Die Zeit nach dem Klinikaufenthalt

      Die Zeit nach dem Klinikaufenthalt

      Hallo ihr..

      Ich bin jetzt seit Mittwoch (nach 8 Wochen Klinik) wieder Zuhause und komme hier irgendwie nicht wirklich zurecht. Sitze viel rum, weiß gar nicht, was ich mit mir anfangen soll, denke zu viel nach, komme einfach zu nix, dabei wäre so viel zu tun.
      Habe manchmal sogar das Gefühl, dass es mir jetzt schlechter geht oder genauso, wie vor dem Klinikaufenthalt. Zweifle, ob ich das überhaupt alles hinbekomme, was ich mir vorgenommen habe. Weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll, habe total Angst vor dem, was alles noch kommt. Dabei habe ich ja einen Plan für die Zukunft. Aber trotzdem, es ist mir irgendwie alles zu viel, fühle mich so allein gelassen. ;( Die ganze Hilfe und Unterstützung, die es in der Klinik gab, die ist plötzlich weg, einfach weg. Und ich muss das alles irgendwie allein hinbekommen, nur wie??
      Klar, ich mache meine Übungen, die ich in der Klinik gelernt habe, aber sie helfen nicht wirklich was, die Skills genauso.
      Ich würde am liebsten wieder zurück in die Klinik, aber das geht nicht. Irgendwie ist das total komisch. Alle sagen, dass das die erste Woche nach der Klinik normal ist, aber ist es das wirklich? Wirds danach wieder besser? Hat jemand auch schon solche Erfahrungen gemacht?

      Danke fürs lesen..
      Bitte hör nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt.
      Fangen wir an aufzuräumen, bau sie auf wie sie dir gefällt.

      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Nomi“ ()

      Hallo!

      Nomi schrieb:

      Habe manchmal sogar das Gefühl, dass es mir jetzt schlechter geht oder genauso, wie vor dem Klinikaufenthalt.
      Das ist eigentlich ganz logisch. In der Klinik werden so viele Dinge aufgewühlt, an die Oberfläche geholt und dann wegen Zeitmangel nur begrenzt bearbeitet. Womit ich nichts gegen Klinikaufenthalte sagen will, im Gegenteil, aber wenn man danach wieder ins Leben geworfen wird, ohne weiterhin professionelle Hilfe zu haben, ist das äußerst kontraproduktiv. Es ist ganzganz wichtig, dass man nach einem Klinikaufenthalt möglichst nahtlos in eine ambulante Therapie kommt. Hat Dir das da keiner gesagt? Klar ist das schwierig mit Thera-Plätzen, darum sollte man sich auch schon von der Klinik aus darum kümmern. Klar, wenn einem das keiner sagt, ist das natürlich blöd gelaufen.
      Vielleicht könntest Du noch mal in die Klinik gehen oder Deinen Stationsarzt dort anrufen und sie fragen, ob sie Dir bei der Thera-Suche helfen können. Nach meinem 2. KH-Aufenthalt hat mein Stationsarzt mir damals ruckzuck eine super Therapeutin vermittelt, nachdem ich 4 Wochen nach der Entlassung einen Mega-Rückfall hatte.

      Nomi schrieb:

      Alle sagen, dass das die erste Woche nach der Klinik normal ist, aber ist es das wirklich? Wirds danach wieder besser?
      Ich würde schon sagen, dass es ohne ambulante Therapie relativ normal ist aus den Gründen, die ich eingangs schon hatte.
      Aber dass es danach einfach so wieder besser wird, da möchte ich mich, was meine Erfahrungen und Meinung betrifft komplett dagegen aussprechen. Von nichts kommt nichts...
      Wenn Du eine Thera machen möchtest und nicht sofort was findest, versuch es bei der Caritas oder pro familia o.ä., die bieten auch übergangsweise psychologische Gespräche an.
      Aber ich kann Dir wirklich nur dringend raten, Dir so schnell es geht Hilfe zu suchen. Ich hatte das Problem nach beiden KH-Aufenthalten, nur das ich bei der einen auch schon vor der Klinik in Therapie war und da hinterher auch sofort wieder hin konnte, so wurde es dann ganz schnell aufgefangen, das was in der Klinik alles aufgewühlt wurde und nun brach lag und einen fertig macht, wenn man sich nicht ganz schnell darum kümmert, dass ein Fachmensch das mit einem abarbeitet.
      Auch die Übungen und all das, damit wurdest Du von heute auf morgen alleine gelassen. Klar, in den 8 Wochen hast Du das gelernt, aber 8 Wochen reichen nicht, um es erst mal zu begreifen, zu erlernen und dann auch noch so zu verinnerlichen, dass es einem in Fleisch und bl*t übergeht.

      Ich hoffe, Du findest eine gute Lösung für Dich.

      Alles Liebe,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      hallo nomi,

      mhmm du sprichst mir aus der seele.. genau das gleich fühle,erlebe ich gerade auch bin auch erst seit kurzem wieder zuhause.aber ich denke es ist wichtig daran weiter zu arbeiten weil man ja in der klinik an vielem gearbeitet hat aber so ohne hilfe ist es schwer weil da niemand ist der einem villt auch mal einen kleinen "arschtritt" gibt..

      kannst mir gerne per pn schreiben

      glg blackcookie



      Schleichend in meiner Haut
      Sind all diese W*nd*n, die nicht heilen wollen.
      Angst ist alles, was ich fühle.
      Verwirrend ist die Wirklichkeit.





      (LinkinPark-Crawling)
      Danke ihr zwei, für eure Antworten. ;)

      Also in der Klinik haben sie mir gesagt, ich soll mich wegen Therapeutensuche an meine Psychiaterin wenden. Habe ich auch schon gemacht. DIe hat gesagt, ich soll damit zu der Beratungsstelle gehen, die hätten gute Adressen, ich soll das dort nochmal besprechen. Naja, muss jetzt warten bis Donnerstag, da kann ich wieder zu der Beratungsstelle gehen, wo ich auch vor dem Klinikaufenthalt schon oft war. Die wollen mich dabei unterstützen, eine gute Therapeutin zu finden. Aber das dauert ja auch, gerade jetzt vor Weihnachten und die meisten haben ja auch längere Wartezeiten.
      Nur bis Donnerstag ist es noch so lange... :( Ich kann zwar Email schreiben, wenns mir nicht gut geht, aber irgendwie will ich das auch nicht dauernd machen, die haben ja genug zu tun.

      Danke fürs lesen..
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      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      Vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du dann eben Mails oder PNs an Freunde schreibst, die Du hier im Forum hast. Da hast Du auch gleich den Vorteil, dass sie Dich verstehen.
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      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

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      Hi Nomi,
      nur nicht aufgeben. ich wurde nach dem zweiten Klinikaufenthalt auch ziemlich 'allein' gelassen und hatte erstmal große Mühe, das ging bei mir damals fast soweit, dass man versucht hat mich (wieder) auf die geschlossene zu verfrachten.
      Aber letztendlich war es dann doch okay, die in der psychologischen Familienbetreuung haben mir ziemlich schnell geholfen eine Thera zu finden (hatte dann zwar die 'blöden' termine, aber was soll's) und als es mit der nicht geklappt hat, hatte ich erstmal immer Termine bei der Thera von dort, die wirklich nett war - da gab's dann auch keine 'Warteliste' (Sicher für die 'richtige' Therapie schon - aber nicht für die wöchentlichen Gesprächs/Übungstermine, damit ich einigermassen stabil blieb).

      Und bis Donnerstag ist gar nicht mehr so lang, dass schaffst du.

      Alles Liebe
      tinka
      Es ist weder T*d noch Dunkelheit die wir fürchten es ist das Unbekannte das wir angesichts von T*d und Dunkelheit fürchten
      nach Rowling (HP 6)

      Leb, das du stündlich St*rb*n kannst, in Pflicht und Freude, Stark und Ehrlich,
      Nicht dich das Werk, das du begannst mach für die Menschheit unentbehrlich. (E. Mühsam)
      Danke ihr zwei für eure Antworten und für die lieben Worte! ;)

      Die erste Woche nach der Klinik ist jetzt rum, aber mir gehts immer noch nicht wirklich besser, komme irgendwie immer noch nicht richtig hier zurecht, bekomme auch nicht wirklich was auf die Reihe. ;(
      Morgen habe ich endlich Termin in der Beratungsstelle, freue mich schon darauf. Habe ja Hoffnung, dass es mir dann irgendwie bissl besser geht oder zumindest, dass ich mich etwas verstanden fühle und Unterstützung bekomme wegen Therapeutensuche und so...

      Danke fürs lesen..
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      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)
      hi du,

      ich wünsch dir viel glück für morgen, drück dir die daumen dass du schnell was findest.
      ich habe von denen in der Klinik Adressen bekommen, du kannst da sicher nochmal hingehen wenn dir das zu lange dauert und die geben dir was. In der Visite haben die das damals besprochen... Ansonsten Das Pflegepersonal, je nachdem wer grad da is, gibt dir sicherlich gern Auskunft, die sind dann nich abweisend, als ich dort nochmal zu besuch war durfte ich denen trotzdem nochmal mein Herz ausschütten und Rat einholen.
      Wenn was ist kannst du gerne schreiben.
      lG
      frange lunam, fac fortunam


      meine kleine Welt...
      Habe hier länger nicht mehr geschrieben..

      Nach 2 Wochen Zuhause ging es mir dann einigermaßen, habe mich wieder eingelebt und irgendwie das alles halbwegs auf die Reihe bekommen. Die Beratungsstelle und meine Thera haben mir ne Liste mit Therapeuten gegeben, die darf ich dann alle noch schön durchtelefonieren.. :rolleyes: Meine Ausbildung habe ich geschmissen und ich bin froh drum, dass ich da jetzt nicht mehr hin muss, ist schon eine große Erleichterung für mich. Ab Sommer heißt es dann wieder zur Schule gehen. Einen Schulplatz brauche ich auch noch, habe aber da schon einige Vorstellungen und auch schon ein paar Schulen rausgesucht, daran sollte es nicht scheitern.
      Dazwischen war alles ganz gut, ich hatte endlich das Gefühl, dass es aufwärts geht. Konnte die gelernten Sachen aus der Klinik auch gut anwenden und zwischendurch, wenn ich ein Tief hatte, kam ich auch eigentlich gut da wieder raus...
      Doch seit letzter Woche gehts hier wieder ab, ich komme irgendwie nicht mehr wirklich zurecht hier. Durch eine Nachricht an Sylvester hats mich wieder total aus der Bahn geworfen. Und passend dazu ist meine Therapeutin in Urlaub, supertoll. Aber irgendwie habe ich die Zeit auch ohne sie rumgebracht. Meine Freundin hat mich unterstützt, wo sie nur konnte. Und trotzdem. Ich bin wieder in (m)einem Loch drin und komme irgendwie nicht mehr allein da raus. Meine ganzen Vorsätze, alles was eigentlich gut geklappt hat nach der Klinik, alles ist "futsch", denn nichts klappt mehr. Ich gehe nicht mehr allein aus dem Haus, habe mich jetzt komplett zurück gezogen, will nicht mehr mit meinen Eltern reden oder irgendwas mit meiner Freundin unternehmen. Selbst mein Hund will nix mehr von mir wissen. Deprimierend. Momentan ist es viel schlimmer wie vor dem Klinikaufenthalt. Und das alles nur, weil "er" sich wieder gemeldet hat. Die ganze Zeit war Ruhe und ich war so froh darüber, dass er aus meine Leben verschW*nd*n war, nach all dem, was er mir angetan hat. Und jetzt hat er es wieder geschafft, mich kaputt zu machen. ;(
      Wieder einmal habe ich das Gefühl, dass ich einfach alles falsch mache... Ich würde am liebsten zurück in die Klinik, doch eigentlich auch nicht. Ach ich weiß auch nicht. Es ist einfach nur ein doofes Gefühl, wenn man keinen hat, mit dem man darüber reden kann. Und gerade jetzt, wo ich meine Therapeutin am meisten brauche, ist sie nicht da..

      Danke fürs lesen..
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      (Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen)