eigentlich brauch ich doch gar keine Thera.

      eigentlich brauch ich doch gar keine Thera.

      Blöd.
      Ich bin - einmal mehr - an dem Punkt angelangt, an dem ich denke, dass mir eine Therapie ja gar nicht helfen kann. Dass ich anderen, die es nötiger haben, den Therapieplatz wegnehme.

      In zweieinhalb Wochen habe ich ein Erstgespräch.
      Davor ungefähr ein Dreivierteljahr keine Therapie, nochmals davor fast neun Jahre lang, mit einigen kurzen Unterbrechungen, verschiedene Therapien.

      Ich gestehe mir ein, Probleme zu haben. Mit allem Möglichen sogar, mit dem Essen und K*tz*n und Belastbarkeit und Substanzm*ssbr**ch/Trinken und Selbstv*rl*tz*n und Sozialkontakten und S*x**l*t*t und überhaupt, blah. Das leugne ich nicht.

      Aber ich seh nicht, wie mir da eine Therapie helfen soll.

      Da kann nur ich mir helfen, indem ich mich auf Dinge einlasse und sie aushalte, (andere) Erfahrungen sammle. Sachen, die ich mit mir selber ausmachen muss und wo ich einfach nicht sehe, wie mir das Darübersprechen mit einer Therapeutin helfen soll.

      Die potentiell neue Thera habe ich mir nach ewigem Hin und Her gesucht. Vor allem, weil mein Exfreund und mein jetziger Freund immer wieder die Rückmeldung gegeben haben, dass es so nicht weitergeht und ich mich doch bitte wieder um eine Therapie kümmern soll. Ich selber seh es nur phasenweise ein. Gerade mal wieder absolut nicht, und ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich nur anstelle, dass andere den Therapieplatz nötiger hätten. Gerade anbetrachts der übervollen Wartelisten.

      Ich weiß größtenteils, woher meine jeweiligen Probleme kommen und wie sie zusammengehören, kenne meine Verhaltensmuster. Dafür war ich lange genug in Therapie und habe mich genug damit auseinandergesetzt.
      Das Einzige, an was es immer mal wieder irgendwie scheitert, ist die Umsetzung.


      ?(


      *wirr*


      A.

      RE: eigentlich brauch ich doch gar keine Thera.

      Hei A.,

      darf ich dich mal kurz zitieren? ;)

      Original von Kopfstimme
      Blöd.


      Original von Kopfstimme
      Das Einzige, an was es immer mal wieder irgendwie scheitert, ist die Umsetzung.



      Tja, und da setzt man dann an. Wie wäre es, einfach mal unbefangen daranzugehen und dem Ganzen ne Chance zu geben? Einfach machen, ohne alles im Vorfeld mental durchzukauen?

      LG

      RE: eigentlich brauch ich doch gar keine Thera.

      Original von Gandalf
      Tja, und da setzt man dann an. Wie wäre es, einfach mal unbefangen daranzugehen und dem Ganzen ne Chance zu geben? Einfach machen, ohne alles im Vorfeld mental durchzukauen?


      Mental durchkauen, das ist ja letzlich das, was die Therapie ist. Zumindest im ambulanten Umfeld (und stationär ist für mich derzeit aus diversen Gründen keine Option).
      Leben, das hilft. Ausprobieren. Machen, tun. Eben im Alltag.

      Ich kann tagsüber während der Therasitzung noch so fein darlegen, wie es sich anfühlt, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt - abends, wenn ich dann allein bin und die Situation präsent ist, nutzt mir das nichts mehr. Da hilft nur, aushalten und Bewältigungsstrategien ausprobieren bzw. mich dazu in den Allerwertesten zu treten, sie tatsächlich anzuwenden (und theoretisch habe ich genug davon mit auf den Weg bekommen in den letzten Jahren).

      Weißt du, was ich meine?


      Liebe Grüßles

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kopfstimme“ ()

      RE: eigentlich brauch ich doch gar keine Thera.

      Original von Kopfstimme
      Weißt du, was ich meine?


      Ja, schon, nur du nicht so ganz, was ich meine. Denn ich habe absichtlich nichts weiter über Sinn und Unsinn einer Thera gesagt, sondern einfach nur, dass du _jetzt_ nichts überlegen solltest, sondern schlicht mal hingehen, und es einfach passieren lassen.
      Du weisst noch nicht, wer da mit dir arbeiten wird, und du hast noch keinen Plan wie, und ob sie für dich nicht doch das Patentrezept hat, wie du mit deiner umgebenden Welt zurechtkommst. Anders/Besser als bisher.

      Greetz
      Blöde Gedanken, die nicht weggehen wollen.
      Vorausgesetzt, ich habe akzeptiert, dass ich doch eine Thera bräuchte.
      Dann wird die Thera mich bestimmt dennoch nicht aufnehmen. Weil ich nicht krank genug bin.
      Sie wird denken, dass ich mich nur anstelle und mich nicht behandeln wollen.
      Das ist lächerlich. Und trotzdem da.

      :|

      Kopfstimme schrieb:


      Sie wird denken, dass ich mich nur anstelle und mich nicht behandeln wollen.
      Das ist lächerlich. Und trotzdem da.


      Na, du hast es ja erkannt. Wieso sollte sie? Nenn mir nen rationalen Grund dafür. Mir fiele keiner ein. Gibt ja einige Faktoren bei dir, die Behandlungsbedürftig sein könnten. Meinst du nicht, dass einer der Punkte allein schon ausreicht, um ne Therapie machen zu dürfen?

      Du solltest die viel eher nen Kopf drum machen, ob ihr "zusammenpasst". Das nämlich ist niht bei allen Therapeuten gegeben.

      LG
      Meine Psychiaterin sagte zu mir, als ich mit ihr etwas ähnliches durchgekaut habe:
      Sie brauchen keine Therapie mehr um zu überleben, aber wenn Sie weiterkommen wollen, wäre eine Therapie genau das richtige. Sie müssen sich nur überlegen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, denn wenn sie sich so wehren, ist vielleicht zu viel Widerstand da.
      Ich sollte mir auch die Frage stellen: WILL ich gerade diese KRAFT aufwenden um JETZT eine Therapie zu machen?

      Vielleicht kannst du ja auch damit etwas anfangen.
      klirr
      @ Gandalf:
      rationale Gründe? gibt es nicht. dafür haufenweise irrationale... :rolleyes:

      @ klirr:
      Das ist in der Tat eine gute Frage. Und ganz ehrlich: ich weiß es nicht.
      Ich will meinen Alltag mit Studium etc. definitiv nicht für eine stationäre Therapie aufgeben. Ich will den Alltag besser hinbekommen, ja... aber inwiefern das klappt, die Gründe für die Symptome anzupacken (und das ist, denke ich, eigentlich das weswegen ich wieder eine Thera machen sollte - damit ich nicht nur immer an den Symptomen rumtherapiere und sich das zig Verschiebungen sucht....), ohne alles wie ein Kartenhaus zum Einsturz zu bringen... :huh:

      +wirr+


      A.

      Ich hoffe dieser Kommentar ist jetzt nicht fehl am Platz wegen mangelnder eigener Therapieerfahrung, aber ich habe ein bisschen mitgelesen und der Kommentar von klirr hat mir ganz schön zu denken gegeben.

      Ich verstehe es so, dass du für dich selbst schon entschieden hast, dass du weiterhin eine Therapie benötigst.
      Du hast aber Angst, weil du Situation als unberechenbar empfindest. Die Therapie erscheint dir im Moment riskanter, als keine Therapie zu machen. Du riskierst dein jetziges Leben und die Arbeit an deiner Zukunft.
      Aber wenn man diese Angst von der anderen Seite betrachtet musst du das Risiko im Moment ganz alleine tragen, wenn du in der Therapie bist hast du Hilfe.
      *den Thread mal wieder raufhol*

      @ sarang:
      sorry, hatte deine Antwort komplett überlesen und erst jetzt gesehen-
      Mh, nein, Angst vor einer Therapie habe ich eher nicht. Bestimmte Themen (die von der richtig übel triggernden Sorte) will ich jetzt definitiv nicht bearbeiten, da bin ich mir auch gar nicht sicher, ob das ambulant eine gute Idee wäre. Aber bei dem Rest (der von dieser Thematik weitestgehend unberührt ist und damit nicht zusammenhängt) ist es einfach nur so, dass ich zwischen *ist doch gar nicht schlimm* und *da kann eine Thera eh nicht helfen*.

      Hmm. Morgen ist es soweit.
      Hatte mir in den letzten Wochen in einer Mappe ausgedruckte Blog-/Foreneinträge gesammelt, irgendwelche blöden Mindmaps mit Problemen und Themen und Auslösern und Ursachen und was weiß ich nicht alles gemalt... und jetzt? Kommt mir das alles reichlich überflüssig und doof vor und ich hab nicht die leiseste Ahnung, was ich da morgen sagen soll. :rolleyes:

      Gosh...

      hey,
      liebe A.
      heute ist es so weit und ich denke du wirst es schaffen.
      Das man bedenken hat ist doch eig. normal oder?
      Also ich kann mich auch an meine erste Therastunde vor rund 1,5 Jahren erinnern da hatte ich auch Bammel, aber hey du hast das ganze doch schon mal gemacht das wird schon gut gehtn.

      Liebe A. ich werde an dich denken, und ich weiß/denke du schaffst das
      -dich in Arm nehm wenn du magst-

      Mag dich <3
      von deinen Eltern längst verstoßen
      von deinen Freunden stehts Betrogen
      jetzt stehst du da und fühlst dich so allein

      (New Law - Tränen)
      Hej!

      So, Termin hinter mich gebracht. \o/
      Mit mangelndem Mut hatte das ja nun eher weniger zu tun, vielmehr mit einem Sinnlos-Gefühl... anyway.

      Dafür, dass ich davon ausgegangen war, dass die Therapeutin mich zugunsten anderer Patienten, die eine Therapie weitaus dringender nötig haben, erstmal nach hinten auf die Warteliste setzen würde, hat mich ihr Feedback am Ende der Sitzung dann doch leicht aus den Latschen kippen lassen. Von wegen, dass allein jeder einzelne der ganzen Aspekte schon eine Therapie indizieren würde und ob stationär nicht eventuell sogar sinnvoller wäre. Nein, danke. Aber dass eine Thera doch angebracht ist und eben auch helfen kann, davon hat mich die Therapeutin einigermaßen überzeugt. Nichtsdestotrotz wird das Pro und Contra einer Therapie in den nächsten beiden der probatorischen Sitzungen nochmal Thema sein.
      Auf jeden Fall hab ich jetzt zusätzlich zu dem Gespräch heute noch mal einen endlos langen, mehrseitigen Fragebogen mitbekommen und in zwei Wochen den nächsten Termin. \o/


      Liebe Grüße
      A.