Zweifel - Zusammenziehen - Bedürfnisse

      Zweifel - Zusammenziehen - Bedürfnisse

      Hey liebe Leute!

      Für die die es nicht wissen, kurz ein paar Infos, um den Text zu verstehen.
      Als erstes sollte man wissen, dass die Wurzel meiner Probleme in s*x. M**ssbr**ch in der Kindheit besteht.

      Ich bin seit einem Jahr in einer neuen Beziehung. Vorher war ich 2 Jahre weitgehend alleine. Davor hatte ich die Beziehung meines Lebens, 6 Jahre lang und mit ihm bin ich auch ins Saarland gezogen. Doch dieser Mann hat mir das Herz ganz furchtbar zerbrochen und das war das erste Mal in meinem Leben, dass mir das passiert ist. Leider ging es auch nicht kurz und schmerzlos, sondern es zog sich über 2 schreckliche Jahre hin. Hätte ich ihn nicht so abgöttisch geliebt, hätte ich das auch ganz sicher nicht mitgemacht, aber ich war mir einfach sicher, ohne ihn nicht leben zu können.
      Dann kam der Tag, wo er urplötzlich von einem auf dem anderen Tag sagte, er liebt mich nicht mehr und ist gegangen.
      Dadurch bin ich sehr gezeichnet worden, die innere W*nd* ist zwar verheilt, aber es ist eine sehr dicke N*rb* da und die Fähigkeit oder auch der Mut, mich jemals wieder so tief in meine Gefühle fallen zu lassen, so tief zu lieben, scheinen weg zu sein.

      Nun ist da ja wieder eine Beziehung, auch mit einem sehr lieben Mann, der sich wirklich um mich kümmert, mir helfen will, aber der einfach nicht wirklich die Fähigleit hat, zu verstehen, denn er kam mit psychischen Problemen noch nie in Berührung.
      Mit dem Kopf versteht er vieles, aber nicht mit dem Herzen. Obwohl er sich wirklich bemüht, er ist so lieb und möchte mir so gerne helfen.

      Er klammert sehr und ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass er mich viel mehr liebt, als ich ihn. :pinch:
      Weil ich es einfach nicht mehr richtig kann, aus der inneren Angst/der schlimmern Erfahrung heraus. Denke ich. Noch einmal würde ich einen solchen schm*rz wie damals echt nicht überstehen.
      Naja, und der jetzige Freund nimmt dann leider aus fehlendem Verständnis heraus auch vieles sehr persönlich, was überhaupt nicht so ist, was gar nichts mit ihm persönlich zu tun hat. Da nützt es nichts, wenn ich ihm immer wieder predige, dass es nicht so ist und versuche, ihm die wahren Zusammenhänge zu erklären. In die kann er sich nun mal nicht reinversetzen und selbst wenn er das im Kopf irgendwo kapiert, er fühlt sich trotzdem persönlich betroffen, zurück gewiesen, schuldig etc.

      Das ist schon mal das eine Problem. Ich möchte ihn einfach nicht kränken, indem ich ihm sage, dass ich mich durch seine....wie soll ich sagen...."Verrücktheit" nach mir (Klingt vielleicht jetzt eingebildet, ist es aber wirklich nicht) einfach manchmal wahnsinnig einengt fühle.

      Und was dem ganzen jetzt noch die Krone aufsetzt, er möchte unbedingt mit mir zusammen ziehen. Davon redet er schon seit wir zusammen sind... 8|
      Und er ist einfach so ein Typ, der so viele Dinge persönlich nimmt und dann unheimlich gekränkt ist. Und der auch so schwierige Fragen stellt.
      Wenn ich z.B. sagen würde "Ich bin noch nicht so weit", würde er wahrscheinlich antworten "warum, was fehlt dir denn dazu?".
      Wenn ich dann sagte "einfach Zeit", würde er wohl sagen "aber was ändert sich dann?" und es wieder nicht verstehen.

      Versteht mich nicht falsch, er bemüht sich wirklich Verständnis und Geduld aufzubringen und in vielen Bereichen schafft er das auch. Aber bei mir ist es immer noch so (er wohnt 1,5 Auto-Std. entfernt), dass ich die Tage, die er dann mal zwischendurch nicht hier ist echt brauche. Es engt mich einfach so ein, wenn er ständig hier ist.
      Noch dazu geht er nicht mal großartig weg zum arbeiten, da er selbstständig ist und hauptsächlich von daheim aus arbeitet. Bzw. von hier, er hat sich hier auch schon lange ein Arbeitszimmer eingerichtet, sonst könnte er ja nur am WE kommen.
      Und ich kann damit irgendwie nicht umgehen. Ich kann jemanden nicht ständig um mich haben, auch wenn ich ihn liebe, das konnte ich auch noch nie.
      Verdammt, ich will doch gar nicht so sein. Aber ich war nun mal schon immer so, von der ersten Beziehung an. Schon als Kind habe ich es oft vorgezogen, alleine zu spielen. Und nachdem, was mir in meinem Leben alles passiert ist, vor allem zwischen 2007 und 2009, da ist es noch extremer geworden.

      Aber ich möchte ihn auch nicht verlieren! ;(
      Ich denke schon, dass ich ihn liebe, aber ich kann es nicht mehr auf dieselbe Weise, wie früher. Wie vor dem schlimmen gebrochenen Herzen. Aber ich empfinde sehr sehr viel für ihn, ich denke, so viel ich eben noch kann. Er tut mir sehr gut, ich habe mit ihm ein sehr starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Und der Gedanke, dass ihm etwas weh tut, tut mir auch sehr weh.
      Ich bin ja auch immer froh, wenn er dann nach ein paar Tagen wieder kommt, aber wenn er dann fast 2 Wochen am Stück bleibt, muss ich mich in den letzten Tagen sehr zusammen reißen, weil......ja...hm....weil mir das einfach zu viel ist, mehr kann ich da als Erklärung nicht zu sagen.
      Zurzeit ist er in Schweden, geschäftlich und seine Familie dort besuchen (er ist Schwede).
      Und er ist seit 2 Tagen weg und kommt SO Abend wieder und ich befürchte, in den paar Tagen werde ich ihn nicht die Bohne vermissen. Das passt doch alles nicht zusammen. :pinch:

      Soll das jetzt immer so bleiben, bis ich alt und grau bin?
      Geht diese Beziehung auch daran kaputt?
      Und alle Folgenden?
      Bin ich einfach noch immer nicht beziehungsfähig?
      Ich habe schon so viel Thera gemacht, ambulant und stationär. Ich bin gerade wieder auf der Suche, weil ich denke, dass mir nun in meiner jetzigen Lebensphase eine Traumathera am ehesten helfen könnte.
      Aber ob ich je beziehungsfähig werde?
      Ich mach ja doch alle Männer immer nur unglücklich, enttäusche sie, gebe ihnen viel zu wenig etc. :(

      Und was tu ich nur wegen dem Zusammenziehen, ich fürchte, dann geht erst recht alles kaputt.
      Aber ich habe Angst, ihn zu v*rl*tz*n, er würde es megapersönlich nehmen, das weiß ich genau.... :S


      Also um es noch mal klar zu formulieren, meine Hauptprobleme sind, hat eine Beziehung, bei der Einer viel mehr liebt, als der Andere überhaupt eine Chance?
      Und was tu ich wegen dem ewigen Thema Zusammenziehen?
      Ich hoffe, Ihr habt ein paar Meinungen, Ratschläge, Erfahrungen und so für mich.


      LG,

      Chrissie, unter Druck
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Hallo Chrissie,

      ich glaube das "Falscheste" was du jetzt machen kannst, ist, wenn du nur deinem Freund zuliebe JA zu einer
      gemeinsamen Wohnung sagst, obwohl du in deinem Innersten genau weißt, dass dir das nicht gut
      tut. Wenn du nach so kurzer Zeit schon merkst, dass du den Abstand brauchst, wird es über kurz oder lang
      zu ernsten Krisen bei euch beiden kommen, weil der Eine mehr Nähe braucht als der Andere. Das könnte die
      Beziehung dann genauso kaputt machen, wie deine Sorgen, dass sie dadurch gefährdet ist, wenn du nicht
      genug auf ihn zugehst. Weil du dabei eben gegen deine eigenen Gefühle handelst.

      Ich glaube dir sofort, dass dein Freund versucht zu verstehen was mit dir los ist, es aber gefühlsmäßig einfach
      nicht nachvollziehen kann. Bei mir und meinem Freund geht es ähnlich. Er versucht mein Borderline zu
      verstehen, kauft sich Bücher etc, ist sehr einfühlsam, aber oft steht er auch da und fragt "warum jetzt das?".
      Hast du schon mal darüber nachgedacht, mit deinem Freund zusammen zu einer Therapie oder Anlaufstelle für Angehörige
      zu gehen? Dass er mit Leuten, die vom Fach sind, sprechen kann und es ihm dann vielleicht leichter fällt,
      bestimmte Siituationen oder Gefühle von dir zu akzeptieren? Z.B., dass Menschen, die S*x. M*ssbr**ch in der
      Kindheit erlebt haben, oft Probleme mit Nähe und Abstand in der Beziehung haben?

      Im Übrigen möchte ich dir noch mit auf den Weg geben, dass es natürlich Zeit braucht, deine alte Beziehung,
      die stolze 6 Jahre gehalten hat, zu überwinden. Auch wenn es schon eine Weile her zu sein scheint,
      aber neues Vertrauen aufzubauen und sich wieder neu öffnen und fallen lassen zu können braucht viel Zeit.
      Zu deiner Frage, ob Beziehungen eine Chance haben, in der Einer mehr liebt als der Andere? Ehrlich gesagt,
      ich weiß es nicht. Wahrscheinlich braucht es viel Verständnis und den Willen JA zum Anderen zu sagen von
      beiden Seiten.

      Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen,
      liebe Grüße :)

      C.
      _____________________________________
      So sehr du auch suchst, du wirst in diesem grenzenlosen
      Universum Niemanden finden, der deine Liebe
      so sehr verdient wie du selbst.
      (Buddha)
      Hallo meine liebe chrissie

      Das ist wirklich eine verzwickte situation in der du dich befindest
      Aber denke auch wie weeper angel schon sagte das es falsch wäre ja zu gemeinsammen wohnung zu sagen wenn du weisst das es dir nicht gut geht!

      Schau mal liebes wenn du mit deinem freund zusammen ziehst kannst du nicht so wie jetzt ausweichen ! Und ich befürchte das wennn du nicht soviel nähe brauchst was ich bei deiner vorgeschichte mehr als nur verstehen kann ihr beide euch schnell ziemlich auf die. “Nerven"(mir fällt kein anderes wort ein liebes)geht und das die beziehung genauso kaputt geht! Ich will dir das nicht schlecht reden liebes hoffe das weisst du aber du weisst ja das du im grunde nicht zusammen ziehen möchtest! Es ist immer schwierig!

      Und wenn du ihm sagst das du es gut findest soi wuie es iust und du deine freiheit brauchst? Ich meine er liebt dich ja und wird deine entscheidung letztenendes auch akzeptieren müssen ob er will oder nicht! Und du tust ihm ja nicht weh wenn du sagst was du willst und was nicht klar wird ihm das vielleicht nicht recht sein aber was ist denn mit dir? Du musst auch an dich denken chrissie!

      Bitte versteh mich nicht falsch aber du und deine Bedürfnisse sind auch wichtig und da ihr euch beide bemüht und ich weder an seiner noch an deiner liebe zueinander zweifel wird die beziehung nicht kaputt gehen! Redet mit einander ! Es kann funktionieren!

      Bist du bei einer beratungsstelle? Villeicht kannst du ihm denn ja mit hin nehmen ? Und die beraten euch beide?

      Zu letzt mochte ich miich weeper angel anschliessen du hast ne 6 jahre lange beziehung geführt und denke nicht das du beziehungs unfähig bist und dein ex freund hat dir sehr weh getan liebes nicht du ihm!

      Wenn du reden willst immer du kannst auch immer anrufen! Ich bin da ! Ich hoffe meine worte sind nicht zu hart! Kopf hoch kleine!

      Lg. Anett
      Hallo,

      ich denke, dass es auf jeden Fall falsch wäre, mit deinem Freund zusammenzuziehen, nur weil er es gern möchte. Wenn du deine Freiheiten brauchst, sollte er sie dir lassen, ansonsten werdet ihr beide nicht glücklich. Ich denke man sollte nur mit jemandem zusammenziehen, wenn man es auch unbedingt will, denn das ist ja schon ein sehr großer Schritt.

      Ich habe aber das Gefühl, dass dir das eigentlich klar ist und du nicht weißt, wie du ihm das sagen sollst, weil du Angst hast, ihn damit zu v*rl*tzen? (vielleicht lieg ich da aber auch falsch und dir geht es um was anderes)
      Naja auf jeden Fall denke ich, dass er es akzeptieren muss, dass du deine Freiheiten brauchst. Mir geht es da genauso, egal wie sehr ich jemanden mag, ich kann nicht die ganze Zeit mit der Person zusammen sein.
      Vielleicht kannst du ihm sagen, dass du es sehr schätzt, dass er sich solche Mühe gibt, aber dass du (noch) nicht bereit bist, mit ihm zusammenzuziehen?
      Ich würde ihm erklären, warum du so denkst, bzw. was deine Gefühle oder Gedanken dazu sind, damit er sich in deine Situation hineinversetzen kann.
      Wahrscheinlich wird er dann erstmal beleidigt oder v*rl*tzt sein, aber da kannst du dann nichts für. Denn wenn er mit dir zusammenziehen würde und du das aber eigentlich nicht willst, würde er das früher oder später merken und dann wärt ihr beide nicht glücklich.
      Ich denke irgendwann wird er das verstehen. Es ist ja nicht so, dass man jemanden nur liebt, wenn man mit ihm zusammenwohnt.

      Eine Frage habe ich aber auch: wie lange seit ihr schon zusammen?
      Denn du schreibst ja, dass du ihm irgendwie nicht so ganz vertrauen kannst, bzw auf seine Liebe eingehen kannst (so habe ich es jedenfalls verstanden).
      Nach so was was dir vor 2 Jahren passiert ist, braucht es natürlich lange, bis man wieder vertrauen kann. Ich denke aber nicht, dass es unmöglich ist und du jetzt beziehungsunfähig bist. Ich kenne zum Beispiel meine beste Freundin seit fast zwei Jahren und fange auch erst jetzt so langsam an, ihr wirklich zu vertrauen.
      So ein Prozess braucht sehr viel Zeit und ich denke, dass du dabei sehr viel Bestätigung von deinem Freund brauchst. Du musst dir überlegen, ob er dir diese Unterstützung geben kann.
      Prinzipiell denke ich dass es natürlich möglich ist, als psychisch vorbelasteter Mensch eine Beziehung mit einem “Gesunden” zu führen. Ihm muss allerdings klar werden, dass du deine Grenzen hast und deine Freiheiten brauchst.
      Leider hast du selbst da nur recht wenig Einfluss drauf, das einzige was du tun kannst, ist ihm versuchen zu erklären, warum du so handelst wie du handelst. Das ist aber in jeder Beziehung so. Klick machen muss es bei ihm selbst.

      Also zusammenfassend: entweder er kann damit leben, dass du ab und zu Abstand brauchst oder er kann es nicht.
      Das klingt jetzt hart, aber ansonsten wird es immer Probleme geben.
      Er wird bestimmt auch seine Zeit brauchen, um das zu verstehen, und die solltest du ihm auch geben, wenn er es dir wert ist.
      Irgendwie muss man ihm denke ich klar machen, dass du ihn liebst, auch wenn ihr nicht immer beisammen seit. Wenn er das versteht, dann seit ihr schon mal einen großen Schritt weiter. Damit das klappt musst du ihm aber auch zeigen, dass es so ist.
      Wie anett schon schrieb, wenn ihr euch beide bemüht, wird es klappen! :)

      Ich hoffe mein Beitrag ist nicht völliger Quark, sondern du kannst etwas damit anfangen.
      Liebe Grüße und viel Glück,
      mau
      Hey Chrissie,

      auch wenn wir das ganze schon bequakt haben antworte ich dir hier nochmal, denn es ist ja immer besser wenn man sich sowas mal durchlesen kann ;)

      Deine Grenzen sind nun mal dein Grenzen, und was nicht geht, geht nicht. Erzwingen kann man da nix.
      Ich kenne dich schon eine ganze Weile, und du bist eben ein Mensch, der auch gerne für sich ist.

      Du musst es ihm sagen, da führt kein Weg dran vorbei. Denn auch wenn du nun sagst, ja, zieh zu mir, dann wird es auf Dauer nicht gut gehen. Dann ist D. eben mal beleidigt, ich weiß, dass du ihm nicht wehtun magst, aber wenn er zu dir ziehen würde würdest du klar deine eigenen Grenzen nicht achten, und das tut letztendlich vor allem dir, aber auch euch beiden weh.

      Was du mit I. erlebt hast war schlimm, und auch nach zwei Jahren kann und darf sowas wehtun und dazu führen, dass du noch nicht wieder vertrauen kannst wie früher, dich fallen lassen kannst und alles vergessen. Wobei das sicherlich auch stark mit dem M*ssbr**ch zusammenhängt.

      Rede mit D., sag ihm wie es dir geht und was du fühlst. Er liebt dich, und auch wenn er es vielleicht nicht völlig nachvollziehen kann und es ihm wehtut, er wird es akzeptieren und auch akzeptieren müssen.
      Er hat nunmal nicht einen völlig "normalen" Menschen an seiner Seite, sondern dich, die W*nd*rvolle, liebenswerte, tolle, einfühlsame, lustige, Chrissie. Und dafür kann er doch auch mal ein bisschen zurückstecken. ;)
      Auch er muss ja erst einmal "lernen" mit soetwas umzugehen, wenn er es noch nie erlebt hat.

      Ich drücke dir alle Daumen, denn ich hab gesehen, wie glücklich er dich macht, und wie glücklich du ihn machst.
      Kopf hoch!

      Deine S. =)

      Edit:
      Ich glaube übrigens nicht, dass er dich mehr liebt als du ihn, oder du ihn weniger als er dich. Er zeigt es nur anders, für ihn ist die Nähe sehr wichtig, für dich eben weniger. Es bedeutet aber nicht, dass deine Liebe nicht gleichgroß ist. :)
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Hey du,


      ich kann das ein Stückchen weit ganz gut nachvollziehen denke ich. ich bin auch so ein Mensch, der einfach viel Ruhe braucht. Ich muss einfach viel alleine sein, damit es mir gut geht. Ich bin mit meinem Freund jetzt 6 Jahre zusammen und am „Anfang“ (also die ersten 2-3 Jahre) ging es mir ähnlich. Man sieht sich tagelang nicht und dann wieder einige Tage hintereinander. Und da hockt man dann meist ständig zusammen. Wir haben auch mal ein halbes Jahr zusammengewohnt und am Schluss waren wir beide froh, dass es wegen der Schule von vorn herein klar war, dass ich nach einem halben Jahr wieder wegziehe.
      Mittlerweile wohnen wir näher beieinander, da ist vieles leichter. Für mich ist es trotzdem noch wichtig, wenn ich da bin, dass es ganz feste Abläufe gibt, in denen jeder seine Ruhe hat, obwohl man zusammen ist. Also er spielt zwei Stunden mit seiner xbox und ich sitze daneben und lese.
      So ganz gelöst hab ich das aber selber auch noch nicht. Ich kann schon verstehen, dass der Partner dann enttäuscht oder v*rl*tzt reagiert, weil er sich zurückgewiesen fühlt, aber es ist einfach so anstrengend, wenn immer jemand um einen rum ist.
      Ich vermute mal, dass es dir nicht nur mit deinem Freund so geht? Du schreibst ja, dass du auch als Kind schon viel alleine gespielt hättest?

      Ich finde seine Fragen zwar einerseits sehr sachlich, andrerseits auch unheimlich fies, also im Sinne von schwierig. K.O.-Fragen irgendwie. Was soll man denn darauf antworten was dir noch fehlt, was dir Zeit bringen würde?
      Gefühle sind, finde ich, oft diffus und nicht immer klar zu benennen. Und sich dann zu erklären bzw. zu rechtfertigen ist verdammt schwierig.

      Wenn ich so lese, was du schreibst, dann kommt bei mir – ich hoffe, es ist ok wenn ich das sage, kann auch sein ich täusche mich – gar nicht das Gefühl auf, dass du ihn weniger liebst als er dich. Natürlich liebst du anders, als früher, was ja kein W*nd*r ist, nach dem was alles passiert ist. Aber selbst wenn du in deiner letzten Beziehung nicht so sehr v*rl*tzt worden wärst, würdest du deine Liebe vermutlich trotzdem nicht gleich ausdrücken wie er. Und ist diese Nähe, die du zulässt, nicht schon ein großer Liebesbeweis? Auch unter Berücksichtigung deiner anderen Beiträge zum Thema (Reise nach Schweden): Du bemühst dich sehr und steckst viel Kraft da rein. Und das tut man sicherlich nicht, wenn man nur ein bisschen liebt.

      Ich glaub auch ganz und gar nicht, dass du nicht beziehungsfähig bist. Ich denke, du bist halt nicht der stereotype Beziehungsmensch, der so gern im Fernsehen, Kino, Romanen etc. verwurstet wird. Wenn ich da an die Pärchen in der Schule früher denke, die den ganzen Vormittag nebeneinander saßen und dann noch den ganzen Nachmittag und Abend miteinander verbracht haben…*schauder* Die einen sind halt solche Typen, die anderen solche. Wie viel da durch Erfahrungen, Erlebnisse bestimmt wird, kann man vermutlich nur spekulieren. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass du und dein Freund eben verschiedene Beziehungstypen seid. Und da muss man dann Kompromisse machen. Es ist meiner Meinung nach ein Klischee, dass sich nur Leute finden, die vom gleichen Typ sind. Andere Paare müssen sich in anderen Dingen arrangieren, ihr euch im Thema Nähe/Distanz.

      Wie man ihm klarmachen kann, dass deine Art nichts mit seinem Verhalten zu tun hat, weiß ich auch nicht. Ich denke, so ein Angehörigentreff könnte vielleicht helfen. Und ich würde für die Zeit, die er da ist, versuchen klare Strukturen zu finden. Mir hilft das total, wenn ich weiß, um die und die Tageszeit hab ich meine Ruhe vor ihm (auch wenns herzlos klingt, ich brauch das halt). Und mein Freund kapiert das mittlerweile auch, weil er z.B. als Morgenmuffel seine Ruhe braucht und ich ihm klar gemacht hab, dass ihm das auch zu viel ist, wenn ich dann morgens ohne Punkt und Komma quassle und ständig um ihn rumhüpfe.

      So, zum Schluss noch kurz was hierzu:
      Aber ob ich je beziehungsfähig werde?
      Ich mach ja doch alle Männer immer nur unglücklich, enttäusche sie, gebe ihnen viel zu wenig etc.

      Es ist nicht deine Aufgabe, jemanden glücklich zu machen. Grade wir Frauen fühlen uns oft verantwortlich für eine gewisse Harmonie, dafür dass alles stimmt und jeder zufrieden ist. Aber eine Partnerschaft besteht aus zwei Leuten und da muss jeder gleich viel tun, damit das klappt, damit es dem anderen gut geht. Und mehr geben, als man hat, geht eben nicht. Und du hast auch sicher nicht wenig zu geben. Denn das Vertrauen, das Zulassen von Nähe das du gibst, ist sicherlich genauso wertvoll wie das von anderen. Die mögen mehr Nähe zulassen, aber denen fällt es vielleicht auch nicht schwer, weil sie nicht die Dinge erlebt haben, die du durchleiden musstest. Qualität statt Quantität, hm? ;)

      So, ich hoffe das verwirrt dich jetzt nicht noch mehr.

      Alles Liebe,
      Fylgja
      So, ich brauchte eine Weile, um mir Gedanken darüber zu machen. Dazwischen wurde auch noch mein kleiner Hund krank, aber jetzt ist er auf dem Weg der Besserung.

      Gesprochen habe ich mit D. noch nicht, denn das möchte ich nicht tun, ehe ich nicht mit meiner Schwester gesprochen habe. Und das ist nicht immer ganz einfach, sie wohnt über 300 km weit weg und ist immer sehr beschäftigt.
      Aber heute telefonieren wir und danach rede ich mit ihm *bibber* :pinch:
      Und dann kann ich, wenn ich hier alles beantworte auch gleich schreiben, wie es gelaufen ist.
      Bisher kam das Thema Zusammen ziehen zum Glück noch nicht wieder auf. Ich hatte mir ja ein wenig Zeit zum Nachdenken erbeten.

      Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für Eure Mühe, die Ihr Euch mit den Antworten gemacht habt, die haben mir doch schon mal geholfen und in einer Sache sogar meine Meinung geändert, aber das erzähle ich dann noch.
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

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      Liebes Schwesterlein, wir haben es ja schon besprochen aber das Wichtigste hier nochmal zum nachlesen: wenn ihr so weitermacht oder sogar zusammenzieht geht eure Beziehung den Bach runter!! Du bist noch nicht so weit und das weißt du auch. Es wäre wirklich unsagbar traurig, wenn das passieren würde, denn EURE (nicht seine) Liebe ist so groß und besonders. Allerdings ist Alltag schon für gesunde Paare die größte Beziehungsprobe überhaupt. Damit überforderst du dich enorm!!
      Daher: überlege dir genau wieviel Zeit in der Woche du für dich allein brauchst. Leg dich fest und dann lass dich davon nicht abbringen. Wenn du nach ein paar Wochen merkst, dass es nicht gut ist kannst du es ja wieder ändern. Es wird schwer das D. zu sagen und alle seine Argumente dagegen zu erdulden, aber zur Zeit ist es so, dass du viel Zeit für dich brauchst und um dich auf die gemeinsame Zeit freuen zu können musst du wieder dahin kommen ihn zu vermissen. Sag ihm, dass das nicht für die Ewigkeit ist und tröste ihn wenn ihn das traurig macht. Sei bestimmt, wenn er versucht dich umzustimmen und sag ihm bitte auch wie wertvoll eure Beziehung für dich ist und dass du ihn auf gar keinen Fall verlieren möchtest! - ich drücke euch so sehr die Daumen, ihr seid so ein tolles Paar!!
      Alles Gute für Morgen. Ich denk an dich + du kannst mich jederzeit anrufen. Pass auf dich auf!!!
      Himmel, ist das jetzt lange her, ich wollte schon längst was geantwortet haben.
      Aber seit einer Woche ist eine Katze von mir, die sonst nie so viel raus geht, sondern lieber ständig an mir dran klebte und mit mir gekuschelt hat verschW*nd*n. Sie kam einfach nicht mehr heim. Wenn eine st*rbt, ist das sehr schlimm, hab ich oft genug erlebt, aber dann kann man sie begraben und es nach und nach verarbeiten. Aber sie ist einfach weg und die Gedanken daran, was ihr passiert ist oder vielleicht immer noch passiert machen mich wahnsinnig. Die meisten von Euch wissen, wie abgöttisch an meinen Hunden und Katzen hänge, die Ungewissheit macht mich echt krank.
      Aber das wollte ich jetzt hier nicht zum Thema machen, nur am Rande als Erklärung für meine späte Antwort.

      Ich schaffe es auch nicht, auf jedes einzelne Posting einzugehen, wie ich es sonst tue, aber ich möchte zumindest mal zusammenfassend was dazu sagen.

      Eine Sache ist mir durch Eure Antworten klar geworden, es muss nicht sein, dass er mich viel mehr liebt, als ich ihn, sondern vielleicht nur auf eine andere Art und er zeigt es auch einfach anders. Das leuchtet mir ein und erleichtert mich sehr. :)

      Ich habe mich dann nach vielen inneren Anläufen getraut, das anzusprechen mit dem Zusammenziehen. Und ich habe ihn mal wieder falsch eingeschätzt. Diese Antworten von ihm, die ich im 1. Posting hatte, die waren ja nicht real, die habe ich eingeschätzt und war mir da auch relativ sicher, dass so was in der Art kommt. Aber wir hatten eh gerade einen innigen Moment (nichts *r*t*sches) und es war ok für ihn. Ich habe es ihm auch so gut ich konnte erklärt und er sagte einfach nur, es sei ok. 8|
      Wahnsinn. Ich schätze ihn manchmal total falsch ein, aber in beide Richtungen. :thinking blue:

      Das Thema "mehr Zeit für mich alleine" habe ich noch nicht angesprochen, dazu war ich schlichtweg noch zu feige. Und im Moment ist es auch einigermaßen ok, er ist tagsüber fast nur oben in seinem Arbeitszimmer und es ist im Moment auch sehr harmonisch, er ist zurzeit soo lieb zu mir, sagt kein dummes oder böses Wort, er merkt, wie sehr ich wegen meinem Baby (Name der Katze) leide. Aber Schonfristen gehen vorüber und wenn es wieder anfängt, naja das, wie er sich eben sonst oft verhält, dann muss ich eben in den sauren Apfel beißen und ihm sagen, ich brauche pro Woche einfach dieunddie Zeit für mich.

      Es tut mir echt Leid, dass ich jetzt nicht auf jeden einzelnen von Euch eingehe, denn jeder einzelne hat sich so viel Mühe gemacht und jeder einzelne hat Dinge geschrieben, die mich zum Nachdenken angeregt und weiter gebracht haben. Und ich habe alle Antworten mehrmals gelesen.
      Und ich danke Euch wirklich ganz ganz herzlich dafür!!! :) :) :)
      Was würde ich bloß ohne Euch machen....



      Liebe Grüße,

      Chrissie, jetzt weitaus druckfreier ;)
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      Liebe Chrissie,

      ach Mensch, das tut mir so Leid, mit deinem Kätzchen! Ich hoffe für dich, dass sie wieder auftaucht. Ich versteh auch, was du mit dem Begraben meinst. Dann kann man es verarbeiten, kann nen Schlussstrich ziehen und hat einen Ort zum trauern. Ich hoffe, dass du sie doch noch findest.
      Mach dir mal bitte nicht so den Kopf, dass du jetzt nicht auf alles in aller Ausführlichkeit geantwortet hast, ich denke, dass das jeder hier sehr gut verstehen kann.

      Ich freue mich, dass dir jetzt manches klarer ist. Und dass du ihn da falsch eingeschätzt hast - das geht mir nach 6 Jahren Beziehung noch so und sogar (wenn auch selten) meinen Eltern, die schon sirt über 30 Jahren verheiratet sind.
      Ich finde es gut, dass du jetzt erstmal das eine angesprochen hast, man muss ja nicht immer alles auf einmal auf den tisch bringen. Und dass man sich gern vor sowas drückt ist glaub ich echt normal. Das geht mir auch ganz oft so. Aber ich denke, auch das wirst du mit ihm geklärt bekommen.

      Was würde ich bloß ohne Euch machen....

      Was würden wir, also das Forum, nur ohne DICH machen...

      Ganz liebe Grüße,

      Fylgja
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