Jmd. in der Geschlossenen festhalten? Möglich?

Lieren · 17. Dezember 2009, 03:06

Als ich in der Geschlossenen war hatte ich eine Heidenangst, nie wieder rauszukommen. Ich habe die anderen Leute dort beobachtet, und ich fragte mich, warum sie hier sind. Ich frage mich, aus welchen Gründen jemand dauerhaft in der Geschlossenen sein muss. Zu mir sagte man, sie könnten mich nur festhalten, wenn ich su*z*dal wäre. Bin ich aber nicht gewesen, also bin ich so schnell wie möglich abgehaun. Andere waren aber schon seid mehreren Wochen da. Teilweise einfach nicht so ganz bei der Sache, geistig behindert. Andere waren psychisch krank, machten aber einen völlig normalen Eindruck. Trotzdem sagte Fino zu mir "seid vier Wochen bin ich hier" - warum ist er das also? su*z*dal war er wohl eher nicht... Gibt es etwa noch andere Möglichkeiten, jemanden in der Geschlossenen festzuhalten?

Morningrise · 17. Dezember 2009, 07:55

Edit: Ups...sorry, hatte den letzten Satz von dir irgendwie falsch gelesen -.- ... ehm, ja man kann wen noch in der Geschlossenen festhalten wenn er durch sein Verhalten oder Geisteszustand fremdgefährdend ist bzw. sein könnte.

Sorry, das Koffein wirkt noch nicht. Informationsgehalt meines Postings gleich Null -.-

Freeclimber · 17. Dezember 2009, 08:42

Hallo!

Wir Morningrise schon sagte geht es nicht nur um die Eigengefährdung, sondern auch um mögliche Fremdgefährdung.
Und wenn jemand z.B. krankheitsbedingt geistig nicht zurrechnungsfähig ist und die Gefahr besteht, dass er sich oder anderen Menschen Schaden zufügt, kann man ihn schon erst mal dort festhalten.
Das geht aber nicht einfach so nach der Laune eines Arztes, sondern eine Zwangsunterbringung muss gerichtlich genehmigt und bei einem längeren Aufenthalt gegen den Willen des Patienten auch regelmäßig gerichtlich geprüft werden.
Schau dazu auch mal hier rein.

LG,

Chrissie

Lieren · 17. Dezember 2009, 12:47

danke ihr zwei

*mal den link les*

merope · 17. Dezember 2009, 19:36

man kann auch wegen SVV zwangsweise in die Geschlossene eingewiesen werden bzw. dort festgehalten werden.
Die Dauer ist unbegrenzt, hängt von den Ärzten ab. Bei mir war von ner Woche bis zu nem knappen Jahr alles dabei.
Alle paar Wochen, später nurnoch alle paar Monate, gibts ne Anhörung vom Richter, aber das sind 5-Minuten Sachen, man kommt kaum zu Wort;)

Lieren · 17. Dezember 2009, 20:15

das gefällt mir irgendwie gar nicht... klingt wie als würde man sein recht auf entscheidungsfreiheit verlieren...

Lightning · 17. Dezember 2009, 20:28

Nein, sein Recht verliert man sicherlich nicht.

Aber es ist natürlich gesetzlich festgelegt.

Es gibt ein Gesetz, das PsychKG heißt.

Nach diesem Gesetz kann ein Mensch, wenn eine Fremd- oder Eigengefährdung besteht auch gegen seinen Willen festgehalten werden.

Diese Gefährdung ist aber an bestimmte ... ich nenn es mal Richtlinien gebunden, die eingehalten werden müssen.

Eine längere dauerhafte Unterbringung ist nur durch einen Richter und dessen Anordnung zulässig.

Also mach dir keine Sorgen.

Einfach so geht das wirklich nicht.

Freeclimber · 18. Dezember 2009, 09:47

Also ich war unzählige Male zum Nähen und erst ein einziges Mal wurde ich da für eine Nacht eingewiesen und was ich da mit meinem Arm angestellt hatte, möchte ich jetzt nicht näher beschrieben.
Der Arzt hat mir damals auch erklärt, dass das tatsächlich auch unter "Eigengefährdung" fällt, wenn man so was Schlimmes macht und nicht, wie viele annehmen, nur S**z*dgefahr. Somit hat merope da schon Recht, aber ich denke, jedenfalls war es bei mir so, dass das wirklich nur bei einer extreme SV geschieht (was ich jetzt auch nicht näher definieren möchte...). Oder vielleicht bei extrem häufigen SV, so dass der Bl*tverlust einfach auch eine ernstzunehmende Gefahr darstellen könnte.
Also nicht unwichtig zu wissen, dass Eingengefährung _nicht_ nur S**z*dgefahr bedeutet.