Anstehende Wurzelbehandlung, mit weiteren behandlungen für Kronen etc. und damit verbundene Angst

      Anstehende Wurzelbehandlung, mit weiteren behandlungen für Kronen etc. und damit verbundene Angst

      Hallo
      Ich schreibe eher selten. aber es gibt momentan was mich ziemlich beschäftigt. Und zwar sind bei mir aufgrund von starkem Sodbrennen die Zähne sehr stark angegriffen. Und wegen meiner Zahnarztarzt Panik, hab ich den gang zum Zahnarzt immer vor mir her geschoben. Und so kam eins zum andern, und meine Zähne sehen dadurch wirklich nicht mehr gut aus, bzw. sind kaputt abgebrochen oder ähnliches. Ich fühle dadurch verständlicherweise nicht schön. Und traue auch garnicht in der Öffentlichkeit den Mund aufzumachen. Und hab auch lange überlegt, bis ich mich letztendlich dazu entschlossen habe, zum Zahnarzt zu gehen. Und erstmal mal das ganze ausmaß im zu zeigen. Und auch bezügl. meiner Angst gesprochen. Meine Sozialbeiständin hat mich zu diesem Termin begleitet. Der Zahnarzt wird auch einen kosten und behandlungsplan erstellen. Und hab jetzt am Donnerstag meinen ersten Behandlungstermin, dieser wäre zwar schon vor 3 Wochen gewesen. Musste ihn, aber aufgrund einer starken Erkältung verschiebe. Am Donnerstag soll eine Wurzelobehandlung gemacht werden. Es stehen mir einige Termine bevor, bis alles fertig. Das kann dann auch bis ende diesen, bzw. anfang nächsten Jahres sein, bis meine Zähne alle komplett fertig sind, mit den Sanierungen, Wurzelbehandlung und Kronen setzen usw.
      Mein Problem ist nur meine extrem massiv Angst und Panik die ich habe, vor den behandlungen, den schm*rz*n usw. Klar, schm*rz*n lassen sich leider nicht vermeiden und man kann auch Schmerzmittel nehmen, nur darf ich keine NSAR nehmen, so das ich damit ziemlich eingeschrenkt bin. Aber da wird sich hoffentlich etwas finden.
      Es wird nur schwierig sein, die behandlungen durchzustehen. Der Zahnarzt meinte, er hätte bei Angstpatienten, die Erfahrung gemacht, das es mit einem Beruhigendem Mittel (Diazepam), ganz gut funktionieren würde und diese sozusagen total entspannt wären. Ich bin ziemlich viel an Medikamenten gewöhnt. Ich hab jetzt auch mit meiner Psychiaterin darüber gesprochen gehabt. Sie gab mir jetzt Tavor 2,5 mg mit, davon sollte ich eine halbe Tablette eine stunde vorher einnehmen und gegebenfalls noch die zweite hälfte. Das würde die Angst noch mehr lindern als bei Diazepam. Und das bin ich auch nicht gewohnt.
      Hat jemand dies bezüglich schon mal erfahrungen auch gemacht, wie es mit einem starken beruhigungsmittel funktioniert?? Bzw. habt ihr ratschläge wie ich persönlich mit der Angst besser ungehen kann, es wird ja nicht bei einem Termin bleiben, sondern noch viele folgen. Und wenn ich jetzt den schritt nicht mache, werd ich es nie machen, glaub ich.

      Ich wäre wirklich über jede Antwort dankbar

      Liebe grüße
      Sabrina
      Was unsere Seele am schnellsten und schlimmsten abnützt, das ist: verzeihen ohne zu vergessen.(Arthur Schnitzler)
      hallo sabrina,

      also erstmal bekommst du ein großes lob für deinen mut. ich bin auch so ein zahnarzt-angsthase und weiß, welche überwindung es für mich bedeutet, nur zu den kontrolluntersuchungen zu gehen, bei denen nichts groß gemacht werden muss. da kann ich gut nachvollziehen, was das für eine anstrengung für dich bedeutet, diese langwierigen behandlungen anzugehen. ich finde es dennoch und grade deswegen toll, dass du es angehst und weißt, dass es besser so für dich ist.

      weißt du, warum du solche angst vor dem zahnarzt hast? kannst du da irgendwas rationalisieren?
      bei mir war es immer so der gedanke, dass ich nicht weiß, was auf mich zukommt, dass ich nichts einschätzen und kontrollieren kann. und das stimmt auch bis zu einem gewissen punkt. denn man muss ja die kontrolle abgeben, sich auf das urteil und können des zahnarztes verlassen und auch darauf vertrauen, dass er einem nichts "tut" (abgesehen von den schm*rz*n, aber das macht er ja nicht freiwillig). aber: du hast mit dem arzt gesprochen und das ist ja schon mal ein guter schritt. das heißt, er weiß um deine angst und kann somit viel besser auf dich eingehen.
      vielleicht kannst du nochmal ein zeichen mit ihm vereinbaren? bei meinem früheren zahnarzt hatten wir immer die vereinbarung, dass ich die hand hebe, wenn irgendwas - sei es die angst, die schm*rz*n oder das unwohlsein - nicht stimmt und er dann sofort aufhört. das hat er auch immer getan und irgendwie hat mir das ein stück kontrolle und sicherheit zurück gegeben.
      außerdem ist es vielleicht gut, dass du dir bewusst machst, wofür du das alles auf dich nimmst. du schreibst, du traust dich in der öffentlichkeit nicht mehr wirklich, deinen mund aufzumachen. das ist ja schon eine ziemliche einschränkung und (meinem gefühl nach) auch ein bisschen verlust an lebensqualität. es geht also darum, dass du dich wieder frei bewegen, frei zeigen kannst, ohne dass du dir gedanken machst oder dich schämst/unwohl fühlst. meine therapeutin sagte mal: jeder schmerzhafte schritt wird später mit mehreren schmerzlosen schritten belohnt. das war zwar auf die therapie bezogen, aber irgendwie lässt es sich auch auf deine situation übertragen; wenn du das jetzt schaffst und durchhältst, ist die belohnung, dass du gesunde, gute zähne hast, die du zeigen kannst und mit denen du dich wohl fühlen kannst. zwar sind es mehrere behandlungen und ich will das auch nicht klein reden, aber die zeit, die du danach mit den ganzen vorzügen und vorteilen hast, ist so viel länger.

      ich finde das wie gesagt sehr mutig und dafür solltest du dich auch belohnen. das kann was materielles oder ein bad, ein besuch im kino oder irgendetwas anderes sein - aber vor allem finde ich es auch wichtig, deine leistung selbst anzuerkennen und in deiner haltung dir selbst gegenüber zu verinnerlichen. sei stolz auf dich, sei gut zu dir und respektiere, dass du angst hast, dass dich das alles anstrengt und dass du zu dem physischen auch noch den psychischen stress hast. das ist in ordnung so, solange dich die angst nicht weiterhin lähmt. gönn dir pausen und vor allem den stolz auf die überwindung.

      eine frage hab ich noch: du hast geschrieben, dass die ursache für die zahnprobleme in starkem sodbrennen liegt - hast du das noch? oder wird/wurde das auch behandelt? denn sonst stehst du ja irgendwann wieder vor dem selben problem, oder?

      ich wünsche dir alles liebe!
      pacem.cordium

      ps: ich lese grade, dass heute die wurzelbehandlung ist/war. dann hoffe ich, dass alles gut läuft und es nicht zu unangenehm geworden ist :)
      Hi S. :)

      Oje, das klingt übel. Ich bin beim Zahnarzt auch Angstpatient, das hat aber mit früher/M*ssbr**ch zu tun. Möchte ich aber jetzt nicht erzählen, ist ja Dein Thread. ;)

      Jedenfalls habe ich damals, als zum ersten Mal eine hable Tbl. Tavor nahm (O,5 mg) echt sehr viel davon gemerkt. Ich war etwas müde und sehr ruhig innerlich. Und als ich dann etwas später mal eine ganze nahm, da war ich dann echt richtig schön müde und entspannt. Und innerlich war ich nicht nur total entspannt, sondern ich hatte ein wenig das Gefühl alles egal.
      Darum muss man mit solchem Zeugs ja auch sehr aufpassen. Aber ich würde das mit dem Tavor wirklich annehmen, in einer solchen Ausnahmesituation.
      Wenn man das Zeug, als Benzos allgemin, allerdings gewöhnt ist, sieht das ganzganz anders aus, aber das ist ja bei Dir zum Glück nicht der Fall.
      Tavor hat übrigens gegenüber Valium (Diazepam) einen großen Vorteil, es wirkt weitaus schneller.

      So weit zu meiner Medi-Erfahrung.

      Als Tipp gegen die Zahnarztangst allgemein kenne ich noch eine (jedenfalls für mich) gute Möglichkeit. mp3-Player. Den Arzt fragen, ob es für ihn ok ist und das Ding dann vorbereiten mit etwas, was Dich möglichst positiv und stark ablenkt. Das muss nicht unbedingt Musik sei. Und dann einfach Stöpsel in die Ohren und sich akkustisch beschallen lassen. Hilft mir unheimlich. :thumbup:

      Und ich wollte auch noch sagen, dass ich Dich ganz wahnsinnig beW*nd*re, ich bin nämlich da echt genauso drauf, wie Du und kann verdammt gut verstehen, wie sch**ße-schwer es ist, sich dann endlich durchzuringen.
      Also Ohren steif, Kopf nach oben und dran denken, was Du schon so alles geschafft hast in Deinem Leben.
      Ich denke an Dich und ich glaube an Dich, Du packst das, hm?



      LG,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Hallo
      Erstmal danke für eure auführliche und liebe Antwort. Jetzt komm ich auch mal endlich dazu, was zurück zuschreiben.

      Leider war es so, das ich es nicht geschafft habe zu der Zahnarztbehandlung zu gehen. Ich hab mich einen vorher so dermaßen verrückt und fertig gemacht. Das meine Anspannung enrom in die höhe ging. Meine Gedanken kreisten auch nur noch um die Angst. Ich schaffe es definitiv nicht, die gesamte behandlungen bei bewusstsein machen zu lassen.
      Und der Zahnarzt bei dem ich war, kann zum größten die Behandlungen nicht mit Narkose machen. Weil er dort wo er mit Narkose arbeitet, kein Röntgengerät hätte.

      Da das gesamte Thema Zahnbehandlungen nach wie vor, für mich aktuell ist und auch gemacht werden muss. hab ich mich weiter nach anderen Zahnärzten erkudigt. Und hab eine Praxis gefunden, die auf Angst spezialisiert ist. Ich hab zunächst eine Email an den dortigen Arzt geschrieben, und bekam auch ein rückantwort. Generell arbeite die dort mit Narkose und haben derzeit einen Mangel an Anästisisten. Arbeiten aber eng mit einer Oralchirurgie zusammen. Wohin er mich überweisen würde. Denn nach den schilderungen, wäre es das sinnvollste unter Vollnarkose zu machen. Aber er müsse sich vorher ein Bild von dem gesamten zustand der Zähne machen.
      Und ich hab für kommenden Montag vormittag einen Termin ausgemacht. Es ist jetzt erstmal ein Termin, bei dem alles erstmal untersucht wird. Und dann sieht man, wie es weiter gehen wird.
      Ich hoffe so sehr, das es auch möglich ist mit Vollnarkose alles zu machen.

      Ich bin derzeit durch meine Zähne sehr eingeschränkt im gesamten Alltag. Weil ich mich wirklich sehr dafür schäme und man fühlt sich selbst, nur noch hässlicher. Hinzu komme die blöden kommentare meiner Familie. Die sind mir wirklich alles andere als hilfreich, und witzig finde ich es auch nicht.
      Ich stelle mir dann auch sehr oft selber die Frage, ob ich mich zu sehr in meinje Angst hineinsteigere bzw. das alles viel schlimmer bewerte als es eigentlich ist. Aber man kann Gedanken und Ängste leider nicht von jetzt auf gleich abstellen. Und wenn es sich nur um einen Termin handeln würde, wäre es leichter. Aber dem ist nicht so.

      Das Problem mit dem Sodbrennen hab ich nach wie vor noch. Und es ist auch trotz Medikamente nicht besser geworden. Es hängt sehr viel mit meiner Magenverkleinerung zusammen. Und bei mir arbeitet der Magen viel zu langsam, so das alles im Magen und Speiseröhre zu lange erhalten bleibt.
      Das wird wohl nie ganz weg gehen, leider...

      Nochmals danke für eure Antworten.

      Bis dann glg Bye Sabrina
      Was unsere Seele am schnellsten und schlimmsten abnützt, das ist: verzeihen ohne zu vergessen.(Arthur Schnitzler)
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