Klausurenstress und Depression (oder sowas in der Art)

      Klausurenstress und Depression (oder sowas in der Art)

      Hallo. :)
      Ich hab hier ewig nichts geschrieben... Und ich bin mir auch nicht sicher, was ich mir von diesem Beitrag erhoffe. Wahrscheinlich will ich es einfach nur loswerden.

      Irgendwann letztes Jahr im Frühjahr kamen meine Depressionen zurück. Allerdings nicht auf die Art wie ich sie kannte, sondern mit regelmäßig wechselnden Phasen. Das stressige Semester machte die Situation nicht gerade besser. In schlimmeren Tiefphasen hatte ich teils wochenlang heftige Kopfschmerzattacken, weshalb ich mehrmals täglich starke Schmerzmittel nehmen durfte. Panikattacken kamen auch oft vor. Meistens in der Uni oder im Bus. Vorher hatte ich die nie. Irgendwann hat das aber wieder einigermaßen aufgehört, die Sommersemesterferien kamen und ich war halbwegs abgelenkt. Als das Wintersemester anfing, ging aber alles wieder von vorn los. Zwar kamen die Kopfschmerzen oder die Panikattacken nicht mehr wieder, aber dafür hatte ich immer öfter...naja.. Angst. An vielen Tagen konnte ich nicht mal einkaufen gehen, weil ich mich einfach nicht aus dem Haus getraut habe. Dieses Semester habe ich dann auch wieder angefangen mich mehr oder weniger regelmäßig zu v*rl*tz*n. Dazu dann diese elendigen Stimmungsschwankungen...
      Ein paar Tage geht es mir super, ich bin lustig drauf, unternehme viel, habe Spaß und mit einem Schlag bin ich am Boden zerstört, verkrieche mich, kann nichts machen, bin unmotiviert, fühle mich schlecht und denke über sonst was für Dinge nach.
      Stimmungsschwankungen in dieser Form habe ich ungefähr seit einem halben Jahr. Während dieser Zeit kann/konnte ich beobachten, dass die guten Phasen immer kürzer und schwächer werden. Dafür werden die schlechten und schlechteren Phasen immer länger und stärker. Eine gute Phase dauert mittlerweile im Durchschnitt nur noch höchstens zwei Tage.
      Ich verletze mich verhältnismäßig selten, dafür umso doller. Ich trinke oft und oft zu viel.
      Ende November war ich bei einem Therapeuten, der auch gerne mit mir arbeiten wollte, aber ich habe ihm dann doch abgesagt. Es war einfach zu viel.
      Im Moment stecke ich wieder in so einer Tiefphase. Heute Nacht habe ich kaum geschlafen, aber dann den ganzen Tag über... Auch wenn ich früh ins Bett gehe, kann ich einfach nicht einschlafen. Wenn ich dann doch einschlafe, habe ich höllische Alpträume, sodass ich am nächsten Morgen völlig erschöpft bin.
      Baldrian, Johanniskraut, Rescue-Tropfen, Tee trinken, Sport machen und sowas hilft bei mir alles nicht.
      Das größte Problem zur Zeit ist, dass ich nächste Woche zwei wichtige Klausuren schreibe. Die Fächer interessieren mich sehr, aber ich schaffe es einfach nicht zu lernen. Ich kann mich nicht richtig auf die Themen konzentrieren, kann mir nichts merken, etc. Schlechte Noten kann ich mir nicht mehr leisten und möchte ich in diesen Fächern auch nicht haben. Aber ich kann einfach nicht ordentlich lernen... Zudem habe ich noch zwei Klausuren, die ich im letzten Semester nicht bestanden habe. Dummerweise kann ich mich jetzt auch nicht mehr für die Klausuren abmelden...

      Naja. Das war grad ein bisschen sehr durcheinander. Das tut mir leid, aber ich kann mich grad nicht so recht ordnen.
      Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie ich trotz meines Zustandes die Klausuren halbwegs gut überstehen könnte?
      Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber probier mal wenn du zum B. wütend bist ins Kissen zu schreien oder schl*g*n. Hilft bei mir manchmal auch, wenn ich Stress habe. Ist zwar nicht viel, aber bessere Sachen, die helfen( jedenfalls ein bisschen) Habe ich auch noch nicht gefunden.
      Ich drücke dir die Daumen!!!!!!
      Wir wollen nicht ewig leben, aber wir wollen auch nicht alles Tun und alle Dinge plötzlich jeden Sinn verlieren sehen. Dann zeigt sich die Leere, die uns umgibt.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Nachtflug
      Hallo,

      was die Psyche an sich angeht: Skills können helfen. Aber man muss sie einüben, das dauert eine Weile, da ist also Geduld gefragt. Eigentlich gibt es keinen Menschen, bei dem keine Skills helfen - wäre das so, könnte man grundsätzlich nur medikamentös behandeln, was bei einigen Krankheiten zwar zutreffend ist, aber nicht bei allen. Vielleicht schaust Du mal, ob Du noch etwas für Dich findest, z.B. in diesen Threads:
      - Skills oder "tu dir was Gutes!"
      - Skills
      Ansonsten kannst Du natürlich auch darüber nachdenken Dich mal bei einem Psychiater beraten zu lassen. In der Regel verschreiben sie natürlich Medikamente, aber auch das kann hilfreich sein, um erstmal wieder auf ein bestimmtes Niveau zu kommen.

      Was die Konzentration angeht gibt es unterschiedliche Methoden, wie man das angehen kann. Du könntest Dir verschiedene Lernmethoden ansehen, auch Achtsamkeitsübungen ( <- in diesem Thread ) können einen "erden", damit man sich danach konzentrieren kann.
      Eines der effektivsten Mittel ist allerdings: Egal was ist, sich aufraffen, hinsetzen und einfach machen. Ich weiß selbst wie verdammt schwer das ist, aber um aus der Lethargie und der Vermeidung auszubrechen, muss man aktiv werden. Man kann damit anfangen, sich zu sagen, dass man jetzt 15 Minuten etwas macht und sich diese Zeit nur dafür nimmt und alles andere "verbannt". Ich bin irgendwann dazu übergegangen mir einen Wecker zu stellen, wenn ich angefangen habe zu lernen, wenn er klingelt, darf ich mich mit anderen Dingen befassen, bis er klingelt, bleibe ich am Schreibtisch bei dem Lernkram sitzen. Selbst wenn ich nicht die ganze Zeit daran arbeite, ich habe es versucht und das zählt. Mit der Zeit hat es immer besser geklappt, sodass ich oft den Wecker um die gleiche Zeit nochmal neu gestellt habe und einfach weitergemacht habe.
      Man darf die Pausen aber auch nie vergessen, man muss sich seine Kraft einteilen. Wenn man sich gerade nicht länger als 15 MInuten konzentrieren kann, ist das eben so, dann muss man sich sein Lernverhalten daran anpassen und danach eben 30 Minuten pause machen. Danach wieder 15 Minuten was tun etc. So kommt man voran, langsam, aber man macht wenigstens nicht gar nichts.
      Und zu dem, dass man sich nichts merken kann: Auch da kann man verschiedene Lernmethoden testen, die einem gerade weiterhelfen. Kommt drauf an, was Du lernen musst, bei mir ist es grundsätzlich viel mit Textarbeit verbunden. Mir hat immer folgende Reihenfolge gut geholfen: Lesen und Notizen machen, das gelesene anhand der Notizen zusammenfassen, Stichpunkte per Hand rausschreiben. Das sind drei verschiedene Schritte in einer Textauseinandersetzung und jeder festigt es ein bisschen mehr.

      Ich schließe aus Deinem Text mal, dass Du an einer Uni bist. Versuche doch mal herauszufinden, ob es an Deiner Universität eine psychologische Beratungsstelle gibt. Das gibt es an einigen und dort finden auch oft Lernkurse statt, die sich auch an Menschen richten, die wegen Depressionen o.ä. im Studium in Schwierigkeiten geraten.

      Grüße,
      klirr
      Danke für deine Antwort, klirr.

      Die Skills werde ich mir nochmal ansehen und ein paar andere Lernmethoden ausprobieren.
      Das mit dem Wecker stellen ist auch eine gute Idee. ^^
      Ja, ich bin an einer Uni und eine psychologie Beratung gibt es bei uns auch. Vielleicht schaffe ich es ja nächste Woche dort mal vorbeizuschauen. Schaden kann es ja nicht..