Erfahrungen mit EMDR

      Erfahrungen mit EMDR

      Guten Abend meine Lieben.

      Hatte am Mittwoch den ersten Termin bei meiner neuen Psychologin, von der ich noch nichts wusste und mit der ich zuvor auch keinen Kontakt hatte, weil das alles über meinen alten Therapeuten und meine Mutter (Absprache mit Termin usw) ging, weil ich ja so eine Angst hatte.
      Nun, erstmal nichts weiter dazu, das ist noch zu frisch und ich habe mich im Nachhinein so mega doof gefühlt... muss ich nicht niederschreiben.
      Jedenfalls macht diese Therapeuten die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (kurz EMDR) Methode/Therapieart, so eine Art Traumatherapie.
      Nun möchte ich fragen, oob jemand von euch diese relativ neue, junge Art kennt, selbst gerade macht/gemacht hat? Mir wurde gesagt das es bei mir noch bis zu einem 1 Jahr dauern kann, bis das bei mir gemacht wird, weil man Patienten mit Dissoziationen nicht diese frische, neue Aufbereitung mit dem Trauma/der Angst zumuten kann. Trotzdem wollte ich einiges an Feedback... zu mal ich die Frage hätte, wie das abläuft, wenn man das nicht über die Augen machen will? Ich schaue meinem Gegenüber nur selten in die Augen und kann Augenkontakt nur schwer halten und hab jetzt eine tierische Angst davor!!

      lg ~s.
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hi,

      ja, ich habe das schon mal gemacht. Also schon auch mehrmals. Und Du musst dabei nicht jemandem starr in die Augen schauen, jedenfalls war es bei mir nicht so. Das ist allerdings auch 2002 gewesen, ist also 10 Jahre her, da war das EMDR noch in den Kinderschuhen. Du musst die Augen immer hin- und her bewegen und niemanden anstarren, so kenne ich es.
      Aber schau doch auch mal hier rein , m.E. ist das ganz gut beschrieben.
      Lass es Dir auf jeden Fall gut erklären, dass Du ganz genau weißt, was auf Dich zukommt.
      Ich kann Dir aus meinen Erahrungen nur sagen, dass da absolut nichts Unangenehmes dabei war und dass es bei mir schon etwas Wirkung zeigte, aber dazu kann ich Dir nicht so ganz viel sagen, denn ich musste leider nach ein paar Sitzungen wieder aufhören, weil mein Therapieplatz frei wurde.
      Das mit dem EMDR war eher Zufall, weil ich etwas für die Wartezeit brauchte. Da es mir so schlecht ging. Und ich hatte echt das Gefühl, dass mich das über Wasser gehalten hat!


      LG,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Dankesehr.
      Unter Wikipedia hab ich schon gelesen, das mach ich meistens zuerst wenn mich die Psychologen mit etwas zuplappern, was ich nicht genau verstehe.
      Also ist es "gar nicht so schlimm" wie ich dachte. Bin auf jedenfall sehr gespannt. Und Angst habe ich auch, aber das soll ja auch gegen Panik helfen...

      Obwohl ich mich so hypochrondrisch fühle, als wäre Trauma nicht Trauma genug... :/
      lg
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hey,
      bei mir ist die Therapie mit EMDR jetzt gut zweieinhalb Jahre her. Am Anfang war es ein komisches Gefühl diese alten Bilder und Erinnerungen wieder bewusst aufzurufen, da sie ja sonst immer auf einmal da waren. Aber meine Thera stand mir sehr gut bei und mit der Zeit wurde es wirklich besser. Mir hat diese Form der Therapie gut geholfen mit einem von vielen Problemen besser umzugehen.
      Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg, wenn es dann soweit ist.

      Lieben Gruß,
      Junaja

      Dies ist ein Akt der Verzweiflung,
      ein stummer Schrei eines Menschen voller Leiden
      und seiner W*nd*, die nicht heilt.
      Es ist ein letzter Kampf gegen das woran es liegt.
      Wie ein Vogel mit nur einem Flügel, der bestimmt nicht fliegt.
      (Glashaus)
      Hab dank Junaja!
      Ja wegen der Bilder hab ich auch Angst, aber erstmal die Dissos wegbekommen und dann denk ich wird das auch nicht so schwer sein. Die Disso zu "bekämpfen" ist ja auch schon mal sehr anstrengend. Wurde mir zumindest gesagt.

      Wie war das bei dir mit den Augen, wenn ich fragen darf? Auch so ähnlich wie Free beschrieben hatte?
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Hej,
      Ich mag auch kurz was dazu schreiben, obwohl ich keine reine Traumatherapie nach EMDR durchgemacht habe.
      Ich habe diese Methode in einer ambulanten Therapie kennengelernt und wurde teilweise von dem Therapeuten auch bei nicht traumatischen Erlebnissen, sondern einfach "nur" bei (gerade) extrem belastenden Situationen angewendet. Mir hat diese Methode ziemlich geholfen, das wichtigste für mich war eigentlich, dass ich mich dadurch nicht eingeengt oder bedrängt gefühlt habe. Alles in allem konnte ich mich ganz gut dabei entspannen würde ich sagen.
      Bei mir war es auch nicht so, dass ich dem Therapeuten dann die ganze Zeit in die Augen schauen musste. Ich glaube das ist auch gar nicht Sinn und Zweck der ganzen Sache. Er hatte es mir so erklärt, ich meine mich zumindest daran zu erinnern, dass man sich zwar auf (einen) bestimmte(n) Reize konzentrieren soll, aber durch Bewegungen eine gewisse Rhythmik entsteht. Es geht also nicht um "in die Augen starren" sondern viel mehr um "Augenbewegungen", wodurch verschiedene Bereiche im Gehirn stimuliert werden sollen.
      Bei mir war es so, dass ich an ein Ereignis oder an eine Sitaution denken sollte, der Therapeut saß mir dann in einiger Entfernung gegenüber und hat seinen Finger nach links und rechts bewegt und ich sollte mit den Augen folgen. Ein anderes Mal sollte ich die Augen schließen und er hat dann abwechselnd auf meine Hände getickt. Die Methode ist ein bisschen anders und abgewandelt, da hat man halt nicht mehr die Augenbewegungen, hat mir persönlich aber trotzdem genausogut geholfen wie die andere. Muss man halt ausprobieren, ob man das mag oder nicht, die Berührungen meine ich.
      War das das, was du so in etwa wissen wolltest? Am Ende bin ich nun doch etwas unsicher, ob ich den Punkt getroffen habe. Achso, und wegen der Bilder: Ihr solltet vorher auf jeden Fall Stabilisierungsübungen trainieren, denn letztendlich ist und bleibt auch bei dieser Methode die direkte Konfrontation oder die gezielte Erinnerung an das Trauma nicht aus und kann dementsprechend eventuell triggern. Aber das denke ich sollte sowieso klar sein, dass man nicht mit einer Traumatherapie beginnt, wenn man nicht stabil ist. Deswegen finde ich es sinnvoll, dass du zunächst was gegen die Dissoziationen tun willst, denn es bringt ja nichts, wenn du während den Sitzungen immer wieder reinrutscht. Klar, Traumatherapie ist kein Spaziergang und kann stellenweise echt anstrengend sein, aber wenn der Wille da ist und die gewisse Stabilität erreicht ist, sind das gute Voraussetzungen. :)

      Alles Gute für dich,
      noire
      noire du bist ein Schatz, danke. :)
      Ich krieg zwar riesen Bammel weil ich weder meinen Blick hebe noch Berührungen will... aber was soll's. Das lerne ich vielleicht auch noch.
      Die erste Richtung zur Stabilisierung und auch zum zurückholen ins Hier&Jetzt habe ich schon gemacht, da stand die Therapeutin knapp 5m von mir entfernt und hat Rechtecke auf ein Blatt gemalt. Klingt total banal, aber ich war so festgefahren, dass ich das als beengendes Gefühl empfunden habe...

      Er hatte es mir so erklärt, ich meine mich zumindest daran zu erinnern, dass man sich zwar auf (einen) bestimmte(n) Reize konzentrieren soll, aber durch Bewegungen eine gewisse Rhythmik entsteht.

      ... und das man wohl die Erinnerung an die Zeit des Traumas wieder aufnimmt, Gerüche, Geräusche, Bewegungen, Taten realisiert und abschließt.
      Und somit schließ ich nun auch ab.
      Danke an alle, das hat mir schon geholfen. Werde mich natürlich überraschen lassen.
      Weltkehrt
      mein Blog über Schizophrenie und Depression

      Ich bin mir sicher, dass du deinen Weg gehen wirst dabei. Und den ersten Schritt hast du ja schon getan :)

      Frag doch deine Therapeutin einfach mal, wie sie so damit arbeitet. Es gibt bestimmt noch mehr oder andere Methoden bei EMDR, wobei wohl doch das mit dem Fingerbewegen am häufigsten verwendet wird, würde ich so schätzen.
      Hey,
      klar darfst du fragen ;)
      also meine Thera hat mit ihrem Zeigefinger die Bewegung gesteuert. Ich habe also auf ihren Finger geguckt, was mir nicht immer leicht fiel, und dadurch habe ich meine Augen dann entsprechend von links nach rechts bewegt.

      Lieben Gruß

      Dies ist ein Akt der Verzweiflung,
      ein stummer Schrei eines Menschen voller Leiden
      und seiner W*nd*, die nicht heilt.
      Es ist ein letzter Kampf gegen das woran es liegt.
      Wie ein Vogel mit nur einem Flügel, der bestimmt nicht fliegt.
      (Glashaus)
      Ich habe bisher zweimal EMDR gemacht, allerdings nicht die übliche Traumakonfrontationstechnik. Weil ich grosse Mühe damit habe, wenn meine Therapeutin dicht bei mir sitzt (sie muss ja beurteilen, ob sie ihren Finger weit genug bewegt) und mich anschaut, machen wir das mit Geräuschen, also mit Kopfhörern (das ist so ein spezielles Gerät, extra für EMDR, man kann Tempo und Lautstärke selbst einstellen; das Geräusch lässt sich schwer beschreiben). Alternativ geht auch "Tappen", z. B. auf den Knien, wobei ich mir nicht sicher bin, ob man das dann selbst macht (ich gehe aber davon aus). Wer also mit der normalen Zeigefinger-Variante Probleme hat, könnte dem Therapeuten diese beiden Alternativen mal vorschl*g*n.