An wen kann man sich kurzfristig wenden bei einem Verdacht auf Borderline?

      An wen kann man sich kurzfristig wenden bei einem Verdacht auf Borderline?

      Ja, die Frage steht ja schon in der Überschrift.
      Ich war heute bei einer Psychologin zum Erstgespräch und die äußerte eben die Vermutung.

      Logischerweise geht mir das jetzt nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Bei meinem Psychiater vor Ort habe ich schon angerufen. Bei meinem Hausarzt war ich auch schon.
      Der Psychiater hat frühestens in 3 Wochen einen Termin frei und der Hausarzt hat überhaupt keine Ahnung.
      Ich fragte beim Psychiater auch explizit nach Adressen an die ich mich früher wenden könnte, aber man gab mir darauf keine Antwort bzw. keine hilfreiche ("Na ja, sie haben das dann ja nicht erst seit gestern. Da kommt es auf die "paar" Tage auch nicht mehr an").

      Weiß jemand Rat?
      hey phie...

      hat dir denn deine psychologin keine adressen mitgegeben? bzw wann hast du denn bei ihr das nächste gespräch? vll kann man das auch vor legen...
      ansonsten würde mir noch einfallen mal zu schauen ob es in deiner stadt vll selbsthilfegruppen gibt speziell für borderline. man kann auch im internet nach nummern schauen, wo man immer anrufen kann (da sitzten meißtens auch psychologen an der leitung) die können dir eventuell auch weiterhelfen oder dir adressen geben...

      hoffe das hilft dir ein wenig
      liebes grüssle
      janna
      Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst,
      sondern nur wenn du es ausprobierst!
      Ich habe gar kein nächstes Gespräch bei ihr. Es war ja das Erstgespräch und sie sagte, dass sie mir da nicht weiterhelfen könne.
      Ich hab auch sie nach Adressen oder Telefonnummern gefragt, aber sie wusste auch nicht an wen man sich da wenden kann. Sie verwies mich eben auf meinen Hausarzt.
      Hm, das mit den Nummern könnte ich durchaus mal ausprobieren.
      Hey,
      wofür möchtest Du Dich denn genau an jemanden wenden? Ich verstehe noch nicht so ganz, was Du tun willst. Aber ich habe ein paar Gedanken:
      Erstens finde ich es etwas merkwürdig, nach einer einzigen Sitzung diesen Verdacht zu äußern. Habe ich das richtig verstanden, dass Dich die Frau vorher nicht kannte? Normalerweise dauert das ein paar mehr Sitzungen, überhaupt eine Diagnose zu stellen, und eine Persönlichkeitsstörung wird sicher nicht nebenbei diagnostiziert. Selbst wenn es nur ein Verdacht ist, finde ich 50 Minuten Gespräch verdammt wenig.
      Zweitens sind 3 Wochen Wartezeit ein Glücksgriff. Ich weiß ja nicht, wo Du wohnst, aber hier wartet man schon beim Gynäkologen, eigentlich bei fast allen Fachärzten mehrere Wochen bis hin zu Monaten, selbst wenn man schon Patient ist, und Psychiater sind meist noch voller. Der Kommentar mag vielleicht nicht ganz einfühlsam gewesen sein, hat aber durchaus einen wahren Kern. In drei Wochen passiert nichts, was nicht bis jetzt auch schon passiert wäre. Was ist der Unterschied, wenn Du, nehmen wir mal an, Du hast unveschämtes Glück, in einer Woche einen Termin bekommst? Wenn der Psychiater seriös ist, wird er Dir nicht nach einem Termin eine Diagnose mit auf den Weg geben.
      Drittens bist Du ja offensichtlich schon bei einer Therapeutin gewesen - warum gehst Du nicht weiterhin zu Ihr? Sie ist, sollte die Diagnose tatsächlich zutreffen, sowieso Deine Anlaufstelle Nummer eins.
      Also, jetzt wild herumzutelefonieren finde ich nicht sinnvoll, Du bist ja, wie gesagt, nun nicht plötzlich schwer krank. Warte ab, was Deine Therapeutin und der Psychiater sagt, wie Ihr weiter verfahren wollt.
      LG Danesha

      Edit: Gut, die Therapeutin hat sich dann wohl erledigt. Dann musst Du wohl weitersuchen, sie wird ja nicht die einzige Therapeutin in Deiner Nähe sein.
      Hallo,
      Hast du denn andere Termine für Vorgespräche oder weitere Nummern von Therapeuten, an die du dich wenden kannst? Du willst eine Therapie machen?
      Ich bin auch der Meinung, dass es nicht so wichtig ist, möglichst schnell zu erfahren, was man nun hat. Gerade bei der Diagnostik einer BPS nehmen sich Therapeuten gern Zeit und das ist auch durchaus sinnvoll.
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Die ganze Sache heute ist einfach nicht so wirklich optimal verlaufen und ich fühle mich ziemlich alleingelassen mit dieser Aussage.
      So eine sinnlose Äußerung könnte mir theoretisch am A.... vorbeigehen, weil ich es schon für ziemlich wagemutig halte nach 50 Minuten einen derartigen Verdacht an den Kopf geworfen zu bekommen und danach noch fröhlich auf nimmer wiedersehen zu sagen.

      @danesha: Die Therapie ist ja noch nicht angelaufen. Ich hab also noch nicht mal Stunden genehmigt bekommen. Das war an sich nur ein Gespräch um zu testen ob "wir" "uns" verstehen und ob eine Therapie Sinn macht.

      3 Wochen sind hier durchaus eine normale Wartezeit.
      In den 3 Wochen werde ich allerdings Gefahr laufen, dass sich die Symptome noch verschlimmern oder ich irgendwann komplett abdrehe. Ich glaube, dass das nicht so sinnvoll wäre.
      Schon alleine diese Vermutung bringt mich fast um den Verstand.
      Naja, wie ich schon schrieb, ich finde das ja auch nicht besonders professionell, und in dieser Form schon gar nicht. Ich hatte sowas auch mal, allerdings nach 5 probatorischen Sitzungen, und ich denke, es war auch einfach eine Abwehr des Therapeuten dabei... so muss er nicht sagen, dass er nicht mit Dir arbeiten kann/möchte. "Sie haben Borderline und darauf bin ich nicht spezialisiert" ist da einfacher... Nimm's Dir nicht zu Herzen, das Verhalten der Therapeutin zeigt nicht Deine Diagnose, sondern ihre Unerfahrenheit oder Unprofessionalität. Übrigens machen 3 Wochen bei einer psychischen Störung den Kohl nicht fett... Immerhin warten viele Leute mehrere Monate bis hin zu einem Jahr auf einen Therapieplatz! Und solltest Du tatsächlich eine Persönlichkeitsstörung haben, wird die sich in 3 Wochen nicht rasant verändern - ob nun mit Therapie oder ohne. Das dauert eher Jahre. Was denkst Du denn, kann ein Psychiater oder ein Hausarzt innerhalb von wenigen Wochen anstellen?
      Hallo,

      also, jeder Therapeut kann ohne Grund einen Patienten ablehnen, denn der Therapeut hat genausogut das Recht zu sagen, dass es ihm nicht passt, wie der Patient.
      Dass sie nach einer Sitzung den Verdacht äußert, finde ich nicht so schlimm, schließlich war es ein Verdacht und keine Verdachtsdiagnoise, die jetzt auf der nächsten Überweisung steht. Es gibt so manche Therapeuten, die Borderline-Patienten ablehnen - was ich dann auch sinnvoll finde, wenn sie sich eine verantwortungsvolle Behandlung bei dem Krankheitsbild nicht zutrauen.
      Die Frage ist halt nur immer, wie man das vermittelt - da gibt es sehr ungeschickte Therapeuten.


      phie schrieb:


      In den 3 Wochen werde ich allerdings Gefahr laufen, dass sich die Symptome noch verschlimmern oder ich irgendwann komplett abdrehe.
      [...]
      Schon alleine diese Vermutung bringt mich fast um den Verstand.

      Dann solltest du Abstand nehmen. Wie schon gesagt wurde, werden die Symtpome jetzt wohl nicht akuter werden, als zuvor, denn Borderline entwickelt man nicht mal eben so, dass ist eine tiefgreifende Störung, die sich nicht einfach mal so verschlimmert, nur weil man es jetzt weiß - außer man forciert es selbst!
      Und wenn du sagst, dass dich der Verdacht schon so belastet, dann solltest du dringend eine Realitätsprüfung machen und runterkommen. Wenn sich jetzt die Symptome verschlimmern, dann, weil du dich hineinsteigerst, wegen der Möglichkeit, dass jetzt plötzlich Borderline im Raum steht. Pardon, wenn ich das so direkt sage, das soll kein Vorwurf sein, das passiert vielen. Achte da drauf und mach dich nicht verrückt.

      Gruß,
      klirr
      Hallo nochmal,

      mit dieser Einstellung lebst du dann aber inzwischen ein paar Jahre hinter der Meinung der Fachwelt hinterher. Borderline wird längst als erfolgreich behandelbar angesehen und es gibt inzwischen viele hochfunktionale Borderline-Menschen, die ihren Alltag und ihren Beruf gut geschmissen bekommen, ohne ständig durch Kliniken zu reisen.

      Informier dich lieber, bevor du dich selbst wahnsinnig machst.

      klirr
      Ich wurde während eines Klinikaufenthalts am 2. Tag auch mit dem Dogma Borderline versehen.
      Als ich mich hinterher bei meiner ambulaten Therapeutin darüber beklagte, dass ich es für übereilt hielt, meinte sie eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung könne recht schnell festgestellt werden und ob dies dem Patienten bei Verdacht sofort gesagt würde läge eben im Ermessen des Arztes/Therapeuten.
      Gerade aber dieser Diagnose wird ja nachgesagt, sie würde vorschnell, geradezu wahllos vergeben.
      Ansonsten teile ich daneshas Meinung vorbehaltlos.

      Du hast keine Soforthilfe nötig und du bist nicht ansteckend!Der Vergleich der tödlichen Krankheit hinkt jawohl gewaltig, das ist anmaßend und geradezu höhnisch, selbst wenn es keine Heilungsaussichten geben würde.
      Ich kenne deine Situation nicht aber weiß, die Symptome können die Hölle sein. Nur kann ich nicht nachvollziehen weshalb sich diese so plötzlich verschlechtern sollten wegen dieser Aussage. Du selbst musst diese Meinung auch nicht teilen und dich von nun mal darauf reduzieren lassen. Du bist doch immernoch du.
      Warum der Stress und die Hysterie?
      “I see my future like a big waiting room in a train station. Hordes of people run without seeing me. They are all in a rush taking trains and cabs. They have somewhere to go someone to meet. And I sit there waiting. For something to happen to me.”

      Girl on the Bridge

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Weltherrscherin in spe“ ()

      Hallo phie,
      Nichts in Richtung Therapie.

      Ein Fachmensch könnte mich nur ein wenig von dieser Panik befreien.
      naja, ein Fachmensch könnte dir vielleicht sagen: "Also, ich glaub nicht, dass Sie BPS haben". Aber in 3 Wochen kann man BPS wahrscheinlich weder zuverlässig ausschließen noch zuverlässig diagnostizieren.

      Und wie einige schon vor mir gesagt haben, es gibt auch unter Therapeuten schwarze Schafe und, pardon, Idioten, die z.B. denken, dass SVV = BPS sei.
      Du siehst, auf einen Verdacht musst du nichts geben... es kann genauso gut auch falsch sein.
      Für mich steht Borderline eben auf einer Stufe mit tödlichen Krankheiten.

      ... jetzt stellt sich bei mir die Frage, warum du das so siehst ?(

      Sicher, eine BPS kriegt man nicht binnen zehn Tagen weg wie einen Schnupfen, es braucht schon Monate und zum Teil Jahre. Aber unheilbar ist es definitiv nicht... und bei entsprechendem Problembewusstsein stehen auch die Behandlungschancen ziemlich gut. (Soweit ich das als nichtbetroffener Laie sagen kann)

      liebe Grüße
      Kasmodiah


      edit: klirr und Weltherrscherin waren schneller ^^
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~

      Kasmodiah schrieb:

      ... jetzt stellt sich bei mir die Frage, warum du das so siehst ?(


      Einerseits, weil die Ärzte (zumindest, die mit denen ich bisher zu tun hatte) oft genug gesagt haben, dass Borderliner nicht die nettesten Menschen sind (um es mal harmlos auszudrücken) und andererseits ist der Gedanke daran einfach einmal die Woche zu einem Therapeuten zu gehen und danach wieder einigermaßen "glücklich" zu sein deutlich beruhigender als die Aussicht auf einen Marathon mit stationärem Aufenthalt und so weiter....Das was ich bisher über die Therapie bei dieser Erkrankung gelesen und gesehen habe ist nicht gerade schön und nochmal in die Psychiatrie zu gehen wäre definitiv die Hölle für mich. Dafür saß ich zu vielen Idioten, die sich Ärzte nannten, gegenüber.
      Ich kann dir - aus eigener Erfahrung - versichern, dass mit der Diagnose kein Klinikmarathon folgen muss. Wie ich weiter oben ja aber auch schon schrieb! Du solltest dich vielleicht wirklich erstmal EINGEHEND damit beschäftigen.

      Natürlich kannst du dich weiter verrückt machen, anstatt deine Stärken zu suchen, dich auf deine "neuen und verschlimmerten" Symptome stürzen, denn scheinbar ist das für dich ja schon festgelegt, dass jetzt alles bergab geht und dein Leben hinüber ist. Schade, wenn es so ist. Wer sich aufgibt, kann natürlich nicht gewinnen.
      Aber ehe du dich in die neuen Symptome genauer einliest, solltest du vielleicht auf eine langfristige richtig ausgeführte Diagnose gedulden, denn stell dir vor, du lebst jetzt alles aus und hinterher sagt dir jemand, dass du es gar nicht hast! Wäre Zeitverschwendung.

      klirr
      Moment... Du bleibst doch trotzdem Du. Warum solltest Du jetzt unsympathisch sein? Wenn Du es bist, dann warst Du es vermutlich schon vorher, und wenn Du bislang ganz nett warst, ändert sich das nicht, weil Dir jemand nach 50 Minuten einen Verdacht äußert. Und wie schon jemand vorher sagte: wazu hysterisch werden? Du bist ziemlich schlecht informiert. Woher kommt denn jetzt plötzlich die Psychiatrie? ?( Schau Dich mal hier um, es gibt etliche, die eine Klinik (geschweige denn eine Psychiatrie) noch nie von innen gesehen haben. Mich eingeschlossen. Ich bin trotzdem noch da und komme im Leben ganz gut zurecht. In die Klinik kommst Du erstens nicht, sondern gehst Du, und zweitens nicht mit einer bestimmten Diagnose, sondern wenn es Dir so schlecht geht, dass Du draußen nicht mehr klar kommst. Und dann ist es wohl ziemlich wurscht, wie sich das Ding nennt, das Dich nicht klarkommen lässt.

      klirr schrieb:

      denn stell dir vor, du lebst jetzt alles aus und hinterher sagt dir jemand, dass du es gar nicht hast!


      Ich weiß nicht was man da ausleben soll?
      Im Suff oder Drogenrausch oder exzessivem SVV zu versinken finde ich nicht gut. Da ist mir die Fassade dann doch wichtiger. Ich muss ja wenigstens nach außen hin gut aussehen.
      su*z*d käme schon alleine wegen meines Glaubens nicht in Frage. Außerdem halte ich es grundsätzlich nicht für sinnvoll das zu tun, weil ich andere damit in eine ziemliche Krise stürzen könnte.
      Ich glaube, klirr meinte damit, dass du dich nicht zu sehr da reinsteigern solltest, dass du BPS haben könntest.

      Ich kenne mehrere Leute, bei denen BPS als Verdacht im Raum stand und außer bei zweien hat sich dieser Verdacht als unbegründet herausgestellt.

      Wie auch immer das sprichwörtliche Kind heißt- ein Name allein ändert noch nichts an deinen Symptomen, denk ich.

      liebe Grüße
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Im Prinzip hätte das auch die Aussage einer Wahrsagerin sein können, aber das sie sich so gar keine Gedanken darüber macht, was das bei dem Gegenüber auslöst, das erschreckt mich dann doch. Schließlich darf sie sich Psychotherapeutin nennen.
      Dem stimme ich zu und ich finde es auch weder verantwortungsbewusst noch besonders feinfühlig, dass sie dir einfach so einen Verdacht vorsetzt.
      Aber leider gibt es auch solche Therapeuten, denen die Tragweite bestimmter (Verdachts-)Diagnosen nicht ganz klar zu sein scheint.
      das Verhalten der Therapeutin zeigt nicht Deine Diagnose, sondern ihre Unerfahrenheit oder Unprofessionalität
      ... kann mich diesbezüglich danesha nur anschließen.
      Mein Tipp: Auch wenn es dich verständlicherweise verunsichert hat, lass dich dadurch nicht von deiner Suche nach einem/einer geeigneten Therapeuten/-in abbringen. Manchmal dauert es etwas länger, bis man jemand findet, mit dem man harmoniert.

      liebe Grüße & viel Geduld
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~