ich durfte die Nachprüfungen machen.
      Gegen Ende meines Aufenthalts beschloss ich, dass ich nicht mehr in der Klinik sein wollte und beschloss, mich im Ausgang von dannen zu machen. Ich kam leider nur bis zum Hauptbahnhof, wo ich von der Bundespolizei wieder zurück in die Klinik gebracht wurde. Am nächsten Tag wurde ich entlassen, man kann ja nichts für mich tun, wenn ich nicht möchte.
      Ich machte die schriftliche, Prüfungen. An der Projektprüfung und an der mündlichen Matheprüfung nahm ich nicht mehr Teil. Ich lernte meine beste Freundin kennen, sie hatte eine eigene Wohnung und ich hielt mich immer öfter bei ihr auf. Es folgten weitere Alkoholabstürze und Psychiatrieaufenthalte. Im Sommer 2013 beschloss ich dann, dass mir alles egal ist,was meine Zukunft betrifft. Ich hielt mich immer öfter in der Obdachlosenszene auf, schlief oft draussen, aber hey! Mir ging es gut. Keiner wollte was von mir, ich hatte keine Verpflichtungen, ausser zu schauen, dass ich nicht abkratze, ich konnte jeden Tag trinken, feiern, es war alles so leicht, ich fühlte mich frei.
      Ende August 2013 sollte diese Freiheit aber ein Ende haben. Ich kam mit gerichtlichem Beschluss in die geschlossene. Ohgott, wie habe damals meine Mutter, die Betreuer gehasst. Zu meiner Mutter brach ich den Kontakt ab. Wieder hatte sie etwas hinter meinem Rücken gemacht. Ich hasse sie heute noch dafür, es war nicht die einzige Aktion, in der sie mein Vertrauen gebrochen hat. Aber seine Eltern kann man sich ja leider nicht aussuchen. Ich bekam daraufhin noch einen Beschluss für eine dauerhafte geschlossene Unterbringung. Das Heim, in dem ich war, wollte mich nicht mehr aufnehmen, also zog ich aus. Meine einzige Vertrauensperson, ein Betreuer aus dem Heim, durfte keinen Kontakt zu mir haben, da eine Betreuerin aus der Klinik meinte, er wäre mir zu nahe gekommen. Das ganze wurde später aufgeklärt und sie bekam eine Abmahnung. Ich wurde in der Klinik sehr schlecht behandelt. In den 4 Wochen, in denen ich dort war, hatte ich kein einziges Therapiegespräch, keine einzige Therapie, alles was ich dort machte war Schule und Schlafen. Immerhin nutzte ich die Zeit, um die zwei Prüfungen nachzuholen bzw. mich darauf vorzubereiten. Nach vier Wochen wurde ich in ein teilgeschlossenes Heim entlassen. Es war die Hölle dort. Die pure Erniedrigung, ich habe noch nie miterlebt, dass Menschen so schlecht behandelt werden können. Nach zwei Wochen dort sollte ich noch einmal in die Klinik, um meine Prüfungen nachzuholen. Eigentlich sollte ich gefahren werden, damit ich auch ja keine Fluchtversuch unternehmen kann. An dem Tag waren dann aber zwei Betreuer krank und mir wurde nur ein Zugticket in die Hand gedrückt. Mein Ticket in die Freiheit. Ich fuhr in die Klinik, bestand die zwei Prüfungen und fuhr auf direktem Weg in die Stadt, in der ich den Sommer verbracht hatte. Ich lernte jemandem kennen, mit dem ich die folgenden zwei Wochen, zwei sehr schöne Wochen, verbrachte. Eines Tages war ich im Park, da sprach mich eine Frau an. Wir unterhielten uns lange, ich erzählte ihr von meiner Situation, obdachlos, aus dem Heim abgehauen, Eltern kümmern sich nicht, von der Polizei gesucht. Sie beschloss dann kurzerhand mich mit zu einer Bekannten zu nehmen, die später meine Pflegemutter wurde. Es waren zwei sehr schöne Monate. Am Abend vor Nikolaus gab es dann einen fatalen Streit, sie schmiss mich aus der Wohnung und ich wurde von der Polizei erst in die Klinik und dann in die Notaufnahme gefahren. In der Notaufnahme blieb ich die Nacht, am nächsten Tag packte ich meine Sachen. In den folgenden Monaten wurde ich oft von der Polizei eingesammelt und wieder ins Heim gefahren. Keine 20 Minuten später war ich wieder weg. Irgendwann wurde ich von der Kripo unter Druck gesetzt, mir eine Unterkunft zu suchen, in der ich auch bleibe und das Jugendamt mit einverstanden ist. Ich sprach mit der Sachbearbeiterin vom Jugendamt und sie schlug mir ein, Heim vor (hier in der Gegend hat es einen ziemlich schlechten Ruf) von dem ich ins betreute Wohnen kommen sollte, sprich eine Wohnung und ein, zweimal die Woche kommt jemand vorbei und schaut nach mir. Pustekuchen- ich hielt mich das erste mal in meinem Leben an Absprachen, aber niemand anderes! Ich sollte also in diesem Heim bleiben, bis ich 18 werde. Daraufhin folgten wieder Monate der Obdachlosigkeit und Abstürze.
      Am 31.5. diesen Jahres brach ich mir das Sprunggelenk - Glück im Unglück. In der Klinik kam ich mehr oder weniger zur Ruhe, konnte viel über mich nachdenken. Mir wurde klar, was ich durch die Trinkerei und das ständige wegrennen vor mir selbst alles zerstört habe. Ich durfte meinen 18 Geburtstag alleine in der Klinik feiern, es war niemand da für mich - ausser mein ehemaliger Betreuer. Zusammen mit der Sozialarbeiterin vom Krankenhaus beantragte ich eine Betreuung und sie half mir, eine Unterkunft zu finden, in die ich nach der Entlassung kann.
      Heute bin ich in einer anderen Notunterkunft und um einige Erfahrungen reicher. Ich habe endlich gelernt, wie es ist auf eigenen Füßen zu stehen.

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      Im letzten Jahr hatte ich zwei... naja, nennen wir es mal "Schlüsselmomente", was das SVV angeht.

      Der erste war letztes Jahr im Februar. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon beinahe 10 Jahre selbstverletzt. Die ersten 8 davon war es bei eher oberflächlichen Verletzungen geblieben, doch danach war es steil bergab gegangen. Die Schnitte wurden tiefer, irgendwann reichte mir das nicht mehr und ich stieg auf Verbrennungen um, die immer großflächiger wurden. Irgendwann hatte ich auch da eine gewisse Kapazitätsgrenze erreicht und fing an, Entzündungen zu provozieren.
      Jedenfalls hatte ich mich Anfang Februar mal wieder verbrannt und die Verletzung hatte sich entzündet, wie ich es geplant hatte. An einem Abend ging ich ganz normal ins Bett, einschlafen war ein bisschen schwierig wegen den Schmerzen, aber letztendlich schlief ich doch ein.
      Ich schlief nicht lange. Um 3 Uhr morgens wachte ich auf. Ich hatte Herzrasen, mir war heiß und kalt gleichzeitig, mein Arm sah aus, als hätte man Wasser hineingepumpt, und die Schmerzen waren unglaublich. Ich würde mich nicht als besonders schmerzempfindlich bezeichnen, aber das war wirklich nicht mehr schön.
      So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich befürchtete, mir eine Blutvergiftung eingefangen zu haben und rechnete damit, dass ich sterben würde. Das ist ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann. Ich dachte: „Ok. Das wars jetzt. Diesmal bin ich zu weit gegangen.“ Auf einen Zettel kritzelte ich eine Art „Testament“ für den Fall, dass dies wirklich meine letzten Stunden werden würden. Aus irgendeinem Grund kam ich trotzdem nicht auf die Idee, einen Rettungswagen zu rufen.
      Endlich war es 06:45, ich zog mich an (ich hatte Mühe, ein Oberteil zu finden, das über den Arm passte) und fuhr zur Arbeit um das Notwendigste zu erledigen, dann informierte ich meine Chefin telefonisch, dass ich zum Arzt fahren würde. Mein Arbeitskollege wollte mich nicht alleine mit dem Auto fahren lassen, weil ich aussah, als würde ich jeden Moment umkippen, aber ich schaffte es dann doch, ihn zu überzeugen.
      Ich fuhr zum Arzt. Der schrieb mich für den Tag krank. Ich hatte keine Blutvergiftung, aber körperlich war ich durch die Entzündung komplett am Ende. Da es ein Freitag war und das Wochenende vor der Tür stand, musste ich einkaufen gehen. Ich musste mich im Supermarkt auf den Boden setzen, weil mir komplett schwarz vor Augen war und im Kopf nur mehr Rauschen war. Das Wochenende verbrachte ich großteils mit schlafen. Ich hatte Kopfschmerzen sobald ich mich aufsetzte, wenn ich aufstand, wurde mir schwindelig.

      Nach dieser Aktion war mir klar, dass Selbstverletzungen in diesem Ausmaß aufhören mussten. Ich war an meine körperlichen Grenzen gestoßen. Trotzdem gingen die Selbstverletzungen (wenn auch nicht so schlimm wie diese eine) erst mal weiter. Im Mai entdeckte ich Benzodiazepine für mich. Im August wies mich meine Psychiaterin deswegen ein, nachdem ich wohl ziemlich zugedröhnt in ihre Praxis getaumelt kam (ich kann mich an diese Zeit kaum mehr erinnern, was nicht verwunderlich ist, bei der Menge, die ich da täglich nahm). Während dem Entzug wurde beschlossen, dass ich nachher auf die DBT-Station sollte. Meine Begeisterung hielt sich zwar in Grenzen, andererseits wusste ich, dass ich zuhause komplett überfordert sein würde.
      Die DBT war hart, aber irgendwann hatte ich das Programm doch 8 Wochen durchgezogen. Dann gab es nach einer Selbstverletzung, die ich gemäß Therapievertrag meldete, ein Missverständnis mit der diensthabenden Schwester. Mein Vertrauen in das gesamte Team war dahin und ich beschloss, keine Verletzungen mehr zu melden. Zwei Tage später hatte ich ein Gespräch mit meiner (Ex)Chefin, das überhaupt nicht gut lief. Ich fühlte mich von allen nur mehr verarscht, von dem Personal auf der Station, von den Menschen „draußen“…
      Am nächsten Tag schwänzte ich die Therapien am Vormittag. Ich verbrachte mehr oder weniger den ganzen Vormittag damit, mich zu verletzen. Das Problem war: Es half nicht. Ich verletzte mich, 5 Minuten lang war es gut, dann kamen die ganzen Gefühle zurück, ich verletzte mich wieder… und so ging das einen ganzen Vormittag lang. Zur Einzeltherapie ging ich, meine Therapeutin schmiss mich nach 10 Minuten wieder raus, sie meinte, in diesem Zustand sei kein Gespräch mit mir möglich. Ich war noch wütender auf mich selbst, verletzte mich wieder, was wie zuvor nichts brachte. Zum Glück hatte meine Bezugsschwester Dienst. Da sie am Tag zuvor sehr lieb zu mir gewesen war, traute ich mich nicht so richtig, meinen ganzen Frust an ihr auszulassen und erzählte ihr schließlich alles. Angespannt war ich hinterher trotzdem noch, ich verletzte mich wieder, ich wollte einfach nicht glauben, dass das plötzlich nichts mehr hilft. Doch die Anspannung wurde einfach nicht weniger. Ich war kurz vorm Durchdrehen. Einigermaßen verzweifelt suchte ich das Gespräch mit meiner Bezugsschwester. Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte, Skills anzuwenden, hatte sie mich doch irgendwann so weit, dass ich bereit war, es zu versuchen. Immerhin hatte es ja auch schon Situationen gegeben, in denen das funktioniert hatte. Nachdem ich den gesamten Nachmittag damit verbracht hatte, Skills zu machen, wurde es gegen Abend hin tatsächlich besser. Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich darüber war...

      Seit dieser Situation habe ich mich nicht mehr verletzt. Damit mir die Selbstverletzungen noch etwas bringen, müssten sie wohl in einem Ausmaß sein, das gefährlich wäre. Ich möchte nicht, dass eine Selbstverletzung tödlich endet, deswegen lasse ich es lieber ganz bleiben, auch wenn es manchmal schwer fällt. Mittlerweile klappt es mit den Skills zum Glück ganz gut. Ich würde nicht sagen, dass ich mich nie wieder verletzen werde, mit so einer Aussage würde ich mich zu weit aus dem Fenster lehnen, aber das letzte Jahr war mir definitiv eine große Lehre, denn so etwas möchte ich nie wieder erleben.
      If everything seems to be going against you,
      remember that the aeroplane takes off against the wind,
      not with it...
      (Henry Ford)

      ~~~~~~~~
      Ich versuche nach den Sternen zu greifen, doch das Universum expandiert....
      Hallo ihr Lieben.
      Nun möchte ich hier auch mal etwas schreiben und zwar um vielleicht anderen Menschen Mut zu machen. In Kurzform mein "Leidensweg":

      In meiner frühen Kindheit war ich viel alleine. Ich war bei verschiedenen Tagesmüttern, wusste nie so recht, wo mein "zu Hause" ist, wusste nie, wieso es zu Hause anders ist als bei anderen Menschen. Wieso hatte ich keinen Papa? Wieso war meine Schwester immer so beliebt? Wieso mochte mich Niemand?
      Ich hatte schon immer wenige soziale Kontakte, hatte Probleme im Umgang mit anderen Kindern. Viel zu viel Zeit verbrachte ich alleine, hatte Angst, ich würde vom Kindergarten eines Tages nicht mehr abgeholt. Ich konnte kein Selbstwertgefühl aufbauen und dachte immer, dass es alles an mir liegt, dass ich falsch bin, "schuld", minderwertig. Ich habe um Aufmerksamkeit gebettelt aber wenig bekommen. Zu Hause gab es viel Streit, es flogen die Tassen. Dann trennte sich meine Mutter von einem Mann, der für ein paar Jahre zum Vaterersatz geworden war. Mir wurde der Kontakt zu ihm verboten.
      In der Schule wurde ich provoziert und gemobbt. Ich habe mir Freunde gewünscht, stattdessen war ich ewiger Außenseiter.
      Ich hatte viele Ängste. Albträume. Sorgen.. Aber ich wurde nicht ernst genommen. Ich versuchte ein braves Kind zu sein, alles richtig zu machen, damit mich irgendwer lieb hat. Ich hatte wahnsinnige Angst zu versagen, schlechte Noten waren für mich Weltuntergang. Ich definierte mich über meine Noten und dachte, dass ich ein schlechter Mensch bin, wenn ich nicht gut genug bin.
      Als ich eines Tages alleine krank zu Hause war ging es mir körperlich so schlecht, dass ich dachte ich müsse sterben. Seitdem habe ich Panikattacken und verschiedene Ängste und eine Essstörung aufgrund einer Phobie. Dieses Erlebnis hat mich sehr geprägt, wie ich da auf dem Boden liege und denke "nun sterbe ich einsam. Keiner ist da. Keiner hilft mir. Und ich kann mich nicht mehr bewegen."
      In der Schule wurde ich zu einer Sozialpädagogin geschickt. Es ging mir sehr schlecht. Ich hatte immer sehr starke, unkontrollierbare Emotionen. Ich habe viel Zeit alleine in meinem Zimmer verbracht (es gab keinen Computer, Fernseher oder sonstiges bei uns). Mir wurde gesagt ich könne eine Klasse überspringen aber mir wurde gleichzeitig davon abgeraten wegen meinem Charakter- Ich habe dennoch eine Klasse übersprungen.
      Zu Hause gab es wie immer viel Streit, meine Schwester drehte oft durch. Ich versuchte immer brav zu sein, gute Noten zu haben und irgendwie ein wenig Aufmerksamkeit oder Bestärkung zu bekommen. Aber die gab es nicht.
      Ich lernte über das Internet jemanden kennen, der mich psychisch und finanziell ausnutzte (neben der Schule ging ich arbeiten, denn ich bekam nicht viel Taschengeld und wollte mir den Reiterurlaub zusammen sparen). Ich dachte ich müsse alles tun aus Dankbarkeit, dass Jemand nett zu mir ist. Ich begann mich zu verletzen. [...]
      Ich kam auf eine geschlossene Station, konnte mich aber rausreden. Ich begann eine Therapie, die aber nichts brachte. Mir wurde dort eingeredet ich würde mich ja immer nur in andere Welten träumen und meine Phantasie wäre schlecht. Ich bekam mein Abitur.
      Ich ging für einige Wochen in eine Klinik. Diagnosen: Depressionen, Persönlichkeitsstörung vom Typ Emotional Instabil (Borderline), Angst/Panikstörung, Sozialphobie, Dissoziative Störung... Der behandelnde Therapeut nahm mich nicht ernst. Über meine unangenehmen sexuellen Erfahrungen sagte er nur: "Na da haben sie ja einige Erfahrungen gemacht." Dabei grinste er. Er machte mir alles andere als Mut oder Hoffnung auf eine Besserung meiner Verfassung. Ganz im Gegenteil.
      In Beziehungen wurde ich oft ausgenutzt, verlassen.. Geliebt fühlte ich mich nie. Ich hatte immer Angst Verlassen zu werden.
      Ich begann mein Studium. Zog in eine eigene Wohnung. Machte eine Therapie. Die Therapeutin redete mir ein ich müsse mich anders kleiden und verändern. Ich tat es aber nicht so wie sie sagte, da ich mich nicht anpassen wollte. Ich fühlte mich von ihr nicht ernst genommen und nur kritisiert. Sie gab mir die Schuld daran, dass es mir schlecht ging.
      In der Uni hatte ich keine Kontakte. Mir ging es furchtbar aber ich versuchte durchzuhalten. Ich geriet an die falschen Menschen. Verletzte mich sehr oft. Ich bekam Medikamente aber sie brachten nichts außer Nebenwirkungen. Ich war inzwischen stark depressiv [...], kam in der Uni kaum noch mit.
      Irgendwann ging es nicht mehr und ich ging erneut in eine Klinik . Dafür musste ich das Studium unterbrechen.
      Ärzte sagten mir, ich würde niemals fähig sein normal zu arbeiten. ich sollte mich dauerhaft Arbeitsunfähig schreiben lassen, einen Behindertenausweis beantragen. Ich bekam weitere Diagnosen. u.a. ADS.
      Danach ging ich in eine Tagesklinik. Dort wurde ich nicht da abgeholt wo ich war (denn ich hatte einige Strategien gelernt und einiges besser im Griff) sondern ich sollte das komplette DBT-Programm erneut durchlaufen. Ich ging wochenlang in die Klinik ohne Erfolg. Danach zu einem Therapeuten, dem es Spaß machte, sich mit mir zu unterhalten. Aber diese einfachen Unterhaltungen brachten mir gar nichts. Ich wechselte zu einer guten Therapeutin, bei der ich jahrelang ENDLICH eine gute Therapie bekam. Es gab immer mal Abstürze aber ich lernte mit allem besser umzugehen.
      Endlich wirkte auch ein Medikament und half mir ein wenig. Leider landete ich auf der Intensivstation, nachdem ich mal wieder verlassen wurde [...] Aber es ging danach wieder bergauf.
      Ich machte meinen Bachelorabschluss obwohl mir gesagt wurde, dass ich das alles ja niiiiemals schaffen würde. Ich wurde hier und da ein wenig selbstbewusster (stand mit einer Band auf der Bühne)
      Ich begann mit dem Masterstudium. Trotz vieles Hochs und Tief machte ich Fortschritte. Ich machte verschiedene Jobs neben dem Studium, machte mit beim Universitätsradio, wo ich irgendwann sogar selbst Sendungen moderierte und neue Praktikanten einarbeitete. Nachdem meine Therapie abgeschlossen war, wechselte ich die Methode (von Verhaltenstherapie zur tiefenpsychol. Therapie) um meine frühen Traumata zu bearbeiten. Ich bekam Probleme mit meinem Darm, was zu Rückschlägen bezüglich meiner Ängste und Essstörung führte. Nach vielen Arztbesuchen bekam die die Ausschlussdiagnose Reizdarm und muss seitdem mit häufigen Schmerzen und Darmproblemen rechnen. Vor allem Nachts überfallen mich manchmal solche Attacken, die dann auch oft zu Panik führen.
      Ich begann mit Yoga und Meditation.

      Wo stehe ich nun?
      Ich habe meine Masterarbeit abgegeben und warte auf die Note. Ich nehme keine Medikamente mehr. Ja, ich habe nach wie vor Hochs und Tiefs aber ich gehe damit anders um als früher. Ja, ich bin derzeit einsam aber nur, weil ich es endlich schaffe mich von Beziehungen selbst zu lösen, die mir nicht gut tun. Ich verstehe mich wieder gut mir meiner Mutter und ich kann sie anrufen oder besuchen, wenn ich Jemanden brauche (ich habe inzwischen viel mit ihr gesprochen und es tut ihr Leid, dass sie so wenig für mich da war. Ich habe ihr irgendwie verziehen und wir beide sind sehr glücklich darüber, dass wir so gut miteinander auskommen. Ich hätte das Niemals gedacht. Vielleicht liegt es daran, dass sie selbst inzwischen in einer Klinik war und so..) Inzwischen habe ich auch ein paar Freunde. Ich war schon alleine im Urlaub und habe mich trotz Höhenangst hoch in die Lüfte gewagt.
      Trotz des Reizdarms wage ich mich immer wieder raus, ich fahre Bus und Bahn und Auto (auch sehr lange Strecken und alleine). Ich mache Sport und Yoga, achte auf mich und ich würde sagen, dass ich Normalgewicht habe (ich wiege mich nicht weil ich mich nicht unter Druck setzen möchte).
      Ja, es ist manchmal schwer. Ja, ich habe immer wieder Probleme. Aber ich verletzte mich schon lange nicht mehr. Ich versuche lieb zu mir zu sein, Freundschaften zu pflegen, mich um meine Zukunft zu kümmern.
      Ich kenne meine Bedürfnisse, kann mich immer besser um das (verlassene, hilflose-) innere Kind kümmern. Und ich setze mich mit meiner Kindheit und den Ängsten auseinander.
      Ich lache gerne. Ich liebe es zu singen und lasse meine Emotionen raus. Klar, ich will weiter an mir arbeiten. Aber rückblickend hat sich so vieles verändert. Ich sehe positiver in die Zukunft. Ich mag mich. Und meinen Körper .. naja.. den mag ich viel mehr als früher ;) Hin und wieder bin ich unsicher, einsam, hilflos.. Aber wer ist das nicht?
      Ich habe viel gelernt und vieles für mich erreicht. Trotz jahrelanger Therapien und den Klinikaufenthalten: Ich habe einen akademischen Abschluss geschafft, Berufserfahrungen gesammelt und ich habe mich persönlich sehr entwickelt.
      Ich glaube wer wirklich bereit ist sich mit seinen Problemen/Erkrankungen auseinander zu setzen, der wird auch voran kommen. Vielleicht langsam, vielleicht mit Rückschlägen. Aber: Es lohnt sich.
      Ich wollte oft sterben und jetzt bin ich glücklich, dass ich noch lebe.

      Wenn ich zurück blicke, dann sehe ich, dass ich einiges gelernt habe, was ich ohne Probleme nie gelernt hätte. Auch wenn es manchmal schwer ist das so zu sehen: Die Hindernisse waren eine Chance. Und ich habe sie ergriffen. Ich bin stolz darauf, wie ich mich aus dem Morast gezogen habe - immer wieder! Es gibt nach wie vor schwierige Situationen zu meistern. Aber ich habe so viel geschafft, was soll jetzt noch kommen?
      :thumbsup:

      [Edit: Teilsätze und Detials entfernt, bitte auf die Forenregeln achten/Fylgja]

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Fylgja“ ()

      Mir ist einfach gerade danach, mal was zu schreiben, eine Zusammenfassung – abseits von den über 100 Seiten, die ich vor einigen Monaten fertiggestellt habe, die mich viel ausführlicher durch das Leiden führen, als mir den Ausblick zu zeigen.

      2003 machte ich mein Abi (mein Leben war bis dahin echt in Ordnung), hatte aber keine Ahnung, was ich danach tun wollte. Mein damaliger Freund V. wollte unbedingt studieren, also machte ich mit und suchte mir ein halbwegs interessantes Fach an der gleichen Uni aus, an der er studieren wollte. Schon nach wenigen Wochen war ich derart überfordert, dass ich depressiv wurde und mich zum ersten Mal verl*tzte. Ich war es nicht gewohnt, etwas nicht zu schaffen und redete mit niemandem darüber, weil ich mein „Versagen“ nicht zugeben wollte.
      Später folgte der Umzug in die Universitätsstadt, zusammen mit V.. Ich erhoffte mir mehr Zeit mit ihm und fürs Lernen (vorher mussten wir rund 2 1/2 Stunden pendeln pro Tag), aber ich kam einfach nicht auf die Füße. V. flog alles im Studium zu, ich fand wegen der Depressionen keine Konzentration und setzte fast alles an Klausuren in den Sand. Die Beziehung wurde immer mehr zur Zweckgemeinschaft, was ich damals aber lange Zeit nicht sehen wollte. Er schien mein einziger Halt, auch wenn ich irgendwann aufhörte, ihm von meinen Problemen zu erzählen, weil er sie nicht verstand. Immer öfter bestrafte er mich für kleine Streitereien mit absoluter Kälte, redete wochenlang nicht mit mir. Er bemerkte nie, dass ich mich verl*tzte, nur mein Tagebuch wusste von alldem.
      Es dauerte 2 ½ Jahre, bis ich das Studium endgültig aufgab und V. nach 3 ½ Jahren „Beziehung“ verließ. Fast wäre ich so selbst aus der Depression herausgekommen, doch nach meinem Umzug in eine eigene Wohnung und der Zusage für einen Ausbildungsplatz riss mir die Nachricht, dass meine Mama meinen Papa verlassen wird, den Boden unter den Füßen weg. Ich war zerstört, am Ende.

      Glücklicherweise lernte ich damals meinen jetzigen Mann A. kennen – nur wegen ihm habe ich wohl all das überlebt. Wir führten eine Fernbeziehung, 700km trennten uns, aber er kam jedes Wochenende. Führte meinen Haushalt, kaufte ein, dank ihm konnte ich zumindest funktionieren. Niemand ahnte etwas, von Freunden sonderte ich mich immer weiter ab, meine Familie sah ich nur alle paar Wochen und schauspielerte ihnen ein glückliches Leben vor. Dabei verl*tzte ich mich regelmäßig selbst, war sehr depressiv und kam dennoch nie auch nur auf den Gedanken, dass ich Hilfe brauchen könnte.
      Die Ausbildung schaffte ich „irgendwie“ als Jahrgangsbeste, auch wenn es mir genauso wenig Spaß machte, wie das Studium vorher. Jeden Morgen quälte ich mich dorthin und hoffte, dass mich auf dem Weg ein Bus überfährt und wenigstens ein paar Tage berufsunfähig machte.
      Die Wende kam, als ich 2009 nach der Ausbildung nicht für die eigentlich folgende Förderstufe übernommen wurde. Ich nutzte diese Chance und zog zu A., machte einen Software-Kurs und hatte innerhalb weniger Monate einen neuen Job, in dem ich bis heute arbeite.

      Von 2009 bis 2013 waren die Gedanken ans Verl*tzen einfach weg, und auch die Depression war kurz nach meinem Umzug verschwunden.
      Mitte 2013 waren die SV-Gedanken und sehr schlechte Stimmung plötzlich wieder da und ließen mir lange keine Ruhe mehr. All die Gedanken und Gefühle aus den Jahren 2003 – 2009 waren wieder sehr präsent, so dass ich Mitte 2014 (inzwischen verl*tzte ich mich wieder) beschloss, eine Therapie zu beginnen. So bekam ich auch endlich die nachträgliche Diagnose, an einer mittelschweren Depression gelitten zu haben – für mich ein Durchbruch, weil ich (bis heute) immer denke, mir alles nur einzubilden und mich nur anstrengen zu müssen.
      Und wo stehe ich heute? Die Therapie habe ich zwar nicht abgebrochen, aber dennoch vorzeitig beendet, da ich mir nie so richtig über den Erfolg sicher war und mich auch nie 100%ig wohl dort fühlte. Ich habe einiges über mich gelernt – z.B., dass ich immer wieder in verschiedene „Zustände“ gerate, in denen ich völlig unterschiedlich auf Situationen reagiere und mich oftmals dann im Nachhinein selbst nicht verstehe. Meine Thera wollte dazu (erst ziemlich gegen Ende der Therapie, weil sie es scheinbar da erst erkannte) mit der Ego-State-Therapie arbeiten, wir erreichten aber nicht mehr viel.
      Ich habe mich seit 149 Tagen nicht selbst verl*tzt, was aber nichts heißt, weil zum Einen die Gedanken immer noch (mal mehr, mal weniger ausgeprägt, aber beständig) vorhanden sind, und zum Anderen die Abstände der SV, seit es 2013 wieder losging, oftmals sehr lang waren. Daher kann ich mich nicht als Clean bezeichnen, aber eben derzeit als Verl*tzungsfrei.
      Die letzten Jahre (omg, das letzte Jahrzehnt, kann man sagen…) haben dazu geführt, dass ich keine engen Freunde mehr habe. Mein einziger Freund und Vertrauter ist mein Mann, was ich manchmal wunderbar und manchmal bedauernswert arm finde. Mein Leben dreht sich um meine Arbeit, meine Katzen und meinen Mann, den ich sehr liebe. Manchmal wäre "mehr" schön, manchmal wäre "mehr" zu viel. Also denke ich viel darüber nach, wie mein Leben so aussieht, und ob es „genug“ ist, so wie es ist. Und wer ich genau bin. Ich habe es noch nicht herausgefunden.
      Aber was ich ganz sicher weiß: Liebe kann nicht nur Leben retten, sondern ein Leben lebenswert machen. An dieser Stelle ein unendlich großes Danke an A., dass du immer für mich da bist und alle meine Macken aushälst und mir mit so viel Verständnis begegnest!
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

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