Schon 42 und noch in der Pubertät?

      Schon 42 und noch in der Pubertät?

      Hallo,
      ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, zu welchem Thema dieser Beitrag passt, also setze ich ihn mal hier hin.

      Nun bin ich schon so alt und habe einen studiert und einen Beruf erlernt und habe Familie und Kinder, da sollte man doch meinen, dass ich auch erwachsen bin.
      Aber eigentlich hänge ich immer noch in den Fragen fest, die auch Pubertierende haben, nämlich:
      Wer bin ich? Was ist der Sinn in meinem Leben? Welche Ziele verfolge ich? Was macht mich als Menschen aus? Welche Bedürfnisse habe ich?
      Hinter diesen Fragen steht aber absolute Leere und Verwirrtheit und ich weiß gar nicht wo und wie ich ansetzen soll, um da raus zu kommen. Kennt jemand von euch sowas? Wie kommt man da weiter?

      Und dabei ist noch viel schlimmer, dass ich mit meinem Mann zumindest in Ansätzen darüber unterhalten habe und er meinte, dass er auch das Gefühl habe, mit einer 15jährigen verheiratet zu sein und das wolle er nicht. Außerdem meint er, dass dazu mein Verhalten auch passen würde bockig zu sein, mich aufzulehnen und zu lügen (das tue ich nämlich in seinen Augen).

      Ich würde mich sehr über ein paar Ratschläge freuen.
      Liebe Grüße
      rosenblüte ?-(
      Hallo Rosenblüte,

      in der Pubertät im eigentlichen Sinne bist du sicherlich nicht mehr. Es ist allerdings möglich, in eine frühere Entwicklungsstufe zurückzufallen (ist ein Abwehrmechanismus), ob dies bei dir der Fall ist, kann ich natürlich nicht sagen, da ich kein Psychologe bin.
      Bist du denn aktuell in Therapie?

      Lg sadangel88
      Hallo sadangel88
      danke für deine Antwort. Das ist ganz neu für mich. ich binn allerdings in Therapie und kenne von Dissos, dass ich im "Kinderzeiten" zurückrutsche, aber, dass sowas bei ganz klarem Verstand (glaube ich jedenfalls) geht, W*nd*rt mich. Ich werde es in Therapie ansprechen, aber im Moment weiß ich in Therapie ehrlich gesagt gar nicht wo ich mit meinen Schwierigkeiten anfangen und aufhören soll, weil es so viel ist.

      Liebe Grüße
      rosenblüte
      Ich kann dazu nicht viel sagen aber du hast geschrieben, dass du immoment so viele Probleme hast, dass du das garnicht alles schaffst in der Therapie zu sagen. Kannst du nicht fragen, ob du öfters Termine bekommen kannst in der nächsten Zeit? Oder alles mal aufschreiben und ihr geben. Dann kann sie sich das mal durchlesen und vielleicht geht das dann auch alles schneller, dass sie dir helfen kann, wenn sie schon etwas von den Problemen weiß.

      Liebe Grüße
      Mein Leben ist für euch unantastbar, auch wenn ich es zerstören will.


      I'll be your little girl forever.
      Liebe Rosenblüte,
      ich finde die Fragen, die Du Dir stellst, nach Deinen Bedürfnissen, was Dich ausmacht und so, sehr wichtig. Ich finde sie alle nachdenkenswert und kein bisschen pubertär. Ich frage mich all sowas mit 46 auch. Ich kenne Phasen, da denke ich einfach nicht so drüber nach, und solche mit mehr innerer Zerrissenheit oder Zweifel, an denen diese Fragen so viel Raum einnehmen, dass es zuweilen schmerzt. Aber allemal besser als keine Fragen mehr zu haben. Was mich wirklich aufregt, ist die Reaktion Deines Mannes. Das sollte ich vielleicht nicht schreiben, weil ich ihn ja gar nicht kenne. Aber ich war beim Lesen richtig wütend auf ihn, was er Dir da so alles vor die Füsse gekippt hat. Sorry. Nimm's einfach als das was es bei mir auslöst.
      Ganzen lieben Gruss von Darkglow
      ____________________________________________
      Hey Rosenblüte,

      stell Dir mal vor, ich habe habe mit 39 aufgehört, mich selbst zu v*rl*tz*n, es hat auch bei mir so richtig erst mit 28 angefangen, obwohl ich schon ab früher Jugend solche Dinge getan habe, aber höchstens 2 oder 3 Mal im Jahr. Keine Ahnung, mein Leben ist auch eh etwas schräg abgelaufen und alles ist irgendwie verrutscht.
      Aber was soll´s, ich bin jetzt 40 und seit 15 Monaten clean, habe teilweise immer noch recht starke psychische Symptome, muss Psychopharmaka nehmen, wen interessiert denn das Alter? Wie kann da etwas richtig oder falsch sein? Wichtig ist doch nur, wie es Dir geht und was man tun kann, damit es Dir wieder besser geht.

      Was Deinen Mann betrifft, möchte ich mich mal dezent meinem Vorposter anschließen, ist ja echt nicht so die feine englische Art.

      Was für eine Art Therapie machst du denn, wenn ich fragen darf? Und seit wann schon und aus welchem Grund genau hast Du damit angefangen? Und wie lange hast Du diese Probleme schon?

      Ich finde die Dinge, über die Du Dir Gedanken machst auch nicht ungewöhnlich, ganz egal, wie alt man ist.
      Ich habe das Gefühl, das Problem liegt nicht an diesen Gedanken, sondern daran, dass Du das als so ungewöhnlich ansiehst, Dich so unerwachsen fühlst. Und Dein Mann dann tollerweise auch noch in dieselbe Kerbe haut.... :thinking blue:
      Warum glaubst Du denn eigentlich, dass nur Jugendliche sich solche Gedanken machen sollten / dürfen?
      Und wie glaubst Du solltest Du Dich fühlen, was sollte Deiner Meinung nach bei Dir anders sein, damit Du Dich erwachsen fühlst? Wie fühlt man sich denn als Erwachsener im Gegensatz zu einer 16-jährigen, was glaubst Du?


      LG,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Hallo ihr Lieben,
      ich danke euch sehr für eure Antworten.
      Zu Tears95:
      Die Idee nach häufigeren Terminen bei meiner Therapeutin zu fragen finde ich eigentlich gut, aber das traue ich mich nicht. Da denke ich immer, dass das nur geht, wenn man eigentlich schon einen Fuß über dem Abgrund hat. Ich gehe auch ein Mal die Woche zu ihr und habe im Moment nur noch 5 Stunden übrig, aber sie hat neue beantragt. Einen Brief zu schreiben, daran hatte ich auch schon gedacht, aber in meinem Kopf ist so viel Durcheinander, dass ich da keine Form rein kriege.

      Zu Darkglow:
      Es erleichtert mich sehr,. Dass ich nicht die einzige bin, die sich und das Leben immer wieder in Frage stellt. Das gibt allerdings auch immer wieder das Gefühl, dass alles so bodenlos ist und das ist kein schönes Gefühl. Es macht mich so leer und alles wird so sinnlos.
      Was mein Mann da von sich gegeben hat, hat er in einem sehr ruhigen Gespräch gesagt. Es war also eigentlich noch fast harmlos zu dem, was er sonst so sagt. Wir haben einfach viel viel Streit, es besteht wenig Vertrauen, aber dafür wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Irgendwie versuchen wir eine Basis zu kriegen, aber das ist mehr als schwierig.

      Zu Chrissie:
      Ich habe 2006 mit einer Verhaltenstherapie angefangen, weil ich dachte ich brauche mehr Selbstvertrauen oder so, dass es nicht normal ist über Jahrezehnte an S*l**tm*r*d zu denken war mir nicht einmal bewusst. Aber eigentlich wurde es immer schlimmer, je mehr ich mich mit mir beschäftigte. Vor allem die Symptome mit SVV, Erbrechen, viel Sport… wurden schlimmer. Es war halt anstrengend alles zu verheimlichen und gleichzeitig weiter meine Fassade aufrecht zu halten. Das endete schließlich mit einem Klinikaufenthalt, dem sich noch mehrere danach anschlossen. In dieser Zeit kamen traumatische dinge hoch und meine Ehe wurde zunehmend schwierig. Und nun stecke ich in der Situation, dass mein Mann sich als Opfer fühlt und mir die Schuld dafür gibt, auch wenn er sagt, dass er denkt, dass ich nicht Schuld bin, sondern die Therapeuten, die alle keine ahnung haben und wenn sie nicht weiter kommen dann bliebe nur M*ssbr**ch – wobei mir niemand sowas eingeredet hat und mein Mann mir das im Grunde nicht glaubt. Demzufolge steht er nicht wirklich hinter mir sondern eher hinter meinen Eltern von denen ich mich abzugrenzen und den Kontakt auf ein minimum runter zu schrauben suche. Das ist dann doppelt schwierig für mich. Mittlerweile habe ich ansatzweise mit Traumatherapie angefangen und versuche mit mir „ins Reine“ zu kommen. Das kann ich aber nicht wirklich durchziehen, weil immer wieder aktuelle dinge Vorrang haben und wie man sieht sind da viele Baustellen. Das alles zusammen genommen macht mich völlig Durcheinander. Wenn ich selbst nicht klar bin, was mich ausmacht, oder wer ich bin… und wenn mir von außen auch noch gesagt wird, dass doch alles was ich mache flasch ist und das geht mitunter so weit, dass mein Mann mir sagt, dass ich Hass auf ihn ausstrahle, den er kaum aushält, dann stehe ich im absoluten Nichts und frage mich nur noch, was alle anderen wollen wie ich sein soll und so versuche ich dann zu sein ?( ?(
      Ich dachte eigentlich, dass man während der Pubertät sich so mit sich auseinandersetzt, dass man weiß, welchen Wert man hat und was einen selbst ausmacht. Als Erwachsener kann man dann, weil man sich seiner schließlich bewusst ist, leichter Entscheidungen treffen, man hat klare Ziele vor Augen, versucht Träume zu verwirklichen. Man steht irgendwie mit beiden Beinen in der Welt und stellt was dar und weiß das auch, ohne, dass irgendwer einem das immer wieder sagen muss, so wie in der Pubertät, wo ich glaube, dass das da ungemein wichtig ist, dass das oft gesagt wird.

      Ist jetzt doch ein ziemlich langer Beitrag geworden tut mir leid, aber tat trotzdem gut mal den Frust los zu werden. :huh:
      Liebe grüße
      rosenblüte