Große Verlustängste

Liebe Gaby,
deinen Beitrag habe ich gerade erst entdeckt und kann nicht anders, ich muss dir was schreiben. Auch wenn die passenden Worte fehlen. Ich möchte dir damit sagen, wie sehr mich deine Geschichte berührt und dass ich in Gedanken bei dir bin, auch wenn wir uns nicht kennen.
Ich hab meine Mama vor knapp 14 Jahren an diesen besch... Krebs verloren. Auch sie hat lange gekämpft und mir bis zum Schluss nicht die Wahrheit gesagt, obwohl sie die Diagnose kannte. Sie lag die letzten drei Wochen im Koma. Während meine Großeltern nach jedem Strohhalm Hoffnung griffen, hatte ich da keine mehr, vermutlich aus reinem Selbstschutz.
Nichts ist mehr so wie es mal war, wenn sowas passiert. Es ist eine gefühlsmäßig so große Sache, dass es keine Worte gibt, die das nur annähernd beschreiben können. Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich ein Stück weit mit dir fühle.
Du kannst mir auch gerne per pn schreiben, wenn dir danach ist.

Gibt es denn bei dir in der Nähe ein Hospiz? Ich finde das eine schöne (ja, auch in diesem Zusammenhang gibt es Schönes) Sache. Damals gab es das nämlich bei uns noch nicht, inzwischen schon. Ein Bekannter von mir war dort in seinen letzten Wochen und es ist nicht zu vergleichen mit der sterilen, kalten und unpersönlichen Atmosphäre in einem Krankenhaus. Das war damals für mich das Schlimmste. Diese Intensivstation, diese Kälte dort und die Unfähigkeit vieler Menschen dort mit dem St*rb*n umzugehen bzw. mit den Angehörigen.
Nur so ein Gedanke.
Ganz liebe Grüße,
StillAlive

Liebe Gaby,
dass ihr deiner Mutter den Wunsch erfüllen wollt, nach Hause zu kommen, ist wirklich aller Ehre wert. Ich wünsche euch sehr, dass das für alle Beteiligten das Beste ist.
Ein Krankenpflegedienst ist sicher eine Alternative zur Unterstützung, aber ja leider nur begrenzt am Tag verfügbar. Achtet in dieser Zeit auch sehr auf euch, denn ich kann mir vorstellen, dass diese Situation zu Hause auch überfordern kann. Daher meine Idee mit dem Hospiz.
Ich ganz persönlich hätte das nicht ausgehalten. Ist aber sicher bei jedem anders. Ich glaube, ich wäre meiner Mam keine gute Stütze gewesen...
Ganz viel Kraft wünsche ich dir! Hut ab vor dieser Entscheidung.
LG StillAlive

Liebe Gaby,

ich schenke dir all meine Kraft und meine Liebe, dafür wie du dich um deine Mum und deinen Dad kümmerst.
Auch wenn das jetzt vielleicht sehr weh tut: "Lass deine Mum in Frieden und in Liebe gehen. Sag ihr, dass alles ok ist."
Halte einfach ihre Hand und fühle die Zartheit ihrer Hand. Ich weiß, dass es das Schwerste ist, was du vielleicht je gemacht hast.
Aber nach einer sehr langen Zeit der Trauer und der Fragen wird in dir das Gefühl wachsen, dass du das Richtige für sie getan hast.

Sie wird immer bei dir/euch sein, in euren Gedanken, in vielen Momenten deines Lebens.
Manchmal wirst du dich vielleicht fragen: "Was würde jetzt meine Mum machen?"
Und du wirst eine Antwort finden, vielleicht nicht in Worten aber in Gefühlen, die dir die Sicherheit geben, deinen Weg weiter zu gehen.
Immer in der Gewißheit, dass sie bei dir ist.

Ich denke an dich und deine Mum
Elfenspiegel

Hallo Gaby,

es tut mir aufrichtig leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht. Vor allem, wenn sich dann noch die Gewissheit dazu gesellt, dass Genesung nicht mehr möglich ist.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich hilflos fühlst beim Gedanken, nicht mehr für deine Mum tun zu können.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, indem du für sie da bist, tust du genau das richtige. Du weichst der Situation nicht aus, wie es wohl andere getan hätten, sondern bist für deine Eltern da. Und das beweist meines Erachtens immense Stärke.

Kann es leider nicht so gut in Worte fassen, aber ich denke, indem du für sie da bist, tust du das schon das beste, was man tun kann.

liebe Grüße & ganz viel Kraft,
Kasmodiah

Liebe Gaby,

ich kann mir glaub ich nicht annährend vorstellen, wie schrecklich schm*rzlich das sein muss.
Aber ich denke, dass Du im Nachhinein froh darüber sein wirst, dass Du bis zum Schluss für sie da warst.
Und dass sie die Gewissheit, dass Du sie lieb hast mitnehmen konnte, wohin auch immer.
Das tröstet jetzt auch nicht, ich weiß. Aber ich glaube, es gibt sowieso keine Worte, die Dich jetzt trösten könnten.
Vielleicht muss sie aber nun wenigstens nicht mehr leiden, wenn sie nichts mehr mitbekommt, auch wenn ich verstehe, wie grausam es sein muss, sie so zu sehen. Und zu wissen, dass Du sie bald ganz verlieren wirst.
Es tut mir so Leid!
Du siehst, viele Leute hier sind für Dich da und fühlen mit Dir.

Ich hoffe, Du hast gerade jetzt aber auch psychologische Unterstützung!


Liebste Grüße,

Chrissie

Ach, Süße.........
Mein aufrichtiges Beileid!

Hör mal, wer steht Dir denn eigentlich bei?
Du kannst nicht immer nur für alle anderen da sein und Dich an die letzte Stelle rücken. Wir wissen doch beiden, was die Folgen davon sind.
Aber ich will Dir jetzt keine Predigten halten, nur, bitte tu auch was für Dich, denk auch an Dich. Wenn Du zusammenbrichst, hat auch keiner was davon, vor allem Du nicht.

Und wenn Du demnächst nicht kommen kannst, komm ich zu Dir, ich besuch eh diesen Sommer noch meine Familie.
Jedenfalls werden wir uns sehen und dann werde ich Dich ganz ganz feste drücken und Dich gar nicht mehr loslassen!
Du bist so ein wertvoller, liebenswerter Mensch, bitte versuch mal, Dich auch als solchen zu behandeln. Tu Dir irgendwie was Gutes, wenn es geht. Versuch es bitte wenigstens, ok?! Du hast es soooooososososo sehr verdient!!!
Du hast Deiner Mum die größte Liebe und Ehre erwiesen und hast sie bis an die Grenze zum T*d begleitet. Nun musst Du aber auch mal Kraft schöpfen, auch wenn es vielleicht nicht viel ist, das ist aber besser als gar nichts.

Ich denke ganz feste an Dich und drücke Dich in Gedanken, bis wir uns real drücken können!

Es tut mir sehr sehr Leid!

Hallo,

auch von mir mein aufrichtiges Beileid!

Es ist jetzt aber auch wichtig das das Leben weiter spürst weiter am Leben teilnimmst. Es ist lobenswert das du deinem Vater Stütze sein willst, aber lade dir nicht seine gesamte Trauer auf.

Auch wenn es jetzt vielleicht verfrüht ist darüber zu reden so mchte ich dir dennoch das Stichwort Trauergruppen geben, also Gruppen wo man einfach mal darüber reden kann, vielleicht ist das für dich und oder deinen Vater irgendwann eine Idee.
Aber erst mal wünsche cih dir ganz ganz viel Kraft für das Kommende.

Alles Gute dir und deinem Vater!

Hallo ,

was du schreibst macht mich nachdenklich und vielleicht erlaubst das ich noch ein bischen was an Ideen gebe. Was mir wegen deines Bruders noch einffällt ist die seite
kinder-hamburg.de/trauer.htm/ zwar ursprünglich für Kinder gemacht, aber es gibt dort Ideen wie man das Thema t*d leicht verständlich rüberbringen kann. In meiner Ausbildung habe ich das Buch "Auf Wiedersehen , Mama " kennen und schätzen gelernt (hier ein Linkinfo kleine-inseln.de/trauer.php/st…th_zoellner_ab_12_jahren/ ) es ist eines der einfühlsamsten und würdevollsten Bücher die ich dazu kenne.

Ich hoffe das war nciht allzu aufdringlich.

Ganz ganz viel Kraft euch allen!

Mein herzliches Beileid, liebe Gaby.

Was du bezüglich der Verabschiedung geschrieben hast, hat mich ein bisschen an den T*d von meinem Opa am 21.7.2002 erinnert (auch weil es jetzt zehn Jahre her war), er ist auch nach längerer Krankheit gest*rben und als ich mich von ihm verabschiedet habe, hatte das, was ich sah, nicht mehr viel Ähnlichkeit mit dem Menschen, den ich in Erinnerung hatte (nicht dass es besonders schlimm aussah, dem war nicht so, aber es sah auch nicht in dem Sinne "schön" aus). Aber was m.E. wichtig ist, sich vor Augen zu halten: das, was wir da sehen, ist nur die st*rbliche Hülle, die sie jetzt hinter sich gelassen haben. Würden wir ihre Seelen sehen können, würden wir sehen, dass es ihnen jetzt viel viel besser geht als vorher- da bin ich mir sicher.

Und ich kann mich Freeclimber und Pinsel nur anschließen- es ist toll, dass du für andere da bist, aber denk auch an dich selbst- auch deine Trauer braucht Raum und Aufmerksamkeit.

Alles Liebe und ganz viel Kraft,
Kasmodiah